DE956576C - Verfahren zur Trennung von Vielstoffgemischen - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Vielstoffgemischen

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DE956576C
DE956576C DEW6333A DEW0006333A DE956576C DE 956576 C DE956576 C DE 956576C DE W6333 A DEW6333 A DE W6333A DE W0006333 A DEW0006333 A DE W0006333A DE 956576 C DE956576 C DE 956576C
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DE
Germany
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water
mixture
auxiliary liquid
vapor mixture
separation
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Expired
Application number
DEW6333A
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English (en)
Inventor
Dr Alfons Ascherl
Dr Franz Buettner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wacker Chemie AG
Original Assignee
Wacker Chemie AG
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/34Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung von Vielstoffgemischen Es ist bekannt, daß binäre Gemische, die ein konstant siedendes Dampfgemisch bilden oder deren Siedepunkte zu nahe beieinanderliegen, nicht durch fraktionierte Destillation getrennt werden können.
  • Man geht daher so vor, daß man eine Komponente mittels einer Hilfsflüssigkeit, die mit ihr ein azeotropes Dampfgemisch mit Siedepunktminimum bildet, abdestilliert oder daß man eine Komponente mittels einer geeigneten Flüssigkeit aus dem Dampfgemisch der beiden Komponenten herauswäscht.
  • Diese Verfahren versagen jedoch, wenn es sich um die Trennung von Vielstofigemischen handelt, deren Bestandteile ternäre oder binäre Gemische bilden, so daß umständlich,e Maßnahmen ergriffen werden müssen, z. B. Flüssigkeitsextraktionen u. dgl.
  • Es wurde ein Verfahren gefunden, mit dem es gelingt, auf einfache und wirtschaftliche Weise mit sehr guten Ergebnissen durch eine einfache Destillation mittels einer Kolonne kompliziert zusammengesetzte Vielstoffgemische zu trennen. Dieser Fortschritt wird durch die Kombination einer gleichzeitigen Extraktion und azeotropen Destillation mittels einer Hilfsflüssigkeit erreicht, die oben in den Kolonnenkopf eingeführt wird. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß eine Hilfsflüssigkeit verwendet wird, welche gleichzeitig sowohl eine Extraktion aus dem Dampfgemisch als auch eine azeotrope Destillation bewirkt, wobei jeweils mit der Hilfsflüssigkeit mindestens eine Komponente in den Kolonnensumpf heruntergewaschen wird, während die übrigen, zum Teil als azeotropes Dampfgemisch, überdestillieren, worauf der Extrakt und das Destillat nach üblichen Verfahren aufgearbeitet werden. Für den besonderen Fall, daß ein wasserhaltiges Vielstoffgemisch vorliegt, wird eine mit Wasser nicht mischbare Hilfsflüssigkeit verwendet, die sowohl mindestens eine Komponente aus dem Dampfgemisch zu extrahieren vermag als auch mit den übrigen Komponenten, ohne deren Dampfdruck merklich zu beeinträchtigen, überdestillierbar ist, wobei sie mindestens mit Wasser ein azeotropes Dampfgemisch bildet.
  • Der Extrakt im Kolonnensumpf, der aus der Hilfsfliissigkeit und einer oder mehreren Komponenten besteht, kann durch übliche Destillationsverfahren aufgearbeitet werden. Das Destillat trennt sich, wenn Wasser vorhanden war, in zwei Schichten, von denen eine im wesentlichen aus Wasser besteht, die in üblicher Weise zur Trennung der Komponenten aufgearbeitet werden können.
  • Die Auswahl geeigneter Waschflüssigkeiten bietet dem Fachmann keine Schwierigkeiten und ist verhältnismäßig einfach. Man wählt zunächst eine Anzahl von Hilfsflüssigkeiten aus, die geeignet sind, mindestens eine Komponente des Vielstoffgemisches aus dem Dampf herauszuwaschen. Anhaltspunkte dafür bietet das »Raoultsche Gesetz« und die Berücksichtigung der Stärke der Wasserstoffbrückenbindung. Aus diesen Hi lfsflüssigkeiten wählt man eine solche aus, die mit mindestens einer weiteren Komponente ein azeotropes Dampfgemisch mit Siedepunktminimum bildet. Bei wasserhaltigen Vielstoffgemischen wählt man in diesem Falle eine mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit aus, die mindestens mit Wasser ein azeotropes Dampfgemisch bildet, jedoch den Dampfdruck der anderen übergehenden Komponenten praktisch nicht beeinträchtigt.
  • An einem allgemeinen Beispiel sei das Verfahren näher erläutert. Angenommen, es liegt ein Gemisch vor, das aus go °/o Essigsäureäthylester neben Äthylalkohol, Wasser, Aceton oder Acetaldebyd besteht.
  • Dieses Gemisch kann in wirtschaftlicher Weise weder durch fraktionierte noch durch azeotrope noch durch extraktive Destillation getrennt werden, da konstant siedende Gemische zwischen Essigester, Alkohol und' Wasser, ferner zwischen Essigester und Alkohol, außerdem zwischen Essigester und Wasser und endlich zwischen Alkohol und Wasser auftreten. Im besten Falle kann man nach den üblichen Destillationsverfahren 60 bis 650/0 reinen Essigester gewinnen. Im Fall der Erfindung gelingt es jedoch nahezu, die theoretische Menge eS bis gg0/oigen Essigesters zu erhalten. Als Hilfsflüssigkeit sind in diesem Fall geeignet z. B. höhere Essigester wie Butyl- oder Amylacetat, Äther wie Dibutyläther, Kohlenwasserstoffe wie Xylol und auch Chlorkohlenwasserstoffe. Diese sind einerseits geeignet, aus dem Dampfgemisch Essigester in den Kolonnensumpf herunterzuwaschen, andererseits bilden sie mit Wasser ein azeotropes Dampfgemisch, ohne jedoch den Dampfdruck der übrigen Komponenten merklich zu beeinflussen. Die Hilfsflüssigkeit destilliert mit diesen und mit Wasser über; das Kondensat scheidet sich in zwei Schichten, von denen die untere im wesentlichen aus Wasser neben Alkohol, Aceton, Acetal,dehydt und Essigester besteht, während die obere im wesentlichen aus Butylacetat als Hilfsflüssigkeit neben Alkohol, Aceton und wenig Essigester besteht. Zur weiteren Aufarbeitung werden nach Trennung der Schichten die niedrigsiedenden Anteile abgetrieben und durch Fraktionieren zerlegt. Die Hilfsflüssigkeit aus der oberen Schicht wird in den Kolonnenkopf zurückgeleitet. Das Verfahren ist daher besonders für ununterbrochene Arbeitsweise geeignet.
  • Beispiel I Das zu trennende Gemisch ist folgendermaßen zusammengesetzt: 92,3 0/o. Essigester, 3,6 ovo Wasser, 2,40/0 Alkohol, I,7°/o Åceton. Unter Verwendung einer 3 m hohen und 4 cm weiten Extraktionskolonne wird aus dem verdampften Gemisch mittels flüssigen Butylacetats, das oben eingeleitet wird, Essigester in den Kolonnensumpf heruntergewaschen. Dieser enthält dann etwa gS,7°/o des im Ausgangsgemisch vorhandenen Essigesters. Die übrigen Komponenten gehen mit Butylacetat über; das Kondensat bildet zwei Schichten, von denen die obere Schicht im wesentlichen aus Butylacetat, die untere im wesentlichen aus Wasser besteht. Nach Trennung der Schichten werden die leichtflüchtigen Bestandteile der oberen Schicht vom Butylacetat, die der unteren Schicht vom Wasser abgetrieben.
  • Die vereinigten Destillate haben folgende Zusammensetzung: 36,g°/o Essigester, Io,80/o Wasser, 2I,50/o Aceton und 30,8°/o Alkohol. Bezogen auf das Ausgangsgemisch sind es etwa 60/a, die in üblicher Weise aufgearbeitet werden.
  • Nach diesem Verfahren kann auch ein Gemisch getrennt werden, welches aus 90 °/o Essigester, 3,5 O/o Wasser, 2,5 °/o Acetaldehyd und 40/0 Äthanol besteht, wobei als Hilfsflüssigkeit ebenfalls Butylacetat verwendet wird.
  • Beispiel 2 Die Zusammensetzung des zu trennenden Gemisches ist folgende: 50 bis 700/a Essigester, 5 bis 200/0 Wasser, 20 bis 30°/o Äthylalkohol. Als Hilfsflüssigkeit wird Xylol oder Dibutyläther verwendet. In den Kolonnensumpf wird praktisch aller Essigester heruntergewaschen, während die übrigen Komponenten mit der Hilfsflüssigkeit überdestillieren. Die Aufarbeitung erfolgt in üblicher Weise.

Claims (2)

  1. PATENTANsPRÜcHE: I. Verfahren zur Trennung von Vielstoffgemischen, welche durch übliche Destillationsverfahren wirtschaftlich nicht trennbar sind, mittels einer Kolonne, in die oben eine Hilfsflüssigkeit und unten das Vielstoffgemisch eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hilfsflüssigkeit im Verhältnis 6 : 1 bis S: I zum Vielstoffgemisch verwendet wird, welche gleichzeitig sowohl eine Extraktion aus dem Dampfgemisch als auch eine azeotrope Destillation bewirkt, wobei jeweils mit der Hilfsflüssigkeit mindestens eine Komponente in den Kolonnensumpf heruntergewaschen wird, während die übrigen zum Teil als azeotropes Dampfgemisch überdestillieren, worauf der Extrakt und das Destillat nach üblichen Verfahren aufgearbeitet werden.
  2. 2. Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I zur Trennung wasserhaltiger Vielstoffgemische, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Wasser nicht mischbare Hilfsflüssigkeit verwendet wird, die sowohl mindestens eine Komponente aus dem Dampfgemisch zu extrahieren vermag als auch mit den übrigen Komponenten, ohne deren Dampfdruck merklich zu beeinträchtigen, überdestillierbar ist, wobei mindestens mit Wasser ein azeotropes Dampfgemisch gebildet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 575 910.
DEW6333A 1951-07-22 1951-07-22 Verfahren zur Trennung von Vielstoffgemischen Expired DE956576C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE575910C (de) * 1929-01-20 1933-05-04 Merck Ag E Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen ununterbrochenen Entwaesserung und Reinigung von Rohsprit durch azeotropische Destillation bei Atmosphaerendruck

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE575910C (de) * 1929-01-20 1933-05-04 Merck Ag E Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen ununterbrochenen Entwaesserung und Reinigung von Rohsprit durch azeotropische Destillation bei Atmosphaerendruck

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