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*Fadenführer für Wirk--und Strickmaschinen, insbesondere für flache
Kulierwirkmaschinen Die Erfindung betrifft einen Fadenführer für Wirk-undStrickma"schinen,
insbesondere für flache Kulierwirkmaschinen, mit einem armfreien Ende des F adenführers
dreh- und abnehmbar angebrachten Fadenführerröhrchen.
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Die Fadenführer der flachenKulierwirkmaschine sind an ihrem freien
Ende mit einem Fadenführerröhrchen versehen, das wegen der Abnutzung durch .den
Faden von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden muß und daher auswechselbar am Fadenführer
angebracht ist. Es ist beispielsweise üblich, das Röhrchen mit Weichlot am Fadenführer
zu befestigen, um -ein schnelles Auswechseln des Röhrchens zu ermöglichen. BeimAnlöten
des Röhrchen kommt es indessen häufig vor, daß das aus Stahl bestehende und gehärtete
Röhrchen infolge der Erwärmung an Härte verliert. Man hat daher 'auch schon Fadenführerkonstruktionen
vorgeschlagen, bei denen das Röhrchen durch Federn am Fadenführer gehalten wird.
Alle bekannten Konstruktionen .haben aber den Nachteil, daß das Fadenführerröhrchen
unbrauchbar ist und ausgewechselt werden muß, wenn sich an der Stelle, an der der
Faden das Röhrchen verläßt, durch den Fadenlauf feine Schlitze gebildet haben. Der
Verbrauch an Fadenführerröhrchen ist beim Betrieb der flachen Kulierwirkmaschine
infolgedessen sehr groß, vor allem bei der Verarbeitung von Polyamidfasern.
Der
Erfindung liegt- nun die Aufgabe zugrunde, die Zeit für den durch das Auswechseln
der Fadenführerröhrchen erzwungenen Stillstand der Kulierwirkmaschine und die Lebensdauer
des Fadenführerröhrchens zu verlängern. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß das Fadenführerröhrchen um eine zu seiner Längsrichtung senkrecht und. in der
Mitte seiner Längsausdehnung gelagerte Achse um i8o° drehbar angeordnet und dadurch
in zwei gleichwertige Arbeitsstellungen einstellbar ist. Bei dem nach diesem Vorschlag
ausgebildeten Fadenführer ist es möglich, das Röhrchen auch dann. noch weiterzuverwenden,
wenn sich durch die Einwirkung des Fadens amAuslaufende Schlitze gebildet haben,
indem man es um i8o° dreht und das bisherige Einlaufende zum Auslaufende macht.
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Es sind an sich schon Fadenführer bekannt, bei denen sich das Fadenführerröhrchen
um eine zu seiner Längsrichtung senkrechte Achse an dem Fadenführer um einen gewissen
Winkel drehen kann. Jedoch sind diese vorbekannten Fadenführer nicht für den Zweck
zu verwenden, den die vorliegende Erfindung erfüllen soll.
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Gemäß der Erfindung wird die Lebensdauer des Fadenführerröhrchens
dadurch verlängert, daß man es um i8o° drehen kann, so daß sich das Fadenführerröhrchen
in zwei. gleichwertigen Arbeitsstellung verwenden läßt. Um dies zu erreichen, ist
es erforderlich, daß das Fadenführerröhrchen nicht nur um i8o° gedreht werden kann,
sondern daß es auch in bezug auf seine Drehachse in Längsrichtung symmetrisch ausgebildet
ist. Die Drehachse muß also etwa in der Mitte der Längsausdehnung des Fadenführerröhrchens
gelagert sein. Diese für die Erfindung wesentlichen und unerläßlichen Merkmale fehlen
den bekannten Fadenführern mit drehbarem Fadenführerröhrchen.
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Für die Erfindung ist es an und für sich gleichgültig, wie der Vorschlag,
das Fadenführerröhrchen drehbar so anzuordnen, daß es in zwei gleichwertige Arbeitsstellungen
gebracht werden kann, im einzelnen konstruktiv durchgeführt wird. Zu der Erfindung
gehören jedoch noch konstruktive Vorschläge für die Ausführung des erwähnten Grundgedankens,
die sich in der Praxis besonders bewährt haben. So läßt sich beispielsweise das
Fadenführerröhrchen am Fadenführer vorteilhaft so anbringen, daß das Fadenführerröhrchen
an einem Bolzen oder ähnlichen Halter befestigt ist, der in dem Fadenführer um eine
zur Längsrichtung des Röhrchens senkrechte Achse drehbar gelagert ist.. Dabei kann
der Bolzen oder Halter zylindrisch ausgebildet und in einer Kreisöffnung im Fadenführer
gelagert sein, in der sich der Bolzen mit dem von ihm gehaltenen Röhrchen drehen
läßt.
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Zweckmäßigerweise ist das Röhrchen mit dem Halter lösbar verbunden,
so daß es schnell ausgewechselt werden kann, wenn seine beiden Enden abgenutzt sind.
Die lösbare Verbindung läßt sich durch eine Klemmfeder oder durch federnde Wirkung
des Halters oder Bolzens selbst herbeiführen. Das kann etwa in der Weise geschehen,
daß der Bolzen oder Halter mindestens an der das Fadenführerröhrchen haltenden Stelle
als hohlzylindrische Hülse ausgebildet und auf dem Mantel mit zwei diametral gegenüberliegenden
Öffnungen zum Einstecken des Fadenführerröhrchens versehen ist, wobei durch die
Öffnungen verlaufende Längsschlitze in dem Mantel für eine das Röhrchen festklemmende
Federwirkung sorgen.
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Damit das Fadenführerröhrchen in seiner Arbeitsstellung unverrückbar
festliegt, können in der Fläche des Fadenführers Nuten vorgesehen sein, in die das
Fadenführerröhrchen in seiner Arbeitsstellung von einer Feder gedrückt wird, die
ständig auf den Bolzen oder Halter einwirkt.
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Weitere Merkmale des neuen Fadenführers gehen aus der Zeichnung hervor,
in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigt Fig. i den
unteren Teil eines erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenführers in der Ansicht, Fig.2
den unteren Teil .des gleichen Fadenfahrers im Längsschnitt, Fig. 3 eine vergrößerte
Darstellung des unteren Teils des Fadenführers, ebenfalls im Längsschnitt, die die
Einzelheiten besser erkennen läßt, Fig. q: eine vergrößerte Ansicht des unteren
Endes des Fadenführers ohne das Röhrchen und ohne den Bolzen zum Festhalten des
Röhrchens, und Fig.5 den zur Aufnahme des Fadenführerröhrchens bestimmten Bolzen
in vergrößerter Darstellung.
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Wie aus Fig. i hervorgeht, läuft der Faden io durch das Fadenführerröhrchen
2, das am unteren Ende -des Fadenführers i befestigt ist. Am unterer. freien Ende
des Röhrchens 2 bilden sich durch den scharfen Winkel, in welchem der Faden io abgebogen
wird, nach einiger Zeit Schlitze, die Fadenbrüche verursachen. Dann muß das Fa-den:führerröhrchen
2 ausgewechselt und durch ein neues ersetzt werden.
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Das Fadenführerröhrchen 2 ist in einem Bolzen 3 eingeschoben, der
eine Bohrung q. hat, in die das Röhrchen 2 paßt. Der Bolzen 3 sitzt in einer Bohrung
6 des Fadenführers i und ist an seinem rückwärtigen Ende mit einem Bund 7 versehen.
Zwischen diesem Bund 7 und der Rückseite des Fadenführers liegt eine Federscheibe
8, die den Bolzen 3 mit dem Fadenführerröhrchen 2 straff nach hinten zieht. Dadurch
wird das Fadenführerröhrchen 2 in Nuten 9 und 9' des Fadenführers eingedrückt, so
daß sich der Bolzen 3 mit --dem Röhrchen 2 während des Hin- und Hergehens des Fadenführers
nicht verdrehen kann.
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Wenn sich durch den Fadenlauf am .unteren Ende des Röhrchens 2 die
bekannten Schlitze gebildet haben, wird der Bolzen 3 entgegen der Wirkung der Federscheibe
8 nach vorn gedrückt und dann um i8o° gedreht. Das untere Ende des Fadenführerröhrchens
2 kommt dabei nach oben und wird Einlaufende, während das vorher oben befindliche
Ende zum Auslaufende wird. Sobald man den Druck auf den Bolzen 3 gegen die Federscheibe
8 aufhebt, wird der Bolzen 3 vermittels des
Bundes 7 .durch die
Federscheibe 8 wieder nach hinten gezogen und das Fadenführerröhrchen 2 wiederum
in die Nuten 9 und c)' gedrückt. Das jetzt unten befindliche Ende des Fadenführerröhrchens
weist noch keine Schlitze auf, so daß das Röhrchen weiter benutzt, werden kann.
Die am oberen Ende des Röhrchens 2 befindlichen Schlitze stören nicht, weil sie
auf der Einlaufseite liegen.
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Das Verdrehen des Bolzens 3 kann beispielsweise mit Hilfe eines Schlitzschraubenziehers
oder auch von Hand vorgenommen werden und nimmt wenig Zeit in Anspruch. Die Maschine
braucht also nur für wenige Augenblicke stillgesetzt zu werden. Das Fadenführerröhrchen
kann doppelt so lange benutzt werden wie bei der bekannten Ausführung, weil beide
Enden des Röhrchens nacheinander zu Auslaufenden gemacht und abgenutzt werden können.
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Das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Fadenführers läßt sich selbstverständlich in beliebiger Form abändern. Insbesondere
kann die Vorrichtung, die das Fadenführerröhrchen hält und mit der es um eine zu
seiner Längsrichtung senkrechte Achse um i8o° gedreht werden kann, in verschiedener
Weise ausgebildet werden.