DE929966C - Verfahren zur Caustifizierung von Alkalicarbonatloesungen - Google Patents

Description

• Es ist bekannt, bei der Luft- und Gasreinigung zur Entfernung von Kohlensäure verwendete Alkalihydroxydlösungen durch= Kreislaufverfahren von der aufgenommenen Kohlensäure zu befreien. Die für die Elektrolyse üblichen Zellen besitzen Diaphragmen, die einer ständigen Wartung bedürfen. Es wäre daher von Vorteil, wenn man für den genannten Zweck diaphragmenlose Elektrolysezellen verwenden könnte, beispielsweise die für die Chloralkalielektrolyse üblichen Zellen mit Quecksilberkathode und einer Anode aus Platin oder Graphit. Bei Verwendung einer derartigen Zelle muß das entstehende Alkaliamalgani in einer zweiten Zelle wieder zersetzt werden. Zu diesem Zweck leitet man das amalgamhaltige Quecksilber im Kreislauf in eine eiserne Zersetzungswanne und führt laufend Wasser zu, das infolge der Bildung eines kurzgeschlossenen galvanischen Elementes Eisen-Alkaliamalgam das Amalgam unter Bildung von Alkalihydroxyd und Wasserstoff zersetzt. Wollte man eine solche diaphragmenlose Zelle mit Zersetzungswanne zur Abscheidung von Kohlensäure aus Alkalicarbonatlösung im kontinuierlichen Verfahren verwenden, so würde sich die Alkali-Ionen-Konzentration in. der Lösung wegen der Wasserzufuhr ständig verringern. Man müßte daher eine regelbare Konzentrationseinrichtung in den Kreislauf einschalten.
• Um diese Schwierigkeit zu umgehen, wird nach der Erfindung der Zersetzungswanne kein Wasser, sondern die teilweise zersetzte Alkalicarbonatlösung aus der Elektrolysenzelle zugeführt und von dort wieder in den Waschturm der Kohlensäurewäsche geleitet. Eine derartige Anordnung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. In der Quecksilberkathodenzelle A ist die Überspannung des Wasserstoffs so groß, daß keine Wasserstoffentwicklung stattfindet, sondern sich Alkalimetall abscheidet, das mit dem Quecksilber zu Amalgam legiert.
• - Das so gebildete Alkaliamalgam wird laufend aus A entfernt und durch die Rohrleitung C in die eiserne Amälgamzersetzungswanne B übergeführt. In B werden das Alkaliamalgam, die ebenfalls aus A durch das Rohr D kontinuierlich abgeführte Lösung und der - Wannenwerkstoff (Eisen) in Berührung gebracht. Es bildet sich ein kurzgeschlossenes galvanisches Element, wobei das Alkaliamalgam Anode und das Eisen Kathode ist. Aus dem Amalgam geht das Alkalimetall als Ion in. Lösung. Am .Eisen wird eine äquivalente Menge Wasserstoff frei. Da diese Anordnung ermöglicht, mit einem verhältnismäßig gut leitenden Elektrolyten in der Zelle A zu arbeiten, und kaum Konzentrationsänderungen des Elektrolyten eintreten, ergibt sich ein wirtschaftlicher Dauerbetrieb.
• Bei größeren Anlagen lohnt es sich, das bei der Elektrolyse frei werdende Kohlendioxyd und den Wasserstoff aus der Amalgamzersetzungszelle zu gewinnen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Caustifizierung von Alkalicarbonatlösungen in diaphragmalosen Quecksilberzellen, bei welchem das während der Elektrolyse gebildete Alkaliamalgam in: einer Wanne wieder zersetzt Wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zersetzung des Amalgams in, der Zersetzungswanne die aus der Elektrolysenzelle abgeleitete, teilweise zersetzte Carbonatlösung verwendet wird.