DE9319914U1

DE9319914U1 - Antriebsvorrichtung für einen Fenster- oder Türflügel

Info

Publication number: DE9319914U1
Application number: DE9319914U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-12-24
Filing date: 1993-12-24
Publication date: 1994-03-31
Anticipated expiration: 2003-12-25

Description

DIPL-ING. GUIDO ENGELHARDTi i.PATEI^TÄN.WAli];.: ·

·!·· 7·99&Ogr; Fr*9slrk>t»»hafeB·* *·<

Erwin Rothenhäusler

88214 Ravensburg-Untereschach

Antriebsvorrichtung für einen Fenster- oder Türflügel

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Fenster- oder Türflügels, der mittels Beschlägen um eine durch mindestens einen Lagerzapfen gebildete Achse verschwenkbar an einem ortsfesten Bauteil, beispielsweise einer Wand, angebracht ist.

Fenster und Türen werden vielfach durch sogenannte Fenster- oder Türläden vor Witterungseinflüssen sowie vor Einbruch geschützt, die mittels Beschlägen an der zugeorneten Fenster- oder Türzarge bzw. an der benachbarten Hauswand drehbeweglich angeschlagen sind. Zum Öffnen oder Schließen dieser Fenster- oder Türläden müssen in aller Regel die zugeordneten Fenster und Türen geöffnet oder gar das Haus verlassen werden. Bei widrigen Witterungsverhältnissen, insbesondere starkem Wind, ist daher ein solches Öffnen oder Schließen unangenehm.

Durch das DE-GM 1 683 602 ist eine vom Innern eines Raumes betätigbare mechanische Antriebsvorrichtung für

einen Fensterflügel bekannt, die aus einem mit Kegelrädern versehenen Gestänge besteht. Mit Hilfe einer am inneren Ende des Gestänges angebrachten Kurbel kann der Flügel manuell in die Schließ- und Öffnungslage geschwenkt werden

Die Ausgestaltung dieser Antriebsvorrichtung ist jedoch nicht zeitgemäß. Es müssen nämlich für jeden Fensteroder Türflügel, die vom Rauminnern betätigbar sein sollen, die Zargenteile oder die Hauswand durchbohrt werden, da ein Kanal zur Aufnahme des Gestänges erforderlich ist. Ferner müssen Vorkehrungen zur Aufnahme der Lagerplatten getroffen werden. Auch ist die Montage solcher Antriebsvorrichtungen aufwendig. Darüberhinaus ist eine Verunstaltung des Innenraumes durch die dort anzubringenden Handkurbeln unvermeidlich, da diese die in diesem Bereich in aller Regel vorhandenen Vorhänge stören.

Des weiteren ist ein Feuchtigkeitseintritt und ein Wärmeverlust infolge des eine Wärmebrücke bildenden Gestänges trotz möglicher Isoliermaßnahmen auf Dauer unausweichlich. Ferner ist das Ausheben in dieser Weise angetriebener Flügel, um diese zu pflegen und zu warten, problematisch, da die Getriebeverbindungen zu lösen sind.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Fenster- oder Türflügels der vorgenannten Gattung zu schaffen, mittels der es möglich ist, einen Flügel eines Fensters oder einer Tür problemlos ohne Schwierigkeiten vom Inneren eines Raumes zu verstellen, ohne daß Durchbrechungen zur Aufnahme von Antriebsgliedern erforderlich und größere störende Bauteile innerhalb des Raumes anzuordnen sind.

Wärmebrücken sollen demnach nicht inkauf zu nehmen sein, vielmehr soll die Antriebsvorrichtung und deren Teile

■ /.

auf der Außenseite angeordnet, aber dennoch von einer wählbaren Stelle aus betätigbar sein. Der Bauaufwand, mittels dem dies zu bewerkstelligen ist, soll gering gehalten werden, so daß auch eine wirtschaftliche Herstellung der Antriebsvorrichtung gegeben ist, auch soll die Montage und eine evtl. Demontage auf einfache Weise vorzunehmen sein.

Gemäß der Erfindung ist die Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Fenster- oder Türflügels gekennzeichnet durch einen vorzugsweise in Fluchtrichtung des Lagerzapfens angeordneten umpolbaren Elektromotor und einer zwischen diesem und dem Lagerzapfen eingesetzten Sicherheitsrutschkupplung, die unmittelbar oder über ein Zwischenglied drehfest mit dem Lagerzapfen verbunden ist.

Der Elektromotor kann hierbei z.B. mittels eines Halters fest an einer dem Flügel zugeordneten Wand angebracht und dessen Abtriebswelle kann vorzugsweise über das Zwischenglied drehfest mit dem an dem Flügel vorgesehenen Beschlag verbunden sein, der mittels des Lagerzapfens drehbar in dem an der Wand befestigten Beschlag gehalten ist. Nach einer andersartigen Ausgestaltung kann aber auch der Elektromotor z.B. mittels eines Halters an dem Flügel abgestützt werden und dessen Abtriebswelle kann vorzugsweise über das Zwischenglied, auf dem der Flügel drehbar gelagert ist, drehfest mit dem an der Wand befestigten Beschlag verbunden sein.

Angebracht ist es des weiteren, den Elektromotor mit einem Untersetzungsgetriebe zu versehen und das Abtriebsglied der Sicherheitsrutschkupplung über Keilverzahnungen mit dem Zwischenglied und/oder dieses über Keilverzahnungen trieblich mit den an dem Flügel angebrachten Beschlag bzw. mit dem Lagerzapfen zu verbinden, derart,

daß der Elektromotor lösbar mit dem Beschlag bzw. mit dem Lagerzapfen gekoppelt ist.

Vorteilhaft ist es ferner, den Elektromotor an einen Stromkreis anzuschließen oder mit einem aufladbaren Akkumulator zu versehen und mittels eines auf der dem Flügel gegenüberliegenden Seite der Wand angebrachten Schalters zu betätigen.

Bei Abstützung des Flügels mittels eines zweiten in Fluchtrichtung der Rotationsachse des Elektromotors angeordneten Lagerzapfens ist es angezeigt, dessen Gängigkeit durch zwei gegeneinander verspannbare und über kegelige Flächen aufeinander abgestützte Spannhülsen einzustellen.

Wird ein Fenster- oder Türflügel mit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Antriebsvorrichtung versehen, so ist es möglich, den Flügel zu öffnen oder zu schliessen, ohne daß dazu das Fenster oder die Tür geöffnet werden muß. Der vorschlagsgemäß vorgesehene mit dem Flügel trieblich verbundene Elektromotor kann nämlich vom Inneren eines Raumes kurzzeitig betätigt werden, um eine Verstellung des Flügels zu bewerkstelligen. Durchbrechungen durch eine Zarge oder eine Wand, um Antriebsteile durch diese hindurchzuführen, sind dazu nicht erforderlich, Wärmebrücken sowie Isolationsproblerne treten demnach nicht auf. Die zu dem Elektromotor führenden Leitungen können vielmehr problemlos verlegt werden. Das Betätigen eines Fenster- oder Türflügels wird somit in einem erheblichen Maße vereinfacht. Und da der Elektromotor mit einer Sicherheitsrutschkupplung ausgestattet ist, werden auch fehlerhafte Betätigungen des Flügels, dessen Gängigkeit mittels der auf einem

zweiten Lagerzapfen angeordneten Spannhülsen einstellbar ist, um ein Klappern bei Windbeaufschlagung zu vermeiden, nahezu ausgeschlossen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Fenster- oder Türflügels dargestellt, das nachfolgend im einzelnen erläutert ist. Hierbei zeigt:

Figur 1 einen mit einer maschinellen Antriebsvorrichtung versehenen Fensterflügel in Seitenansicht

und teilsweise im Schnitt,

Figur 2 die Antriebsvorrichtung nach Figur 1 in einer andersartigen Ausgestaltung,

Figur 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach den Figuren 1 und 2 sowie

Figuren 4, 5 und 6

Ausschnitte aus den Figuren 1 und 2 in vergrößerten Wiedergaben.

Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte und jeweils mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum maschinellen

Öffnen und Schließen eines einer Fensteröffnung 4 zugeordneten Fensterflügels, der verschwenkbar an einer Wand 3 angebracht ist. Dazu sind an der Wand befestigte Beschläge 5 und 31 sowie an dem Fensterflügel 2 angebrachte Beschläge 6 und 32 vorgesehen, in die Lagerzapfen 7 bzw. 33 eingreifen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die obere Aufhängung des Fens.terflügeis 2 andersartig gestaltet als die untere Aufhängung.

Um den Fensterflügel 2 mechanisch vom Inneren eines Raumes verstellen zu können, ist die Vorrichtung 1 mit einem umpolbaren Elektromotor 11 versehen, dessen Abtriebswelle 14 trieblich mit dem an dem Fensterflügel 2 befestigten Beschlag 6 verbunden ist. Der Elektromotor 11, der in Fluchtrichtung der durch den Lagerzapfen 7 gebildeten Achse A angeordnet ist, ist hierbei mittels eines Halters 21 an der Wand 3 abgestüzt und mit einem Untersetzungsgetriebe 12 ausgestattet, des weiteren ist auf dessen Abtriebswelle 14 eine Sicherheitsrutschkupplung 15 aufgesetzt, deren Kupplungsteile 16 und 17 mit nicht bezifferten Stirnverzahnungen versehen sind. Das Kupplungsteil 16 ist entgegen der Kraft einer Feder 18 in Richtung des Elektromotor 11 verschiebbar, das Kupplungsteil 17 ist dagegen über Keilverzahlungen 23 bzw. 24 mit einem Zwischenglied 19 trieblich verbunden, das über Keilverzahnungen 25 bzw. 26 mit einem auf dem Beschlag 6 aufgeschweißten Zapfen 8 in Triebverbindung steht.

Wird der mit einem Akkumulator 13 ausgestattete Elektromotor 11 mittels eines auf der Innenseite der Wand 3 vorgesehenen Schalters 20 in Betrieb genommen, so wird über die Abtriebswelle 14 die Sicherheitsrutschkupplung 15 sowie über das Zwischenglied 19 der Beschlag 6 und mit diesem der Fensterflügel 2 um die Achse A verdreht, und zwar je nach Drehrichtung der Abtriebswelle 14, um die Fensteröffnung 4 zu verschließen oder diese zu öffnen. Befindet sich der Fensterflügel 2 in einer der beiden in Figur 3 gezeigten Endlagen, wird das Kupplungsteil 16 entgegen der Kraft der Feder 18 von dem Kupplungsteil 17 getrennt, die Sicherheitsrutschkuplung 15, deren übertragbares Drehmoment einstellbar

./■

ist, ist somit geöffnet, Beschädigungen an den Bauteilen werden auf diese Weise zuverlässig vermieden. Ein vollständiges Öffnen oder Schließen des Fensterflügels 2 ist aber dennoch leicht zu bewerkstelligen.

Bei der Ausführungsvariante nach Figur 2 ist der Elektromotor 13 mittels eines Halters 22 an dem Fensterflügel 2 abgestützt und die Abtriebswelle 14 des Elektromotors 11 ist drehfest gehalten, so daß bei einer Inbetriebnahme des Elektromotors 11 der Fensterflügel 2 durch den sich gegenüber seiner Abtriebswelle 14 verdrehenden Elektromotor 11 verstellt und je nach Drehrichtung der Fensterflügel 2 geöffnet oder geschlossen wird. Der ' Lagerzapfen 7 ist hierbei fest mit dem Beschlag 5 verbunden, der Beschlag 6 ist dagegen drehbar auf dem Lagerzapfen 7 gelagert. Des weiteren ist an dem Lagerzapfen 7 ein Zapfen 9 angebracht, der über die Keilverzahnungen 25 und 26 mit dem Zwischenstück 19 und dieses über die Keilverzahnungen 23 und 24 mit dem Kupplungsteil 17 trieblich verbunden ist.

Um bei geöffnetem oder geschlossenem Fensterflügel 2 ein z.B. durch Windkräfte bedingtes Klappern zu vermeiden, sind auf dem Lagerzapfen 33, wie dies insbesondere auch der Figur 6 zu entnehmen ist, zwei Spannhülsen 34 und 35 aufgesetzt, die kegelige Außenmantelflächen aufweisen un mittels Schrauben 36 miteinander verspannbar sind. Der mit einem Ansatz 33' fest mit dem Beschlag 31 verbundene Lagerzapfen 33 kann somit in dem Beschlag 32 mehr oder weniger verspannt werden, so daß die ReAbung zwischen diesem und dem Lagerzapfen 33 und somit/dessen Gängigkeit eingestellt werden kann.

16. Dezember)1993
A 2172a e-i

Claims

DIPL-ING. GUIDO ENGELHARDT.· lEÄTENTANWALT..:

Erwin Rothenhäusler

88214 Ravensburg-Untereschach

Schutzansprüche

1. Vorrichtung (1) zum Öffnen und Schließen eines Fensteroder Türflügels (2), der mittels Beschlägen (5, 6) um eine durch mindestens einen Lagerzapfen (7) gebildete Achse (A) verschwenkbar an einem ortsfesten Bauteil, beispielsweise einer Wand (3), angebracht ist,

gekennzeichnet

durch einen vorzugsweise in Fluchtrichtung des Lagerzapfens (7) angeordneten umpolbaren Elektromotor (H) und einer zwischen diesem und dem Lagerzapfen (7) eingesetzten Sicherheitsrutschkupplung (15), die unmittelbar oder über ein Zwischeglied (19) drehfest mit dem Lagerzapfen (7) verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Elektromotor (11) z. B. mittels eines Halters

(21) fest an einer dem Flügel (2) zugeordneten Wand (3) angebracht ist und daß die Abtriebswelle (14) des Elektromotors (11) vorzugsweise über das Zwischenglied (19) drehfest mit dem an dem Flügel (2) vorgesehenen Beschlag (6) verbunden ist, der mittels des Lagerzapfens (7) drehbar in dem an der Wand (3) befestigten Beschlag (5) gehalten ist (Figur 1).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Elektromotor (11) z. B. mittels eines Halters

(22) an dem Flügel (2) abgestützt ist und daß die

Abtriebswelle (14) des Elektromotors (11) vorzugsweise über das Zwischenglied (19), auf dem der Flügel (2) drehbar gelagert ist, drehfest mit dem an der Wand (3) befestigten Beschlag (5) verbunden ist (Figur 2).

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

daß der Elektromotor (11) mit einem Untersetzungsgetriebe (12) versehen ist.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

daß das Abtriebsglied (17) der Sicherheitsrutschkupplung (15) über Keilverzahnungen (23, 24) mit dem Zwischenglied (19) und/ oder dieses über Keilververzahnungen (25, 26) trieblich mit dem an dem Flügel (2) angebrachten Beschlag (6) bzw. mit dem Lagerzapfen (7) verbunden sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

daß der Elektromotor (11) lösbar mit dem Beschlag (6) bzw. mit dem Lagerzapfen (7) verbunden ist.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

daß der Elektromotor (11) an einen Stromkreis angeschlossen oder mit einem aufschlagbaren Akkumulator (13) versehen und mittels eines auf der dem Flügel (2) gegenüberliegenden Seite der Wand (3) angebrachten Schalters (20) betätigbar ist.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

daß bei Abstützung des Flügels (2) mittels eines zweiten in Fluchtrichtung der Rotationsachse (A) des Elektromotors (11) angeordneten Lagerzapfens (33) dessen Gängigkeit durch zwei gegeneinander verspannbare und über kegelige Flächen aufeinander abgestützte Spannhi/lsen (34, 35) einstellbar ist.

15. Dezember
A 2172a e-1