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Verfahren beim Herstellen von Schrauben Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren beim Herstellen von Schrauben aus zylindrischen Rohlingen, die
in einer oder mehreren aufeinanderfolgenden Reduziermatrizen die gewindelose Schraubenschaftform
erhalten. Anschließend wird an diese gewindelosen Schrauben das Gewinde angewalzt.
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Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden die Rohlinge in einer
nur für diese Zwecke hergerichteten Maschine reduziert, während anschließend in
einer anderen Maschine das Gewinde an die Formlinge angewalzt wird. Diese Verfahrensweise
hat den Nachteil, daß die in der Reduziermaschine erzeugten Formlinge nach einer
längeren Betriebsdauer ungleichmäßige Durchmesser aufweisen, so daß auch das Gewinde
ungleichmäßig ausfällt. Dabei kommt es auch oft vor, daß Formlinge bzw. Preß-linge
in der Gewirndewalzmaschine oval werden. Der Grund für diesen ungleichmäßigen Ausfall
Siegt darin, daß die Red.uziermatrize sich im Laufe der Zeit abnutzt, ohne daß diesem
Umstand beim Gewindewalzen Rechnung getragen werden kann, weil Formlinge bald größeren,
bald kleineren Durchmessers zur Verarbeitung gelangen.
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Es sind auch schon. Einrichtungen, vorgeschlagen worden, bei denen
das Anwalzen des Gewindes dank einer ZufÜhreinrichtung in, derjenigen
Reihenfolge
vorgenommen wird, in der die Werkstücke die Reduziermatrizen verlassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die sich aus einer solchen
Zuführeinrichtung ergebende Einhaltung der Reihenfolge für eine weitestgehende Ausnutzung
der Reduziefmatrize unter Vermeidung von -Ausschuß heranzuziehen.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Weite
der Reduzieröffnung anfänglich nach dem kleinsten noch zulässigen Schaftdurchmesser
' bemessen und ihrer Zunahme durch Verschleiß bis zur Erreichung des größten zulässigen
Schaftdurchmessers durch allmähliches Weitereinstellen des - Gewindewalzwerkzeuges
Rechnung getragen wird.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Verwirklichungsform des Erfindungsgedankens
als Beispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt, die Formen, die der Rohling im Lauf der Verformung annimmt;
Fig.2 bis 6 veranschaulidhen die Vorrichtung, die dem Rohling die in Fig. i dargestellten
Formen gibt; .
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Fig. 7 ist die Draufsicht auf die Maschine, die zur Herstellung der
Schraube vom Rohling bis zur Fertigform dient. .
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Ein von der Stange s abgeschnittenes Stück ist in Fig. i mit a bezeichnet.
Die Werkzeuge, welche den ersten Verformungsvorgang am Rohling_a durchführen, d.
h. ihn einem teilweisen Reduziervorgang unterwerfen, sind in Fig.2 dargestellt.
Beim ersten Reduziervorgang wird mit Hilfe der Werkzeuge i und 2 der Schraubenschaft
erzeugt, der im allgemeinen den Außendurchmesser des Gewindes hat. Es entsteht ein
Preßling b. Der Preßling b wird sodann in einen Satz von zusammenwirkenden Werkzeugen
3 und q. gebracht. In diesen. Werkzeugen wird der Endteil des Schaftes weiter reduziert,
während das bisher unverformte Ende des Preßlings gestaucht wird, so daß ein Kopf
entsteht und der Preßling c in Fig. i gebildet wird. Der Preßling c wird sodann
in ein Paar von Werkzeugteilen 5, 6 gebracht. Hier wird er in dem. Werkzeug 6 festgehalten,
während das Formwerkzeug 5 den angestauchten runden Kopf in die gewünschte vielkantige
Form bringt. -Die Form der Preßlinge nach dem Formvorgang ist in Fig. i mit d bezeichnet.
' Die vorerwähnten Vorgänge, beginnend mit dem Abschneiden des Rohlings, werden
an dem einen Ende der Maschine 2o (Fig. 7) durchgeführt, die einen Pressenschlitten
21 und einen Tragrahmen 22 zur Aufnahme der Werkzeugsätze hat.
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Die nöcE gewindelosen Preßlinge d werden durch einen Kanal 7 und ein
an' diesen anschließendes Rohr 23 (Fig. 7) hindurch zu der in Fig. 7 angedeuteten
Ansp'itzvorrichtung 24 überführt. Die Anspitzvorrichtung ist im einzelnen in Fig.
5 dargestellt. Die Preßlinge werden durch ein Futter 9 :gehalten und mit Hilfe eines
.sich drehenden Messers io angespitzt. Von der A:nspitzvorr.ic'htung aus werden
die angespitzten Preßlinge durch -ein Rohr 25 hindurch in der gleichen Reihenfolge,
-in welcher sie reduziert und angespitzt worden: sind, einem Paar Gewindewalzbacken,
wie sie in den Fig. 6 und '7 dargestellt sind, zugeleitet. Der angespitzte Preßling
e wird zwischen den hin und her. gehenden, Backen i r und I2 der Werkzeuge mit dem
Gewinde versehen, so daß der fertige Gewindeschraubbolzen f gemäß Fig. i entsteht.
Die Backe ii, ist auf dem Tragrahmen 22 nahe dem hinteren Endteil des Schlittens
2i- angeordnet; die hin und her fährbare Backe 12 sitzt auf dem Schlitten.
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Die Backen i i und 12 sind zueinander einstellbar, um der Abnutzung
in den Reduzierwerkzeugen 1,4 Rechnung tragen zu können. Diese Einstellung kann
z. B. mit Hilfe einer aus einer Schraube und einem Keil bestehenden Vorrichtung
13, 1q. geschehen. Die zulässige Toleranz für den Gewindedurchmesser und somit auch
Gewindeschaftdurchmesser kann erheblich größer sein als die Durchmessertoleranz
des Schaftes, innerhalb der Gewindegänge bei gleicher Einstellung der Gewindewalzwerkzeuge
aufgepreßt werden können, ohne daß. Ausschuß entsteht. Beispielsweise kann die Toleranz
für den Außendurchmesser des Gewindes bzw. Gewindeschaftes etwa o,o5 mm betragen,
so daß die Reduzierwerkzeuge 3, 4 anfangs mit etwa o,o25 mm unterbemessen werden
können. Demgemäß sind die Gewindewalzbacken ii und 12 anfangs so eingestellt, daß
sie die durch die neuen Reduzierwerkzeuge erzeugten verhältnismäßig schwachen Preßlinge
aufnehmen können; wenn nun die Reduzierwerkzeuge 3, q. sich abnutzen und dadurch
der Schaftdurchmesser sich vergrößert, werden die Gewindewalzbacken auf entsprechend
größeren Abstand voneinander eingestellt. Auf diese Weise wird vermieden, daß die
Gewindegänge eine ovale Form erhalten.
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Die an sich bekannte und nicht zur Erfindung gehörende Zuführeinrichtung
7, 23, 25, die es mit sich bringt, daß die Preßlinge in der gleichen Reihenfolge
zum Gewindewalzwerkzeug gelangen, in der sie von den Reduzierwerkzeugen 3, q. abgegeben
werden, wird dazu verwertet, um die Reduzierwerkzeuge innerhalb des größtmöglichen
Toleranzbereiches auszunutzen.
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Dies geschieht, wie eingangs angegeben, dadurch, daß die- Reduzieröffnung
anfänglich für - den kleinsten zulässigen Gewindedurchmesser bemessen und die stetige
Zunahme des Schaftdurchmessers der Preßlinge durch stetige Vergrößerung des Abstandes
der Walzbacken ausgeglichen wird, bis die Reduzieröffnung diejenige Weite erreicht
hat, die den größten zulässigen Gewindedurchmesser ergibt.