DE940493C - Verfahren zur Herstellung von geformten Koerpern, insbesondere Zahnprothesen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geformten Koerpern, insbesondere ZahnprothesenInfo
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Description
Als Material zur Herstellung von Zahnprothesen
wurde früher fast ausschließlich Kautschuk verwendet, der in Form von plastischen Mischungen in Gipsformen
eingebracht und unter dem Einfluß von Druck und Wärme zu Hartgummi vulkanisiert wurde. Die
so hergestellten Hartgummiprothesen zeigten bei günstigen mechanischen Eigenschaften so erhebliche
Mängel in bezug auf ihre Mundbeständigkeit und ihr ästhetisches Aussehen, daß sie heute nur noch in
geringem Umfange für besondere Zwecke hergestellt werden.
Als Kunststoff materialien zur Herstellung von Zahnprothesen sind eine große Zahl von Cellulosederivaten,
Phenolharzen, Polyvinylverbindungen usw., wie z. B.
Cellulosenitrat, Celluioseacetobutyrat, Phenolformaldehydharz, Harnstofformaldehydharz, Alkydharz,
Polyäthercycloacetale, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Mischpolymerisate von Vinylchlorid mit Vinylacetat,
Polymethacrylsäuremethylester usw., vorgeschlagen und erprobt worden. Von diesen Kunststoffen haben
heute der Polymethacrylsäuremethylester und Mischpolymerisate, die vorwiegend Methacrylsäuremethylester
enthalten, auf Grund ihrer Gewebefreundlichkeit, Mundbeständigkeit und ihres ästhetischen Aussehens
weite Verbreitung gefunden. Zahnprothesen aus diesen Kunststoffen werden dabei in vielen Fällen in
Anlehnung an die bei der Herstellung von Hartgummiprothesen angewendete Technik so hergestellt,
daß aus einem festen, zerkleinerten, zweckmäßigerweise pulverförmigen Polymerisat durch Zusatz von
flüssigen, monomeren oder nur teilweise polymerisierten Verbindungen eine plastische, knetbare Masse
hergestellt wird, welche in die in der Zahntechnik üblichen Gipsformen eingebracht und unter, dem
Einfluß von Druck und gegebenenfalls Wärme durch Polymerisieren des Monomerenanteiles in feste Form
übergeführt wird. So werden z. B. im Perlpolymerisationsverfahren hergestellte Mischpolymerisate aus
Methacrylsäuremethylester und Acrylsäureestern in Form feiner Perlen mit monomerem Methacrylsäuremethylester
angeteigt und unter dem Einfluß von Benzoylperoxyd in der Form unter Druck bei 8o bis
ioo° durch Polymerisieren des Monomerenanteils
verfestigt.
Die zuletzt beschriebene Arbeitsweise stellt nun eine Reihe von Anforderungen an Form und Natur der
verwendeten feinverteilten polymeren Verbindungen und der verwendeten flüssigen Monomeren.
Das feinverteilte Polymerisat muß mit einer verhältnismäßig kleinen Menge, höchstens 25 bis 30 Gewichtsprozent
des flüssigen Monomeren, anteigbar sein, da das Monomere bei der Polymerisation schrumpft.
Bei höheren Monomerenanteilen nimmt diese Schrumpfung Werte an, die bewirken, daß die fertiggestellte
Zahnprothese in ihren Abmessungen nicht genau der Gipsform entspricht, wodurch die Paßform der Prothese
im Munde unbefriedigend ist, Druckstellen hervorgerufen werden und die Prothesen zur Kaufunktion
nicht herangezogen werden könnend Mit
der geringen Menge des Monomeren muß ein gleichmäßiger Teig hoher Plastizität herstellbar sein, damit
das Material in zweiteiligen Gipsformen bei den relativ geringen Drucken gleichmäßig verteilt wird
und der Überschuß praktisch vollständig aus der Gipsform austritt, um eine Bißerhöhung der fertiggestellten
Prothese zu vermeiden. Der plastische Zustand muß kurze Zeit nach dem Anrühren des
Polymeren mit dem Monomeren erreicht sein und über längere Zeiträume (bis zu 30 Minuten) bestehen
bleiben, um dem Verarbeiter die Möglichkeit zu geben, 'die Gipsform nach dem Pressen zu Kontrollzwecken
zu öffnen und gegebenenfalls fehlenden Teignachzulegen sowie mehrere Formen mit demselben Teig zu füllen.
Zur Erfüllung dieser Forderungen werden die Polymerisate oder Mischpolymerisate vorzugsweise
in der Form fester, kompakter Perlen verwendet, wie sie bei der Perlpolymerisation anfallen. Der Durchmesser
der Perlen darf nicht zu groß sein, da sonst bei Zusatz der erforderlichen geringen Flüssigkeitsmengen kein
homogener Teig entsteht. Ihr Durchmesser beträgt günstigenfalls 0,1 mm und weniger. Polymerisate
in Form von Mahlkörnern (wie sie z. B. durch Vermahlen von Blockpolymerisaten erhalten werden)
sind weniger geeignet, da sie infolge ihrer großen Oberfläche das Monomere rasch aufsaugen und so zur
Herstellung einer plastischen Mischung relativ viel Monomeres erforderlich ist. Eine große Zahl von
Polymerisaten, wie z. B. Polyvinylchlorid, werden im Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellt. Die
aus Latices isolierten Polymeren sind jedoch sehr feinpulverig. Solche Polymerisate können überhaupt
nicht mit den in Frage kommenden Mengen, an Monomeren angeteigt werden, da das lockere Pulver
das Monomere aufsaugt, ohne einen knetbaren Teig zu bilden.
Von großem Einfluß auf die Anteigbarkeit ist weiterhin die .Zusammensetzung des Polymerisats
oder Mischpolymerisats und des Monomeren. Reiner Polymethacrylsäuremethylester in Perlform kanu
z. B. mit monomerem Methacrylsäuremethylester mir schwer verarbeitet werden, da sich bei einem mittleren.
Perldurchmesser von 0,07 mm bei Zusatz von 25 Gewichtsprozent
Methacrylsäuremethylester erst nach etwa 10 bis 12 Minuten eine knetbare Masse bildet.
Werden dagegen, wie es dem heutigen Stand der Technik
entspricht, Perlen aus Mischpolymerisaten von Methacrylsäuremethylester mit Acrylsäureestern, wie Acrylsäuremethylester,
-äthylester oder -butylester, ver- Sa
wendet, so können bei Einstellung geeigneter Korn^ größe und geeignetem Anteil der Acrylester am Mischpolymerisat recht gut anteigbare Polymerisate erhalten
werden. Der Zusatz von Acrylsäureestern bewirkt jedoch, daß die knetbare Mischung in verhält- 8g
nismäßig kurzer Zeit in den gummiähnlichen Zustand, übergeht und daher schneller verarbeitet werden muß
als aus Polymethacrylsäureester allein hergestellte· Massen. Außerdem bewirkt der Zusatz von Acryl·-
säureestem eine erhöhte Wasser empfindlichkeit der go
Mischpolymerisate, die für die Verarbeitung nachteilig ist und die Mundbeständigkeit der Polymerisate·
verringert.
Von Einfluß auf die Anteigbarkeit ist außerdem,
die Art des flüssigen Monomeren oder Monomerengemisches. Für die Verarbeitung in der Zähntechnik
sind jedoch nur Monomere geeignet, die bei ausreichend hohem Siedepunkt ohne gesundheitliche
Schädigung des Bearbeiters im zahntechnischen Laboratorium gehandhabt werden können. Diese For- ioq
derungen erfüllen nur wenige Monomere, so z-.B.
Methacrylsäuremethylester und Styrol. Schon der Zusatz von Acrylsäureestern in größerer Menge verbietet
sich, da diese Monomeren neben ihrem unangenehmen Geruch die Eigenschaft haben, beim
Einatmen der Dämpfe bei vielen Personen allergische Reaktionen auszulösen. Es ergibt sich daraus, daß
der Variationsmöglichkeit auf der Seite der zum Anteigen verwendeten flüssigen Monomeren enge Grenzen
gezogen sind. Es muß deshalb die Anteigbarkeit in tio
erster Linie durch geeignete Wahl von Verteilungsgrad, Form und Art des Polymerenanteils erzielt werden,
wobei in den meisten Fällen, um eine gute Anteigbarkeit zu erzielen, Zugeständnisse in bezug auf
Festigkeit, Wasserbeständigkeit und physikalische Eigenschaften des Dentalkunststoffes gemacht werden
müssen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten überwunden werden können, wenn statt eines feinverteilten
Polymerisates oder Mischpolymerisates eine iao
Mischung von zwei oder mehr verschiedenen feinverteilten Polymerisaten oder Mischpolymerisaten
verwendet wird, von der mindestens ein Bestandteil auf Grund von Verteilungsgrad und Zusammensetzung
in dem verwendeten Monomeren oder Monomerengemisch erst nach langer Zeit in den knetbaren
plastischen Zustand übergeht und diesen Zustand über lange Zeiträume behält und von der mindestens
ein Bestandteil auf Grund von Verteilungsgrad und Zusammensetzung mit dem verwendeten Monomeren
5 oder Monomerengemisch in kurzer Zeit anquillt. Es ist dabei nicht erforderlich, daß dieser letztgenannte
Teil der Mischung für sich allein mit dem verwendeten Monomeren überhaupt eine plastische, knetbare Masse
zu bilden vermag. Überraschenderweise ergeben
ίο solche Mischungen bei geeignetem Mischungsverhältnis
mit 30 Gewichtsprozent und weniger an Monomeren in wenigen Minuten eine außerordentlich weiche,
plastische, nichtklebende Mischung, wobei der plastische, knetbare Zustand über lange Zeiträume erhalten
bleibt. Auf diese Weise können Mischungen hergestellt werden, die sich durch ein besonders hohes
Fließvermögen auszeichnen, das über lange Zeit bestehen bleibt. Es ist dies von großer Bedeutung, da
dadurch Bißerhöhungen bei der Herstellung von Zahnprothesen in zweiteiligen Formen mit Sicherheit vermieden
werden. Gleichzeitig ergibt sich dadurch der Vorteil, daß auch komplizierte Formen, wie z. B. die
Zahnfleischpartien partieller Prothesen, Zahnfleischklammern usw., bei den in der Zahntechnik üblichen
geringen Drucken mit Sicherheit vollständig mit dem Kunststoffteig gefüllt werden. Die Gefahr des Wegpressens
oder Verschiebens von Zähnen in der Gipsform wird durch das leicht fließende Material weitgehend
ausgeschlossen. Es war dies nicht vorauszusehen, da die rasch anquellenden Mischungsbestandteile
für sich allein schon kurze Zeit nach Zusatz der flüssigen monomeren Verbindungen in einen gummielastischen
Zustand übergehen, der die Verarbeitung unmöglich macht, bzw. überhaupt keinen plastischen
Zustand bilden, während die Mischungen so lange plastisch und knetbar bleiben, bis die langsam anquellende
und lange plastisch und knetbar bleibende Komponente in den gummielastischen, nicht verarbeitbaren
Zustand übergeht.
Als flüssige monomere oder nur teilweise polymerisierte Verbindung zur Durchführung des Verfahrens
ist in erster Linie reiner Methacrylsäuremethylester geeignet. Es können aber auch Mischungen mehrerer
Monomeren bzw. Mischungen mit Monomeren, die mehr als eine polymerisierbare Doppelbindung im
Molekül enthalten (Vernetzer), verwendet werden. Im letzteren Falle werden besondere Eigenschaften
erzielt. Selbstverständlich können den Monomeren Weichmacher, Netzmittel usw. zugesetzt werden.
Als polymere feinverteilte Verbindung, die mit Methacrylsäuremethylester nach langer Zeit eine
plastische, knetbare Mischung bildet und den plastischen Zustand über längere Zeiträume beibehält,
kommt z. B. reiner Polymethacrylsäuremethylester in Form von kompakten runden Perlen mit einem
mittleren Durchmesser von etwa 0,07 mm sowie Mischpolymerisate von Methacrylsäuremethylester mit anderen
Monomeren, wie z. B. Acrylnitril, in Frage. Es können die Polymerisate oder Mischpolymerisate zu-
'60 sätzlich geringe Mengen von Verbindungen, die mehr
als eine polymerisierbare Doppelbindung im Molekül enthalten, wie z. B. Divinylbenzol, einpolymerisiert
enthalten.
Als polymerisierte feinverteilte Verbindung, die mit Methacrylsäuremethylester in kurzer Zeit anquillt,
kommt eine große Zahl von feinverteilten Polymerisaten und Mischpolymerisaten in Frage, so
z. B. Mischpolymerisate von Methacrylsäuremethylester mit Acrylsäureestern, vorzugsweise mit Methacrylsäureestern
von Alkoholen mit mehr als 4 C-Atomen, in Form von Perlen, Mahlkörnern oder
Emulsionspolymerisaten, im Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellte Mischpolymerisate aus
Methacrylsäuremethylester und Butadien, im Emulsionspolymerisationsverfahren
hergestelltes Polyvinylchlorid, nachchloriertes Polyvinylchlorid in feinverteilter,
pulveriger Form usw. Auch hier können in geringem Maße vernetzte Polymerisate verwendet
werden.
Durch Mischung der verschiedenen Polymerisate oder Mischpolymerisate kann praktisch jedes gewünschte
Anteigverhalten eingestellt werden, wobei man die Möglichkeit hat, die physikalischen Eigenschaften
der entstehenden Kunststoffe für den Verwendungszweck besonders günstig zu gestalten. Ein
besonderer Vorteil ist dabei, daß Polymerisate und Mischpolymerisate eingesetzt werden können, die
auf Grund ihrer Zusammensetzung, Form und ihres Dispersionsgrades bisher für die beschriebene Technik
nicht verwendet werden konnten, obwohl sie den fertigen Polymerisaten besonders günstige Eigenschaften
verleihen. Wählt man z. B. als weitere Komponente ein Mischpolymerisat aus 80 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester
und 20 Teilen Dodecyhnethacrylat, so erhält man Kunststoffe mit besonders hoher Wasserbeständigkeit und günstigen mechanischen
Eigenschaften. Wählt man als weitere Komponente Mischpolymerisate von Methacrylsäuremethylester
mit 20% Butadien, so erhält man Dentalkunststoffe, die bei guter Transparenz und ästhetischem
Aussehen eine besonders hohe Dauerbiegefestigkeit besitzen, eine Eigenschaft, die für diesen Verwendungszweck
von besonderem Vorteil ist. Wählt man als weitere Komponente nachchloriertes Polyvinylchlorid,
so erhält man Dentalkunststoffe mit besonders hoher Schlagbiegefestigkeit und Dauerbiegefestigkeit.
Es ist somit die Möglichkeit gegeben, mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens auf einfache Weise
Mischungen herzustellen, aus denen gutverarbeitbare Kunststoffe mit besonders günstigen Eigenschaften
herstellbar sind. Selbstverständlich können die polymeren, feinverteilten Verbindungen die üblichen Zusätze
an Farbstoffen, Pigmenten, Weichmachern usw. enthalten. Die Polymerisation der plastischen,
knetbaren Mischungen kann unter dem Einfluß von Peroxyd-Katalysatoren, wie z. B. Benzoylperoxyd,
bei höherer Temperatur oder aber unter dem Einfluß von Redoxkatalysatoren, wie Sulfinsäuren, Mischungen
von Peroxyden und Sulfinsäuren oder Aminen usw., ohne äußere Wärmezufuhr erfolgen. iao
Eine Mischung aus 80 Gewichtsteilen eines Perlpolymerisats des Methacrylsäuremethylesters mit
einem mittleren Perlendurchmesser von 0,07 mm und dem K-Wert (Fikentscher, Cellulosediemie 12
[1932], 6o) 70 (I) und 20 Gewichtsteilen eines Perlpolymerisats
aus 80 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester und 20 Gewichtsteilen Methacrylsäuredodecylester
mit einem mittleren Perlendurchmesser von o,i mm und einem K-Wert von 70 (II), die
0,1 Gewichtsteile Benzoylperoxyd in feinverteilter Form enthält, wird mit 25 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester,
der ι Gewichtsteil Cetylalkohol enthält, innig vermischt. Nach 2 bis 3 Minuten bildet
sich eine außerordentlich weiche, plastische, knetbare Masse hohen Fließvermögens, die bei einer Raumtemperatur
von 20° den plastischen Zustand mehr als 30 Minuten beibehält.
Das Polymerisat (I), allein mit der entsprechenden Menge Monomerer verrührt, bildet erst nach 12 Minuten eine knetbare Masse und behält den knetbaren Zustand etwa 18 Minuten bei. Das Polymerisat (II) allein bildet mit denselben Monomeren praktisch sofort eine knetbare Masse; der knetbare, plastische
Das Polymerisat (I), allein mit der entsprechenden Menge Monomerer verrührt, bildet erst nach 12 Minuten eine knetbare Masse und behält den knetbaren Zustand etwa 18 Minuten bei. Das Polymerisat (II) allein bildet mit denselben Monomeren praktisch sofort eine knetbare Masse; der knetbare, plastische
ao Zustand bleibt bei einer Raumtemperatur von 20' jedoch nur etwa 8 Minuten bestehen.
Die aus der Mischung hergestellte knetbare Masse ergibt bei Polymerisation in der Form 1J2 Stunde bei
8o° und 1Z2 Stunde bei 100° einen harten, transparenten
Kunststoff besonders hoher -Wasserfestigkeit mit günstigen physikalischen Eigenschaften, der zur
Herstellung von Zahnprothesen hervorragend geeignet ist.
75 Gewichtsteile des im Beispiel x beschriebenen Perlpolymerisats aus Methacrylsäuremethylester (I)
werden mit 25 Gewichtsteilen eines, im Emulsionspolymerisationsverfahren
hergestellten Mischpolymerisats aus 82 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester und 18 Gewichtsteilen Butadien in Form eines feinen
Pulvers und 0,08 Gewichtsteilen Benzoylperoxyd innig vermischt und mit 25 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester
befeuchtet. Nach dem Durchmischen entsteht in etwa 2 Minuten eine plastische, knetbare Masse hohen Fließvermögens. Der plastische
Zustand bleibt bei einer Raumtemperatur von 20° etwa 30 Minuten bestehen.
Das Emulsionspolymerisat ist für sich allein mit dem verwendeten Monomeren überhaupt nicht in
eine plastische Form überführbar, da es die Flüssigkeit augenblicklich aufsaugt und dabei in den gumrnieiastischen
Zustand übergeht.
Die beim Anteigen der Mischung erhaltene knetbare Masse ergibt bei Polymerisation in der Form 1Z2 Stunde bei 80° und 1Z2 Stunde bei 100° einen harten, elastischen Kunststoff mit guter Festigkeit und besonders hoher Dauerbiegefestigkeit, der zur Herstellung von Zahnprothesen besonders gut geeignet ist.
Die beim Anteigen der Mischung erhaltene knetbare Masse ergibt bei Polymerisation in der Form 1Z2 Stunde bei 80° und 1Z2 Stunde bei 100° einen harten, elastischen Kunststoff mit guter Festigkeit und besonders hoher Dauerbiegefestigkeit, der zur Herstellung von Zahnprothesen besonders gut geeignet ist.
70 Gewichtsteile des in Beispiel 1 beschriebenen Perlpolymerisats aus Methacrylsäuremethylester (I)
werden mit 30 Gewichtsteilen eines nachchlorierten Polyvinylchlorids in Form eines feinen Pulvers,
0,1 Gewichtsteilen Benzoylperoxyd, 0,020 Gewichtsteilen eines roten und 0,100 Gewichtsteilen eines
weißen Pigments innig gemischt und mit 25 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester befeuchtet. Nach
dem Durchmischen entsteht in etwa 1 Minute eine plastische, knetbare Masse hohen Fließvermögens,
die den plastischen Zustand bei einer Raumtemperatur von 20° etwa 35 Minuten beibehält.
Das nachchlorierte Polyvinylchlorid ist für sich 70-allein
mit Methacrylsäuremethylester nicht in eine knetbare Masse überführbar, da es die Flüssigkeit
augenblicklich aufsaugt und in den gummielastischen, gequollenen Zustand übergeht.
Durch Polymerisation des aus der Mischung hergestellten plastischen Teiges in der Form wird ein
zahnfleischfarbener, harter Kunststoff mit guten Festigkeitseigenschaften erhalten, der zur Herstellung
von Zahnprothesen gut geeignet ist.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von geformten Körpern, insbesondere Zahnprothesen, aus polymerisierbaren, organischen Verbindungen durch Vermischen von feinverteilten polymeren Verbindungen mit polymerisierbaren, flüssigen, monomeren oder teilweise polymerisierten Verbindungen zu einer plastischen, knetbaren Masse, Einbringen dieser Masse in eine Form und Überführen in den festen Zustand durch Polymerisation des Monomerenanteils, dadurch gekennzeichnet, daß als feinverteilte polymere Verbindungen Mischungen von mindestens zwei verschiedenen feinverteilten Polymerisaten oder Mischpolymerisaten verwendet werden, von denen ein Bestandteil (A), vorzugsweise Perlpolymerisate von Methacrylsäuremethylester, auf Grund von Verteilungsgrad und Zusammensetzung in den verwendeten flüssigen Monomeren erst nach längerer Zeit in den knetbaren, plastischen Zustand übergeht und ein Bestandteil (B), vorzugsweise Mischpolymerisate von Methacrylsäuremethylester mit Butadien oder dessen Homologen oder Derivaten, bzw. mit Methacrylsäureestern von Alkoholen mit mehr als 4 C-Atomen oder feingepulvertes nachchloriertes Polyvinylchlorid, mit den verwendeten Monomeren in kurzer Zeit anquillt. 11&
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssige, monomere Verbindung Methacrylsäuremethylester verwendet wird, der gegebenenfalls geringe Mengen von Verbindungen enthält, die mehr als eine polymerisierbare Doppelbindung im Molekül enthalten.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Bestandteile des Polymerisatgemisches geringe Mengen von Verbindungen mit mehr als einer pplymerisierbaren Doppelbindung im Molekül einpolymerisiert enthalten.Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 942 028; USA.-Patentschrift Nr. 2 466 040.© 509 676 3.56
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