DE9405783U1 - Preßzange zum Herstellen von Rohrverbindungen - Google Patents
Preßzange zum Herstellen von RohrverbindungenInfo
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Description
200 6
MG/et
geberit/ag
£/4-8645 Jona
Die Erfindung betrifft eine Presszange zum Herstellen von
Rohrverbindungen, insbesondere Verbindungen von Verbundrohren mit Fittingen, mit zwei gegenläufig schwenkbar an einem
Lagerteil angebrachten zweiarmigen Presshebeln, die jeweils eine Backe mit einer maulartigen Ausnehmung zur Aufnahme
eines Rohrendes und einen an eine Zangenantriebsvorrichtung anzuschliessenden Spreizarm aufweisen.
Eine Presszange dieser Art ist Gegenstand der schweizerischen Patentanmeldung Nr. 3473/92. Aehnliche Presszangen
sind in der DE-C-27 09 946 und DE-U-91 03 264 offenbart. Solche Presszangen werden beim Herstellen von Pressverbindungen
beispielsweise gemäss der EP-B-O 390 740 verwendet.
Zum Herstellen solcher Verbindungen wird ein Ende eines Verbundrohres auf einen Fitting aufgeschoben und mit der
Presszange das aufgeschobene Rohrende unter plastischer Verformung verpresst. Solche Pressverbindungen sind unlösbar.
Damit die Pressverbindungen dauerhaft dicht sind, muss das Verpressen sehr genau und zuverlässig sowie mit der geeigneten
Klemmkraft erfolgen.
Zum Verschwenken der Presshebel werden Zangenantriebsvorrichtungen
verwendet, die Rollen aufweisen, die mit gleichbleibender Antriebskraft gegen die Spreizarme der Presshebel
bewegbar sind. Die Spreizarme werden hierbei auseinander bewegt und damit die Presshebel verschwenkt. Damit die
erforderliche Klemmkraft erreicht werden kann, muss eine geeignete Zangenantriebsvorrichtung eine vergleichsweise
hohe Antriebskraft aufweisen, beispielsweise 26 kN. Der Totalhub beträgt hier beispielsweise 40 min. Wünschbar wäre
nun eine Presszange der genannten Art, die mit einer einfacheren und kostengünstigeren Zangenantriebsvorrichtung bedienbar
ist. Hierbei soll die erforderliche hohe Qualität der Pressverbindung gewährleistet sein. Die Presszange soll
in der Herstellung trotzdem nicht aufwendiger und wie bisher einfach zu bedienen sein.
Erfindungsgemäss wird eine gattungsgemässe Presszange vorgeschlagen,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Anlageflächen der Presshebel bogenförmig ausgebildet sind, derart,
dass mit zunehmendem Vorschub der Rollen die Klemm-
kraft der Backen im wesentlichen konstant bleibt oder zunimmt.
Die erfindungsgemässe Presszange ist ebenso einfach herstellbar
und bedienbar wie die vorbekannte Presszange. Als Antrieb kann eine bekannte handelsübliche Zangenantriebsvorrichtung
verwendet werden. Geeignet ist jedoch auch eine Zangenantriebsvorrichtung die eine kleinere Antriebskraft
als bisher üblich aufweist. Bei der erfindungsgemässen Presszange wird verglichen mit den bekannten Presszangen
bei gleicher Antriebskraft eine wesentlich höhere Klemmkraft am Ende der Verpressung erreicht. Beispielsweise wird
diese Klemmkraft von 901OOO N auf 1201OOO N erhöht. Die
Klemmkraft ist beim Verpressen konstant oder nimmt mit kleiner werdendem Schwenkwinkel zu. Dies bedeutet gleichzeitig,
dass die Schliessgeschwindigkeit konstant ist oder mit kleiner werdendem Schliesswinkel abnimmt. Im Gegensatz
zu den bekannten Presszangen ist die Klemmkraft bei kleinem Schliesswinkel wesentlich höher, was für die Qualität der
Pressverbindung entscheidend ist. Bei der Verwendung einer Zangenantriebsvorrichtung mit der üblichen vergleichsweise
hohen Antriebskraft kann eine Pressverbindung mit einer höheren Qualität erreicht werden. Weitere Vorteile ergeben
sich aus den abhängigen ansprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie der Zeichnung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene perspektivische
Ansicht einer erfindungsgemässen Presszange
sowie ein Teil einer Zangenantriebsvorrichtung,
Fig. 2 eine weitere Ansicht der erfindungsgemässen
Presszange und eines Teils der Zangenantriebsvorrichtung sowie im Querschnitt
eine Pressverbindung, und
Fig. 3a und 3b geometrische Darstellungen der Schliessge-
schwindigkeit und der Klemmkraft bei der erfindungsgemässen Klemmzange (Fig. 3a) und
einer vorbekannten Klemmzange (Fig. 3b).
Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Presszange 1 weist zwei Presshebel 3 auf, die begrenzt verschwenkbar an zwei parallel
gegenüberliegenden Lagerplatten 4 gelagert sind. Die Presshebel 3 sind jeweils um eine Schwenkachse 5 aus einer
in Fig. 2 gezeigten strichpunktierten Lage in eine mit ausgezogenen Linien gezeigte Lage verschwenkbar. Hierbei werden
vorderseitig angeordnete Klemmbacken 3a zueinander hin bewegt, während an eine Zangenantriebsvorrichtung 2 anzulegende
Spreizarme 3b auseinander bewegt werden. Die Backen 3a weisen jeweils halbkreisförmige Pressflächen 7 auf, in
die Sicken 7a eingearbeitet sind. In der in Fig. 1 gezeigten Position der Presshebel 3 bilden diese Flächen 7 eine
Oeffnung 6, welche die Aussenseite eines verpressten Rohres 15 bestimmen. Diese Aussenseite 15a ist beispielsweise
w · · M
gemäss Fig. 2 mehrkantig. Durch die Sicken 7a werden in das
zu verpressende Verbundrohr 15 entsprechende Rippen eingearbeitet. Das beim Verpressen plastisch verformte Rohr 15
passt sich hierbei der Aussenseite eines Fittings 16 an. Die Aussenseite des Fittings 16 ist in der Regel uneben und
weist beispielsweise umlaufende Vertiefungen oder Erhöhungen auf, wie dies in der EP-B-O 390 740 gezeigt ist.
Zum Verschwenken der Presshebel 3 wird die Presszange 1 an einem Gehäuse 9 der Zangenantriebsvorrichtung 2 befestigt.
Hierzu dient ein Bolzen 8, der durch Oeffnungen 8a und 4a des Gehäuses 9 bzw. der Lagerplatten 4 hindurchgeht. Im Gehäuse
9 befindet sich ein Kolben 13, der mit einer Dichtung 14 nach aussen abgedichtet ist und der mit gleichbleibender
Antriebskraft in Richtung des Pfeiles 18 bewegbar ist. Auf der Vorderseite des Kolbens 13 ist ein Lagergestell 12 mittels
eines Bolzens 18 befestigt. Auf diesem Gestell 12 sind zwei gleiche Rollen 10 jeweils um eine Achse 11 frei drehbar.
Beim Verschwenken der Presshebel 3 laufen die Rollen 10 auf Anlageflächen 3c, die innenseitig an den Schwenkarmen
3b angeordnet sind und die bogenförmig konvex ausgebildet sind, wie insbesondere Fig. 2 zeigt. Die Anlageflächen
3c sind spiegelsymmetrisch zueinander und haben den gleichen Verlauf. In der Fig. 2 ist mit A der Anfang dieser Anlagefläche
3c und mit B das Ende dieser Fläche bezeichnet.
Der Pressvorgang wird anhand der Fig. 2 nachfolgend kurz erläutert. Die Presshebel 3 werden zuerst gegen die rückwirkende
Kraft einer Feder 17 von Hand aus der mit ausgezo-
genen Linien gezeichneten Lage in die strichpunktierte Lage gebracht. Die Presszange 1 kann nun an die zu verpressende
Verbindung angesetzt werden, wobei die offenen Backen 3a seitlich des zu verpressenden Rohres 15 angeordnet sind,
wie die Fig. 2 zeigt. Nun wird die Zangenantriebsvorrichtung 2 eingeschaltet, worauf sich die Rollen 10 in Richtung
des Pfeiles 20 mit gleichbleibender Antriebskraft gegen die Zange 1 bewegen. Nach einem kurzen Hub laufen die Rollen 10
jeweils an der Stelle A auf die Presshebel 3 auf. Die Rollen 10 üben auf die Presshebel 3 in Richtung der Pfeile 19
wirkende seitliche Kräfte aus, durch welche die Hebel 3 gespreizt und dadurch ein Schliesswinkel &bgr; verkleinert wird.
Mit zunehmendem Vorschub der Rollen 10 laufen diese auf den Anlageflächen 3c bis jeweils zur Position B ab. Wesentlich
ist nun, dass infolge der bogenförmigen Ausbildung der Anlageflächen 3c die Schliessgeschwindigkeit, das heisst die
Aenderung des Schliesswinkels &bgr; pro Zeiteinheit, mit zunehmendem
Vorschub kleiner wird oder höchstens konstant bleibt. In Fig. 3a ist ein solcher geeigneter Verlauf der
Schliessgeschwindigkeit gezeigt. Die Klemmkraft der Backen 3a nimmt mit zunehmendem Hub des Kolbens 13 stark zu, wie
die Fig. 3a ebenfalls zeigt. Die Klemmkraft der Backen 3a ist somit in der Schliessstellung der Zange 1 am grössten
und beträgt beispielsweise 12O1OOO N. Massgebend für den
Verlauf der Schliessgeschwindigkeit bzw. der Klemmkraft ist die bogenförmige Ausbildung der Anlageflächen 3c. Der genaue
geometrische Verlauf der Anlageflächen 3c kann durch Versuche oder rechnerisch ermittelt werden.
• *
Die Fig. 3b zeigt den Verlauf der Schliessgeschwindigkeit
und der Klemmkraft bei einer vorbekannten Presszange. Wie ersichtlich nimmt die Schliessgeschwindigkeit bei kleiner
werdendem Schliesswinkel etwa linear zu, während die Klemmkraft linear abnimmt, typischerweise von 90'0OO N auf
40'0OO N. Bei der erfindungsgemässen Presszange verlaufen
diese Kurven wie ersichtlich vorzugsweise nicht linear, sondern etwa so wie in Fig. 3a gezeigt.
Claims (4)
1. Presszange zum Herstellen von Rohrverbindungen, insbesondere Verbindungen von Verbundrohren (15) mit Fittingen
(16), mit gegenläufig schwenkbar an einem Lagerteil (4) angebrachten zweiarmigen Presshebeln (3), die jeweils
eine Backe (3a) mit einer maulartigen Ausnehmung (6) zur Aufnahme eines Rohrendes und einen an eine Zangenantriebsvorrichtung
anzuschliessenden Spreizarm (3b) aufweisen, wobei die Zangenantriebsvorrichtung (2) Rollen (10) aufweist,
die zum Verschwenken der Presshebel (3) an jeweils eine Anlagefläche
(3c) der anzuschliessenden Arme anlegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageflächen (3c) der
Presshebel (3) bogenförmig ausgebildet sind, derart, dass mit zunehmendem Vorschub der Rollen (10) die Klemmkraft der
Backen (3a) im wesentlichen konstant bleibt oder zunimmt.
2. Presszange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageflächen (3c) konvex ausgebildet
sind.
3. Presszange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffsflächen (3c) so ausgebildet
sind, dass die Klemmkraft über den gesamten Vorschubbereich
der Rollen (10) im wesentlichen konstant ist.
4. Presszange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmkraft im wesentlichen über den gesamten Vorschubbereich der Rollen (10) zunimmt.
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