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Temperaturregler für Gasbacköfen, Bäckerei- und Konditoreiöfen, Etagen-
und Sammelheizungen u. dgl.
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Zusatz zum Patent 944 225 Im Hauptpatent ist ein Temperaturregler
für Gasbacköfen, Bäckerei- und Konditoreiöfen, Etagen- und Sammelheizungen u. dgl.
behandelt, der mit einem nach dem Prinzip der Flüssigkeitsausdehnung arbeitenden
Thermostaten ausgerüstet ist. Solche Thermostaten arbeiten aber nur bei bestimmten
Temperaturen betriebssicher und zuverlässig, die etwa bis zu 35o° liegen. Bei höheren
Temperaturen fängt die Flüssigkeit des Thermostaten an zu sieden und geht sogar
teilweise in gasförmigen Zustand über. Da eine Rückbildung dieser Gase bei Abkühlung
nur teilweise stattfindet, kann ein solcher Thermostat naturgemäß nicht mehr genau
arbeiten, er ist also nur begrenzt benutzbar.
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Um jedoch das Gerät auch für höhere, über 3500 liegende Temperaturen
vollwirksam zu gestalten, verwendet man einen Thermostaten mit festem Ausdehnungskörper
als Anzeigeorgan. Solche Thermostaten sind nun .an sich bekannt.
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Ziel und Zweck der Erfindung besteht nun darin, die Verwendung eines
solchen, an sich bekannten Thermostaten mit festem Ausdehnungskörper bei dem Gerät
nach dem Hauptpatent ohne größere Umarbeiten zu ermöglichen. Dies geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß in den Hohlzylinder ein
Bolzen greift, der die Bewegung
eines auf ihn. einwirkenden Thermostaten mit festem Ausdehnungskörper auf den Kolben
des. eigentlichen Steuerorgans überträgt. Während also bei dem Gerät nach dem Hauptpatent
in dem Zylinder eine Bohrung für die vom Thermostaten kommende Flüssigkeit vorgesehen
ist, braucht . bei der Verwendung eines Thermostaten mit festem Ausdehnungskörper
dieser Zylinder nur etwas weiter ausgebohrt werden, um-den Bolzen aufnehmen zu können.
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Damit der Bolzen bei rückläufiger Temperatur auch die dadurch bedingte
rückläufige Bewegung sicher mitmacht, liegt der Kolben gegen den Bolzen unter der
Spannung einer Feder an.
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Es ist ferner zweckmäßig, den Bolzen und den ihn aufnehmenden Hohlraum
des Zylinders derart abzusetzen, daß der Bolzen- gegen Herausfallen gesichert ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt, -und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch die Vörrichtung und
Abb. 2 eine Stirnansicht.
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Die Vorrichtung besteht aus einem zylindrischen Gehäuse i aus Messing
oder einer Messinglegierung, in dessen konischer Bohrung an der Stirnfläche ein
Hahnkücken 7, mit dem Handschalter io drehbar, eingesetzt ist. Das Hahnkücken7 weist
in üblicher Weise einen Querschlitz i r auf, an den sich ein oder mehrere senkrecht
dazu verlaufende Längsschlitze 12 anschließen. Der vordere Teil des Gehäuses i weist
ferner einen Rohrflansch 13 mit einer Bohrung 14 für den Gasdurchtritt auf, der
an das längs der Vorderseite des Gasherdes verlaufende Hauptverteilerrohr 9 angeschraubt
werden kann. Im vorderen Teil des Gehäuses befindet sich ferner eine Umgehungsleitung
15, die eine Mindestmenge an Gas durchläßt, wenn der Ventilkörper 2 die Durchtrittsöffnung
25 - vollkommen abgeschlossen hat.
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Das hintere Ende des Gehäuses i ist-durch eine Abschlußkappe q. verschlossen,
die durch eine oder . mehrere Muttern 17 gesichert ist. Im hinteren Teil des Gehäuses
i sitzt ferner ein zylindrischer körper 5, der eine zentrale Bohrung für den Bolzen
16 aufweist. Der Bolzen 16, der eine oder mehrere Querschnittsveränderungen aufweisen
kann, ist in dem zylindrischen Körper 5 längs verschiebbar gelagert. Die Querschnittsveränderungen
begrenzen dessen Bewegung in der einen Richtung, während sie in der anderen frei
ist.
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Anschließend an den zylindrischen Körper 5, aber nicht mit ihm verbunden,
ist ein kolbenartiger Zylinder 3 angeordnet. Der- zylindrische Körper 5 und der
kolbenartige Zylinder 3 weisen je eine Ringflansch auf, in die die Enden eines zylindrischen
Federungskörpers 2o gasdicht eingelassen sind.
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Der Zylinder 3 weist ein Außengewinde 21 auf, auf das ein Hohlzylinder
6, verschiedentlich auch Einstellkörper genannt, aufschraubbar ist. Der Hohlzylinder
6 ist mit einer zentralen Bohrung beliebigen Querschnitts versehen, in die ein mit
dem Hahnkücken 7 verbundener Stift 22 eingreift. Der Zylinder6 ist auf dem Stift
22 gleitend gelagert. Auf dem äußeren Umfang des Zylinders 6 ist der eigentliche
Ventilkörper 2 längs verschiebbar aufgeschoben. Die Bewegungsmöglichkeit des Ventilkörpers2
in Richtung auf den Handschalter io zu ist durch einen Ringflansch26 des Einstellkörpers
6 begrenzt. Die andere Bewegungsrichtung ist frei. Eine zwischen den Ventilkörper
:2 und den Körper 3 geschaltete Feder 2q. drückt den Ventilkörper 2 gegen den Ringflansch
26 des Einstellkörpers 6. Eine weitere Feder 27, deren Enden gegen einen Vorsprung,.28
auf der Innenseite des Zylinders i und gegen den Flansch des kolbenartigen Zylinders
3 abgestützt sind, drückt den Zylinder 3 gegen den Körper 5.
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Auf dem hinteren, über den Zylinder z hinausragenden Teil des Körpers
5 ist ein Flachstab 29 aufgeschoben, der durch eine Mutter 31 gesichert ist, .An
den Flachstab 29 angeschlossen ist ein geschlossener oder teilweise offener, z.
B. U-förmiger Stab 3o befestigt. In diesem Hohlstab 30 ist ein doppelarmiger
Hebel 32 mit beliebiger Länge und übersetzung gelagert. Am oberen Ende des
Doppelhebels 32 ist zentral zum Bolzen 16 eine Justierschraube 33 vorgesehen. An
das untere Ende des Hohlstabes 30 ist ein weiterer Hohlstab'34 aus leicht wärmeausdehnbarem
Stoff angeschlossen, an dessen äußerem, freiem Ende ein aus schlecht wärmeausdehnbarem
Stoff bestehender Vollstab, z. B. aus Invarmetall, fest verbunden, dessen winklig
abgebogenes, freies Ende 36 hinter das untere Ende des Doppelhebels 32 greift.
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Zum Einbau der Vorrichtung in neue oder bestehende Herde ist zunächst
darauf hinzuweisen, daß das Gehäuse in der Länge und im Durchmesser so gehalten
werden kann, daß es ohne jede Veränderung am- Herde angebracht werden kann. Zunächst
wird die Mutter 31 vollkommen gelöst, und der aus den Teilen 29 bis 36 bestehende
Thermostat wird abgenommen, in den Heizraum eingeführt und in derselben Weise mit
dem inzwischen aufmontierten Teil i bis 28 verbunden. Dadurch, daß der Teil 29 bis
35 lose drehbar auf dem Teil 5 gelagert ist, kann der Thermostat in beliebigem Winkel
eingestellt werden. Die Grobeinstellung erfolgt durch Verdrehen des zylindrischen
Körpers 5 und die Feineinstellung des Ventilkörpers 2 durch die Schraube 33. Nach
erfolgtem Einbau der ganzen Vorrichtung kann dieselbe durch ein Blech abgedeckt
werden und so vor Verschmutzen, Beschädigen und unbefugtem Verstellen geschützt
werden. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: In der Stellung »Zu« befindet
sich .der Ventilkö,rpen2 in der Stellung, in der die Durchtrittsöffnung 25 am weitesten
geöffnet ist. Beim Drehen des Handschalters io entgegen .dem Uhrzeigersinn, also
in Richtung auf die Marke n>Auf«, wird der Einstellkörper6 und mit ihm der durch
die Federwirkung der Ventilkörper 2 nach rechts, .also in Richtung auf den Handschalter
io zu bewegt. Je weiter der Handschalter
io entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht wird, also über die Marken »q.50«, D>300«, »2oo«, »ioo«, desto kleiner wird
die Durchtrittsöffnung 25. Bei der Stellung »ioo« ist sie am kleinsten. Sie ist
jedoch immer noch so groß, daß der Gasherd noch den vollen Gasstrom erhält.
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Wird z. B. zunächst auf die Marke »ioo«, also auf eine Temperatur
von ioo° eingestellt, so wird der Backofen nach einiger Zeit auf diese Temperatur
erwärmt. Der Hohlstab 34 im Backofen dehnt sich, und zwar seinem freien Ende zu,
also, wie in der Zeichnung dargestellt, nach links aus. Bei dieser Ausdehnung nimmt
der Hohlstab 34 den an seinem Ende befestigten Invarmetallstab 35 ebenfalls nach
links mit. Bei dieser Bewegung dreht das winklig .abgebogene, freie Ende des Stabes
35 den Doppelhebe132 im Uhrzeigersinn. Das obere freie Ende des Doppelhebels 32
drückt bei dieser Bewegung den Bolzen 16 in Richtung auf den Handschalter io zu.
Hierdurch werden in derselben Richtung die Teile 5, 3, 6, 2 nach rechts bewegt,
d. h., die Gasdurchtrittsöffnung 25 wird kleiner, und die Temperatur im Backofen
sinkt ab. Beim Absinken der Temperatur im Backofen zieht sich das Rohr 34 wieder
zusammen, und das freie Ende bewegt sich nach rechts. Da aber die Feder 28 auf den
Zylinderteil 3 drückt, so wird einerseits die Durchtrittsöffnung 25 wieder größer,
und andererseits wird auch der Bolzen 16 nach links gedrückt und der Doppelhebel
3.2 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Diese Vorgänge wiederholen sich einige
Male, bis sich die Temperatur konstant auf ioo° eingestellt hat.
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Schaltet man nunmehr auf Zoo oder 300°, so wird der Einstellkörper
6 und damit auch der Ventilkörper 2 durch den Mitnehmerstift 22 nach links verschoben,
wodurch die DurchtritLsöffnung 25 größer wird. Der Thermostat arbeitet auch bei
diesen Temperaturen, wie oben beschrieben.
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Beim Auftreten einer Druckwelle kann beispielsweise folgender Fall
eintreten, auf den noch kurz eingegangen werden muß: Ist z. B. der Handschalter
io auf die Temperatur von 3oo° eingestellt gewesen, und es tritt eine plötzliche
Druckwelle auf, so kann der Ventilkörper 2 vollständig geschlossen werden. Die Flamme
geht nun trotzdem nicht aus, weil das Gas durch die Umgehungsleitung 15 einströmt.
Wenn nun in einem solchen Augenblick auf eine Temperatur von 200 oder ioo° umgeschaltet
wird, so könnte der Handschalter io nicht oder nur mit Gewalt betätigt werden, weil
ja der Ventilkörper 2 gegen die Innenfläche des Gehäuses i anstößt. Wäre hierfür
keine Vorsorge getroffen, so könnte es eintreten, daß das Gewinde 2i überdreht wird,
wodurch die ganze Vorrichtung unwirksam würde. Aus diesem Grunde ist der eigentliche
Ventilkörper 2 längs verschiebbar auf dem Einstellkörper 6 gelagert. Das bedeutet,
daß in dem angeführten Falle der Schalter io, obwohl der Ventilkörper 2 an der Innenfläche
des Zylinders i anliegt, trotzdem gedreht werden kann, ohne daß das Gewinde 2i beschädigt
wird. Flaut die Druckwelle wieder ab, so sorgt die Feder! 24 dafür, daß der Ventilkörper
2 wieder in die richtige Stellung gebracht wird, d. h. daß der Ventilkörper 2 wieder
gegen den Flanschring 26 des Einstellkörpers 6 anliegt.