DE959044C - Verfahren zum Herstellen stabiler waesseriger Dispersionen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen stabiler waesseriger Dispersionen

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DE959044C
DE959044C DEG7838A DEG0007838A DE959044C DE 959044 C DE959044 C DE 959044C DE G7838 A DEG7838 A DE G7838A DE G0007838 A DEG0007838 A DE G0007838A DE 959044 C DE959044 C DE 959044C
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DE
Germany
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water
coal tar
pitch
substances
dispersion
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Expired
Application number
DEG7838A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Franz Eisenhut
Dr Phil Karl Meyer
Dr Rer Nat Adolf Siegl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gelsenkirchener Bergwerks AG
Original Assignee
Gelsenkirchener Bergwerks AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/01Hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen stabiler wässeriger Dispersionen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung stabiler wäßriger Dispersionen unter Verwendung von Steinkohlenteerpech und in Anwesenheit von wasserdispergierbaren tonartigen Stoffen, wobei auch gegebenenfalls hochsiedende Teeröle zur Verwendung kommen können. Bei der Darstellung der neuen Dispersionen gelangen ferner feste aromatische Verbindungen, wie Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, in bestimmten Mengen und ohne Rücksicht auf die im Steinkohlenteerpech bereits vorhandenen geringen Anteile an solchen Polycyclen zur Anwendung, um insbesondere die Stabilität und Lagerfähigkeit zu erhöhen.
  • Bei den bisher bekannten Verfahren wurde die hergestellte wäßrige Dispersion oft innerhalb mehrerer Verfahrensabschnitte verarbeitet. So ist vorgeschlagen worden, eine auf kaltem Wege hergestellte wäßrige Dispersion aus gepulvertem Teerpech bzw. Asphalt und Ton, gegebenenfalls mit Zusätzen wie Graphit, Schwefel u. dgl., auf die zu schützende Fläche aufzubringen und nach dem Austrocknen der Dispersion mit einem organischen Lösungsmittel zu behandeln. Dadurch soll der oherflächlich angelöste primäre Überzug zum Haftgrund für mineralische Bestandteile werden mit welchen eine feste, zusammenhängende, wasserundurchlässige Schutzdecke gebildet werden soll.
  • Dieses Verfahren ist jedoch umständlich, zeitraubend und in manchen Betrieben wegen Feuergefährlichkeit nicht anwendbar.
  • Nach einem anderen Verfahren werden zwei verschiedene Dispersionen zu einer gebrauchsfertigen Paste vermischt. Die eine Dispersion besteht dabei aus einem Steinkohlenteerpech von hohem Erweichungspunkt (etwa go0 C), Ton und Wasser, die andere Dispersion aus Petrolasphalt von niedrigem Erweichungspunkt (etwa 350 C) sowie Ton und Wasser. Eine solche Paste ist jedoch nur begrenzt anwendungsfähig.
  • Die Erfindung schlägt ein Verfahren zum Herstellen stabiler wäßriger Dispersionen auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech in Gegenwart wasserdispergierbarer tonartigerStoffe, gegebenenfalls unter Zusatz von hochsiedendem Teeröl, vor, das darin besteht, daß die Steinkohlenteerpeche mit einem Erweichungspunkt von nicht über 600 K./S. oder auf einen solchen Erweichungspunkt gefluxte Hart- oder Sonderpeche bei erhöhter Temperatur zunächst in das Gerriisch von Wasser und tonartigen Stoffen eingetragen werden, worauf zu dieser Mischung in noch warmem Zustande, vorzugsweise bei 60 bis 800 C, feste aromatische Kohlenwasserstoffe mit zwei bis drei Ringen, wie Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, in Mengen von mindestens 0,5 und höchstens 4 Gewichtsprozent, bezogen auf die fertige Dispersion, über den Gehalt des Steinkohlenteerpeches hinaus zugegeben werden. Die Zugabe dieser polycyclyschen Kohlenwasserstoffe kann hierbei auch so erfolgen, daß einer der Teilnehmer der Dispersion, insbesondere das zur Dispersion dienende Wasser, damit versehen wird.
  • Besonders vorteilhaft ist bei der Durchführung der Erfindung die Verwendung des im Kokereibetrieb aus dem Rohgas nach der Gasreinigung bzw. nach der Kompression im Nachküh-ler beim Senken der Gastemperatur von etwa So bis 850 auf etwa 20 bis 230 C anfallenden wäßrigen Gaskondensats als Dispersionsmittel. Dieses Kondensat ist ammoniak- und schwefelwasserstofffrei, enthält aber ansonsten neben Spuren von Maschinenöl noch Verbindungen cyclischer Natur, die zum Teil im Kondensat emulgiert sind und ihm ein milchigtrübes Aussehen verleihen. Infolge des Fehlens gelöster anorganischer Salzbestandteile stellt das Gaskondensat im wesentlichen ein »weiches« Wasser dar. Sein Gehalt an aromatischen Verbindungen, wie Naphthalin, kann erforderlichenfalls erhöht werden.
  • Die bei der Herstellung der Dispersionen verwendeten Peche sollen einen Erweichungspunkt von höchstens 600 K./S. besitzen oder bei höherem Erweichungspunkt des Ausgangsmaterials auf einen Erweichungspunkt unter 600 gefluxt werden.
  • Es empfiehlt sich, von Steinkohlenteersonderpechen Gebrauch zu machen, also von Erzeugnissen, die beispielsweise aus Steinkohlenpech durch Fluxen mit Teeröl in Verbindung mit einem Kohleaufschluß oder durch Blasen mit Luft und Fluxen hergestellt worden sind.
  • Die Mengenverhältnisse der für die Herstellung der Dispersion benötigten Zusätze ergeben sich ohne Schwierigkeit aus der praktischen Anwendung. Als Anhalt sei mitgeteilt, daß bei einer Dispersion, die etwa 4I °/o Wasser und rund 20/0 Naphthalin od. dgl. enthält, der Rest, d. h. etwa 570/0, aus Pech und wasserdispergierbarem Ton (insbesondere Kaolin) bestehen kann, wobei der Anteil an anorganischem Stoff zweckmäßig etwa I4°/o des Gesamtgewichts nicht unterschreitet.
  • So kann z B. zunächst etwa ein Drittel des benötigten Wassers (Gaskondensat) auf einen Aromatengehalt von etwa I bis 2°/o gebracht und mit etwa der gleichen oder etwas höheren Gewichtsmenge eines sich dispergierenden Aluminiumhydrosilikates vermischt und darauf allmählich eine Menge geschmolzenen Steinkohlenteerpechs oder eines Steinkohlenteersonderpechs bei Temperaturen von etwa 60 bis 800 C zugemischt werden, die bis etwa doppelt oder dreimal so groß ist wie die Menge des Tons. Beispielsweise werden während oder nach Beendigung der Zugabe des Pechs die restlichen beiden Drittel des Wassers (Gaskondensats) zugefügt.
  • Die erhaltenen stabilen Dispersionen von schiefergrauer Farbe und sahniger Konsistenz können beliebig mit Wasser verdünnt werden. Als besonders zweckmäßig hat sich ein Wassergehalt von 30 bis 50°/o erwiesen. Diese Dispersionen auf Teerpechbasis lassen sich auch ohne weiteres auf Metall, Glas und sonstige Oberflächen aufstreichen. jedoch ist eine Grundierung nicht ausgeschlossen.
  • Nach dem Trocknen verbleibt ein harter, widerstandsfähiger Film von hellgrauer Farbe und hoher Thermostabilität. Die Härte des Films läßt sich durch Bemessung des Zusatzes aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Rohnaphthalin, Anthracen usw., wahlweise beeinflussen und die Verstreichbarkeit sowie die Wasserfestigkeit des Überzuges dadurch verbessern.
  • Durch Feuchtigkeitseinwirkung (Regen, Tau) tritt keine Reemulgierung ein, die Dispersion liegt in irreversibler Form vor. Beim Auftragen auf Beton, Mauerwerk oder Straßenflächen stört ein feuchter Untergrund nicht weiter.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen können gegebenenfalls zusammen mit Mineralstoffen als Schlämme für den Straßenbau oder als Verguß- und Spachtelmasse sowie mit ausgezeichneter Wirkung als Anstrich für Rostschutzzwecke verwendet werden.
  • Der besondere technische Fortschritt bei der Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht unter anderem darin, daß die Verstreichbarkeit der Dispersionen verbessert und ihre Lagerbeständigkeit durch Verringerung der Neigung zur Bodensatzbildung erhöht wird. Ferner können auch Steinkohlenteersonderpeche von erhöhten Güteeigenschaften zur Verarbeitung gebracht werden. Härte nach dem Trocknen ohne Sprödigkeit, verbesserte Thermostabilität und erhöhte Wasserfestigkeit sind weitere Vorzüge der Erfindung.

Claims (5)

  1. PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zum Herstellen stabiler wäßriger Dispersionen auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech in Gegenwart wasserdispergierbarer tonartiger Stoffe, gegebenenfalls unter Zusatz von hochsiedendem Teeröl, dadurch gekennzeichnet, daß die Steinkohlenteerpeche mit einem Erweichungspunkt von nicht über 600 C n. K./S. oder auf einen solchen Erweichungspunkt gefluxte Hart- oder Sonderpeche bei erhöhter Temperatur zunächst in das Gemisch von Wasser und tonartigen Stoffen eingetragen werden, worauf zu dieser Mischung in noch warmem Zustand, vorzugsweise bei 60 bis 800 C, feste aromatische Kohlenwasserstoffe mit zwei bis drei Ringen, wie Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, in Mengen von mindestens 0,5 und höchstens 4 Gewichtsprozent, bezogen auf die fertige Dispersion, über den Gehalt des Steinkohlenteerpeches an diesen Verbindungen hinaus zugegeben werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die festen aromatischen Kohlenwasserstoffe dem zur Dispersion dienenden Wasser zugegeben sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß als Wasser von geringem Härtegrad ein Gaskondensat dient, das nach der Gasreinigung bzw. nach der Kompression im Nachkühler beim Sinken der Gastemperatur anfällt und frei von Ammoniak und teerartigen Bestandteilen ist.
  4. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 296271, 648 790; Abraham: »Asphalt and allied substances« (I945), S.564; »Asphalt und Teer, Straßenbautechnik« (I94I), S.426 (Foulen); »Straßen- und Tiefbau« (I947), 5. I75 (Walther: Teerpechemulsionen für den Bautenschutz); »Farben, Lacke, Anstrichstoffe« (I948),
  5. S. I45 (A. W. Trick: Bituminöse Anstrichstoffe).
DEG7838A 1952-01-01 1952-01-01 Verfahren zum Herstellen stabiler waesseriger Dispersionen Expired DE959044C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE296271C (de) *
DE648790C (de) * 1924-10-24 1937-08-07 Hermann Frenkel Fa Verfahren zur Herstellung von porenfuellenden, oelhaltigen Grundierungsmitteln

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE296271C (de) *
DE648790C (de) * 1924-10-24 1937-08-07 Hermann Frenkel Fa Verfahren zur Herstellung von porenfuellenden, oelhaltigen Grundierungsmitteln

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