DE9413837U1 - Auftragsvorrichtung für Dünnbrettmörtel - Google Patents
Auftragsvorrichtung für DünnbrettmörtelInfo
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Description
p2/len
Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG
Lanhofen 84367 Tann
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auftragvorrichtung für
Dünnbettmörtel nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 40 37 898 bekannt, wobei dort vorgeschlagen wird, die Walze als
Gummikörper mit Längsrippen zu gestalten.
Dünnbettmörtel wird bei Verwendung von sogenannten Planziegeln eingesetzt, bei denen die Oberseite und die Unterseite des
Ziegels mit hoher Genauigkeit planparallel geschliffen sind. Hierbei wird die herkömmliche Mörtelfuge durch eine 1 mm
starke Dünnbettmörtelfuge ersetzt. Hierdurch entsteht ein äußerst homogenes und exaktes Mauerwerk.
Das Auftragen des Dünnbettmörtels erfolgte bisher durch kurzes Eintauchen der Ziegelunterseite in eine flache Mörtelwanne.
Bei diesem Vorgang werden die Stege der Unterseite des Ziegels gleichmäßig mit Mörtel benetzt, der danach fest an den Stegen
des Ziegels haftet, jedoch nicht in die Lochung des Ziegels eindringt. Nach dem Eintauchen in die Mörtelwanne wird dann
der Ziegel versetzt, wobei die Ziegel durch eine an den Stirnseiten vorgesehene Verzahnung ineinander gepaßt werden
(vgl. hierzu die Firmenschrift "Schlagmann POROTON: Planziegel - Die Revolution im Ziegelbau").
Durch dieses bekannte Tauchverfahren zum Auftragen von Dünnbettmörtel wird jedoch insbesondere die Wirbelsäule des
Maurers stark belastet, da dieser den. relativ schweren Ziegel in einem Abstand vom Körper in das Mörtelbad eintauchen muß.
Da der mit Mörtel benetzte Ziegel nicht am Körper abgestützt werden kann, ist die körperliche Belastung des Maurers
außerdem sehr hoch.
Aus der DE-PS 361 113 ist ferner eine Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten, wie z.B. Klebstoffen, Farben und
dergleichen bekannt, bei der eine Auftragswalze vor einem offenen Behälter drehbar angeordnet ist. Zum Auftragen der
Flüssigkeit wird die Vorrichtung über eine Unterlage geführt, wodurch die Unterlage in einzelnen Streifen bestrichen wird.
Um ein gleichmäßiges Abrollen der Auftragswalze zu erreichen, ist ferner eine zur Auftragswalze beabstandete Rändelscheibe
vorgesehen. Eine derartige Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten eignet sich jedoch nicht zum Auftragen von
Mörtel, insbesondere von Dünnbettmörtel auf die Stege von gelochten Planziegeln, da der Dünnbettmörtel in die Lochung
gedrückt wird und nicht mit einer 2 mm dicken Schicht auf die Stege aufgetragen wird.
Eine weitere Mörtelwalze zum Auftragen zweier ca. 1,5 cm starker Lagerfugen ist aus der FR 2 490 263 bekannt.
Es ist das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß ein absolut gleichmäßiges Auftragen des
Mörtels ohne Fehlstellen nur auf den Stegen der Ziegel erfolgen kann, ohne daß der Mörtel in die Lochungen
eingedrückt wird, wobei die Walze gleichzeitig kostengünstig und robust herzustellen sein soll.
Diese Aufgabe wird durch eine Auftragvorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß besteht die Walzenoberfläche aus Metall und am
Walzenumfang sind ringförmige Abstandselemente angeordnet.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Abstandselemente ist gewährleistet, daß nicht der gesamte Walzenumfang auf dem
Ziegel abrollt, da bei Abrollen der Walze lediglich eine Berührung zwischen den Abstandselementen und den
Oberflächenkronen der Ziegelstege erfolgt. Hierdurch wird der
Mörtel vollkommen gleichmäßig und dünnschichtig ausschließlich auf die Stege der Ziegeloberseite aufgetragen und nicht wie
bei allen bisher bekannten Systemen in die Lochung gedrückt. Durch die Beschaffenheit des Mörtels bilden sich dabei entlang
des Abrollbereichs der Abstandselemente auch keine mörtelfreien Bereiche auf den Oberflächen der Ziegelstege aus,
da sich der Mörtel nach Abrollen der relativ dünnen ringförmigen Abstandselemente gleichmäßig verteilt.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Metall als Material der Walzenoberfläche. Überraschenderweise hat sich
nämlich herausgestellt, daß eine glatte, unbehandelte Metalloberfläche zum Auftragen von Mörtel äußerst geeignet
ist. Dies ist insbesondere deswegen sehr überraschend, da eine glatte Metalloberfläche nach herkömmlichen Vorstellungen nicht
geeignet scheint, Mörtel dünn und gleichmäßig aufzutragen, weshalb als Walzenoberfläche auch bereits Lammfell oder
Borsten vorgeschlagen wurden. Derartige Oberflächen drücken
jedoch ebenfalls den Dünnbettmörtel in die Lochung des Ziegels, tragen diesen aber nicht auf die Ziegelstege auf.
Bei Versetzen von Planziegeln mit Dünnbettmörtel wird grundsätzlich die erste Ziegelschicht maßgenau in
herkömmlichem Mörtel versetzt, wobei gleichzeitig Unebenheiten des Untergrundes ausgeglichen werden. Nachdem diese erste
Planziegelschicht versetzt ist, wird mit Dünnbettmörtel weitergemauert. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Auftragvorrichtung kann dabei die bereits versetzte Ziegelreihe auf deren Stegen vollkommen problemlos mit
Dünnbettmörtel dünn beschichtet werden. Somit kann der Maurer einen zu versetzenden Ziegel auf die mit Dünnbettmörtel
benetzte Ziegelreihe aufsetzen, wobei der Ziegel am Körper abgestützt werden kann, da sich kein Mörtel am Ziegel
befindet. Gleichzeitig entfällt die körperliche Beanspruchung, die dadurch entsteht, daß der Ziegel in das Mörtelbad
eingetaucht werden muß. Außerdem kann der Mörtel bereits im voraus auf eine größere Strecke aufgetragen werden, indem die
Auftragvorrichtung direkt auf der Planziegelmauerkrone abgerollt wird.
Durch Einsatz der Auftragvorrichtung ist zudem ein sehr
zügiges Arbeiten bis zu einer Stunde pro m^ Ziegelwerk
möglich, dies bedeutet, daß mit der erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung eine sehr große Arbeitszeitersparnis
verbunden ist. Darüber hinaus kann durch die Auftragvorrichtung eine absolut gleichmäßige Mörtelschicht
aufgetragen werden, ohne daß Mörtel in die Lochung des Ziegels gedrückt wird.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die
Unteransprüche gekennzeichnet.
Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann sich
die Auslaßöffnung des Vorratsbehälters über die gesamte Walzenbreite erstrecken. Hierdurch wird die gesamte Breite der
Walze bestmöglich ausgenutzt. Sofern die Breite der Walze auf den jeweils zu versetzenden Ziegel abgestimmt ist, läßt sich
der Mörtel mit einem einzigen Abrollvorgang auf der Ziegelmauer auftragen.
Die an der Walze vorgesehenen Abstandselemente können Gummiringe sein, die in Nuten am Walzenumfang eingesetzt sind.
Jedoch sind auch am Walzenumfang angeordnete Metallringe als Abstandselemente vorteilhaft, da diese einem geringeren
Verschleiß unterliegen.
Sofern die Position der Abstandselemente an der Walze auf die Position von Stegen der zu· versetzenden Bauelemente abgestimmt
ist, läßt sich eine sehr gute dünne Beschichtung auf den Stegen der Ziegel erzielen, da die Walze damn gleichmäßig auf
dem Ziegel abrollt.
Schließlich kann die Walzenoberfläche leicht angerauht sein,
was die Haftung des Mörtels an der Walzenoberfläche bei einem ersten Einsatz der Vorrichtung erhöht.
Die erfindungsgemäße Auftragvorrichtung wurde im Zusammenhang
mit Dünnbettmörtel beschrieben. Die Auftragvorrichtung ist jedoch auch mit ähnlichen Materialien verwendbar, die auf
gelochten Bauelementen in Schichtdicken von > 1 mm aufgetragen werden sollen, wie z.B. Kleber und Fliesenkleber.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen rein beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Auftragvorrichtung gemäß der Erfindung; und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Auftragvorrichtung weist einen
trichterförmigen Vorratsbehälter 10 auf, der zweiteilig
ausgebildet ist. Hierbei ist ein im wesentlichen U-förmiger Hauptteil 11 des Vorratsbehälters 10 mit einem Griffteil 17
verbunden. Dieses Griffteil ist an seinem hinteren Ende mit einem vertikalen Abstützelement 3 0 versehen, welches ein im
wesentliches horizontales Abstellen der Auftragvorrichtung
ermöglicht, wodurch bei Abstellen der Vorrichtung kein Mörtel aus dem Vorratsbehälter ausläuft. Ein Vorderteil 12 des
Vorratsbehälters 10, das dessen Vorderwand 13 und Boden 15 bildet, ist über ein Gelenk 14 gelenkig mit dem Hauptteil 11
verbunden. Da das Vorderteil 12 im Bodenbereich des Vorratsbehälters L-förmig abgewinkelt ist {vgl. Fig. 2), läßt
sich durch Verschwenken des Vorderteils 12 um die Gelenke 14 eine Auslaßöffnung 16 herstellen, wenn das Vorderteil 12 in
Fig. 2 im Uhrzeigersinn um das Gelenk 14 verschwenkt wird.
Unterhalb der Auslaßöffnung 16 ist eine Walze 18 angeordnet,
die sich über die gesamte Länge des Vorratsbehälters 10 erstreckt. Die Walze 18, die aus Metall besteht, ist über zwei
Verbindungsträger 19 mit dem Vorratsbehälter 10 verbunden. Am Außenumfang der Walze 18 sind sechs Abstand.selemente in Form
von Metallringen 20 vorgesehen, die mit der Walze 18 verbunden sind. Die Metallringe 20 sind dabei derart über die
Walzenbreite verteilt, daß die Metallringe bei Abrollen der Walze auf einem Ziegel gerade auf Stegen dieses Ziegels
abrollen.
An der Rückseite des Vorratsbehälters 10, an dem das Griffteil 17 befestigt ist, befindet sich ein Abstreifelement, das aus
einer Hartgummischürze 22 besteht. Die Hartgummischürze 22 ist mittels in einem Langloch geführter Flügelschrauben lösbar und
verstellbar an dem Vorratsbehälter 10 befestigt, wodurch der Abstand zwischen dem Abstreifelement 22 und dem Walzenumfang
der Walze 18 zur Regulierung der Dicke der Mörtelschicht einstellbar ist.
Nachfolgend wird eine Betätigungseinrichtung für das Öffnen und Schließen der Auslaßöffnung 16 beschrieben. Oberhalb des
Griffteiles 17 ist ein Betätigungshebel 26 vorgesehen, der am Griffteil 17 gelenkig gelagert ist. Der Betätigungshebel 26
ist dabei über ein Gestänge 24 mit dem Vorderteil 12 des Vorratsbehälters 10 verbunden. Das Gestänge 24 besteht im
wesentlichen aus einer L-förmigen Schubstange, die durch die Rückseite des Hauptteiles 11 des Vorratsbehälters 10 geführt
ist. Im Inneren des Vorratsbehälters 10 ist an dem Gestänge eine Feder 2 8 vorgesehen, die das Vorderteil 12 des
Vorratsbehälters 10 in Fig. 2 nach links drückt. Hierdurch ist der Vorratsbehälter 10 stets geschlossen, wenn der
Betätigungshebel 26 nicht betätigt wird. In diesem Fall ist das Vorderteil 12 des Vorratsbehälters 10 so gekippt, daß der
Boden 15 des Vorratsbehälters 10 mit seiner Stirnseite gegen die Rückwand des Hauptteils 11 anschlägt.
Wird, wie in Fig. 2 gezeigt, der Betätigungshebel 26 in Richtung des Griffteiles 17 gedruckt, so bewegt sich das
Gestänge 24 in Fig. 2 nach rechts, was wiederum das Vorderteil 12 des Vorratsbehälters 10 gegen die Kraft der Feder 28 nach
rechts bewegt. Hierdurch verschwenkt das Vorderteil 12 im Uhrzeigersinn um die Gelenke 14, wodurch sich die
Auslaßöffnung 16 zwischen dem Boden 15 des Vorratsbehälters und der Rückwand des Hauptteiles 11 öffnet.
Zum Auftragen von Mörtel wird dieser zu Becfinn des Mauerns in den Vorratsbehälter 10 eingefüllt. Hierbei kann die
Auftragvorrichtung bereits auf der zu beschichtenden Mauerkrone stehen, wobei sie auf den Ringen 20 der Walze und
dem Abstützelement 3 0 aufliegt. Anschließend wird die Auftragvorrichtung in die Hand genommen und der
Betätigungshebel 26 wird gegen die Kraft der Feder 2 8 in Richtung des Griffteiles 17 gedrückt, woraufhin der im
Vorratsbehälter 10 befindliche plastische Mörtel durch die Auslaßöffnung 16 auf den Außenumfang der Walze 18 fließt.
Durch anschließendes Ziehen der Vorrichtung (in Fig. 2 nach rechts) rollt die Walze auf dem Untergrund ab und benetzt nur
die Oberfläche der Ziegelstege. Aufgrund der Metallringe 20 rollt die Walze 18 tatsächlich nur auf diesen
Abstandselementen ab, wodurch an der Walze anhaftender Mörtel gleichmäßig auf die Ziegelstege aufgetragen wird, ohne daß ein
Verschmieren o.a. auftritt und ohne daß Mörtel in die Lochung
des Ziegels gedrückt wird.
Falls die Abstandselemente aus Gummiringen gebildet werden, können an der Walze mehrere Nuten zur Aufnahme der Gummiringe
vorgesehen sein. In diesem Fall lassen sich die Gummiringe leicht in verschiedene Nuten einbringen, wodurch die
Vorrichtung auf verschiedene Ziegelbreiten eingestellt werden kann. Eine sehr universelle Vorrichtung ist dadurch
geschaffen, daß ca. alle 5 cm auf dem Walzenumfang ein Abstandselement vorgesehen wird. In diesem Fall kann die
Vorrichtung mit einem Abstreifelement mit einer im
wesentlichen U-förmigen Aussparung leicht auf jede Ziegelbreite eingestellt werden.
Claims (6)
1. Auftragvorrichtung für Dünnbettmörtel, mit
einem Vorratsbehälter (10, 11, 12), der mit einer Auslaßöffnung (16) versehen ist;
einem Griffteil (17); und einer Walze (18),
dadurch gekennzeichnet , daß die Walzenoberfläche aus Metall besteht; und am Walzenumfang ringförmige Absta.ndselemente (20) angeordnet sind.
dadurch gekennzeichnet , daß die Walzenoberfläche aus Metall besteht; und am Walzenumfang ringförmige Absta.ndselemente (20) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Auslaßöffnung (16) über die gesamte Walzenbreite
erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Abstandselemente (20) Gummiringe sind, die in Nuten am
Walzenumfang eingesetzt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Abstandselemente Metallringe (20) sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Position der Abstandselemente (22) an der Walze (18)
auf die Position von Stegen der zu versetzenden Bauelemente abgestimmt ist.
-10-
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß
die Walzenoberfläche leicht angerauht ist.
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