-
Verfahren zur Herstellung von milanese- oder anderen kettenwirkwarenähnlichen
Maschenwaren auf Strick-, insbesondere Rundstrickmaschinen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Verbesserung der Herstellungsweise von milanese- und anderen kettenwirkwarenähnlichen
Kulier-WiTk-bzw. -Strickwaren ohne Kettenfäden nach der Patentschrift 741
592 sowie für solche Waren mit eingebundenen Schußfäden.
-
Die Verbesserung bezieht sich atif ein Verfahren zurr Übergeben von
langen Fadenschleifen mittels Übergabeplatinen,, die auf der Nadelrückenseite in
einer Rippscheibe gelagert und betätigt werden, sowie auf die in, dieser Patentschrift
insbesondere zu den Abb. 45 bis 48 .dargestellten Bewegungen der Nadeln zu den Übergabeplatinen.
-
Das Verfahren zur Herstellung derartiger Waren besteht grundsätzlich
-darin, daß zwischen und über allen oder bestimmten, nicht benachbarten Nadelmaschen
befindliche Fadenteile so viel länger zu langen Fadenschleifen gebildet werden als
die 'gewöhnlichen Nadelmaschenschleifen, daß sie beim Maschenbilden einer folgenden
Maschenreihe durch die Nadelmaschen derjenigen Maschenreihe, mit der diese langen
Fadenschleifen gebildet sind, oder durch die Nadelmaschen einer folgenden Maschenreihe
hindurchgezogen und in einer solchen folgenden Maschenreihe von der Nadel, die in
einer der vorhergehenden Reihen die langen Fadenschleifen, nicht verarbeitet hat,
oder auf einer seitlich davon liegenden Nadel mit der gewöhnlichen Nadelmasche der
jeweiligen Maschenreihe allein oder zusammen mit zur Nadelmasche gebildet werden
können.
Dadurch entstehen kettenwirkwarenähnlicheMaschenbindungen, da dieQuervetbindung
der Nadelmaschen einer Maschenreihe nicht oder nichtnuraus Platinenmaschen"sondernaus
Maschenschenkelteilen bestehen, die eine Querverbindung der Nadelmaschen einer Maschenreihe
zu den Nadelmaschen einer folgenden Maschenreihe herbeiführen.
-
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise eignet sich auch zur Herstellung
von Maschenwaren, bei denen solche Fadenschleifen nicht zur Masche in einer folgenden
Reihe verarbeitet werden, sondern als Fanghenkel zwischen den Maschen eingebunden
werden.
-
Die Voraussetzung zur Herstellung. einer solchen Kulierwirkware in
Kettenwirkwarenbindungen als dichte und nadelfeste Maschenware ist, d-aß die Übergabeplatinen
zum Übergeben der Fadenschleifen auf die Nadeln zum Mitbilden von Maschen eine diesen
Erfordernissen entsprechende Bewegung haben müssen und daß ebenso die Nadeln auf
die Platinenbewegungen abgestimmt sein müssen.
-
Diese längeren Fadenschleifen, die zu diesem Zwecke zwischen zwei
nicht benachbarten Nadelmaschen und über mindestens eine Nadelmasche hinweggehend
gebildet sind, werden über Übergabeplatinen länger kullert gehalten und mittels
dieser auf die Nadeln zum Verarbeiten in einer folgenden Maschenreihe Nach dem bekannten
Verfahren, bei welchem Nadeln einer Nadelgruppe in zwei aufeinanderfolgenden Maschenbildungsvorgängen
Maschen und Schleifen bilden, werden die von beiden Nadelgruppen in zwei Maschenbildungsvorgängen
gebildeten Fadenschleifen der beiden Teilreihen von zwei Übergabeplatinen gehalten,
wobei Teile von zwei Fadenschleifen über einer Übergabeplatine liegen, wodurch der
Nachteil eintreten kann, daß Teile von sich bauschenden Fadenschleifen mit auf Nadeln
übergeben werden, auf die diese nicht übergeben werden sollen.
-
Zur Beseitigung dieser Nachteile wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
daß jede Fadenschleife, die in .einem Maschenbildungsvorgang gebildet wird, nur
über einer Übergabeplatine, die zwischen den Nadeln bewegt wird, zu langen Fadenschleifen
kullert gehalten und auf die Nadeln übergeben wird, so daß gleichzeitig die für
diese Verfahrensweise in Anwendung kommenden zwei Nadelgruppen mit zwei Gruppen
von Übergabeplatinen innerhalb zweier Maschenbi.ldungsvorgänge zusammenarbeiten,
so daß die Übergabeplatinen die so von Nadeln gebildeten langen Fadenschleifen von
zwei Maschenbildungsvorgängen über je einer Platine hängend vor Beginn des folgenden
Maschenbildungsvorganges so auf die' Nadeln übergeben, daß die Fadenschleifen der
im letzten Maschenbildungsvorgang gebildeten Teilmaschenreihe, die nach den Nadeln
zu örtlich vor den Fadenschleifen des ersten Maschenbildungsvorganges liegen, zuerst
auf die aus der Kulierstellung nach oben gehenden Nadeln der Gruppe, die die erste
Teilmasehenreihe gebildet hat, übergeben werden und dann die Fadenschleifen der
Teilmaschenreihe des ersten Maschenbildungsvorganges auf die darauffolgenden, nach
oben gehenden Nadeln der Grüppe übergeben werden, die die letzte Teilmaschenreihe
gebildet hat.
-
Durch das Bilden der Fadenschleifen jeder Teilreihe auf je einer Übergabeplatine
einer Übergabeplatinengruppe wird ermöglicht, daß die Fadenschleifen beider Teilmaschenreihen
nicht auf einmal auf die Nadeln beider Gruppen übergeben werden müssen, sondern
daß das Übergeben der Fadenschleifen jeder Teilmaschenreihe für sich allein - also
voneinander getrennt - erfolgen kann.
-
Ferner wirkt sich für diese Verfahrensweise das Bilden von Fadenschleifen
über einer Platine dadurch vorteilhaft aus, daß diese Fadenschleifen wesentlich
kürzer gebildet werden können, als es der Fall ist, wenn diese über zwei Übergabeplatinen
hinweg liegen. Es liegt auch im Bereich der Erfindung, so zu verfahren, daß nach
dem Bilden der beiden Teilmaschenreihen noch ein normaler Maschenbildungsvorgang
zum Bilden einer gewöhnlichen Maschenreihe bis zum Beginn der beiden folgenden Teilmaschenreihen
eingeschaltet wird, währenddem die Übergabeplatinen keinen Faden aufnehmen, und
daß der erfindungsgemäße Übergabevorgang der langen Fadenschleifen nach dem normalen
Maschenbildungsvorgang erfolgt.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann auch so verfahren werden,
daß der Faden während des Bildeis der zweiten Teilmaschenreihe über den Übergabeplatinen
und vor bzw. auf den Nadeln der anderen Gruppe, die in diesem Maschenbildung'svorgang
keine Maschen bilden, sondern nur in höherer Stellung durch diesen Maschenbildungsvorgang'hindurchgehen,
gelegt und zu langen Fadenschleifen kullert wird. Bei dieser Verfahrensweise fällt
das Übergeben der Fadenschleifen einer Teilreihe aus, so daß nur die Fadenschleifen
der zuerst gebildeten Teilmaschenreihe nach zwei Maschenbildungsvorgängen übergeben
werden müssen.
-
Werden die Fadenschleifen von. zwei Maschen, bildungsvorgängen nach
Beendigung derselben mittels der Übergabeplatinen auf die Nadeln übergeben, dann
ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Arbeitsweise der Übergabeplatinen
und Nadeln derart, daß die Übergabeplatinen der einen Gruppe, die die Fadenschleifen
dez zuletzt gebildeten Teilmaschenreihe tragen, dieselben auf die aus der Kammhöhenstellung
nach oben gehenden Nadeln der Gruppe übergeben, die die erste Teilmaschenreihe gebildet
haben, während die Nadeln der anderen Gruppe, die die letzte Teilmaschenreihe gebildet
haben, aus der Kulierstellung vorerst eine kurze Aufwärtsbewegung zum Öffnen der
Nadelzungen ausführen, worauf dann die Übergabeplgtinen der anderen Gruppe, die
die Fadenschleifen der ersten Teilmaschenreihe tragen, dieselben auf diese Nadeln
bei der Wiederaufwärtsbewegung übertragen, und nach dem Übertragen der Fadenschleifen
gehen die Nadeln beider Gruppen nacheinander in ihre Höchststell&ng, um die
Maschen
unterhalb und die Fadenschleifen auf die geöffnete Nadelzunge
zu bringen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft insbesondere die Herstellung
von milaneseähnlicher Maschenware, bei welcher die Maschen ' der Teilmaschen:reihen
auf einer Geraden liegen, das ist, wenn zwei Teilmaschenreihen eine vollständige
Maschenreihe bilden, was dadurch erreicht wird, daß die erste Nadelgruppe die eine
Teilmaschenreihe und die zweite Gruppe die andere Teilmaschenreihe einer Maschenreihe,
dann wieder die zweite Nadelgruppe die erste Teilmaschenreihe und die erste Nadelgruppe
die zweite Teilmaschenreihe der anderen Maschenreihe bildet usw.
-
Zur Durchführung des Verfahrens werden ebenfalls zwei Gruppen von
Übergabeplatinen von zweierlei Länge verwendet, die jede für sich durch Schloßkurven
betätigt werden.
-
In der Zeichnung sind die erfindungsgemäßen Verfahrensweisen beispielsweise
dargestellt. Es zeigen Fig. i und 3 in Rückansicht einen Ausschnitt aus der Nadel-
und Platinenreihe einer Rundstrickmaschine und einen Maschenbildungsvorgang bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 und 4 in Draufsicht einen Ausschnitt
aus der Nadel- und Platinenreihe einer Rundstrickmaschine und einen Maschenbildungsvorgang
bei Anwendung des abgeänderten erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 5 bis 7 in Seitenansicht
Nadel- und Platinenstellungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 8 eine Nadel-
und Platinenstellung des bekannten Verfahrens.
-
Bei diesen Figuren sind - soweit es sich um Rundstrickmaschinen handelt
- der besseren Versinnbildlichung halber die Draufsicht wie auch die dazugehörige
Rückansicht der Platinen- und Nadelreihe nicht kreis- bzw. kreisbogenförmig, sondern
geradlinig dargestellt.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren führen die Gruppen der Nadeln
in der Folge NI, N2, N2, N1, NJ, N2 usw. einen Maschenbildüngsvorgang nach dem anderen
aus, wodurch eine Maschenbindung erzielt wird, bei der die Fäden a und
b beider Teilmaschenreihen zu Maschen einer vollständigen Maschenreihe, auf
einer Geraden liegend, gebildet werden.
-
Desgleichen kommen. bei der Anwendung des Verfahrens zwei Gruppen
von Übergabeplatinen Pi und P2 in Anwendung, die - jede für sich - mit einer Nadelgruppe
zusammenarbeiten.
-
Fi:g. i und 3 zeigen einen vollständigen Maschenbildungsvorgang aus
zwei Teilmaschenreihen zu einer vollständigen Maschenreihe in Arbeitsrichtung R.
Auf sämtlichen Nadeln Ni und N2 (Fig. i) befinden sich die langen Fadenschleifen
3a und 3b der Teilmaschenreihen aus Faden a und b,
die vor dem jetzt
zu beginnenden neuen Maschenbildungsvorgang übergeben worden sind. Die Nadel Ni
nimmt den Faden a vom Fadenführer 2 auf und kuliert ihn zu gewöhnlichen und zu langen
Fadenschleifen 3, nur über den übergabeplatinen p1, die in Kulierstellung
mit ihrem freien Ende etwas zwischen die Nadelreihe hindurch in Richtung Z gegangen
sind (Draufsicht Fig. ä). Bei diesem Maschenbildungsvorgang werden von den Nadeln
Ni die auf ihnen befindlichen, bereits übergebenen Fadenschleifen 3a mit den Maschen
aus dem Faden a zusammen zu zweifädigen Maschen gebildet. Die Nadeln N2 sind von
diesem Maschenbildungsvorgang ausgeschaltet und arbeiten die übergebenen Fadenschleifen
3b nicht zur Masche aus, sondern gehen in Fangstellung noch mit der Masche auf den
geschlossenen Zungen der Nadeln und den Fadenschleifen 3b in den Haken durch diesen
Maschenbildungsvorgang hindurch, und die tfbergabeplatinen P2 stehen mit ihren freien
Enden innerhalb der Nadelreihe aus derselben heTausgezogen (wie Stellung Px, Fig.
4), um den Faden. a beim Kulieren der Nadeln N1 nicht mit aufzunehmen (Fig.2, Draufsicht).
Die neugebildete Fadenschleife 3a wird nicht von den übergabeplatinenPl auf die
Nadeln @-. äbertragen (Fig. 2), wenn diese sich nach dem Kuliervorgang der Nadel
Ni nach oben bewegen, um Faden für den nächsten Kuliervorgang, der von den Nadeln
N2 ausgeführt wird, aufzunehmen, denn auf diesen Nadeln N2 befinden sich noch die
vorher übertragenen Fadenschleifen 3b zusammen mit den Maschen 4/5. Die Nadeln Ni
führen vor dem folgenden: Maschenbildungsvorgang eine Bewegung N, nach oben zum
Zungenöffnen aus, worauf sie dann wieder nach unten in Kammhöhenstellung gehen.
-
Um immer nur eine lange Fadenschleife 3" 3b mit zur Masche
zu verarbeiten, wird die lange Fadenschleife aus dem vorangegangenen Kuliervorgang
nicht auf die Nadeln übertragen, sondern die Übergabeplatinen Pl gehen nicht in
Übergabestellung und halten die Fadenschleifen, bis nach dem nächsten Kulier- bzw.
Maschenbildungsvorgang der Nadeln N2, so daß die Nadeln N2 vor den auf diesen Platinen
hängenden Fadenschleifen 3b hochgehen, aber nicht bis in die Höhe der Abpreßstellung,
damit die auf ihnen befindlichen, bereits übergebenen Fadenschleifen 3b nicht unterhalb
der geöffneten Zunge zu liegen kommen. Im nächsten Maschenbildungsvorgang verarbeiten
dann die Nadeln N2 nun den Faden b vom Fadenführer :2 zu Maschen 4/5 und zu langen
Fadenschleifen 3b nur über den Übergabeplatinen P2, die in Kulierstellung mit ihren
freien Enden etwas zwischen der Nadelreihe hindurchgegangen sind, und verarbeiten
gleichzeitig die auf diesen Nadeln N2 befindlichen Fadenschleifen 3b mit zu Maschen.
Währenddem gehen die Übergabeplatinen P1 mit ihren freien Enden, etwas aus der Nadelreihe
herausstehend und die Fadenschleifen 3" noch haltend (Fig. 6, Übergabeplatinenstellung),
durch diesen Kuliervorgang hindurch, damit aus dem Faden b keine weitere Fadenschleife
auf ihnen gebildet wird (Fig.4, Draufsicht). Die Nadeln N1 behalten während des
Arbeitens der Nadeln N2 ihre Tiefstellung ungefähr in Kammhöhe bei. Nach dem Arbeiten
der Nadeln N2 sind sämtliche- vor den beiden Maschenbildungsvorgängen auf den Nadeln
befindlichen
Fadenschleifen 3a und 3b mit den neugebildeten gewöhnlichen
Maschen aus den Fäden a und b durch die Nadeln Ni und N2 mit zu Maschen in dieser
folgenden Maschenreihe verarbeitet worden.
-
Durch das Bilden von einer Fadenschleife über nur einer Übergabeplatine
ist die Lage der Fadenschleifen 3a, 3b so, daß dieselben, von den Maschen auf den
jeweiligen Nadeln von einer Nadel um die andere einer Gruppe ausgehend, schräg nach
oben über die Nadel der anderen Gruppe hinweg bis zum Auflagepunkt Pa der Übergabeplatinen,
dann nahezu senkrecht nach unten zur anderen Masche verlaufen.
-
Die in dem vorangegangenen Maschenbildungsvorgang gebildeten Fadenschleifen
3b von den Nadeln N2 und die in dem vorvorangegangenen Maschenbildungsvorgang von
den Nadeln Ni gebildeten Fadenschleifen 3a, die -wiebeschrieben.-noch nicht auf
die Nadeln übergeben worden sind, werden nun vor Beginn des dritten Maschenbildungsvorganges
(wie die Fig. 3 und 4 zeigen) getrennt in zwei Übergabevorgängen nacheinander auf
die Nadeln Ni und N2 vor ihrem Nachobengehen in die Abpreßstellung (Fig. 7, Seitenansicht)
übergeben. Das Übergeben der Fadenschleifen 3" 3b geht erfindungsgemäß so
vor sich, daß die Fadenschleifen 3b der zuletzt gebildeten Teilmaschenreihe aus
dem Faden b, die nach den Nadeln zu vor den Fadenschleifen 3" der zuerst gebildeten
Teilmaschenreihe aus dem Faden a zu liegen kommen (Fig.4), vorerst durch Bewegen
der Übergabeplatinen P2 in die Übergabestellung R2.1 (entsprechend der Draufsicht
Fig.4 und der Seitenansicht Fig. 5) auf die aus der Kulierstellung nach oben gehenden
Nadeln Ni übergeben _ werden. Währenddem führen die Nadeln N2, die die Maschen der
letzten Teilmaschenreihe aus dem Faden b gebildet haben, eine kurze Aufwärtsbewegung
bis in die Stellung Ns, (Fig. 3) zum Öffnen der Nadelzungen aus, und erst nachdem,
wenn diese Nadeln N2 wieder so weit nach unten gegangen sind, daß sie ungefähr in
Kammhöhe stehen, bewegen sich die Übergabeplatinen P1 nun aus ihrer Kuherstellung
in die Übergabestellung P, " und die Übergabeplatinen P2 werden aus ihrer Übergabestellung
zurück (Fig. 4) bis.in die Stellung nach Fig. 7 ,gebracht, worauf dann die Nadel
N2 nach oben ansteigt und in die vorgehaltenen Fadenschleifen 3a eintritt, damit
dieselben atif die Nadeln übergeben werden (Fig. 3, Rückansicht, Fig.4, Draufsicht).
Dadurch, Üaß die Fadenschleifen der beiden Teilmaschenreihen voneinander getrennt
übergeben werden,, wird vermieden, daß eine Fadenschleife auf zwei Nadeln übergeben
wird, wie es bei dem bekannten Verfahren (gemäß Fig. 8) eintreten kann, wenn zwei
Fadenschleifen 3 von einer ÜbergabeplatineP getragenwerdenund sich einzelne Fadenschleifen
3 nach der Seite zu bauschend verlagern. (Fig. 8 zeigt die Nadeln Ni und N2 und
Übergabeplatinen P in Übergabestellung, in Rückansicht gesehen.) Durch das erfindungsgemäße
Übergeben der Fadenschleifen der beiden Teilmaschenreihen, getrennt voneinander,
anstatt wie beim bekannten Verfahren (Fig.8) gleichzeitig, können diese Fehler selbst
bei der sich überkreuzenden Lage der Fadenschleifen der beiden Teilmaschenreihen
zueinander auf nur einer Übergabeplatine hängend nicht eintreten, da hierbei die
zuletzt gebildeten Fadenschleifen, die, wie schon gesagt, nach den Nadeln zu vor
den vorhergebildeten Fadenschleifen liegen, zuerst auf ihre betreffenden Nadeln
übergeben werden, so daß die .Fadenschleifen sich nicht gegenseitig beim Übergeben
behindern und verlagern können, und ferner können durch das Nacheinander-nach-oben-in-die-Übergabestellung-Gehen
der Nadeln und ebenso durch das Nacheinander-in-die-Übergabelage-Bringen der Fadenschleifen
nicht zwei Nadeln in eine Fadenschleife gelangen. Mit diesem Verfahren wird also
die größte Sicherheit für das Übergeben von Fadenschleifen auf die Nadeln erreicht.
-
Der vorbeschriebeneübergabevorgang kann aber auch erst nach einem
weiteren Maschenbildungsvorgang erfolgen, insbesondere, wenn. nach dem Bilden der
beiden Teilmaschenreihen a und b
noch eine gewöhnliche normale Maschenreihe
bis zum Bilden von weiteren zwei Teilmaschenreihen dazwischen gebildet werden soll.
In diesem Falle würden (gemäß Fig. 3), in Arbeitsrichtung R gesehen, beide Gruppen
der Übergabeplatinen Pl und P2 nicht in Übergabestellung gehen, sondern verbleiben
bis nach Beendigung des folgenden gewöhnlichen Maschenbildungsvorganges - bei welchem
sie den Faden nicht aufnehmen dürfen und welcher Maschenbildungsvorgang von den
Nadeln Ni und N2 gemeinsam ausgeführt wird -etwas aus der Nadelreihe herausgezogen,
die Fadenschleifen noch haltend (wie in der Stellung der Platinen P., gemäß Fig.
4).
-
Bei dieser vorbeschri:ebenen Arbeitsweise kann während der Tiefstellung
der Nadeln Art und N2 ein Schußfaden S mittels eines Schußfadenführers F hinter
den Nadeln eingeführt werden (Fig. 3).
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können aber auch die Fadenschleifen,
3b der zuletzt zu bildenden Teilmaschenreihe aus Faden b ohne Übergabebewegung
durch die Übergabeplatinen auf die Nadeln Ni gleich vor und auf diese Nadeln während
des Kuliervorganges der Nadeln N2 gebildet werden. Dies geschieht (gemäß Fig. 3
und 4) wie folgt: Die Nadeln Nl, die im vorangegangenen Kulier-bzw. Maschenbildungsvorgang
die auf ihnen befindlichen, bereits übergebenen Fadenschleifen 3" mit zur Masche
verarbeitet haben, bewegen sich vor dem Faden b aus dem Fadenführer
a so weit nach oben, wie in Fig. 3 gestrichelt gezeichnete Stellung der Nadeln
NI, daß dieselben, auch den Faden b mitaufnehmen, worauf sie sich wieder etwas abwärts
bewegen und durch den Kuliervorgang der Nadel N2 in der in Fig. 6 in Seitenansicht
dargestellten, gestrichelt gezeichneten ungefähren Höhenstellung der Nadeln Ni x
hindurchgehen, so daß diese Fadenschleifen schon auf der geöffneten Nadelzunge und
auf den Übergabeplatinen P2 gebildet
werden (Fig. ¢ und 6, gestrichelt
gezeichnete Fadenschleife 3b). In dieser Höhenstellung gehen auch die Nadeln Ni
weiter, bis sie nach oben in die Abpreßstellung (gemäß Fig.7) gebracht werden. Währenddem
gehen die Nadeln N2 aus ihrer Kulierstellung in ihre kurze Auf- und Abwärtsbewegung
zum Zungenöffnen, worauf dann nur die Fadenschleife 3a aus der zuerst gebildeten
Teilmaschenreihe aus Faden a von den Übergabeplatinen P1 übergeben werden. Aus der
Abpreßstellung (Fig. 7), bei der die Maschen 4/5 unterhalb der geöffneten Zunge
auf den Nadelschaft gebracht worden sind und die Fadenschleifen 3a, 3b von den Übergabeplatinen
noch auf- der geöffneten Zunge liegen, bewegen sich sämtliche Nadeln heraus, etwas
nach unten, und darauf auch die Übergabeplatinen P1 und P2 aus den, übergebenen
Fadenschleifen 3a, 31, und der Nadelreihe heraus (Fig.4). Die Nadeln, die den nächsten
Maschenbildungsvorgang ausführen sollen, nämlich die Nadeln N2, bewegen sich in
die Kulierstellung, ebenso die Übergabeplatinen P2, und der Faden a wird entsprechend
wiederholend dem anfangs beschriebenen Arbeitsvorgang verarbeitet, nur mit dem Unterschied,
daß die Nadeln N2 und die Übergabeplatinen P2 die erste und die Nadeln Ni und die
Übergabeplatinen. P1 die zweite Teilmaschenreihe bilden. Die anderen Nadeln _N,
bewegen sich vor dem Fadenführer nach unten in Fangstellung, wobei die Nadel so
steht; daß die Fadenschleifen 3a, 3b im Nadelkopf und in der geschlossenen Zunge
und die Masche 4/5 über dem Nadelkopf nicht abgeworfen werden kann, weil beim Wiedernachobengeben
dieser Nadeln die Maschen 4/5 wieder unterhalb der Zunge auf den Nadelschaft und
die Fadenschleifen auf die dann. offene Zunge zu liegen. kommen müssen. Durch diese
Fangstellung gehen immer die Nadeln, die nach dem Übergeben sämtlicher Fadenschleifen
auf sämtliche Nadeln von dem darauffolgenden Maschenbildun.gsvorgang ausgeschaltet
sind.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch mustergemäß bestimmte
Übergabeplatinen während des Kuliervorgarnges bzw. Maschenbil:dungsvorganges in
die in Fig.6 zurückgezogene, punktiert gezeichnete Stellung gebracht werden, so
daß keine langen Fadenschleifen auf denselben gebildet werden, sondern der Faden,
nur' als flott liegendes Fadenteil über den Maschen liegt.
-
Es liegt ferner mit im Bereich der Erfindung, das erfindungsgemäße
Verfahren in Verbindung mit bekannten Verfahren anzuwenden.