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Preßwerkzeug zur Herstellung länglicher Vertiefungen Die Erfindung
betrifft ein Preßwerkzeug zur Herstellung länglicher Vertiefungen in Blechen oder
ähnlichem Material, bestehend aus einem Stempel und einer Matrize, die beide eine
dem Zwischenteil der Vertiefung entsprechende mittlere Arbeitsfläche und je eine
den Endteilen der Vertiefung entsprechende Endarbeitsfläche haben.
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Derartige Preßwerkzeuge werden insbesondere zum Pressen von Belüftungen
oder sogenannten Lamellenöffnungen in Tafelblech oder anderen verformbaren Materialien
verwendet. Solche Ventilationsöffnungen werden hergestellt, indem man zunächst einen
geraden Einschnitt in das Tafelblech macht, dann einen Kantenteil längs des Einschnittes
durch Pressen so herausarbeitet, daß er ein gerades Zwischenstück mit gebogenem
Querschnitt und abgerundeten Endteilen aufweist und einen Vorsprung gegenüber dem
ebenen Teil des Tafelbleches an den Enden des Einschnittes bildet. Bisher wurde
dieses Pressen im allgemeinen so ausgeführt, daß man den gesamten Kantenteil längs
des Einschnittes in einem einzigen Arbeitsgang bearbeitete, indem man die Platte
zwischen einem Stempel und einer gegebenenfalls verschiebbaren Matrize von einer
der gewünschten Gestalt der Lamellenöffnung entsprechenden Form preßte. Bei einem
solchen Vorgehen werden jedoch die stark gebogenen Kantenteile großen Beanspruchungen
ausgesetzt, die Brüche des Tafelbleches an den Enden des Einschnittes verursachen
können.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Bildung von
Vertiefungen und Belüftungsöffnungen durch ein mildes intermittierendes Preßverfahren.
Gemäß der Erfindung ist ein Preßwerkzeug zur Herstellung länglicher Vertiefungen
in Blechen oder ähnlichem Material, bestehend aus einem Stempel und einer Matrize,
die beide eine dem Zwischenteil der Vertiefung entsprechende
mittlere
Arbeitsfläche und je eine den Endteilen der Vertiefung entsprechende Endarbeitsflächehaben,
vorgesehen, bei welchem jede der drei Arbeitsflächen der Matrize mit der entsprechenden
Arbeitsfläche des gegenüber der Länge der Matrizenvertiefung kürzeren Stempels durch
seitliche Verschiebung der Matrize wahlweise in Eingriff gebracht werden kann. Gemäß
einer geeigneten Ausführungsform wird an jeder Seite einer mittleren Arbeitsfläche
eine Endarbeitsfläche angeordnet. Die Matrize ist schwenkbar und in drei Stellungen
justierbar, um den -Zwischenteil und jeden der Endteile der Vertiefung einzeln zu
formen. Durch diese Anordnung der Preßwerkzeuge wird die - Bildung von Vertiefungen
oder Belüftungsöffnungen jeder gewünschten Länge ohne Auswechseln der Werkzeuge
ermöglicht. Weiterhin ist es möglich, den Stempel als ein kombiniertes Preß- und
Schneidwerkzeug auszubilden, um ihn sowohl zum Schneiden des Einschnittes als auch
zum Formen des Kantenteiles des Einschnittes geeignet zu machen. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf ein kombiniertes Abscher- und Preßverfahren beschränkt, sondern
kann ganz allgemein beim Formen von Vertiefungen oder rinnenartigen Ausbauchungen
in Platten angewandt werden.
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Die Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert
werden, die verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Preßwerkzeuges
darstellen.
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Fig. i ist eine perspektivische Ansicht einer Platte mit einer Lamellenöffnung
der üblichen Form; Fig. 2 stellt einen Werkzeugsatz zum kombinierten Schneiden und
Pressen dar, der aus einem Stempel und einer Matrize besteht; von diesen Werkzeugen
ist ein vertikaler Aufriß und ein vertikaler Schnitt gezeigt; Fig. 3 zeigt eine
Ansicht der Werkzeuge; Fig. 4 ist ein Grundriß einer Matrize; Fig. 5 und 6 stellen
einen Werkzeugsatz- gemäßeinem Ausführungsbeispiel in vertikaler Projektion bzw.
vertikalem Schnitt dar; Fig..7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform im Aufriß
bzw. Grundriß; Fig. 9 stellt ebenfalls eine Ausführungsform der Werkzeuge dar und
Fig. io in perspektivischer Ansicht den einstellbaren Teil der Matrize für die letztgenannte
Ausführungsform.
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Wie aus Fig. i ersichtlich, hat der äusgepreßte Kantenteil der Lamellenöffnung
einen geraden Zwischenteil -i von nahezu zylindrischer Form und zwei abgerundete
Endteile 2, 3, die an den Enden der Lamellenöffnung gegenüber der ebenen Fläche
der Platte einen Vorsprung bilden.-Bei der in den Fig. 2, 3 und 4 gezeigten Ausführungsform
besteht der Werkzeugsatz aus einem Stempel 4 und einer Matrize 5. Der Stempel 4
ist mittels eines viereckigen Schaftes 6 in einem vertikal beweglichen Halter 7
im oberen Teil des Maschinenrahinens 8 befestigt. Über dem Stempel ist ein Flanschteil
9 angebracht, der eine ebene Unterseite hat; die auf der bei der Aufundniederbewegung
des Stempels zu bearbeitenden Fläche aufliegt. Der Stempel ist an seiner Innenseite
durch eine Umdrehungsfläche io begrenzt, etwa einer Kugelfläche, deren Achse der
Bewegungsrichtung des Stempels. parallel gerichtet ist. Der Stempel ist an seiner
Vorderseite durch eine der Bewegungsrichtung des Stempels parallele, ebene Fläche
ii begrenzt. Die Trennlinie zwischen den beiden Flächen io, ii bildet eine kreisförmige
Kante 12, mittels derer der Stempel als Schneidwerkzeug zur Erzeugung des Einschnittes
in dem Plattenmaterial verwendet werden kann. Diese Kante wirkt mit einer Kante
13 eines Querstückes zusammen, das durch eine Platte 15 mit einem im unteren Teil
des Maschinenrahmens befestigten viereckigen Schaft 16 verbunden ist. Die Platte
15 dient als Basis für die Matrize 5, die mittels eines vertikalen Stiftes 17 schwenkbar
auf der Platte 15 montiert ist. Die Matrize kann also dadurch, daß man sie um diesen
Stift dreht, in verschiedenen relativ zu der Platte gewinkelten Lagen eingestellt
werden. In dem gezeigten Beispiel ist vorgesehen, d.aß die Matrize in drei verschiedene
gewinkelte Lagen gebracht und dort gesichert werden kann. Zu diesem Zweck ist die
Matrize mit einem Griff 18 versehen, der mittels eines. horizontalen Stiftes 2o
drehbar mit dem hinteren Teil i9 der Matrize verbunden ist. An der hinteren Kante
der Platte 15 sind drei rinnenartige Auskehlungen 21, 22 und 23 . angebracht, die
sich radial von dem Stift 17 erstrecken. Das innere Ende 24 des Griffes 18 kann
in diese Auskehlungen gesenkt werden, um die Matrize in drei entsprechenden Lagen
zu arretieren.
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Wie aus den Fig.2 und 4 ersichtlich, ist der vordere Kantenteil der
Matrize entsprechend der Form des Kantenteiles der Lamellenöffnung ausgebildet.
Sie weist also eine mittlere Arbeitsfläche 25 mit einem Umriß, der dem geraden Teil
i des Kantenteiles der Lamellenöffnung entspricht, und zwei Arbeitsflächen 26, 27,
auf, die entsprechend den Endteilen :2 und 3 in Fig. i ausgebildet sind.
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Die Herstellung einer Lamellenöffnung verläuft wie folgt. Die Platte
wird so zwischen Stempel und Matrize eingeführt, daß sie auf der Matrize und dem
Querstück 14 liegt. Die Platte wird dann in horizontaler Richtung unter dem Stempel
bewegt, wodurch ein gerader Einschnitt in der Platte erzeugt wird. Während dieses
Vorganges nimmt die Matrize die in der Zeichnung gezeigte vertikale Lage ein, wobei
der Griff 18 in der Mittelstellung steht. Danach werden die Matrize 5 und die Platte
15 mittels eines Schraubenmechanismus der mit dem Schaft 16 zusammenwirkt, in der
Zeichnung jedoch nicht gezeigt ist, bis zu einem für den PreBvorgang geeigneten
Niveau gehoben, wobei die Kante 12 des Stempels 4 sich über .die Kante 13 des Querstückes
14 nicht erhebt. Ausgehend von einer Lage der Platte, bei welcher der Stempel 4
ungefähr auf der Mitte der Lamellenöffnung liegt, wird dann das Pressen unter Verschiebung
der Platte erst in einer und dann in der entgegengesetzten
Richtung
längs der Kante 13 durchgeführt. Die Platte wird dabei durch die ebene Fläche i
i des Stempels gesteuert, indem die gerade Schnittkante durch den Druck des Stempels
auf den abgebogenen Kantenstreifen der Tafel gegen die genannte Fläche angepreßt
wird. Beim Erreichen der Enden des Schnittes wird die Matrize 5 mittels des Griffes
so gedreht, daß die Arbeitsflächen 26 bzw. 27 der Matrize in die zur Formung der
entsprechenden Endteile 2, 3 der Lamellenöffnung geeignete Lage gebracht werden.
Beim Bearbeiten des Zwischenteiles des Kantenstreifens wird die Platte nach und
nach gegen die Arbeitsfläche 25 der Matrize nach unten gepreßt.
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Anstatt die Matrize bis zu einem für das Pressen geeigneten Niveau
zu heben, kann auch der Halter 7 nach erfolgtem Abscheren auf eine größere Stoßlänge,
wie sie für das Pressen geeignet ist, engestellt werden, wonach das Pressen in der
oben beschriebenen Weise bewirkt werden kann.
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Zum Schneiden und Anpressen der nächsten Lamellenöffnung wird die
Platte in Fig. i nach links verschoben, wobei eine gebogene Endfläche 28 des Ouerstückes
14 als Anschlag für den ausgepreßten Teil der Platte dient, um einen vorher bestimmten
Abstand zwischen den Lamellenöffnungen zu gewährleisten.
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Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich
von der oben beschriebenen im wesentlichen mir darin, daß die Matrize 5 mittels
eines in der Matrize befestigten und in einer vertikalen Platte 3o montierten Stiftes
29 um eine horizontale Achse schwenkbar ist, wobei die Platte ihrerseits mittels
der Bolzen 31 an einer Verlängerung des Schaftes 16 befestigt ist. Der Stift 29
ist mit einem Kopf 32 versehen, in welchem der Griff 33 schwenkbar so . montiert
ist, daß sein oberes Ende 34 gleichzeitig als Sperrglied dienen kann, um die Matrize
in drei verschiedenen Stellungen zu fixieren, in ähnlicher Weise wie in den Fig.
ä bis 4 gezeigt. Das Ende 34 des Griffes wird mittels einer Feder 35 in der Sperrstellung
gehalten. Die wirksame Arbeitsfläche der Matrize besteht in ähnlicher Weise wie
in den Fig. 2 bis 4 aus einer mittleren Arbeitsfläche 25 und zwei Endarbeitsflächen
26, 27, die wegen der Ausbildung des Stempels 4 als ein zu der vertikalen Ebene,
die durch den Stift 29 läuft, symmetrischer Drehkörper mit diesen Teilen der Matrize
zusammenwirken kann, um die Kantenteile der Lamellenöffnungen zu formen.
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In den in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsformen besteht die Matrize
aus einer Scheibe 36, die mittels eines Stiftes 37 drehbar auf einem Einstellarm
38 montiert ist, während der Arm 38 seinerseits um einen Stift 39, der in einem
Matrizenhalter 40 gehaltert ist, schwenkbar montiert ist. Die Arbeitsfläche der
Matrize hat die Form eines Drehkörpers mit einer Erzeugenden, die dem Umriß des
Stempels 4 entspricht. Die Matrize kann in verschiedene gewinkelte Lagen eingestellt
werden, indem man sie um den Stift 39 dreht. Beim Formen des geraden Stückes von
dem Kantenteil der Platte nimmt die Matrize die durch ausgezogene Linien in der
Zeichnung wiedergegebene Stellung ein. Beim Bearbeiten der Endteile wird die Matrize
in der einen oder anderen Richtung um 9o'° geschwenkt, wie in Fig. 8 durch die strichpunktierte
Linie 41 gezeigt ist. Offensichtlich ist die Platte dann nur längs einer Erzeugenden
auf ihrer Unterseite unterstützt, jedoch kann erforderlichenfalls die gewinkelte
Lage der Matrize während der Bearbeitung der Endteile durch Drehen des Griffes 38
geändert werden.
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In den in den Fig. 9 und io gezeigten Ausführungsformen hat der Stempel
42 eine verlängerte Form mit einer geraden, zylindrischen Arbeitsfläche und mit
abgerundeten Arbeitsflächen, die der Form des Kantenteiles der Lamellenöffnung entsprechen.
Die Länge des Stempels 42 ist jedoch geringer, als die der Lamellenöffnung. In diesem
Ausführungsbeispiel besteht die Matrize aus einem Glied 44, das fest auf dem Halter
43 angebracht ist und das mit einer geraden Arbeitsfläche 45 mit einer zylindrischen
Bodenfläche, die dem geraden Teil der Plattenkante entspricht, ausgestattet ist,
und aus einem beweglichen oder schwenkbaren Glied 46 von der Form eines Jochs mit
zwei Schäften 47, 48. Der eine Schaft 47 ist mit zwei Arbeitsflächen 49 versehen,
die an entgegengesetzten Seiten angeordnet sind und in ihrer Form den Endteilen
des ausgepreßten Teiles der Platte entsprechen. Der andere Schaft 48 ist mit zwei
Aussparungen 50 versehen, die an entgegengesetzten Seiten angeordnet sind
und eine zylindrische Bodenfläche besitzen, die dem Umriß des geraden Teiles der
Plattenkante entspricht. Das Glied 46 ist mit einem zentral in dem Zwischenglied
des Jochs angeordneten Schaft 51 versehen, der als Griff verwendet werden kann.
Das Glied 46 ist derart ausgebildet, daß es auf dem Halter 43 so angebracht werden
kann, daß die Schäfte 47, 48 um das feste Glied 44 greifen, wobei die Arbeitsflächen
45, 49 und die Aussparung 5o aneinandergereiht werden. In dieser Stellung kann das
Joch mittels eines Stiftes oder eines Schnappverschlusses gehaltert werden, der
in die Öffnungen 52, 53 eingreift.
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Beim Herstellen des Einschnittes in die Platte wird das Joch 46 von
seinem Platz auf dem Halter 43 entfernt. Danach wird das Zwischenteil des Kantenstückes
der Lamellenöffnung über dem festen Glied 44 der Matrize geformt. Endlich wird das
lose Glied 46 an seinem Platz eingesetzt, worauf das eine Endstück der ausgepreßten
Kante der Platte gegen die Arbeitsfläche 49 geformt wird. Das andere Endstück wird
in gleicher Weise geformt, nachdem. das lose Glied 46 gelöst und um 18ö° gedreht
ist, so daß der Schaft 47 auf die entgegengesetzte Seite des Zwischenteiles 44 gebracht
wird.