DE939828C - Verfahren zur Reinigung teerhaltiger Gase - Google Patents

Verfahren zur Reinigung teerhaltiger Gase

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DE939828C
DE939828C DEO3224A DEO0003224A DE939828C DE 939828 C DE939828 C DE 939828C DE O3224 A DEO3224 A DE O3224A DE O0003224 A DEO0003224 A DE O0003224A DE 939828 C DE939828 C DE 939828C
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DE
Germany
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gas
tar
metallic
catalyst
gases
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Expired
Application number
DEO3224A
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English (en)
Inventor
Walter Dr Phil Fuchs
Werner Dr-Ing Wenze
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dr C Otto and Co GmbH
Original Assignee
Dr C Otto and Co GmbH
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K3/00Modifying the chemical composition of combustible gases containing carbon monoxide to produce an improved fuel, e.g. one of different calorific value, which may be free from carbon monoxide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung teerhaltiger Gase Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung teerhaltiger Gase, die beispielsweise bei der Ent- oder Vergasung bituminöser Kohle entstehen und deren Teerbestandteile nur einen geringen Bruchteil der Gesamtgasmenge ausmachen. Üblicherweise entfernt man die Teerbestandteile durch Kühlung und/oder Waschung des Gases. Um eine Verstopfung der betreffenden Apparate durch Teeransätze zu -vermeiden, die aus hochsiedenden Teerbestandteilen und niedergeschlagenen festen Verunreinigungen des Gases bestehen, arbeitet man in der Regel mit besonderen Teerlösungsmitteln, die anschließend von - dem abgeschiedenen Teer wieder getrennt werden müssen. Diese verhältnismäßig umständliche Verfahrensweise ist im allgemeinen nur bei der Reinigung großer Gasmengen wirtschaftlich.
  • Zur Teerreinigung der bei der Vergasung bituminöser Kohle entstehenden verhältnismäßig kleineren Mengen teerhaltiger Gase leitet man in der Regel das Entgasungsgas über glühenden Brennstoff zwecks Krack_ung der Teerbestandteile zu permanenten Gasen. Außer teerhaltigen Vergasungsgasen, die eine für die Teerkrackung erforderliche Temperatur von mindestens 8oo° besitzen, gibt es zahlreiche andere teerhaltige Gase, die mit wesentlich geringeren Temperaturen anfallen. Dazu gehören beispielsweise Schwelgase sowie Gichtgase von Verhüttungsschachtöfen, die mit bituminöser Kohle als Brennstoff betrieben werden. Die letztgenannten Gase bilden, wenn man sie kühlt oder wäscht, schwer entfernbare Krusten aus Teer und Gichtstaub, so daß eine Kühlung auf diese Weise nicht möglich ist. Andererseits würden bei allen diesen Gasen die bekannte Teerkrackung unter Verwendung glühenden Brennstoffes als Reaktionsmittel und die dazu erforderliche Erhitzung des Gases auf mindestens 8oo° einen derart hohen Wärmeaufwand erfordern, daß die Teerreinigung durch Kühlung und/oder Waschung des Gases immer noch weniger verlustbringend ist.
  • Die Erfindung zeigt einen gangbaren Weg, wie man auch kleinere Mengen teerhaltiger Gase durch Krackung ihrer Teerbestandteile in wirtschaftlicher Weise reinigen kann. Sie besteht im wesentlichen darin, daß das den Teer in Dampf- bzw. Nebelform enthaltende Gas mit nichtmetallischen Mehrstoffkatalysatoren, die wie beispielsweise eine Mischung aus Koks und Montmorillonit eine Aufspaltung des Teers in permanente Gase schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen begünstigen, in innige Berührung gebracht wird und anschließend die nicht gasförmigen Teerreste durch Kühlung und/oder Waschung aus dem Gase entfernt werden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei Verwendung geeigneter nichtmetallischer Mehrstoffkatalysatoren die im Gas enthaltenen Teerdämpfe bzw. -nebel schon bei Kracktemperaturen von etwa 6oo bis 700° weitgehend zu permanenten Gasen umgewandelt werden. Schwelgase, die in der Regel mit einer Temperatur von etwa 6oo° die Schwelanlage verlassen, können unmittelbar nach dem erfindungsgemäßen Verfahren von Teer gereinigt werden. Bei Gichtgasen ist gegebenenfalls eine gewisse vorhergehende Rufheizung erforderlich, die man aber durch mittelbaren Wärmeaustausch mit den Abgasen der Winderhitzer des Verhüttungsofens bzw. durch Teilverbrennung des Gases meist ohne besonderen Wärmeaufwand durchführen kann.
  • Es hat sich ferner herausgestellt, daß die aus einer Mischung von kohlenstoff- und tonhaltigen Substanzen bestehenden nichtmetallischen Katalysatoren, insbesondere bei Verwendung von Montmorillonit als Tonsubstanz, neben der Teerkrackung zu permanenten Gasen in gewissem Umfang auch eine Umwandlung der höhersiedenden asphaltartigen Teerbestandteile zu wertvollen niederigersiedenden und ' praktisch asphaltfreien Teerölen herbeiführen. Das nach dem - erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Gas enthält praktisch nur noch asphaltfreie kondensierbare Teerbestandteile. Diese lassen sich durch die anschließende Kühlung und/öder Waschung des .Gases leicht entfernen, ohne daß es zu den eingangs erwähnten, gefÜrchteten Verstopfungen der Apparate kommt. Die Verwendung besonderer Teerlösungsmittel in diesen Apparaten ist also nicht mehr erforderlich.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die als Mehrstoffkatalysator werwendete nichtmetallische Mischung aus kohlenstoff- und tonhaltigen Substanzen praktisch überall in ausreichender Menge und zu billigem Beschaffungspreis zur Verfügung steht. Bei der Teerkrackung verkrusten bekanntlich die Katalysatoren schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit durch den beim. Kracken anfallenden Ruß und den vom Gas mitgeführten Staub. Während bei der bekannten Verwendung kostspieliger metallischer Katalysatoren deren Regenerierung durch Ausbrennung der Krusten erforderlich ist, können bei dem Verfahren nach der Erfindung die durch Verkrustung unbrauchbar gewordenen nichtmetallischen' Mehrstoffkatalysatoren ohne weiteres der Gaserzeugungsanlage zugeführt werden. Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß die tonhaltige Substanz nur in recht geringer Menge im Katalysator vorhanden zu sein braucht, beispielsweise genügt schon eine schwache Aufschlämmung von Montmorillonit auf Koks. Der Zusatz einer ganz geringen Menge an Tonsubstanz beeinträchtigt den Ent- oder Vergasungsprozeß des zur Gaserzeugung dienenden bituminösen Brennstoffes praktisch nicht, und der Zusatz der größeren Koksmenge stört diesen Prozeß überhaupt nicht, sondern ist bekanntlich in vielen Fällen sogar günstig.
  • Enthält im Einzelfall der aus dem Gas zu entfernende Teer besonders viel hochsiedende, asphalt-oder pechartige Bestandteile, so können sich im thermisch behandelten Gas noch nennenswerte Reste solcher Bestandteile vorfinden. Diese unzersetzten Bestandteile kann man nach einer Weiterbildung der Erfindung in bekannter Weise in Gegenwart hochaktiver metallischer Katalysatoren zu niedriger siedenden leichtflüssigen Kohlenwasserstoffen umwandeln und "in dieser Form leicht aus dem Endgas abscheiden. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in der Weise durchführen, daß man das zu reinigende Gas über den nichtmetallischen Mehrstoffkatalysator und gegebenenfalls anschließend über den metallischen Katalysator in Form eines festen oder eines Wirbelbettes leitet. Man kann aber auch dem zu reinigenden Gas den betreffenden Katalysator in feinverteilter Form zusetzen und nach der thermischen Behandlung des Gases auf mechanischem Wege wieder aus diesem abscheiden. Die kostspieligen hochaktiven metallischen Katalysatoren werden zweckmäßig in der üblichen Weise in gewissen Zeitabständen regeneriert und von neuem benutzt.
  • Bei Verwendung eines Katalysators in Form eines Wirbelbettes dient zweckmäßig das zu reinigende Gas selbst als Trägergas zur Erzeugung des Wirbelbettes. Wenn im Einzelfall das Gas vor der Berührung mit dem nichtmetallischen Mehrstoffkatalysator etwas aufgeheizt werden muß, kann man diese Rufheizung durch teilweise Eigenverbrennung des Gases durchführen, wenn nicht andere kostenlose Wärmequellen wie beispielsweise heiße Abgase zur Verfügung stehen.
  • Das Verfahren nach der Erfindung betrifft ausschließlich die Reinigung. teerhaltiger Gase, deren Teerbestandteile mengenmäßig nur einen geringen Bruchteil der gesamten Gasmenge ausmachen. Es unterscheidet sich dadurch grundsätzlich von den bekannten Verfahren zux Wärmeaufspaltung von Teerölen u. dgl. Bei diesen Verfahren werden die zu spaltenden Öle mit einer verhältnismäßig geringen Menge eines Trägergases fein zerstäubt in den Behandlungsraum eingeblasen. Die mengenmäßig den Hauptteil des eingeblasenen Gemisches ausmachenden Öle befinden sich dabei überwiegend in Nebelform, während bei dem Verfahren nach der Erfindung das zu reinigende Gas nur geringe Mengen dampfförmiger Teerbestandteile enthält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Reinigung teerhaltiger Gase, deren Teerbestandteile nur einen geringen Bruchteil der Gesamtgasmenge ausmachen, dadurch gekennzeichnet, daß das den Teer in Dampf- bzw. Nebelform enthaltende Gas mit nichtmetallischen Mehrstoffkatalysatoren, die, wie beispielsweise eine Mischung von Koks und Montmorillonit, eine Aufspaltung des Teers in permanente Gase schon bei Temperaturen von etwa 6oo bis 700° begünstigen, in innige Berührung gebracht und anschließend die nicht gasförmigen Teerreste durch Kühlung und/oder Waschung aus dem Gas entfernt werden. a. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß als Mehrstoffkatalysator eine Aufschlämmung von Montmorillonit auf Koks verwandt wird. 3. Verfahren nach Anspruch r und a, dadurch gekennzeichnet, daß die im thermisch behandelten Gas noch vorhandenen unzersetzten hochsiedenden Teerbestandteile in an sich bekannter Weise durch Überleiten des Gases über hochaktive metallische Katalysatoren in niedrigersiedende dünnflüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. q.. Verfahren nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtmetallische Mehrstoffkatalysator und/oder der hochaktive metallische Katalysator dem zu reinigenden Gas in feinverteilter Form zugesetzt und nach der thermischen Behandlung des Gases auf mechanischem Wege wieder aus diesem abgeschieden werden. 5. Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Gas durch ein festes Bett oder durch eine wirbelnde Schicht des nichtmetallischen Mehrstoffkatalysators und/oder des hochaktiven metallischen Katalysators geleitet wird.
DEO3224A 1953-10-17 1953-10-17 Verfahren zur Reinigung teerhaltiger Gase Expired DE939828C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2434860A1 (fr) * 1978-08-28 1980-03-28 Didier Eng Procede d'epuration de gaz brut issu de la cokefaction de charbon

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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