DE9275C - Neuerungen in der Darstellung von Schwefelwasserstoffgas - Google Patents

Neuerungen in der Darstellung von Schwefelwasserstoffgas

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DE9275C
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W. E. A. HARTMANN in Swansea (England)
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/16Hydrogen sulfides
    • C01B17/164Preparation by reduction of oxidic sulfur compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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    • C01B17/16Hydrogen sulfides
    • C01B17/161Preparation from elemental sulfur

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

1879.
Klasse 12.
WILHELM ERDMANN ALBERT HARTMANN in SWANSEA (England). Neuerungen in der Darstellung von Schwefelwasserstoffgas.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. October 1879 ab.
Diese Erfindung bezweckt die Erzeugung und Fabrikation von Schwefelwasserstoffgas für metallurgische und chemische Zwecke, bei welchen die Verunreinigung des Schwefelwasserstoffes durch andere Gase, wie z. B. durch Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenoxyd, Kohlensäure, Kohlen Wasserstoff und ähnliche nicht nachtheilig wirkt. .Zur Darstellung des Schwefelwasserstoffgases dient Schwefligsäuregas, welches entweder unrein ist, so wie es beim Rösten des Schwefelkieses und bei anderen Röstprocessen erhalten wird, oder rein nach irgend einer bekannten Methode dargestellt ist. An Stelle der schwefligen Säure kann man auch Schwefel in Dampfform oder Schwefelsäure in Gestalt von Dampf oder feinem Staub oder Gemenge der genannten Körper benutzen.
Ferner sind bei dem neuen Verfahren Gemische irgend welcher Gase, welche schweflige Säure oder ihre oben genannten Substitute enthalten, anwendbar. Die anderen Gase dürfen natürlich das gebildete Schwefelwasserstoffgas nicht wieder zersetzen.
Die Erfindung besteht in zwei Verfahrungsweisen zur Umwandlung der schwefligen Säure oder ihrer Substitute in Schwefelwasserstoff.
Nach der ersten Methode A. mischt man die schweflige Säure mit Wasserdampf, der überhitzt sein mag oder auch feucht, wie er vom Kessel kommt, doch ist ersteres vorzuziehen. Diese Mischung drückt oder saugt man mit Hülfe von passenden Apparaten durch ein Gefäfs, welches luftdicht oder nahezu luftdicht ist und welches mit Stücken von glühenden Koks oder Holzkohle oder Steinkohle oder Braunkohle oder irgend einer Mischung dieser Körper angefüllt ist. Wenn das Gasgemisch die in diesem Gefäfs enthaltenden glühenden Körper hinreichend langsam passirt hat, enthält es seinen Schwefel oder den gröfsten Theil desselben an Wasserstoff gebunden als Schwefelwasserstoff. Wenn die schweflige Säure mittelst Dampfstrahlgebläse in das Gefäfs eingedrückt wird, so ist ein anderweiter Zusatz von Dampf nicht erforderlich. Das Gefäfs, welches die glühenden Koks oder ihre Substitute enthält, kann aus einer Retorte bestehen, die ähnlich den Leuchtgasretorten in einer Feuerung entweder horizontal oder geneigt liegt und an ihrem hinteren Ende eine Oeffnung zum Eintritt des Gases hat.
Vorzuziehen ist, dafs die Koks sich in einem verticalen Schacht von kreisförmigem oder sonstigem Querschnitt aus feuerfestem Material und mit einem gasdichten Mantel aus Eisenblech umgeben, befinden. Dieser Schacht ist entweder überall gleich weit, oder erweitert sich nach oben. Die Koks etc. werden in diesem Schachte, welcher »Converter« heifsen mag, dadurch erhitzt, dafs man zeitweilig das Durchleiten des Schwefligsäure-Dampfgemisches unterbricht und statt dessen einen Strom Luft durch die Koks bläst, wodurch diese sich schnell so weit erhitzen, dafs sie auf längere Zeit wieder befähigt sind, die schweflige Säure zu zersetzen. Der Converter, auf dessen specielle Form Erfinder sich jedoch nicht beschränkt, ist in den Fig. ι und 2 der beiliegenden Zeichnung im Längsschnitt und Querschnitt, letzterer nach x-x in Fig. ι dargestellt.
Der Schacht A besteht aus dem feuerfesten Material α α, welches allseitig von dem Blechmantel b b umgeben ist. Oben hat der Converter eine Oeffnung c, durch welche er bis etwa zu seiner weitesten Stelle mit Koks gefüllt wird. Das Einfüllen geschieht in der Weise, dafs der auf Rädern stehende Trichter /, welcher die Koks enthält, über die Oeffnung c gebracht und durch Ziehen des Schiebers m in den Schacht A entleert wird. Unten am Schachte befindet sich die Oeffnung d zum Entfernen der Asche. Die schweflige Säure wird von dem Dampfstrahlgebläse e durch den Kanal / und das eiserne Ventilgehäuse g angesaugt und in die den Converter umgebende Röhre h getrieben, welche dieselbe durch Düsen i i am Boden des Schachtes in die Koks eintreten läfst. Eine Röhre k dient zum Austritt des gebildeten Schwefelwasserstoffes. An passenden Stellen des Apparates sind Oeffhungen η η angebracht zum Reinigen der Röhren und Düsen. Sämmtliche am Converter angebrachte Oeffnungen lassen sich durch Deckel mittelst Bügel und Schraube luftdicht verschliefsen, ähnlich den Mundstücken der gewöhnlichen Gasretorten. Etwa in der halben Höhe des Schachtes ist ein zweites ringförmiges Rohr ο ο mit Düsen p p angebracht, welches bei q mit einer Gebläsevorrichtung in Verbindung steht, wenn das Ventil r geöffnet ist. Wenn der Querschnitt des Schachtes bedeutend ist, so bringt man dicht über oder
unter den Düsen ti einen Rost an, theils um das Gas und den Wind besser zu vertheilen und theils um die Asche leichter entfernen zu können. Soll der Apparat in Gang gesetzt werden, so verfährt man wie folgt: Das Mundstück c wird geöffnet und der Schacht mit Koks gefüllt, die man am Boden entzündet. Dann wird der Deckel s des Ventilhauses g entfernt und der punktirt gezeichnete Deckel t als Verschlufs auf den Schwefligsäurekanal / gesetzt und nun der Dampf in das Gebläse c gelassen, wodurch ein Strom von" Luft durch h und i i in die Koks eintritt und diese schnell anfacht. Wenn das Feuer die Düsen p p erreicht hat, wird das Ventil r geöffnet und auch hier Luft eingeblasen, bis die Flamme aus c herausschlägt. Ein Rauchfang u führt die Verbrennungsgase ab. Wenn die Höhe des Schachtes nicht bedeutend ist, kann die Windleitung ο auch fortgelassen werden, da sie nur den Zweck hat, den oberen Koksschichten eine frische Quantität Luft zuzuführen. Sind nun die Koks gehörig heifs, so wird der Dampf abgestellt, r und dann auch c geschlossen. Dann wird der Deckel t entfernt und der Deckel ί aufgesetzt und nun der Dampf wiederum angelassen, der jetzt die schweflige Säure ansaugt und durch die glühenden Koks treibt, wodurch jene in Schwefelwasserstoff umgesetzt wird, der durch k den Converter verläfst. Die Deckel ί und t tauchen mit ihrer unteren Kante in Rinnen, die mit Sand gefüllt sind, um einen guten Abschlufs zu sichern. Wenn nach einiger Zeit die Temperatur der Koks so tief gesunken ist, dafs eine vollständige Zersetzung der schwefligen Säure nicht mehr stattfindet, so wird der Dampf abgestellt, t eingesetzt, c und r geöffnet und Luft durch i und p eingeblasen, ganz wie beim Anfeuern, und wenn nach kurzer Zeit die erforderliche Hitze wieder hergestellt ist, so wird wieder schweflige Säure eingeblasen und so abwechselnd fort. Selbstverständlich verbrennen hierbei die Koks allmälig und müssen von Zeit zu Zeit ersetzt werden. Dasselbe hat natürlich zu geschehen, wenn statt des Converters eine Retorte angewendet wird. Um die im Converter herrschende Temperatur besser beobachten zu können, sind an passenden Stellen Schaulöcher ν angebracht, die mit Glas oder Glimmerplatten bedeckt sind.
Nach der zweiten Methode B. mischt man das Schwefligsäuregas mit einem flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoff, wie z. B. Dampf oder Staub von Petroleum, oder mit gewöhnlichem Leuchtgas mit oder ohne Zumisclmng von Wasserdampf, und erhitzt dieses Gemisch zum Glühen entweder dadurch, dafs man es durch eine Retorte leitet, die mit Stücken von Ziegelsteinen, Bimsstein, Koks oder ähnlichem feuerfesten Material gefüllt und von aufsen durch eine Feuerung erhitzt ist, oder dadurch, dafs man es durch ein System rothglühender Röhren leitet, oder indem man es durch den unter Methode A. beschriebenen Converter passiren läfst. Die Erhitzung des Gemisches kann auch in irgend einem Apparate vorgenommen werden, wie solche zum Erhitzen von Gasen zur Rothglut im Gebrauche sind.
Das Mengenverliältnifs der verschiedenen unter Methode B. zur Anwendung kommenden Gase ist selbstverständlich abhängig von der Concentration und Natur derselben und mufs durch passende Versuche in jedem einzelnen Fall vermittelt werden.
Das Schwefelwasserstoffgas, wie es nach einem der beschriebenen Verfahren hergestellt worden ist, kann nun je nach dem Zweck seiner Verwendung entweder direct benutzt werden, wie es die zur Zersetzung der schwefligen Säure angewendeten Apparate verläfst, oder es kann zunächst durch Kühl- und Waschapparate geleitet werden, um es von der Hauptmenge des begleitenden Wasserdampfes und anderer Verunreinigungen zu befreien.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Darstellung von Schwefelwasserstoffgas für Zwecke des Grofsbetriebes aus Gasen, welche schweflige Säure, Schwefel oder Schwefelsäure enthalten, oder ausschliefslich aus diesen bestehen, durch Zusammenbringen dieser Gase in der Glühhitze entweder mit Kohlenstoff und Dampf, oder mit Kohlenwasserstoffen allein, oder mit letzteren und Dampf, im wesentlichen wie beschrieben.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4141302A (en) * 1975-10-02 1979-02-27 The United States Of America As Represented By The Secretary Of Agriculture Furrow opener and apparatus for no-tillage transplanters and planters

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4141302A (en) * 1975-10-02 1979-02-27 The United States Of America As Represented By The Secretary Of Agriculture Furrow opener and apparatus for no-tillage transplanters and planters

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