DE3029438A1 - Anlage zum entwaessern von schlamm mit mehreren parallelgeschalteten filterpressen - Google Patents
Anlage zum entwaessern von schlamm mit mehreren parallelgeschalteten filterpressenInfo
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Description
P/G Io75
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Entwässern von
Schlamm mit mehreren parallelgesehalteten Filterpressen.
Die Anlagen zur Entwässerung von Bergeschlamm oder Abwasserschlamm
nehmen bei hoher Durchsatzleistung beachtliche Ausmaße an. Die anfallenden Sehlammengen sind so
groß, daß die Aufgabe mit nur einer Presse häufig nicht gelöst werden kann und mindestens zwei, meistens aber
mehr Pressen erforderlieh sind. Dies hat den Vorteil größerer Flexibilität bei wechselnder Sehlammenge und
höherer Betriebssicherheit 3 da bei Ausfall einer Presse
die verbliebenen Pressen weiterarbeiten können.
Es ist üblich, jede Presse mit einer eigenen Beschickungseinrichtung
zu versehen. Da das Besehickungsvolumen zu Beginn des FiItervorganges bei niedrigem Druck sehr groß
/2
ist, ist auch schon vorgeschlagen worden, je Presse zwei Pumpen einzusetzen, von denen eine als Niederdruckpumpe
mit hoher und die andere als Hochdruckpumpe mit niedriger Fördermenge ausgelegt ist. Bei Erreichen des
an der Niederdruckpumpe eingestellten Höchstdruckes wird die Niederdruckpumpe abgeschaltet und die Hochdruckpumpe
eingeschaltet. Die Hochdruckpumpe ist wegen der bis zum Filtrationsende weiter abnehmenden Filterleistung
als Regelpumpe ausgebildet.
Um zu Beginn der Filtercharge die Presse schnell füllen zu können, wurde weiterhin schon vorgeschlagen, in die
Beschickungsleitung einen Speicherbehälter zu integrieren, in dem während und/oder nach der Filtration Schlamm unter
Druck gespeichert wird, mit dem die Presse in kurzer Zeit gefüllt werden kann.
Wollte man das System bei Mehrpressenanlagen anwenden, dann wäre der apparative Aufwand enorm groß. Die Ausnutzung
der jeder Filterpresse zugeordneten Beschickungsaggregate wäre sehr schlecht und die Wirtschaftlichkeit
insgesamt niedrig. Mit der vorliegenden Erfindung sollte daher die Aufgabe gelöst werden, den apparativen Aufwand
zu senken und dadurch auch die Wartung zu erleichtern und zu verbilligen sowie den Energiebedarf zu senken. Die
Lösung besteht bei Verwendung von je mindestens einer Niederdruck- und Hochdruckpumpe darin, daß mindestens je
zwei Niederdruck- und Hochdruckpumpen vorgesehen sind, daß den Niederdruck- bzw. Hochdruckpumpen je ein eigenes Lei-
-S
tungsnetz zugeordnet Ist, daß die Leitungsnetze für voneinander unabhängige Förderung mit den einzelnen Filterpressen
verbindbar sind, und daß die Pumpen in den beiden Leitungsnetzen unabhängig voneinander durch den
jeweils im Leitungsnetz herrschenden Druck steuer- bzw. schaltbar sind. Es werden also zwei unabhängige
Beschickungssysteme gebildet, aus denen jede Presse nacheinander
den zum Füllen bzw. Filtrieren benötigten Schlamm entnimmt. Die Beschickungsleitungen zwischen dem
System und den Pressen sind hierfür mit Absperrorganen versehen. In den beiden Systemen wird also stets der eingestellte
Druck aufrechterhalten und die Pumpe hierfür zu- oder abgeschaltet. Die Pumpen arbeiten also jetzt
nicht mehr nur im Rhythmus der Filterpressen, sondern in Abhängigkeit von dem durch Schlammentnahme aus dem System
sich ändernden Druck. Besonders vorteilhaft wird die Steuerung und die Wirtschaftlichkeit, wenn zumindest das
Niederdrucksystem mindestens einen Druckspeicherbehälter ernält. Hierdurch wird insbesondere während den Zeiten,
in denen das andere System Schlamm liefern muß oder die Presse entleert, wird, die für das nächste Füllen benötigte
große Schlammenge bereitgestellt. Da die Pumpe während des Füllens mit dem gespeicherten Schlamm ebenfalls fördert,
wird die Zeit für das Füllen nochmals verkürzt.
Das Hochdrucksystem braucht vergleichsweise nur geringe
Schlammengen zu fördern. Da diese wegen der im Verlauf der Filtercharge stark abnehmenden Filterleistung stark schwan-
/4
-X-
ken, ist es vorteilhaft 3 nach einem Ausgestaltungsgedanken der Erfindung mindestens eine der Hochdruckpumpen
als Regelpumpe und die übrigen als Konstantmengenpumpen auszubilden. Zweckmäßigerweise läßt man
die Regelpumpe ständig laufen und schaltet die Konstantmengenpumpen
in Abhängigkeit vom Systemdruck oder Zeit ein und aus. Man erreicht dadurch mit geringstmöglichem
apparativen Aufwand ein Höchstmaß an Anpassungsfähigkeit
.
Weitere erfinderische Merkmale sind aus der nachfolgenden Schilderung einer in der Zeichnung dargestellten
Anlage zu ersehen.
Die Anlage enthält beispielsweise drei Plattenfilterpressen 1. Es sind insgesamt vier Schlammförderpumpen
vorgesehen, von denen die zwei mit Niederdruck fördernden Pumpen 2 als Kreisel- oder Exzenterschneckenpumpen
oder dgl. und die beiden Hochdruckpümpen 3j 4 als Kolbenoder
Plungermembranpumpen ausgebildet sind. Eine der beiden oder beide Hochdruckpumpen 4 sind regelbar. Die
Hochdruckpümpen 3, 4 sind druckseitig durch eine Speiseleitung
5 verbunden, an die auch ein Speicherbehälter 6 mit Druckmanometer 7 angeschlossen ist. Von der Speiseleitung
5 zweigen Beschickungsleitungen 8 zu den Filterpressen
1 ab, die durch Ventile 9 absperrbar sind*
Auch die Niederdruckpumpen 2 sind druckseitig durch eine Speiseleitung Io verbunden, von der sowohl Pülleitungen 1-1
zu den Speicherbehältern 12 als auch eine Verteilleitung
/5
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in Richtung auf die Filterpressen abzweigt. Von der Verteilleitung 13 führen wieder Beschickungsleitungen
l4 zu den Filterpressen, und zwar zu der dem Hochdruekanschluß gegenüber liegenden Seite. Die beiden Anschlüsse
jeder Presse können durch eine Bypassleitung miteinander verbunden sein, siehe Füllsystem A. Es kann
jedoch auch nur eine Seite der Filterpressen 1 mit einer Bypassleitung '15, siehe Füllsystem B3 oder mit der Beschickungsleitung
14, siehe Füllsystem C, verbunden sein.
Die Niederdruck-Beschickungsleitungen 14 besitzen außer den Atsρerrorganen 16 noch Rückschlagventile 17, und die
Fülleitungen 11 zu den Speicherbehältern 12 sind durch vom Druck in den Behältern gesteuerte Ventile 18 absperrbar.
Die Anlage wird folgendermaßen betrieben: beide Pumpenstufen werden in Abhängigkeit vom Druck in den Speicherbehältern
geschaltet, wobei die Pumpen gleichzeitig oder nacheinander in Betrieb genommen und auch wieder abgeschaltet
werden. Bei den Hochdruckpumpen wird nur die nicht regelbare 3 geschaltet, während die Regelpumpe 4 als Dauerläufer
konzipiert ist, dessen Fördermenge druckabhängig bis auf Null geändert werden kann.
Nachdem eine Presse durch Schließen des Plattenstapels und Aufbringen der Schließkraft betriebsbereit ist_, wird
bei geschlossenem Ventil 9 das niederdrueks-eitige Ventil
geöffnet. Die Presse entnimmt aus dem System die Füllmenge, die sich über die Bypassleitung 15 verteilt und die Presse
schnell von beiden Seiten her füllt. Sobald der Druck hierbei unter einen eingestellten Wert von beispielsweise 5 bar
/6
sinkt j wird mindestens eine der Pumpen 2 eingeschaltet,
deren Fördermenge sich zu der den Speichern entnommenen Menge hinzuaddiert. Die Pülleitungen 11 (Ventil 18) sind
in dieser Phase geschlossen, so daß also eine optimale Füllung erreicht wird.
Nach Beendigung des Füllvorgangs beginnt die Filtration, die ebenfalls zum größten Teil noch von dem in den Speichern
vorrätig gehaltenen und von den Pumpen geförderten Schlamm bestritten wird. Bei einem Filtrationsdruck von
beispielsweise 5 bar wird dann durch Schließen des Ventils l6 und Öffnen des Ventils 9 auf Hochdruck umgeschaltet.
Damit dabei kein Druckabfall eintritt, wird zuerst das Ventil 9 geöffnet. Das Rückschlagventil 17 verhindert,
daß sich der hohe Druck in das Niederdrucksystem fortpflanzt. Nach dem Schließen des Ventils 16 und öffnen des
Ventils 18 können die Niederdruckpumpen 2 unabhängig vom Hochdrucksystem die Speicher 12 wieder bis zu dem eingestellten
Höchstdruck füllen und stellen damit für die nächste Filtercharge die Schlammenge zur Verfügung.
Auf der Hochdruckseite wird der Schlamm zum Teil ebenfalls dem Speicher 6 entnommen. Da die Filterleistung mit zunehmender
Filterkuchendicke abnimmt, wird das entnommene Volumen schon während der Filtration wieder ergänzt, wozu,
wenn nicht gleichzeitig eine andere Presse Schlamm entnimmt, die Regelpumpe 4 ausreicht. Sobald der an der Filterpresse
eingestellte Höchstdruck von z.Beispiel ca. 25 bar oder die minimal zulässige Filtratmenge erreicht ist,
/7
wird das Ventil 9 abgesperrt. Der in den Zuführöffnungen
der Filterplatten noch, verbliebene Schlammrest wird dann
wie üblich durch Druckluft ausgeblasen. Danach kann das öffnen der Presse und der Abwurf der Filterkuchen beginnen.
Das neue System zeichnet sich durch besondere Einfachheit aus. Durch das Zusammenfassen von Hochdruckpumpen und
Niederdruckpumpen mit Speicherbehältern zu zwei unabhängigen Systemen kann der Aufwand erheblich verringert werden. Insbesondere
von den teuren Hochdruck-Regelpumpen, können alle bis auf eine eingespart und durch wesentlich billigere
Konstantmengenpumpen ersetzt werden. Als Hochdruckpumpen können jedoch auch nur Regelpumpen verwandt werden, falls
dies aus Gründen der Typenverminderung., was sich z.B. auf
die Wartung und Ersatzteillagerhaltung günstig auswirkt,
gewünscht wird. Die Betriebssicherheit ist nicht nur dadurch wesentlich erhöht, sondern auch dadurch, daß bei Ausfall
einer Pumpe das jeweilige System betriebsbereit bleibt. Sogenannte Stand-by-Aggregate, die in solchen Fällen einspringen
müßten, werden dadurch überflüssig.
Aarbergen, den 31.7.1980
Bk/Schr.
Bk/Schr.
Claims (8)
1. Anlage zum Entwässern von Schlamm mit mehreren parallelgeschalteten
Pilterpressen, mindestens einer im wesentlichen dem Schnellfüllen der Pressen dienenden, eine
große Schlammenge fördernden Niederdruckpumpe und mindestens einer im wesentlichen die Filtration bewirkenden
Hochdruckpumpe, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) es sind mindestens je zwei Niederdruck- (2) und Hochdruckpumpen (3,4) vorgesehen;
b) den Niederdruck- bzw. Hochdruckpumpen ist je ein eigenes Leitungsnetz (Io,13j5) zugeordnet;
OBIGINAL INSPECTED
/2
3029433
c) die Leitungsnetze sind für voneinander unabhängige Förderung mit den einzelnen Pilterpressen verbindbar;
d) die Pumpen in den beiden Leitungsnetzen sind unabhängig voneinander durch den jeweils im Leitungsnetz
herrschenden Druck Steuer- bzw. schaltbar.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Hochdruck-Leitungsnetz (5) mindestens eine Pumpe eine Regelpumpe (4) mit bei gleichbleibendem Förderdruck
veränderlichem Volumenstrom ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelpumpe (4) im Dauerlauf betrieben und die Konstantmengen- oder Regelpumpe (3) druckabhängig oder
zeitabhängig ein- und ausgeschaltet werden.
4. Anlage nach Anspruch I3 2 oder 3 unter Verwendung von
Plattenfilterpressen, dadurch gekennzeichnet 3 daß beide
Leitungsnetze (loa 13, 5) auf verschiedenen Seiten der
Filterpressen (1) absperrbar angeschlossen sind.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Seiten der Filterpressen (1) durch je eine
Bypassleitung (15) verbindbar sind.
6. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß nur
eine Seite der Filterpressen (1) durch je eine Bypassleitung (15) oder Beschickungsleitung (14) verbindbar
ist.
/3
7. Anlage nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Leitungsnetz
mindestens ein Druckausgleich- bzw. Druckspeicherbehälter (6,12) zugeordnet ist.
8. Anlage nach Anspruch 4, 5, 6 oder 7S dadurch gekennzeichnet,
daß in den Niederdruck-Zuführleitungen (lo, l4) der Filterpressen (1) Rückschlagventile
(17) vorgesehen sind.
Aarbergen, den 31.7·198ο
Bk/Sehr.
Bk/Sehr.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PASSAVANT-WERKE AG & CO KG, 6209 AARBERGEN, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B01D 25/12 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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