DE956193C

DE956193C - Mit einer Tragtrommel versehene Vorrichtung zum Aufrollen von Papierbahnen od. dgl.

Info

Publication number: DE956193C
Application number: DEV8476A
Authority: DE
Inventors: Sven Loenegren; Mikko Tarvainen
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1955-02-12
Filing date: 1955-02-12
Publication date: 1957-01-17

Description

Mit einer Tragtrommel versehene Vorrichtung zum Aufrollen von Papierbahnen od. dgl.
Bei Rollapparaten, bei denen die Bahn auf eine Wickelwalze (Tambour) aufgerollt wird, die auf einer Tragtrommel ruht und von dieser durch Reibung mitgenommen wird, gehen beim Tambourwechsel oft bedeutende Mengen an Papier verloren. Bei der Berührung des neuen, noch stillstehenden Wickeldornes mit der über die Tragtrommel laufenden Papierbahn wird der Wickeldorn plötzlich beschleunigt, wobei die hierbei auftretende Reibung zwischen Dorn und Papierbahn diese oft derartig beansprucht, daß die Bahn reißt.
Diesen Nachteil versucht man dadurch zu beheben, daß man einen besonderen Elektromotor vorsieht, dessen Welle mit der des Wickeldornes gekuppelt werden kann. Durch diesen Motor wird dem neuen Wickeldorn, bevor man das Papier auf ihn überführt, die erforderliche Umfangsgeschwin- digkeit erteilt. Ein solcher Elektromotor läßt sich jedoch an bereits in Betrieb befindlichen Rollapparaten oft nur schlecht anbringen, da hierzu nicht immer der nötige Platz vorhanden ist. Ferner läßt sich hierbei die Geschwindigkeit des Wickeldornes und die der Papierbahn oft nur schwierig synchronisieren.
Gemäß der Erfindung wird nun bei einem mit einer Tragtrommel versehenen Rollapparat die Anordnung einer besonderen Antriebs rolle (Reibrolle) vorgeschlagen, deren Antrieb von dem der Tragtrommel abgeleitet ist und die vor- Beginn des Aufrollens der Bahn auf einen noch leeren, in Bereitschaft stehenden Aufwickeldorn (Tambour) mit diesem in und außer Berührung gebracht werden kann. Hierdurch wird erreicht, daß vor Beginn des Aufwickelns der Papierbahn auf den noch leeren Dorn diesem eine der Umfangsgeschwindigkeit der Tragtrommel und der Geschwindigkeit der Papierbahn entsprechende Umfangsgeschwindigkeit erteilt wird. Nach Erreichung dieser Geschwindigkeit kann dann ohne Gefahr der noch leere Wickeldorn zum weiteren Antrieb und zum Aufwickeln der Bahn auf die Tragtrommel bzw. die darüberlaufende Papierbahn aufgesetzt werden und die eigentliche Aufwicklung erfolgen. Eine derartige Antriebs rolle kann auch leicht an bereits vorhandenen Rollapparaten nachträglich angebaut werden.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann die Antriebsrolle (Reibrolle) an einem schwenkbaren Arm angeordnet sein. Dies ermöglicht, durch einfaches Schwenken des Tragarmes die Rolle mit dem Wickeldorn in und außer Berührung zu bringen. Das Schwenken des Tragarmes kann von Hand oder durch einen Elektromotor erfolgen. Vorteilhafterweise wird hierzu ein Druckluftkolben vorgesehen, da Druckluft bei allen größeren Papiermaschinen immer vorhanden ist.
Zur Einsparung von Antriebskraft kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in der Kraftübertragung zur Antriebs rolle eine ein- und ausrückbare Kupplung angeordnet sein, die nur kurzzeitig, nämlich nur während des eigentlichen Tambourwechsels, eingerückt wird und dann die Reibrolle antreibt. In den übrigen Zeiten steht diese Rolle dann still.
Eine besonders zweckmäßige Ausführung der Erfindung ergibt sich dann, wenn der Druckluftkolben beim Schwenken des Tragarmes der Antriebsrolle auch gleichzeitig die Kupplung betätigt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. I zeigt eine Seitenansicht eines Rollapparates, und Fig. 2 eine Teilansicht in Laufrichtung der Papierbahn mit Einzelheiten im Schnitt.
Die Tragtrommel I mit der Welle 2 wird durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben. über die Trommel 1 läuft die Papierbahn 3, die auf einen durch Reibung von der Tragtrommel angetriebenen und in Armen 4 schwenkbar auf dem Maschinengestell 5 gelagerten Tambour 6 aufgerollt wird. Mit 7 ist ein leerer Aufwickeldorn bezeichnet, der ebenfalls im schwenkbar am Maschinengestell 5 angeordneten Arm 8 gelagert ist. Oberhalb der Papierbahn 3 ist eine Reibrolle 9 an einem um eine Achse IO schwenkbaren Arm II angeordnet. Dieser Arm ii ist nach unten durch den Teil 12 verlängert und an dessen unterem Ende über die Verbindungsstange 13 mit der Kolbenstange 14 eines Druckluftkolbens I5 verbunden An dem unteren Ende des Teiles I2 greift ferner ein Winkelhebel I6 an, der drehfest auf einer drehbar am Maschinengestell gelagerten Welle 17 angeordnet ist. Mit dieser Welle 17 ist ferner ein Winkelhebel 18 fest verbunden, der über eine Stange 19 die eine Scheibe 20 einer Konuskupplung 21 verstellen kann. Mit der Antriebswelle 2 der Tragtrommel ist eine Keilriemenscheibe 22 fest verbunden, die mittels eines Keilriemens 23 eine auf der Schwenkachse IO für den Tragarm II gelagerte Keilriemenscheibe 24 antreibt. Mit dieser Keilriemenscheibe 24 ist die Scheibe 25 der Konuskupplung 2I fest verbunden. Die durch den Hebel-19 verstellbare Gegenscheibe 20 ist axial verschiebbar und drehfest auf der Welle IO angebracht. Eine mit der Welle IO verbundene Keilriemenscheibe 26 treibt über einen Riemen 27 und. die Scheibe 28 die Welle 29 der Antriebsrolle g an.
Beim Tambourwechsel wird mittels Druckluft der Kolben I5 bewegt und der Tragarm II in Richtung auf den leeren Tambour 7 so weit geschwenkt, bis die Antriebsrolleg den Tambour7 berührt. Mit dem Schwenken des Tragarmes wird gleichzeitig über den Winkelhebel I6, die Welle I7, den Winkelhebel I8 und die Stange 19 die Kupplung 21 eingerückt und damit die Antriebsrolleg von der Tragtrommelwelle 2 mit angetrieben. Nach Erreichung einer der Papiergeschwindigkeit entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit des leeren Tambours wird dieser durch Schwenken der Arme 8 auf die Papierbahn aufgesetzt und die Bahn auf diesen überführt. Die Antriebsrolle 9 wird zurückgeschwenkt und gleichzeitig durch Ausrücken der Kupplung der Antrieb unterbrochen.
An Stelle der dargestellten Konuskupplung kann natürlich auch eine andere Kupplung Verwendung finden; ebenso kann die Kraftübertragung von der Tragtrommelwelle zur Reibrollenachse statt durch Konusscheiben mit Riemen durch Zahnketten oder Zahnradgetriebe erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Mit einer Tragtrommel versehene Vorrichtung zum Aufrollen von Papierbahnen od. dgl., bei der während des Rollenwechsels die Geschwindigkeit des noch leeren, in Bereitschaft stehenden Aufwickeldornes mit der Geschwindigkeit der Papierbahn in Übereinstimmung gebracht wird, bevor sich dieser auf die Bahn aufsetzt, gekennzeichnet durch die Anordnung einer besonderen Antriebs rolle (Reib- rolle 9), deren Antrieb von dem der Tragtrommel (i) abgeleitet ist und die vor Beginn des Aufrollens der Bahn (3) auf den Dorn (Tambour 7) mit diesem in und außer Berührung gebracht werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß dieAntriebsrolle (Reibrolleg) an einem schwenkbaren Arm (i r) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Schwenkung des die Antriebsrolle (g) tragenden Armes (II) ein Druckluftkolben (I5) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kraftübertragung zur Antriebs rolle (9) eine ein- und ausrückbare Kupplung (21) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftkolben (I5) beim Schwenken des Tragarmes (11) für die Antriebs rolle (g) gleichzeitig auch die Kupplung (2I) betätigt