DE9307712U1

DE9307712U1 - Schlammentwässerungspresse

Info

Publication number: DE9307712U1
Application number: DE9307712U
Authority: DE
Original assignee: Passavant Werke AG and Co KG
Current assignee: Aqseptence Group GmbH
Priority date: 1993-05-21
Filing date: 1993-05-21
Publication date: 1993-08-12
Anticipated expiration: 2003-05-22

Description

G 163Q

PASSAVANT - WERKE AG
6209 Aarbergen 7

Schlammentwässerungspresse

Die Neuerung bezieht sich auf eine

Schlammentwässerungspresse in Gestalt einer eine Vielzahl von an Horizontalführungen verschiebbar aufgehängten Membran- und ggf. Kammerfilterplatten aufweisenden Plattenfilterpresse.

Speziell Filterpressen mit Membranfilterplatten sind dazu bestimmt, den entwässerten Schlamm durch Druckmittelzufuhr hinter die Membrane nachzuentwässern, indem der Filterkuchen von beiden Seiten komprimiert wird. Bei einer bestimmten Bauart werden sogenannte Vorhängemembrane

verwendet, die den Nachteil haben, daß sie sich beim Filterkuchenabwurf von der Filterplatte abheben und dann das zum Nachpressen verwendete Druckwasser nach unten ausfließen lassen, so daß der Filterkuchen wieder befeuchtet wird. Zur Vermeidung dieses Nachteils wurde bereits vorgeschlagen, als Druckmittel Druckluft einzusetzen, was mit Erfolg realisiert wurde. Ein Problem bei der Anwendung dieser Technik ist jedoch der hohe Druckluftverbrauch und die hohe Leistung des Drucklufterzeugers, der am Ende der Filtrationscharge auch den nicht entwässerten Schlamm aus der Mittenbohrung der Filterplatten rückwärts ausblasen muß.

Die Aufgabe, den Druckluftverbrauch zu senken und die Leistung des Drucklufterzeugers zu reduzieren, wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß eine von der absperrbaren Zuführleitung abzweigende steuerbare Ausblasleitung vorgesehen ist, die auf der der Schiammzufuhr gegenüberliegenden Seite der Presse in die Mittenöffnungen der Filterplatten mündet. Auf diese Weise ist es möglich, die hinter den Membranen zum Nachpressen verwendete Druckluft anschließend zum Ausblasen zu nutzen. Vorteilhafterweise wird an die Zuführleitung ein Druckluftspeicher angeschlossen, in den mindestens ein Teil der Druckluft unter reduziertem Druck nach dem Nachpressen rückgewonnen wird. Die dann noch hinter den Membranen verbliebene Druckluft reicht anschließend zum Ausblasen des Schlamms aus. Die im Druckluftspeicher rückgewonnene Druckluft kann nach Druckerhöhung durch den Druckluftförderer - bei der nächsten Nachpreßphase für die erste Stufe des Nachpressens verwendet werden. Der

Druckluftförderer braucht demnach nur noch die Druckluft für die zweite Phase des Nachpressens zu liefern und zum Schluß den Druckluftspeicher wieder aufzuladen. Hierfür genügt eine wesentlich kleinere Leistungsaufnahme.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Neuerung weist die Zuführleitung ein Druckmeßgerät mit mehreren Druckschaltstufen auf, mit denen die den Druckluftfluß und -ausgleich steuernden Ventile betätigt werden. Und zwar geschieht dies in der Weise, daß am Ende der aus dem Druckluftspeicher bestrittenen ersten Nachpreßphase auf Druckluftförderung bis zum Höchstdruck (2. Nachpreßphase) umgeschaltet wird, daß am Ende dieser Phase bei stillgesetztem Druckluftförderer auf Druckausgleich in den druckreduzierten Druckluftspeicher geschaltet wird, und daß nach Erreichen des Druckausgleichs auf Ausblasen aus dem Nachpreßraum umgeschaltet wird. Bei dieser Steuerung wird die Druckluft, die für das Nachpressen erzeugt wurde mehrfach wiederverwendet.

Die Abbildung zeigt eine Filterpressenanlage mit der neuerungsgemäßen Druckluftsteuerung. Mit 1 ist die Plattenfilterpresse bezeichnet, die von einer nicht dargestellten Füllpumpe via Fülleitung 2 beschickt wird. Auf der der Fülleitung gegenüberliegenden Seite mündet die Ausblasleitung 3, die mit einem Sperrventil 4 versehen ist. Der als Kompressor 5 ausgebildete Drucklufterzeuger fördert über ein Sperrventil 6 in einen Druckluftspeicher 7. Von dort führt eine Zuführleitung 8 über ein Sperrventil 9 zu

dem Verteiler 10 für den Rückraum der Membrane. In einem Abzweig 11 für die Druckentlastung liegt ein weiteres Sperrventil 12.

Die Ausblasleitung 3 zweigt vor dem Sperrventil 9 für die Nachpreßleitung 17 ab und ist ebenfalls durch ein Ventil absperrbar. Schließlich sind die beiden Leitungen durch eine Querleitung 14 (mit Sperrventil 15) verbunden. Diese Querleitung 14 stellt die Verbindung vom Nachpreßraum zur Ausblasleitung 3 her. An die Zuführleitung 8 ist das Druckmeß- und -schaltgerät 16 angeschlossen, das für den Ablauf der Nachpreß-, Druckausgleich- und Ausblasvorgänge sorgt. Zwischen dem Sperrventil 9 und der Nachpreßleitung 17 liegt ein Strömungsmesser 18, der die Schaltimpulse bei Druckausgleich liefert.

Folgende Ventilstellungen werden bei den Arbeitsphasen erreicht:

1. Druckluftspeicher füllen

Ventil 4 geschlossen

Ventil 6 geöffnet

Ventil 9 geschlossen

Ventil 12 geschlossen

Ventil 13 geschlossen

Ventil 15 geschlossen

Bei Erreichen des Höchstdrucks (15 bar) wird der Kompressor abgeschaltet.

2. Nachpressen 1. Phase

Ventil 4 geschlossen

Ventil 6 geöffnet

Ventil 9 geöffnet

Ventil 12 geschlossen

Ventil 13 geschlossen

Ventil 15 geschlossen

Beim Druckausgleich (ca. 7 bar) schaltet der Strömungsmesser 18 den Kompressor wieder ein,

3. Nachpressen 2. Phase

Ventil	4	geschlossen
Ventil	6	geschlossen
Ventil	9	geöffnet
Ventil	12	geschlossen
Ventil	13	geschlossen
Ventil	15	geschlossen

Bei Erreichen des Höchstdrucks (15 bar) wird der Kompressor stillgesetzt.

4. Druckausgleich

Ventil 4 geschlossen Ventil 6 geöffnet

Ventil 9 geschlossen

Ventil 12 geschlossen

Ventil 13 geöffnet

Ventil 15 geöffnet

Der Druckluftspeicher wird bis auf ca. 10 bar wiederaufgeladen. Bei Erreichen des Druckausgleichs wird das Ausblasen eingeleitet.

5. Ausblasen

Ventil 4 geöffnet

Ventil 6 geschlossen

Ventil 9 geschlossen

Ventil 12 geschlossen

Ventil 13 geschlossen

Ventil 15 geöffnet

Danach kann die nächste Filterphase beginnen. Der Druckluftspeicher wird währenddessen wieder aufgeladen. Sinkt der Druck im Speicher unter 14 bar, schaltet sich der Kompressor automatisch ein.

Das Entlastungsventil 12 wird geöffnet, wenn der Luftdruck bei einer Störung in der Schließhydraulik oder einer Leckage im Druckluftsystem sofort abgesenkt werden muß.

Claims

G 1630 Schutzansprüche

1. Schlammentwässerungspresse mit einer Vielzahl von an einer Horizontalführung verschiebbar aufgehängten Membranfilterplatten, einer Hydraulikeinrichtung zum Schließen des Plattenpakets, einer Füllpumpe und einer Druckluftfördereinrichtung mit Zuführleitung hinter die Membrane zwecks Nachpressen der Filterkuchen, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Zuführleitung (8) abzweigende, steuerbare Ausblasleitung (3) vorgesehen ist, die auf der der Schlammzufuhr (2) gegenüberliegenden Seite der Presse in die Mittenöffnungen der Membranfilterplatten (1) mündet.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Zuführleitung (8) ein Druckluftspeicher (7) angeschlossen ist.

3. Presse nach Anspruch 1 oder 3,

gekennzeichnet durch ein Strömungsmeßgerät (18) und ein Druckmeß- und -schaltgerät (16) in der Zuführleitung (8) zur Steuerung der Ventile und der
Druckluftfördereinrichtung (5).

4. Presse nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine einstellbare Druckstufen- und Strömungssteuerung in der Weise, daß am Ende der aus dem Druckluftspeicher (7) belieferten Nachpreßphase auf Druckluftförderung bis zum Höchstdruck umgeschaltet wird, daß am Ende dieser Phase bei stillgesetztem Druckluftförderer auf Druckausgleich in den Druckluftspeicher umgeschaltet wird, und daß nach Erreichen des Druckausgleichs zwischen Druckluftspeicher und Nachpreßraum auf Ausblasen aus dem Nachpreßraum umgeschaltet wird.