DE936082C - Verfahren zum Verbinden von Gesteinsschichten im Bergbau und Mittel zur Ausuebung des Verfahrens - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 12. JULI 1956

W 12947 VIf5c

Zusatz zum Patent 933

In dem Patent 933 328 ist ein Verfahren zum Verbinden von Gesteinsschichten mittels Gebirgsanker im Bergbau beschrieben, um die geschaffenen Hohlräume offen zu halten. Hierbei ist vorgeschlagen worden, das Bohren eines Ankerloches und das Setzen des Gesteinsankers in einem Arbeitsgang derart erfolgen zu lassen, daß der Bohrer selbst nach dem Bohrvorgang im Gestein verankert wird. Dieses Verfahren bringt eine wesentliche Vereinfachung des Ankeranbäues, bei dem eine besondere Ausbildung des Bohrers notwendig ist. Es ist z. B. vorgeschlagen, den Bohrerkopf oder andere Bohrerteile, beispielsweise eine Hülse, die über die Bohrstange verschiebbar und drehbar ist, im Bereich des Bohrkopfes nach dem Bohrvorgang zu spreizen. Auch kann nach dem Bohrvorgang der Bohrkopf durch Eintreiben eines Keiles od. dgl. gespreizt werden.

In dem Hauptpatent ist auch schon vorgeschlagen worden, das Bohrloch mit Zementmilch auszufüllen, wobei diese Zementmilch durch die Längsbohrung der Bohrstange und/oder der Hülse und durch Querbohrungen in das Bohrloch eingepreßt wird.

Um dieses Verfahren zu vereinfachen, wird gemaß der Erfindung vorgeschlagen, einen Bohrer

nach dem Bohrvorgang im Bohrloch mit Zementmilch od. dgl. zu vergießen, ohne daß der Bohrkopf oder Teile dieses Bohrers im Bereich des Bohrkopfes gespreizt werden. Es hat sich gezeigt, daß auch 'diese Art des Ankersetzens in vielen Fällen genügt, um die übereinanderliegenden Gesteinsschichten miteinander fest zu verbinden.

Der Bohrkopf, dessen Durchmesser wie bei allen bisher bekannten Gesteinsbohren! größer ist als

ίο der Durchmesser des Schaftes, wird durch die Zementfüllung, die den Raum zwischen Bohrschaft und Bohrlochwandung ausfüllt, mit dem Gestein verbunden, etwa wie ein Dübel in einem Bohrloch. Man erreicht hierdurch eine Verankerung in den tragenden Gesteinsschichten. Bai der praktischen Ausführung kann der Bohrer, wie in dem- Hauptpatent vorgeschlagen wurde, mit einer konzentrischen Bohrung und mehreren in verschiedenen Höhen angebrachten Querbohrungen versehen sein.

Hierdurch wird ein Absaugen des Gesteinsstaubes beim Bohren ermöglicht, andererseits kann durch diese Bohrung die Zementmilch od. dgl. durch diese Bohrungen in das Bohrloch eingepreßt werden.

Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann auch ein ungespreizter Bohrer verwendet werden, bei dem die mit den Bohrungen versehene Bohrstange mit einem oder mehreren Drähten schraubenförmig umgeben ist, die durch Schweißen, Löten od. dgl. angebracht sein können.

Selbstverständlich könnten die durch die Drahte entstehenden Wülste auch beim Schmieden oder Walzen der Bohrstange angebracht werden. Hierdurch erreicht man, daß nicht nur der Bohrkopf - und die übliche Ankerplatte, sondern auch der Schaft des Bohrers unmittelbar zum Verbinden der einzelnen Gesteinsschichten herangezogen wird. Selbstverständlich könnten auch scheibenförmige Erhöhungen oder sonstige Wülste auf dem Bohrerschaft angebracht sein, um die Verankerung zu erhöhen.

Auch bei einem solchen ungespreizten Bohrer wird, wie bei dem Hauptpatent, eine Bohrkrone vorgesehen, deiren Standzeit nicht größer ist, als zum Bohren eines Ankerloches von bestimmter Tiefe in einem Gestein bestimmter Härte notwendig ist. Die Bohrschneiden, die Bohrköpfe und die Bohrstangen können aus dem gleichen Werkstoff gefertigt werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Bohrers zur Ausübung des Verfahrens im Schnitt durch ein Bohrloch dargestellt.

Der Bohrer besteht aus der Bohrstange 1 und dem Bohrkopf 2, mit denen ein Bohrloch 19 hergestellt wird. Die einzelnen Gesteinsformationen 14, 15, 16, 17 und 18 werden durchbohrt, wovon die Schicht 14 das unmittelbar Hangende bzw. Liegende darstellt, das an der festen Gesteinsschicht 18 befestigt werden soll. Der beim Bohren anfallende Gesteinsstaub wird durch die Querbohrungen 13 des Schaftes 1 und durch die konzentrische Bohrung 9 abgesaugt. Hat der Bohrer die erforderliche Tiefe erreicht, so dienen die Bohrungen 9'und 13 zum Einpressen von Zementmilch od. dgl. in den verbleibenden Ringraum des Bohrloches 19 zwischen Bohrlochwandung und Bohrstange 1. Nach dem' Hartwerden der Zementfüllung wird auf das mit Gewinde versehene Ende des Bohrers die Ankerplatte ii aufgesetzt und mittels der Mutter 20 angezogen.

Zweckmäßig wird der Übergang zwischen dem Bohrkopf 2 und der Bohrstange 1 kegelig gestaltet, damit die Zementfüllung im Bereich des Bohrkopfes 2 nicht nur in axialer, sondern auch in radialer Richtung belastet wird.

Um die einzelnen Gesteinsformationen miteinander noch besser zu verbinden, werden Drähte 21 schraubenförmig um die Bohrstange 1 gelegt und durch Schweißen, Löten od. dgl. an dieser befestigt. Die Drähte können jeden beliebigen Querschnitt aufweisen; die Wülste können auch mit dem Schaft ι beim Schmieden öder Walzen aus einem Stück hergestellt werden. Es ist auch nicht notwendig, daß die Drähte eine ununterbrochene Schraubenlinie darstellen, die Drähte könnten absatzweise aufgeschweißt werden, oder es könnten ringförmige Teile mit dem Schaft verbunden werden. -

Durch das vorliegende Verfahren sowie den dargestellten ungespreizten Bohrer wird der Ankerausbau gegenüber den Vorschlägen des Haupt- g₀ patentes noch weiter vereinfacht.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zum Verbinden von Gesteinsschichten mittels Gesteinsanker im Bergbau nach Patent-933 328, dadurch gekennzeichnet, daß ein ungespreizter Bohrer (1) nach dem Bohrvorgang im Bohrloch (19) mit Zementmilch od. dgl: vergossen wird.

2. Bohrer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß um die mit Bohrungen (9, 13) versehene Bohrstange (1) ein Draht (21) oder mehrere Drähte beispielsweise, schraubenförmig umgelegt und mit der Bohrstange durch Schweißen, Löten od. dgl. verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1 609 554 7.56