-
In dem Patent 915 473 ist ein steuerbarer Magnetkreis mit auf einen
Teil des Magnetkreises örtlich beschränkter Magnetisierung angegeben, bei dem zur
Verzögerung der idurch den SteuervöTgang bewirkten Flußänderung mit dem Magnetkreis
ein Kurzschlußkreis gekoppelt Ist. Derartige Verzögerungseinrichtungen haben die
Eigenschaft, daß die Dauer der Verzögerung von der -Größe des Stromes., mit dem
die zusätzliche Magnetisderung aufgedrückt wird, abhängig ist. Für bestimmte Verwendungszwecke
kann es jedoch erwünscht sein, dir Zeitverzögerung von der Größe dieses Stromes
unabhängig zu machen.
-
Nach der Erfindung kann dies dadurch erreicht werden, daß zwischen
dem Teil, in,dem idie durch den Steuervorgang bewirkten Flußänderungen erfaßt werden,
und dem Teil des Kraftlinienweges, auf den die zusätzliche Magnetisierüng beschränkt
ist, ein magnetischer Nebenschluß gelegt wird,- wobei die Dampferwicklung den zwischen
den beiden letztgenannten Teilern liegenden Kraftlinieaweg umfaßt. Der Nebenschluß
zu dem Teil des. Kraftlinienweges, in dem die durch den Stromvorgang bewirkten Flußänderungen
ausgewertet werden sollen, wird hierbei zweckmäßig ohne Luftspalt ausgebildet, wodurch
es ermöglicht wird, die Zeitkonstante groß zu machen. Der magnetische Widerstand
des Nebenschlusses soll hierbei jedoch nicht zu klein sein, damit, solange keine
zusätzliche Beeinflussung erfolgt, der Fluß, dessen Änderungen erfaßt werden sollen,
also beispielsweise der Fluß im Anker, eine hohe Kraftliniendichte aufweisen kann.
Besonders vorteilhaft ist es zu diesem Zweck, den magnetischen Nebenschluß so zu
bemessen, daß er, solange keine zusätzliche Beeinflussung erfolgt, gesättigt ist.
Der Magnetkreis wird hierbei zweckmäßig aus einem Stoff hoher Permeabilität und
kleiner Koerzitivkraft ausgeführt, damit etwa durch die Remanenz bedingte Störungen
möglichst gering bleiben. In Fällen, nm denen Wert darauf gelegt wird, daß die Abklingzeit
der Verzögerungseinrichtung von Temperaturänderungen nicht heeinflußt wird, ist
es zweckmäßig, für das Leitermaterial ein Metall, das einen geringen Temperaturkoeffizienten
- zweckmäßig aber bei großer Leitfähigkeit - aufweist, z. B. Messing oder Tombak,
zu verwenden.
-
Soweit die Zeitverzögerung willkürlich - insbesondere nachträglich
- einstellbar sein soll, kann in den Kurzschlußkreis mit besonderem Vorteil ein
Widerstand - vorzugsweise mit zum Zwecke der Einstellung veränderlicher Größe -eingeschaltet
werden.
-
Durch geeignete Bemessung des Kurzschlußkreises ist es aber auch möglich,
sehr kleine Zeitverzögerungen, wie beispielsweise von der Dauer einer Halbwelle
oder auch von der Dauer eines Bruchteiles einer Halbwelle, mit großer Genauigkeit
einzustellen; ebenso ist es auch möglich, Zeitverzögerungen in der Größenordnung
von einer oder mehreren Sekunden zu' erreichen. Eine Einstellung und Änderung der
Verzögerungszeiten kannrauch dadurch ermöglicht werden, daß die auf den Anker wirkende
Zugkraft willkürlich einstellbar veränderlich gemacht wird.
-
Eine ändere Lösung, die zudem noch den Vorteil hat, daß die Arbeitsfähigkeit
des Auslösers in keiner Weise beeinträchtigt wird, besteht darin, daß außerhalb
der Dampferwicklung ein zweckmäßig veränderlicher magnetischer Nehenschluß angeordnet
wird. Hierzu kann der Kraftlinienweg an der Stelle, wo die Dampferwicklung angeordnet
wird, eine Einsahnürung erhalten, so daß zu den, beiden Seiten dieser Einschnürung
eine Art von Polflächen entsteht. An diese Polflächen kann ein ferromagnetischer
Teil als. magnetischer Nebenschluß angeordnet werden, der beispielsweiise mit Hilfe
einer Schraube verschoben, werden kann. Dadurch wird erreicht, daß sich ein (einstellbarer)
Teil des magnetischen Flusses über diesen Nebenweg schließt, also nicht mit der
Dampferwicklung verkettet ist. Je größer der Flußteil gemacht wird, der auf diese
Weise der Verkettung mit der Dampferwicklung entzogen wird, um so kleiner wird die
Verzögerung. Es kann also die Verzögerungszeit so auf einfache Weise eingestellt
werden.
-
Die Fig. i bis 3 zeigen schematisch Ausführungsbeispiele von steuerbaren
Magnetkreisen nach der Erfindung. Mit i ist der Teil beziffert, in,dem die durch
den Steuervorgang bewirkten Flußänderungen, eTfaßt werden. s ,ist der Teil des Kraftlinienweges,
auf den die zusätzliche Magnetisierung beschränkt ist. Der magnetische Nebenschluß
befindet sich in Teil 3, und die Dampferwicklung ist mit 4 bezeichnet. Der
Kraftlinienweg 5 ist gestrichelt eingezeichnet. Er wird von der Dampferwicklung
4 umfaßt, neben der der magnetische Nebenschluß 6 (Fig. a und 3) angeordnet ist,
der mit einer Schraube 9 eingestellt werden kann. Die Einschnürung des Kraftlinienweges.
ist mit 7, und die Polflächen für den magnetischen Nebenschluß sind mit 8 bezeichnet.
Zur Einstellung der Sperrstromstärke dient der verstellbare Anker io.