DE928896C - Verfahren zur Herstellung Stickstoff enthaltender chlorierter Schwefelverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung Stickstoff enthaltender chlorierter Schwefelverbindungen

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DE928896C
DE928896C DEF8664A DEF0008664A DE928896C DE 928896 C DE928896 C DE 928896C DE F8664 A DEF8664 A DE F8664A DE F0008664 A DEF0008664 A DE F0008664A DE 928896 C DE928896 C DE 928896C
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cyanogen chloride
sulfur trioxide
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sulfur compounds
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Roderich Dr Graf
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Description

Es wurde gefunden, daß man Stickstoff und Schwefel enthaltende Verbindungen erhält, wenn man Schwefeltrioxyd oder Schwefeltrioxyd enthaltende Gemische mit Chlorcyan umsetzt. Die dabei entstehenden Verbindungen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der Formel CO3NSCl bzw. CO6NS2Cl. Welche dieser Verbindungen man erhält, hängt von den angewandten Reaktionsbedingungen ab.
Man gelangt zu der Verbindung CO6NClS2, wenn man beispielsweise in überschüssiges Chlorcyan bei niederer Temperatur, vorzugsweise zwischen ο und — io°, unter Rühren und Kühlung geschmolzenes Schwefeltrioxyd einfließen läßt. Die Vereinigung erfolgt praktisch augenblicklich, und man erhält die Verbindung C O6 N Cl S2 nach Vertreiben des überschüssigen Chlorcyans in nahezu quantitativer Ausbeute. Die neue Verbindung läßt sich durch Destillation unter vermindertem Druck in reiner Form erhalten.
Zur Herstellung des Produktes der Zusammensetzung CO3NClS bringt man Chlorcyan und Schwefeltrioxyd im Molverhältnis ι: ι bei Temperaturen zwischen ioo und 200°, vorzugsweise zwischen 130 und 150°, zur Umsetzung. Man erhält die gleiche Verbindung, wenn man das vorerwähnte Produkt der Zusammensetzung CO6NClS2 mit Chlorcyan im Molverhältnis 1:1 bei Temperaturen über ioo0, vorzugsweise zwischen 120 und 1400, zur Umsetzung bringt. Auch bei der Umsetzung von Chlorcyan und Schwefeltrioxyd in der Kälte entsteht diese Verbindung in geringer Menge.
Man kann Schwefeltrioxyd in Form einer der drei bekannten Modifikationen in festem Aggregat-
zustande oder zweckmäßig in geschmolzenem Zustande anwenden. Man kann Schwefeltrioxyd aber auch beispielsweise aus Oleum in das Umsetzungsgemisch eindestillieren oder verdünnt mit einem indifferenten Gas gasförmig einleiten.
Chlorcyan wendet man in verflüssigtem Zustande an. Bei Temperaturen unter — 6° kann man es aber auch in kristallisierter Form anwenden „öder bei erhöhter Temperatur als Gas zur Umsetzung
ίο bringen.
Man nimmt die Umsetzungen im allgemeinen bei gewöhnlichem Druck vor. Man kann aber auch beispielsweise zur Herstellung der Verbindung CO3NClS die Komponenten Schwefeltrioxyd und
t5 Chlorcyan unter Druck und bei erhöhter Temperatur zur Umsetzung bringen. Statt mit den reinen Komponenten kann man die Umsetzung auch mit den in indifferenten Lösungsmitteln gelösten Komponenten vornehmen. Als Lösungsmittel kann man zweckmäßig überschüssiges Chlorcyan verwenden. Man kann die Verfahrensprodukte auch in kontinuierlichem Verfahren herstellen. : '
Die Produkte des beanspruchten Verfahrens sind außerordentlich reaktionsfähig und können mit den verschiedensten anorganischen und organischen Stoffklassen zur Umsetzung gebracht werden.- Sie können als Zwischenprodukte, beispielsweise zur Herstellung von Textilhilfsmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, pharmazeutischen Produkten
u. dgl., dienen oder in vielen Fällen mit Vorteil bei bekannten Herstellungsverfahren an Stelle anderer bisher gebräuchlicher Hilfsprodukte, beispielsweise als Kondensationsmittel, eingesetzt werden.
Beispiel 1
In 65 Gewichtsteile flüssigen Chlorcyans läßt man unter Rühren und Kühlung bei — 5° 80 Gewichtsteile flüssigen Schwefeltrioxyds im Laufe einer Stunde einfließen. Man entfernt den Überschuß von Chlorcyan und gewisse Mengen der Verbindung C O3 N Cl S durch Erwärmen unter vermindertem Druck und destilliert den Rückstand im Vakuum. Bei 12 Torr gehen bei 67 bis 68° 85 Gewichtsteile einer farblosen Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 1,792 bei 200 über. Die erhaltene Verbindung entspricht der Zusammensetzung CO6NClS2. Sie reagiert außerordentlich heftig mit Wasser und liefert dabei ein äquimolekulares Gemisch von Schwefelsäure, Chlorwasserstoff, Kohlendioxyd und Amido- sulfosäure. Beim Erhitzen unter gewöhnlichem Druck zersetzt sich die Verbindung unter Abspaltung von S O3 und unter Bildung der Verbindung CO3NClS.
Beispiel 2
Man erhitzt 211,5 Gewichtsteile des nach Beispiel ι erhältlichen Produktes der Formel CO61NClS2 auf 120 bis 1300 und führt 61,5 Gewichtsteile Chlorcyan gasförmig oder flüssig zu. Dabei setzt sich die Verbindung CO6NClS2 mit dem zugeführten Chlorcyan restlos unter Bildung der leichter flüchtigen neuen Verbindung CO3NClS um, die laufend überdestilliert. Man erhält 280 Gewichtsteile eines farblosen Destillats vom Siedepunkt 106 bis 1070 bei 760 Torr. Die Verbindung vom spezifischen Gewicht 1,626 bei 200 siedet bei 94 Torr bei 520 und zersetzt sich mit Wasser heftig unter Bildung äquimolekularer Mengen von Chlorwasserstoff, Kohlendioxyd und Amidosulfosäure. Die beschriebene Umsetzung ist sowohl in offenem als auch in geschlossenem Reaktionsgefäß technisch leicht durchführbar. Es ist zweckmäßig, gegebenenfalls mit einem Überschuß von Chlorcyan zu arbeiten, der durch Rektifikation des Reaktionsgemisches wiedergewonnen werden kann.
Beispiel 3
Man bringt in einem auf 130 bis 150° erhitzten Reaktionsgefäß, das mit einer Rektifiziersäule verbunden ist, einen Strom von Chlorcyan und flüssigem Schwefeltrioxyd zur Umsetzung und dosiert beide- Reaktionspartner ständig im Molverhältnis 1:1. Man erhält so in kontinuierlichem Verfahren am Kolonnenkopf laufend das Produkt der Zusammensetzung CO3NClS in sehr reiner Form und quantitativer Ausbeute.
Den gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhältlichen Produkten dürfte folgende Konstitution zukommen: Die Verbindung der Formel C O3 N S Cl ist durch Kondensation von 1 Mol SO3 und i.Mol ClCN entstanden und dürfte N - Carbonylsulf aminsäurechlorid der Formel O = C = N-SO2Cl darstellen. Das Produkt der Formel CO6NClS2 ist durch Kondensation von 2 Mol S O3 und 1 Mol Cl C N entstanden und dürfte die nachstehende Zusammensetzung besitzen: O = C = N-S O2-O-S O2 Cl.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:
1. \?erfahren zur Herstellung Stickstoff enthaltender chlorierter Schwefelverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefeltrioxyd oder Schwefeltrioxyd enthaltende Gemische mit Chlorcyan umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kondensationsprodukt aus 2 Mol Schwefeltrioxyd und 1 Mol Chlorcyan bei Temperaturen über ioo° mit Chlorcyan umsetzt.
Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 916706; britische Patentschrift Nr. 647 316.
509 515 6.55
DEF8664A 1952-03-24 1952-03-25 Verfahren zur Herstellung Stickstoff enthaltender chlorierter Schwefelverbindungen Expired DE928896C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0294613A1 (de) * 1987-06-10 1988-12-14 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Chlorsulfonylisocyanat
US7468174B2 (en) 2003-12-16 2008-12-23 Nippon Soda Co., Ltd. Method for producing chlorosulfonyl isocyanate

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR916706A (fr) * 1941-07-25 1946-12-13 Ici Ltd Fabrication des composés du soufre
GB647316A (en) * 1947-07-04 1950-12-13 Spolek Pro Chemickou Method of production of ammonium salts of the sulphamic acids

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