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Universal-Zeichengerät mit einer kreisrunden, als Wählscheibe ausgebildeten,
um den Mittelpunkt drehbaren und auf jeden beliebigen Winkel von 0-180° bzw. 360°
ein- und feststellbaren Zeichenplatte Die Erfindung betrifft ein Universal-Hochleistungs-Kleinzeichengerät
mit kreisförmiger, dreh-und feststellbarer Zeichenplatte, an deren Außenr.an.d eine
Gradeinteilung angebracht ist, sowie mit einer auf Laufschienen senkrecht auf- und
abwärts verschiebbaren Parallelschiene, die mit einem darauf waagerecht hin und
her .beweglichen. und feststellbaren Läufergriff.lineal versehen. ist und auf einem
.seitlich schwenkbaren und nach Höhe und Neigung stufenlos ein- und feststel,libaren
Gestell gelagert ist.
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Zweck der Erfindung ist, die geradlinige Zeichenarbeit bei kleineren
Zeichnungsformaten (DIN A 3 bis DIN A6), insbesondere die Anfertigung von Entwürfen
sowie Detail-und Werkstattzeichnungen dadurch zu vereinfachen, daß sämtliche Funktionen
aller bisher zum geradlinigen Zeichnen gebrauchten Einzelgeräte in einem einzigen,
dem erfindungsgemäßen Universalgerät so zusammengefaßt werden, daß künftig nach
einer sehrschnellen und spielend leichten, völlig ,mechanischen Einstellung des
Gerätes sämtliche Winkel von o bis 36o° auf- und abgetragen und gemessen werden
können und ;alle geraden Linien in maßlich genauen Längen von jedem beliebigen Punkte
der Zeichenplatte aus stets mit Null beginnend und zwangläufig in waagerechter
Richtung
mit nur einem einzigen Lineal, dem Läufergrifflineal,gezogen werden. Durch .diese
Vereinfachung wird ,neben einer wesentlti:chen Verbesserung der zeichnerischen Arbeit,
tbei einem bedeutend geringeren Arbeitsaufwand und einer sehr fühlbaren, geistigen
und körperlichen Erleichterung für den Zeichnenden, auch eine ganz erhebliche Leistungsstei!gerung
erreicht und gewährleistet. Durch die Verwendung genormter Zeichnungsblätter (DIN
A3 Abis: DIN A6) wird gleichzeitig ein sparsamer Papier- und sonstiger Maberi.alverbrauch
erzielt.
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Zeichenbretter mit kreisrunden, dreh- und feststellbaren Zeichenflächen
sind bereits bekannt, bei denen die als kreisrunde Scheibe ausgebilidete Zeichenplatte
in .beliebige Winkel, .die auf einer die Zeichenfläche umgebenden Gradskala .ablesbar
sind, eingestellt werden kann,. Die Verstellung der Scheibe erfolgt,diabei .durch
Lösen einer Bremsvo@rrichuwng und Drehen der Zeichenplatte, bis ein an dieser befestigter
Zeitger den gewünschten Winkel auf der Gradskala anzeigt. Dieses Gerät hat den Nachteil,
daß weder am Zeichenbrett noch an der Zeichenplatte eine Handhabe zum Verstellen
der Zeichenfläche vorgesehen ist, so d.aß das Einshelden einer bestimmten Winkellage
nur durch Berührung der Oberfläche .der Zeichenplatte erfolgen kann. Dadurch ist
ein genaues Einstellen der Plätte nur schwer möglich, und außerdem kann. die auf
das Zeichenbrett geheftete Zeichnung leicht beschmutzt werden.
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Eine andere bekannte Zeichenvorrichtung dieser Art ist mit einten:
Triebwerk versehen, dessen Triebrad mit einem Lochkranz am Umfang einer ürehbaren
Zeichenfläche im Eingriff sieht. Das Triebrad hat im Verhältnis zum Lochkranz einen
sehr kleinen Durchmesser und ist mittels einer gerändelten Scheibe zu bedienen.
Hierdurch ist zwar eine genaue Winkeleinstellung gewährleistet; die Zeichenfläche
.aber wird durch Betätigung des Triebwerkes nur in sehr 'langsame Umdrehung versetzt,
so daß eine Verstellung der Zeichenplatte unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch
-nimmt.
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Auch. sind Zeichengeräte mit drehbarer Zeichenfläche bekannt, bei
denen die Rahmenplatte auf einem nach Höhe und 'Neigung ein- und festsitellbaren
Gestell gelagert ist. Die Höhenverstellung der Zeichenplatte erfolgt .dabei durch
Drehen einer am Fuße des Gestelles gelagerten, mit Handrad versehenen Schiraubenspindel.
Die Neigungsverstellung erfolgt durch Lösen bzw. Anziehen zweier Flügelmuttern durch
zwei an .der Vorderseite der Rahmenplatte gelenkig befestigte Stützen mit Längsschlitten
.an, ihren unteren Enden, durch welche mit Flügelmuttern; versehene Schrauben hindurchreichen.
Durch Lösen der Flügelmuttern ist die Neigung der Tischplatte in bebiebiger Weise
zu ändern. Dieses Gestell hat den Nachteil, da,ß eine Höhen und Neiigungs,verstellung
der Zeichenplatte sehr umständlich Ist und außerordentlich viel Zeit in Anspruch
nimmt. Durch :den Gegenstand der Erfindung werden diese Nachteile behoben und eine
genaue Einstellung der Zeichenplatte und des Zeidhengesteliles in kürzester Zeit
ermöglicht: Die Rahmenplatte des Zeichengerätes. gemäß der Erfindung ist mit einem
zur Steuerung der Zeichenplatte dienenden Schaltwenle ausgestattet, an dem ein Fingeranschlag
angebracht ist. Die Zeichenplatte ist als Wählscheibe ausgebildet und mit Fingereingriffen
versehen, die den gebräuchlichsten: Winkeln zugeordnet sind und mit am Umfang ,der
Zeichenplatte vorgesehenen Einschnitten, in welche eine Schnäpperkugel des Schaltwerkes
einrastet, auf gleicher Höhe ,liegen, so daß die Einrastung mit dem Anschlag für
den die Wählscheibe bedienenden Finger zusamimenwinkt.
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Durch die Ausbildung des erfindungsgernäßen Zeichengerätes wird. eine
sehr schnellte, völlsg mechanische Einstellung aller gebrauchten Winkel an der Zeichenplatte
erzielt, die ganz wesentlich zur Beschleunigung der zeichnerischen Arbeit beiträgt.
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Nachstehend wird .an Hand der Zeichnung die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargesteldt. Es zeigt Abb. i eine Anisacht des Gerätes, Abb. 2 eine Seitenansicht
des Gerätes von oben, Abtb. 3 das Gerät im Schnitt A-B nach Abb. i, Abb. q. das
Läufergriffknead im Schnitt C-D nach Abb. i und die Laufsichiene im Schnitt E-F
nach Abb. i, Abb. $ die Laufschiene im Schnitt G-H nach Abb. i, Abb. 6 eine Seitenansticht
des Gestelles vom, rechts, Abib. 7 einte Rückensicht desselben, das doppelarimige
Hebelgestänge und .die Drehachse .in Ansicht und. Schnitt I-I.
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Die gehäuseartige Rahmenplatte ist mit i, die in dem Gehäuse versenlet
gelagerte, kreisrunde, als Wählscheibe ausgebildete Zeichenplatte mit 2 bezeichnet.
Letztere ist um den Mittelpunkt nach rechts oder linksum 36o° drehbar und durch
Kugellager 3 ,auf der Rahmenplatte gelagert. Die als Flohlachse ausgebildete Achse
4 des Kugellagers ist in ihrer Bohrung mit einem Gewinde 5 versehen, das zur Aufnahme
einer Schraube 75 (Abt. 6 und 7) , die zum Befestigten der Rahmenplatte i an einten
seitlich. schwenkbaren und nach Höhe und Neigung stufenlos ein-- und feststellbaren
Gestell 63 dient.
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Die Zeichenplatte 2 ist .an ihrem äußeren Rande mit einem Radialteidungsrintg
6 versehen, der eine übersichtliche Gradeinteilung von zweimal o bis i8o° aufweist.
Außerdem sind in Abständen von 15 zu 15' .lochföranige Vertiefungen .alsi Fingergingriffe
7 zum: Drehen und Einstellen der Wählscheibe 2 und zur Aufnahme aderbetreffenden
Win,-kelgrad@zah:len:8 .angeordnet. Die in das Gehäuse der Rahmenplatte i eingreifende
Un.terseke der Wählscheibe 2 ist zweckmäßig, wie .aus Abb. 3 ersichtlich, @an ihrem
äußeren Rande mit einem im Profil winkelförmigen Laufring 9 versehen, dessen unterer
Schenkel, io auf Kugeln i i bzw. Zylinder-oder Kegelrollen gelagert ist. Durch,diese
Anordnung wird lein leichter und ruhiger Lauf .der Wählscheibe 2 gewährleistet.
Der andere Schenkel des
Laufringes 9 ist mit Einschnitten 12 zum
Einrasten der Schnüpper:kuge@l 13 versehen und dient gleichzeitig auch als Angriffsfläche
für die Bremse 14. Am oberen Rand der Rahmenplattie i ist in der Mitte :das Schaltwerk
15 angeordnet (vgl. Abb. i und 3). Dieses besteht aus der winkelförmigen Grundplatte
16, in deren oberem, waagerechtem Schenkel das Gehäuse 17 .gelagert ist, das zur
Aufnahme und zur Führung des hohlen., unter Federwirkung stehenden, auf- und abwärts
beweglichen Druckbolzens 18 dient, in dessen innerer Bohrung ig die Schnäpperku:gel
13 mit dem Federbolzen 20 und der Feder 21 gelagert ist. An seinem unteren, aus
dem Gehäuse 17 vorstehenden Teil trägt der Druckbalzen 18 eine Bremsvorrichtung
14, die mittels einer Exzenter.schei;be 22 auf der Achse 23, welche die auf dem
vorderen senkrechten Schenkel der Grundplatte 16 gelagerte und gleichzeitig zur
Führung eines Fin@gerans:chlages 25 dienende Achse a4 durchdringt und im Drehknopf
26 endigt, gesteuert wird. Außerdem sind auf der Grundplatte 16 eine Markierung
27 (A.bb. i) zum Ablesen der Gradskala 6 und :der um: :die Achse 24 :bis zu den
Anschlagstiften 28 .schwenkbare Fingeranschlag 25 angeordnet. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung kann die Zeichenplatte 2 unter Zusammenwirken der Fingereingriffe 7 mit
den Einschnitten 12 des Laufringes 9 blitzschnell auf jeden:beliebigen Winkel eingestellt
werden. Dabei sind die meistgebrauchten Winkel, wie 15, 30,45,6o' u:sw.,durch Einrasten
der Schnäpperkugel 13 in die entsprechen,-den, um jeweils 15° versetzten Einschnitte
12 der Wählscheibe 2 selbsttätig einstellbar. Durch eine geringe Rechts- oder Linksdrehung
des Drehknopfes 26 wird .die Bremsvorrichtung 14 betätigt und, damit die Zeichenplatte
2 in der eingestellten Winkellage arretiert.
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Auf der Zeichenplatte :2 ist, wie Abb. i und, 3 zeigen, die zangenartig
bewegliche, unter Federwirkung stehende Papierhafte- und SpannvorrichY tung 29 und
die als Unterlage für das Zeichenpapier dienende Zeichenplatte 30, -welche vorzugsweise
aus Alu-, Kunst-, Preß- od. dgl. stabilen Werkstoffen hergestellt sein kann, gelagert.
Zweckmäßig sind als Unterteile die entsprechend verlängerten Ouerseiten der Zeichenplatte
3o als Hohlli:eh:len: 31 ausgebildet, in die zangenartig die halbrunden Rippen 32
der Oberteile der Spannvorrichtung 29, die durch unter Federwirkung stehende Tasten
33 gesteuert werden, so i:neinandergreifen, d.aß im Zusammenwirken beider Teile
das Zeichenpapier, ohne beschädigt zu werden, nicht nur sicher festgehalten wird,
sondern daß durch den andauernden Federdruck unter den Tasten 33 auch gleichzeitig
ein fortgesetzt straffes Spannen des Zeichenpapiers: erreicht wird. Über der Zeichenplatte
2 ist im geringen Abstand vom Zeichenblatt an der Rahmenplatte i eine Parallelschiene
36 angebracht, die mit auf der in den Aussparungen ja g.e.s-chützt gelagerten
Laufschiene 35 gleitenden Führungen 34 versehen ist (Abt. 3, 4 und 5). Auf der mit
Nuten 37
versehenen Pa;ral:lelschiene 36 ist ein mit Rippen 38 -und Gleitfedern
43 versehenes, horizontal: angeordnetes Lineal 39 mit verschiedenen auswechselbaren
in der Nut 54 durch Stifte 56 und Blattfedern 57 gehaltenen Maßstäben 4o, die Bohrlöcher
55 aufweisen, verschiebbar gelagert.
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Durch diese Anordnung können alle Maße von
jedem Punkt der Zeichenplatte
2 aus stets mdit Null beginnend unter Berücksichtigung .des, gewünschten Maßstabes
.aufgetragen bzw. gemessen werden. Um ein Zeichnen von kurzen senkrechten Linien
ohne Verdrehen der Zeichenplatte 2 zu ermöglichen, sind, wie aus Abb. i und .4 ersichtlich,
d!ie auf dem Lineal 39 befindlichen Maßstäbe 40 mit einem oder mehreren kleinen
Bohrlöchern 41 zum Einsatz und zur Führung eines Bleistiftes versehen. Damit beim
Ziehen der Senkrechten ein seitliches Ausweichen des Lineals 39 auf der Parallelschiene
36 verhindert wird, ist das Lineal 39 mit einer zweckmäßig in der Mitte des
Griffes 44 angeordneten Fes@ts:telitvo:rrichtung 47 (Abh. 3 und 4) versehen. Die
Betätigung derselben erfolgt @durch einen unter Federwirkung stehenden Druckbolzen:
46, welcher in einer Druckplatte 59 endigt, in :deren Aussparung eine Bremsscheite
6o aus elastischem Material gelagert ist. Oberhalb des Druckbolzens, 46 befindet
sich eine Kugel 58, die in eine Nut 62 des Bolzens 61 einrastet, wenn, dieser @miütelis
:de,s Druckknopfes 45 mit dem Daumen der ;linken Hand nach innen, eingeschoben wird.
In der Raststellung drückt die Kugel 58 den Druckbolzen 46 mit der Bremsscheibe
6o gegen: die Parallelschiene 36 und. arretiert somit die Stellung des Lineals 39.
Durch einen Druck mit dem Zeigefinger auf den. Druckknopf 45 wird sofort die Beweglichkeit
des Lineals 39 wiederheTges-tel:l;t. Zur Erzielung einer besonders leichten
Beweglichkeit und zur Verhütung des Verwischens der Zeichnung, namentlich beiim
Ausziehen mit Tusche, .ist die Parallelschiene 36 in geringem Abstand über der Zeichenplatte
2 so gelagert, :daß sie beim. Verschieben nicht auf dem Zeichenblatt schleifend
aufliegt. Erst beim Zeichnen oder zum Ablesen und Auftrage; der Winkel und. Maße
wird :die Parallelschiene 36 durch leichten Anpreßdruck mit der linken, dass Lineal
39 führenden Hand des Zeichners fest und sicher auf der Zeichnung zurr Auflage
gebracht.
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Ein wesentlicher Vorteil ist, daß die Paral:lefschiene 36 das Lineal
3,9 und die Maßstäbe 40 aus Methacryls:äwre-Polymerisat od. -d:gl. durchsichtigem
Material hergestellt sind, die die Übersichtlichkeit der Zeichnung auch an. den
Stellen, gewährlei:s.tet, die beim Zeichnen jeweils von der Paral:lelschie.ne 36,
dem Lineal 39 und :den Maßstäben 40 verdeckt sind. Um -den Reibungswiderstand
der Parallelschienenführungen 34 .auf den Laufsehiene@ni 35 auf das:denl@bar kle@ins@te
Maß herabzumindern, sind an.beiid:en Endender ParalleIschienenführungen 34 zweckmäßig
federnde Führunigsr.inge 48 (Abb. 5) mit je drei eingebauten Kugeln 49 angeordnet,
welche die Laufschienen 35 jeweils nur an drei Punkten, ihres Umfanges, berühren.
Um ein Abgleitender Parallelschiene 36 selbst bei vertikaler Stellung des, Gerätes
zu verhüten, sind beide Paral.lelschie-ne:nführungen 34 außerdem mit durch Schrauben
50
regulierbare Hemmfedern 5 i, die in Abb. 4 angedeutet sind, versehen.
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Das Gestel:163 zum Tragen und Befestigen der Rahmenpliatte i @besteht,
wie in :den Abb. 6: und 7 dargestellt ist, zunächst aus der Fußprlatte 64, die mittels
Schraubzwingen 65 od. :d@gl. Befestigungselementen, an der Kante eines beliebigen
Tisches befestigt wird. Auf :der Fußplatte 64 is:t das auf der Hohlachse 68 angebrachte,
horizontal nach a31en seitlichen Richtungen um :die Achse 66 schwenkbare und durch
eine Überwurfmutter 67, Verschrau bung od. dgl. feststellbare, .doppelarmige HebelgeStänge
73 so gelagert, daß die Rahmenplatte i mit der Zeichenplatte 2 nach Betätigung des
Handrades 69, auch nach Höhe und Neigung stufenlos, spielend leicht und sehr bequem
vom Sitzplatz :des Zeichners aus eingestellt werden kann. Ein leichter zusätzlicher
Druck auf die Rahmenplatte i in entsprechender Richtung und eine kleine Drehung
:des Handrades 69 nach rechts :genügen, um das, durch Federn 70, die mittels der
Stellringe 74 biss zur völligen Herstellung der Gleichgewichtslage des Gerätes gespannt
sind, augenblicklich in jede gewünschte Gebrauchslage durch eine Konus-, Lamellen-
od. dgl. Bremse 71 unverrückbar festzustellen; eine kleine Drehung des Handrades
69 nach links gibt .das Gerät :durch Wirkung der Gegendruckfedern 72 ebenso .schnell
und mühelos, wieder frei. Mit der Schraube 75, die in. das Gewinde 5 der Achse 4
des Kugellagers 3 der Rahmenplatte i eingreift, .ist letztere mit dem Gestell 63
iin Schnellmontage fest verbindbar und umgekehrt ebenso schnall wieder lösbar.