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Verfahren und Vorrichtung zum Abdrucken von Texten oder Textteilen
aus einer oder mehreren Druckformen Es sind bereits Verfahren zum zeilen, bzw. abschnittweisen
Abdrucken von Spiegelbilddruckformen in einem Arbeitsgang unter anderem bekanntgeworden,
bei denen die einzelnen Druckformteile auf dem Druckzylinder auszurichten und zu
verschieben waren.
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Außerdem sind Vorrichtungen zum Abdrucken von einer oder mehreren
nebeneinanderliegenden Zeilen einer auf einer Formwalze befestigten abdruckfähigen
Druckform auf mit einer schnell verdunstbaren Anfeuchtflüssigkeit versehene Papierbogen
bekanntgeworden, bei denen das Druckverfahren unter Verwendung einer unter der Formwalze
hin und her beweglichen Andruckplatte erfolgte. Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung
der bekanntgewordenen Verfahren und Vorrichtungen und bezieht sich auf ein Verfahren
und Vorrichtung zum Abdrucken mehrerer Texte bzw. Textteile aus einer oder mehreren
auf dem Druckformträger eines Rotationsvervielfältigers angeordneten Druckformen
auf dem zu bedruckenden Blatt mit Hilfe eines Druckübertragungselementes.
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Der der Erfindung zugrunde liegende grundsätzliche Gedanke besteht
darin, daß Anfang und Ende der Druckvorgänge durch ein der Lage oder Größe der ausgewählten
Texte entsprechendes zeitweises Zusammenwirken des Druckübertragungselementes, z.
B. durch Offsetdruck" mit dem Gegendruckelement oder dem Druckformträger bestimmt
wird, so daß
die entfernt liegenden Texte bzw. Textteile der Druckform
bzw. Druckformen beim Druckvorgang einander zu einem zusammenhängenden Abdruck genähert
werden.
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.. Es handelt sich einerseits darum,. zwei odermehrere auseinanderliegende
Texte bzw. Textteile der- gleichen oder verschiedenen Druckformen einerseits einander
so zu nähern, daß sie auf dem zu bedruckenden Blatt enger zusammen zuni: Abdruck
gelangen und andererseits darum, die. Größe der abzudruckenden Texte bzw: Textteile
veränderlich zu bestimmen, -ferner auch ganzseitige Abdrucke mit der gleichen Maschine
herstellen zu können.
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In erster Linie dient das Verfahren Zwecken der maschinellen Arbeitsvorbereitung
in Industriebetrieben.. Hierbei ist ein für eine größere Anzahl von Druckvorgängen
gleichbleibender Text (Kopftext, z. B. Stückzahl, Auftragsnummer, Benennung, Liefertermin,
Materialart usw.) mit einem bei jedem oder nach nur wenigen Druckvorgängen wechselnden
Text (Arbeitsgangtext) auf der beschränkten Fläche z. B. eines Akkordzettels (gewöhnlich
DIN A- 6-Förmat) gemeinsam in einem Arbeitsgang - geschlossen bzw. einander genähert
zum Abdruck zu -bringen. Die Beschreibung des Arbeitsganges ist hierbei meist von
unterschiedlicher Länge, so daß in vielen Fällen ein einzeiliger Arbeitsgangtext
ausreicht, während in anderen Fällen zwei, drei und mehr Zeilen für eine.Arbeitsgangbeschreibung
notwendig sind.
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Aber auch die Größe des sogenannten Kopftextes muß in einer Reihe
von Fällen veränderlich gehalten werden. So ist es z: B. manchmal wünschenswert,
den Kopftext mit Materialangaben und manchmal ohne Materialangaben zum Abdruck bringen
zu können. Ebenso muß die Größe des Kopftextes der jeweiligen Eigenart eines Betriebes
angepaßt werden; was bisher eine jedesmalige konstruktive Änderung der Maschine
erforderlich machte. Ferner ist bei Erledigung der maschinellen Arbeitsvorbereitung
auch die Herstellung ganzseitiger Abdrucke notwendig, wofür bisher eine getrennte
Maschine erforderlich war.
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Andererseits ist es zuweilen erforderlich, mehrere in der Druckform
voneinander getrennt liegende Arbeitsgangtexte aulf einem Abdruckblatt aufeinanderfolgend
zum Abdruck zu bringen. Insbesondere dient dies dazu, aus einem oder mehreren Arbeitsplänen,
z. B. nur Dreharbeiten, Fräsarbeiten oder Stanzarbeiten usw. herauszuziehen.
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Mit der Arbeitsvorbereitung ist jedoch die Anwendungsmöglichkeit des
Erfindungsgegenstandes keineswegs erschöpft, sondern es läßt sich dieser auf allen
in Frage kommenden Gebieten verwenden. Dies trifft insbesondere für das Auftragswesen
in Fabriken oder Handelsunternehmungen zu. Hierbei werden für die eingehenden Aufträge
Spiegelsclhriftoriginale geschrieben, von denen sowohl die Auftragsbestätigungen,
Rechnungen, Lieferscheine, Empfangsscheine und sämtliche zur organisatorischen Erledigung
des Auftrages erforderlichen Zettel für den eigenen Betrieb abgedrückt werden. Da
die Aufträge insbesondere in Handelsunternehmungen häufig eine Reihe von unterschiedlichen
Waren aufweisen, die jeweils verschiedene Abteilungen des Betriebes betreffen, ist
es zweckmäßig, wenn aus dem Auftrag die eine gemeinsame Abteilung betreffenden Waren
bzw. Positionen gesondert auf einem Auftragszettel für diese Abteilung herausgedruckt
werden können. Hierbei können ebenfalls die einzelnen Positionen und der allgemeine
Teil (Kopftext), ,z. B. Anschrift, Auftragsnummer, Liefertermin usw., von unterschiedlicher
Größe sein.
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Ebenso ist die Anwendung- des nachstehend beschriebenen Verfahrens
und der Vorrichtungen auch für Buchhaltungszwecke möglich.
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Den vorerwähnten Erfordernissen einer zeitgemäßen maschinellen Arbeitsvorbereitung,
des Auftragswesens usw: wird durch das nachstehend beschriebene Verfahren und die
beispielsweise gezeigten und- beschriebenen Vorrichtungen Rechnung getragen.-Erfindungsgemäß
erfolgt der' Abdruck der ausgewählten Texte mit Hilfe eines Druckübertragungselerrientes.
Hierbei werden die Zeitpunkte oder die- Zeitdauer des Zusammenwirkens des Druckübertragungselementes
mit dem.Gegendruckelement oder dem Druckformträger entsprechend der Lage. oder der
Größe der abzudruckenden Texte geregelt. Es kann auch eine -Regelung hinsichtlich
der Zeitpunkte und der Zeitdauer gemeinsam erfolgen. Die Auswahl der -abzudruckenden
Texte kann hierbei auf verschiedenen Wegen erfolgen. Entweder erfolgt eine der Entfernung
zwischen den--abzudruckenden Texten entsprechende Unterbrechung des Zusammenwirkens
des Druckübertragungselementes mit dem Gegendruckelement oder dem Druckformträger,
öder es wer- -den die abzudruckenden Textteile auf dem Druckformträger - einander
genähert, so daß sie nebeneinander zu liegen kommen.
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Zur Ausführung des Verfahrens, um entfernt liegende Texte einer ausgestreckt
liegeribleibenden Druckform auf dem Abdruckblatt einander zu nähern, findet eine
Vorrichtung Verwendung, bei der das Zusammenwirken von Druckübertragungselement
und Gegendruckelement oder das Zusammenwirken von Druckübertragungselement und Druckformträger
durch hinsichtlich des oder der Zeitpunkte ihrer Wirkung veränderliche Mittel gesteuert
wird.
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Um die Größe des oder der ausgewählten Texte veränderlich zu gestalten,
findet erfindungsgemäß eine Vorrichtung Verwendung, bei der das Zu-, sammenwirkenvon
Druckübertragungselement und Gegendruckelement oder von 'Druckübertragungselement
und Druckformträger durch hinsichtlich der Zeitdauer ihrer Wirkung veränderliche
Mittel gesteuert wird.
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Es ist hierbei völlig gleichgültig, welche Arten von Druckverfahren
oder von Druckformen Verwendung finden. Es können z.- B. abdruckfähige hektographische
Originale oder von außen bzw. von innen eingefärbte Druckformen, wie Metallrasterfolien,
Kunststoffhochdruckformen,
Wachsmatrizen, ja sogar Typendrucksätze Verwendung finden.
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Am besten eignen sich jedoch Offsetfolien, die nach dem bekannten
Offsetverfahren abgedruckt werden. In zweiter Linie sind abdruckfähige hektograph.ische
Originale besonders für das Verfahren geeignet.
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Es können selbstverständlich auch mehrere übertragungselemente Verwendung
finden und genügt hierbei die Wirkungsunterbrechung eines Übertragungselementes
allein.
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Um verschiedene Druckformen hintereinander ohne großen Zeitverlust
abdrucken zu können, befindet sich je nach Art des verwendeten Verfahrens eine entsprechende
Reinigungsvorrichtung für die Übertragungselemente an der Maschine.
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Bei Verwendung der Vorrichtung zum Abdruck von hektographischen Originalen
ist vorzugsweise ferner eine beliebige Anfeuchtvorrichtung für das Druckübertragungselement
oder die zu bedruckenden Blätter vorgesehen.
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In folgendem ist ein Ausführungsbeispiel des beanspruchten Verfahrens
gezeigt und beschrieben: Auf der Trommel i ist die Druckform 2 (Offsetfolie od.
dgl.) befestigt, die mit einer Feuchtwalze 3 und einer Farbwalze q. in bekannter
Weise zusammenarbeitet. Der Text der Druckform 2 wird in bekannter Weise auf die
Gummiwalze 5 übertragen und auf ein Blatt Papier 6 abgedruckt, das zwischen der
Gummiwalze 5 und der Gegendruckwalze 7 hindurchläuft.. Die Reinigung der Gummiwalze
5 erfolgt durch einen Wischer 8, der in einem Flüssigkeitsbehälter 9 gesäubert wird.
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' Die Gegendruckwalze ist in Armen io und ii gelagert und wird durch
eine Feder 12 von der Gummiwalze 5 abgehoben. Auf einer Achse 1q. ist eine Kurvenscheibe
15 befestigt, die einen Nocken 16 von der Breite des abzudruckenden Kopftextes aufweist.
Auf der Achse 1q. sind ferner verschiebbar eine Stellscheibe 17 und drehbar eine
der Zeilenzahl der Druckform entsprechende Anzahl Kurvenscheiben 18, die miteinander
verbunden sind, angeordnet. Jede Kurvenscheibe trägt einen um eine Zeile breiteren
Nocken, als die vorherige. Die mit den Lagerarmen io und ii zusammenarbeitenden
Steuerarme i9 und 2o tragen an ihren Enden Laufrollen 21 und 22, die auf die Steuernocken
der Kurvenscheiben 15 und i8 auflaufen, wodurch die Gegendruckwalze 7 gesenkt wird.
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Bei der gezeigten Einstellung der Kurvenscheiben 15 und i8 würde der
Kopftext und die erste Zeile der Druckform zum Abdruck kommen. Durch seitliches
Verschieben - der Kurvenscheiben 18 kommt eine andere der Kurvenscheiben 18 zu dem
Steuerarm 2o in Arbeitsstellung, so daß in diesem Falle dann außer dem Kopftext
auch mehrere Zeilen (z. B. Zeilen i bis 5) zum Abdruck gelangen. Durch Verdrehen
der Kurvenscheiben 18 gegenüber der Stellscheibe 17 und Einrasten des Stiftes 23
in die Kurvenscheibe i8 ist es möglich, außer dem Kopftext noch eine oder mehrere
Zeilen aus dem Gesamtzeilentext (z. B. Zeile 5 oder die Zeilen 3 bis 7) auf einen
beschränkten Raum des zu bedruckenden Papieres aufzudrucken. Um dieses zu ermöglichen,
wird das zu bedruckende Blatt während des Abdruckes des Kopftextes von der Gummiwalze
5 und der Gegendruckwalze 7 mitgenommen. Wenn die Laufrolle 21 den Nocken 16 der
Kurvenscheibe 15 verlassen hat, hebt die Feder 12 die Gegendruckwalze 7 hoch, so
daß das zu bedruckende Blatt liegenbleibt, während sich die Gummiwalze 5 mit der
Spiegelschrift weiterdreht. Sobald die Laufrolle 22 des Steuerarmes 2o auf den Nocken
der betreffenden Kurvenscheibe 18 aufläuft, wird die Gegendruckwalze 7 wieder gesenkt
und jetzt erfolgt während der weiteren Drehung der Walzen 5 und 7 der Abdruck der
gewünschten Zeilen aus dem Gesamtzeilentext.
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Die Anordnung der Vorrichtung kann auch so getroffen sein, daß sich
die Drucktrommel i oben und die Gegendruckwalze 7 zu unterst befindet, wie es normalerweise
bei den großen Vervielfältigungen der Fall ist.