DE52712C - Apparat zur Carburirung von Generator- und Wassergas - Google Patents

Apparat zur Carburirung von Generator- und Wassergas

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DE52712C
DE52712C DENDAT52712D DE52712DA DE52712C DE 52712 C DE52712 C DE 52712C DE NDAT52712 D DENDAT52712 D DE NDAT52712D DE 52712D A DE52712D A DE 52712DA DE 52712 C DE52712 C DE 52712C
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gas
generator
pipe
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water gas
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DENDAT52712D
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B. LOOMIS in Hartford, Connecticut, V. St. A
Publication of DE52712C publication Critical patent/DE52712C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J1/00Production of fuel gases by carburetting air or other gases without pyrolysis
    • C10J1/213Carburetting by pyrolysis of solid carbonaceous material in a carburettor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Gasification And Melting Of Waste (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In dem Haupt-Patent ist ein Verfahren und ein Apparat beschrieben, mittelst dessen entweder Generator- bezw. Productionsgas oder Wassergas hergestellt werden kann.
Durch vorliegende Erfindung ist diese Anlage dahin vervollkommnet, durch Vereinigung des Generatorgases mit dem Wassergas und durch Carburirung und Anreicherung dieses Gasgemisches mit OeI-Kohlenwasserstoffdämpfen mit nachfolgender Erhitzung des carburirten Gemisches in erhitzten Retorten ein haltbares Leucht- bezw. Heizgas zu erzeugen.
Zu diesem Zwecke ist die Anlage nach Patent No. 49224 in nachfolgender Weise abgeändert.
Fig. ι stellt einen verticalen Längsschnitt des Apparates in der einen Ausführungsform zur Erzeugung von Heiz- und Leuchtgas dar.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Anlage, theils in Ansicht, theils im Schnitt. Fig. 3 und 4 zeigen .Horizontalschnitte nach Linie x-x \may-y durch die Carburirkammer der Fig. 2. Fig. 5 zeigt einen verticalen Längsschnitt durch den Apparat mit mehreren Abänderungen der Theile desselben, Fig. 6 den Retortenofen und die Retorten in Endansicht mit theilweisem Schnitt, Fig. 7 einen Horizontalschnitt durch die Sohle des Generatorofens, oberhalb des Rostes, In Fig. 8 ist, der Ofen im Schnitt, theils durch den Aschenfall, theils durch den unterhalb des Aschenfalls liegenden Kanal angegeben. Fig. 9 zeigt einen Verticalschnitt durch die Basis des Generatorofens während endlich Fig. 10 eine allgemeine Draufsicht des in Fig. 5 dargestellten Apparates in Verbindung mit Reinigungsapparaten, Gasometern, Schmiedeinrichtungen und einem Heizofen für metallurgische Zwecke darstellt.
Der Generatorofen A ist oben mit einer durch Deckel χ abgeschlossenen Einfüllöffnung a für das Brennmaterial ausgerüstet. Bei einem konischen Kohlenvertheiler erhält die Oeffnung α Kegelstumpfform (Fig. 1 und ia). Der untere Theil C1 des konischen Kohlenvertheilers wird kurz unter der Oeffnung α durch Bolzen c befestigt, während der obere, abnehmbare Theil C des Vertheilers auf dem Theil C1 sitzt, wenn der Deckel χ geöffnet ist und Kohle in den Ofen eingebracht werden soll.
Dieser Vertheiler bringt die Kohle nach der Seitenwand des Ofens, wo sie am schnellsten abbrennt, so dafs das Brennmaterial in seiner oberen Partie die Form eines Tellers einnimmt. Am Boden der Brennkammer sind über dem Rost liegende Oeffnungen a\ mit Thüren xl angebracht. Von den Wänden erstreckt sich nach einwärts ein schräg gestellter Herd w mit centraler Oeffnung; in letztere ist der Rost b eingesetzt, der auch — wie in Fig. 2 angegeben — wegfallen kann. Aschenfall P ist ungefähr von denselben horizontalen Dimensionen wie die Rostöffnung und mit einer auf parallelen Theilwänden η aufruhenden Ziegeldecke ausgerüstet. Aus dem Aschenfall P führt ein Kanal f nach dem Kanal F, der durch das mit Ventil fl ausgerüstete Abführungsrohr F1 mit der Sohle des Retortenofens A1 verbunden ist, von welchem oben das Rohr F"' nach dem Kühler H abgeht (Fig. 1) oder direct mit dem Kasten h am Boden des Röhrenkühlers für das Gas und des Wassererhitzers H verbunden ist (Fig. 5). Die mit Thüren ν und v1
ausgerüsteten Oeffnungen u und w1 dienen zur Herausnahme von Asche und Staub. Die durch den Kanal F abziehenden Gase erhitzen die in geeignetem Abstande von einander angeordneten Theilwande n; die in letzteren aufgespeicherte Hitze wird hierauf zur Ueberhitzung von Dampf verwendet, welcher bei Herstellung von ' Wassergas an der Sohle eingeführt wird.
Beim Aufbau grofser Generatoröfen mit einem Durchmesser von 2,5 bis 3,5 m empfiehlt sich die Zusammenziehung der äufseren Wände des Aschenfalls dergestalt, dafs der Durchmesser desselben viel kleiner als die Brennkammer ist, wie in Fig. 2 ersichtlich, durch welche Anordnung die Stäbe schnell in den Kanal hinein- und durch die zusammengezogene Mündung des am Umfange angeordneten Herdes w geschoben werden können, um Asche und aufgezehrtes Brennmaterial nach unten und durch die Thür nach aufsen zu befördern, wodurch Ofen und Feuer schnell gereinigt werden können. Ein Ofen mit zusammengezogenem Aschenfall wird zum Theil von den Pfeilern W getragen. Bei dieser Anordnung werden die Ziegel η in dem nach dem Kühler H führenden Kanal F1 über einander geschichtet.
Ueber der halben Höhe der Brennkammer . ist ein ringförmiger Kanal E mit den Verbinidungsöffnungen oder Formen e angebracht (Fig. ι und 5), um unterhalb der oberen Partie der Kohle Gas entnehmen zu können. Ein aus einem Kessel H1, Fig. 5, abführendes. Dampfzuleitungsrohr S steht durch das mit Ventil t ausgestattete Zweigrohr s mit dem Rohr E1 und Kanal E, Fig. 1, durch die mit Ventilen f1 ausgerüsteten Zweigrohre s1 über dem Rost mit dem unteren Theil der Brennkammer, durch Rohr s" mit Ventil t" mit dem Rohr F1 und mit dem Kanal F unterhalb des Aschenfalls in Verbindung.
Durch diese Röhrenanordnung wird der Dampf entweder am oberen oder unteren Theil des Generators zugeführt und entweder nach oben oder unten durch das Brennmaterial hindurchgeleitet. Während des Zutrittes des Luftzuges, sowie der Erzeugung von Generatorgas kann durch Kanal E und die Oeffnungen e eine begrenzte Menge Dampf zugeführt und durch das Brennmaterial nach unten geleitet werden, um diesen Dampf zu zersetzen und in Wassergas zu verwandeln, dessen Kraft sich mit der werthvollen Heizkraft des aus der Verbrennung des Brennmaterials mit Luft resultirenden Generatorgases vereinigt. Das mit dem Kanal E verbundene Ableitungsrohr E1 für Wassergas erstreckt sich in den Wasserverschlufs G, wo das untere Ende genannten Rohres in die Flüssigkeit eintaucht; dieses Rohrende kann mit einem konischen Glockenventil gl ausgerüstet sein, welches durch eine im Rohr g nach oben führende Stange g·1 bethätigt wird, wie in Fig. 5 angegeben.
An die Ventilstange g" schliefst sich eine Kette an, die über die Rolle q geht und sich an den durch eine Zugstange q1 festgehaltenen Hebel Q anschliefst. Rohr I?" leitet das Wassergas aus dem Behälter G nach der Verwendungsstelle oder — wie in Fig. 10 angegeben — nach dem Behälter 1 für Wassergas.
An den oben und unten mit den Kästen h h1 ausgerüsteten verticalen Gaskühler H, Fig. 1, 2 und 5, schliefst sich unten ein Luftzuführungsrohr M1 an. Zur Kühlung des Gases kann . im Cylinder H und um die Röhren Wasser oder Luft circuliren, oder es kann zur Regulirung der Wasserzuführung Dampf erzeugt und in den Behälter Ηλ übergeleitet werden. Ein mit Kugelventil y ausgerüsteter Rauchfang Y, Fig. i, steht mit dem Kasten h1 oder dem Exhaustor in Verbindung, um durch natürlichen Zug Gas oder Rauch entweichen zu lassen.
Das zur Ableitung von Generatorgas oder eines Gemisches solchen Gases mit Wassergas dienende Rohr / verbindet den Kasten hl mit einem rotirenden Exhaustor T, Fig. 2 und 5, und steht aufserdem noch mit dem Ventil oder Verschlufs I1 in Verbindung, von welchem das Rohr J nach unten zum Hauptrohr X führt, welches mit dem Gasbehälter 2 und direct mit einem Heizofen 4 in Verbindung steht, wie in Fig. 10 ersichtlich. Ein mit Ventil j versehenes Zweigrohr J1 steht mit dem Brenner in der Dampfkesselanlage K in Verbindung (Fig. 5). Verschlufskammer J, Fig. 5, ist an ihrem Boden mit einem sich bis zum Kasten /" erstreckenden Flüssigkeitszuleitungsrohr i mit Ventil i1 versehen. Durch das Dampfrohr S1 mit Ventil t'", Fig. 5, wird Dampf in den Kasten /" gedrückt und die Flüssigkeit aus dem Kasten nach oben durch Rohr i in die U-förmige Verschlufskammer befördert, um den Gasstrom im Rohr J oder das Zurückströmen des Gases aus dem Rohr J abzusperren.
Nach dem Hinüberdrücken der Flüssigkeit in die Verschlufskammer I1 kann Ventil i1 geschlossen werden, um die Flüssigkeit ohne weitere Benutzung von Dampfdruck zurückzuhalten. Statt Dampf kann comprimirte Luft verwendet werden; auch können anders gestaltete Verschlufs- oder Abschlufsventile zur Verwendung kommen.
Am Rohr I sitzt ein mit Ventil 0 versehenes Windrohr O. Der Exhaustor T wird durch die Maschine Z getrieben.
Nach der Anordnung in Fig. 1 geht der Kanal F1 für das Generatorgas direct von der Sohle des Generators A nach derjenigen des Retortenofens A\ wo er sich an die Brennkammer F" anschliefst. Im Kanal w1 tritt Luft ein und durch die durchbrochene Theilwand in das Gas über, was die Verbrennung von Gas in Kammer F" bewirkt. Die Flamme und die Verbrennungsproducte treten durch die
durchbrochene Theilwand /" nach oben in den Ofen und streichen um die Retorten B herum. Heifses Generatorgas kann auch allein übergeleitet und ohne zu verbrennen um die Retorten behufs Erhitzens derselben herumgeleitet werden, um dann durch den Kühlapparat H nach dem Exhaustor T zu streichen,-wodurch das Gas abgesogen und entweder durch Rohr X nach einem Dampfkessel oder durch Rohr / nach Rohr E1 gebildet wird, um sich hier mit Wassergas zu vermischen.
Nach der Anordnung in Fig. 2 wird das Generatorgas durch den Exhaustor T von der Sohle des Generators durch Rohr F, Kühler H, Rohr I abgesogen und durch die Röhren J und J1 nach der Sohle der Carburirkammer D gedrückt, wo es unter Zutritt von im Rohr M zugeführter Luft verbrennt.
Nach der Anordnung- in Fig. 5 gelangt das Generatorgas aus Rohr χ durch Rohr χ1 und den Brenner f" nach der Brennkammer F" im Retortenofen A1. Die Luft streicht durch den Brenner nach Brennkammer F" zur Verbrennung des Gases und zur Erhitzung der Retorten B.
Bei der Anordnung nach Fig. 1 und 5 sind die eisernen Retorten B an ihren hinteren Enden mit Hülsen b1 versehen, welche sich in, in der Hinterwand des Ofens angebrachte Oeffnungen a" einlegen und mit Stopfen versehen sind, während die Oeffnungen a1 mit Deckeln oder anderen Verschlufsvorrichtungen ausgerüstet sind. Die Hälse b1 können sich behufs ungehinderten Zusammenziehens und Ausdehnens frei in den Oeffnungen a1 verschieben. Die Retorten tragen horizontale Theilwände b und. sind durch Röhren c" mit Reinigungsöffnungen c1 unter einander zu verticalen Gruppen verbunden. Aus dem rotiren-, den Mischapparat L[ wird das carburirte Wassergas durch Rohr L" nach der obersten Retorte und das fertige Leuchtgas aus der untersten Retorte durch Rohr L" nach dem Behälter G1 mit hydraulischem Verschlufs . übergeleitet, Fig· 5·
An Stelle der Retorten kann auch eine mit Chamottekanälen ausgerüstete Carburirkammer D treten (Fig. 2), deren Wände ebenfalls aus Cha-, motteziegeln gebildet sind. Die mit einem eisernen Mantel umkleidete Kammer ist durch eine centrale verticale Theilwand W getheilt, die sich jedoch nur auf einen Theil des Kammerdurchmessers erstreckt, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, und zur Verstärkung, der Kammer, sowie zur Auflagerung der Platten b1 dient. Die quer liegende Brückenmauer d liegt in der Brennkammer F" am Boden der Kammer D. An der Vorderseite der Brennkammer befinden sich zwei Brücken M1 und N" mit den Oeffnungen m bezw. j1, Fig. 2 und 4. In die Oeffnungen m mündet das Luftzuführungsrohr M, in die Oeffnungen j1 .das Gaszuführungsrohr J1, durch welche Anordnung das Gas und die Luft der Brennkammer in benachbarten Reihen der Oeffnungen m undj1 zugeleitet werden. Die horizontalen Theilwände b gehen abwechselnd von entgegengesetzten Seiten der Kammer ab und erstrecken sich fast über die letztere, so dafs Durchgänge ρ x zwischen den freien Plattenenden und der Kammerwand verbleiben. Die Theilwände bilden Kanäle B1, deren entgegegengesetzte Seiten durch die Kanäle pl abwechselnd mit einander verbunden sind. Die Chamottekanäle B1 vertreten die Stelle der vorbeschriebenen Carburirretorten. Vom Boden bis zum unteren Rande der Kammer D sind Oeffnungen mit Deckeln zum Reinigen und Repariren der Kanäle J51 vorgesehen.* Vom oberen Theile der Kammer D geht ein Rauchkanal Y1 ab, während sich an der Sohle derselben ein Gasentnahmdrohr L"' befindet. Ein Zuleitungsrohr L" für das Gemisch aus. Wassergas und Oeldämpfen verbindet den Mischapparat L1 mit dem oberen Theil der Kammer.
Mit der obersten Retorte des Retortenofens A1 und mit dem oberen Rande der Carburirkammer D wird ein rotirender Mischapparat X1 zur Vermischung des Wassergases mit Kohlenwasserstofföl verbunden. Genannter Apparat ist nach Art der Flügel eines Gebläses mit einer grofsen Anzahl von auf der centralen Achse sitzenden Schaufeln versehen und mit einem kleinen Motor /' verbunden. Das Wassergaszuleitungsrohr E1 erstreckt sich vom Kanal E des Generators A nach dem Wasserverschlufs G, während die Röhren E" und E'" sich an den rotirenden Mischapparat L1 anschliefsen, wie aus Fig. i, 2, 5 und 10 ersichtlich. Das OeI-zuleitungsrohr r mit Ventil r1 geht von dem Behälter R nach dem Rohr E'" in der Mitte des Mischapparates L1. Das heifse Wassergas strömt in Gemeinschaft mit einem kleinen OeI-strom nach dem Mischapparat, in welchem das OeI durch die sich drehenden Schaufeln in feinen Sprühregen oder Dunst zertheilt und mit dem Wassergas innig vermischt wird, worauf das carburirte Wassergas in die Retorten B oder Chamottekanäle 51 überströmt, um in denselben neue Verbindungen einzugehen und eine haltbare Form anzunehmen.
Wie aus Fig. 10 ersichtlich, führt das mit Ventil e1 versehene Wassergasrohr E" nach dem Behälter 1, Rohr X für Generatorgas nach dem Behälter 2 und Rohr L"' nach dem Abschlufskasten G1, aus welchem ein Rohr nach dem Waschapparat (Scrubber) 7 abgeht. Von letzterem erstreckt sich ein "Rohr nach den Reinigungskästen 6, welche durch ein Rohr mit dem Gasometer 5 verbunden sind. Für Wassergas erstreckt sich vom Behälter 1 ein mit Zweigrohren ρ versehenes Rohr nach den Schmiedefeuern 3. Mittelst Ventilators N wird Luft durch Rohr N* und die mit Ventil aus-
gerüsteten Zweigrohre η1 nach den Gasbrennern der Schmiedefeuer übergeleitet, um in letzteren eine vollkommene Verbrennung und hohe Hitze zu erzielen. Aus dem Rohr X und dem Behälter 2 gehen geeignete Röhren für Generatorgas ab, welche durch Rohrwerk L und I mit dem Heizofen 4 verbunden sind. Letzterer dient zum Erhitzen von Stahlblöcken (Ingots) oder für andere Zwecke. Das Generatorgas kann zum Anheizen von Oefen aller Art, Porcellanbrennöfen u. s. w. verwendet werden. Das Wassergas dient zum Anheizen von Schmiedefeuern und "für andere feinere Arbeit, bei welcher die Anwendung grofser Hitze nöthig ist. -
Nach erfolgter Reinigung wird das ,Leuchtgas im Behälter 5 aufbewahrt und zur Beleuchtung verwendet.
In der Zeichnung ist angegeben, dafs die Röhren für die verschiedenen Gasarten mit Ventilen verbunden und versehen sind, wodurch die verschiedenen Gasarten sowohl für Heiz- wie für Beleuchtungszwecke mit einander nach Bedarf vermischt werden können. Für Generatorgas und Wassergas genügen kleinere Behälter, um den Ueberschufs des zu der einen Zeit erzeugten Gases aufzuspeichern oder etwaigen Ausfall an Gas während einer anderen Zeit auszugleichen; derartige kleinere Behälter dienen ebenfalls zur Regulirung des Gasstromes nach dem Ofen.
Zum Betrieb des Apparates wird ein Feuer angezündet und durch Brennmaterial so lange unterhalten, bis sich ein tiefes Bett verbrannten Brennmaterials im Ofen A gebildet hat; hierauf wird der Exhaustor angelassen, der die Luft nach unten in das Brennmaterial saugt, worauf das sich bildende Generatorgas nach dem Behälter 2 oder nach einem Ofen, indem es verbrannt wird, übergeleitet wird. Bituminöse Kohle in Würfel- öder Grusform wird nach und nach eingefüllt, bis dieselbe den Ofen nahezu ausfüllt, worauf der Exhaustor je nach Bedarf eine gewisse Zeit im Betriebe bleibt, um Generatorgas zu erzeugen. Nachdem das Brennmaterial stark erhitzt ist, wird mittelst Rohres s durch den Kanal E und die Oeffnung e eine gewisse Menge Dampf in das Brennmaterial eingeführt, worauf sich unter ' Zersetzung des Dampfes Wassergas bildet, welches sich mit dem Generatorgas vermischt, das seinerseits aus der Verbrennung der Kohle bei Zutritt von Luft durch Oeffnung α resultirte. Nach Bedarf wird von oben frische Kohle zugeführt, und werden die aus letzterer abdestillirenden öligen oder theerigen Dämpfe mittelst des Exhaustors nach unten durch das heifse Brennmaterial hindurchgesogen und in haltbares carburirtes Wassergas verwandelt.
Das an der Sohle des Generators abgehende Gas erhitzt in hohem Mafse das Mauerwerk im Aschenfall, sowie die Ziegelzwischenwände η im Kanal F; beim Passiren durch den Röhrenkühler H wird das Gas abgekühlt, um den Exhaustor, durch welchen es hindurchgeht, nicht zu beschädigen. Während der Erzeugung von Generatorgas sind Deckel χ und Ventil f1 offen und tritt Flüssigkeit aus dem Abschlufskasten I1 aus; das Zugkanalventil y·. und Ventil g1 im Kasten G sind geschlossen, wobei der Exhaustor im Betriebe erhalten wird.
Soll nur Wassergas erzeugt werden und hat sich eine tiefe Schicht weifsglühenden Brennmaterials gebildet, so wird Ventil g1, Fig. 5, geöffnet, Deckel χ nebst Ventil f1 geschlossen und die Abschlufskammer I1 geschlossen, während der Exhaustor zum Stillstand gebracht wird. Hierauf wird durch Rohr s" Dampf in das Rohr F" und den Kanal F eingeführt, worauf der Dampf durch das heifse Mauerwerk überhitzt wird und in das weifsglühende Brennmaterial übertritt, wo er sich in Wasserstoff und Kohlenoxyd (Wassergas) zersetzt. Dieses Gas tritt durch die Oeffnungen e und den Kanal E nach dem Austrittsrohr E1 über. Kohlenwasserstoffdämpfe, welche aus der über den Oeffnungen e liegenden frischen Kohle abdestillirt sind, gehen in das -höher erhitzte, unten befindliche Brennmaterial über und werden in haltbaren carburirten Wasserstoff umgewandelt, der mit dem Wassergas abzieht. Dieses angereicherte Wassergas wird im Behälter ι aufgespeichert oder direct nach dem Mischapparat L1 und hierauf nach den Retorten -B oder Kanälen B1 übergeleitet; es ist hauptsächlich zur Verwendung bei feineren Arbeiten bestimmt, bei denen eine hohe Hitze erforderlich ist, und -giebt in der Praxis vortreffliche Resultate.
' Statt durch Rohr 5". kann der Dampf auch durch Rohr s1 in den Ofen eingeleitet werden. Wird die Hitze des Brennmaterials zu gering, um den Dampf in richtiger Weise zu zersetzen, so wird letzterer abgesperrt, die Ventile werden in geeigneter Lage eingestellt, der Deckel geöffnet und der Exhaustor von neuem angelassen, wobei das Brennmaterial von neuem auf Weifsglut erhitzt wird und in der oben beschriebenen Weise die Erzeugung von Wassergas wieder beginnt.
Während des Betriebes des Exhaustors wird im Bedarfsfalle frische Kohle in den Ofen eingebracht. Bei der praktischen Ausführung kann eine Anzahl von Generatoren zur Verwendung kommen, um beide Arten von Heizgasen ununterbrochen erzeugen und benutzen zu können. Soll Leuchtgas hergestellt werden, so wird das von der Sohle des Generators abgesogene Gas nach der Sohle des Retortenofens A1 übergeleitet und hier unter Zutritt von Luft zur Erhitzung der Retorten verbrannt.
Die unteren Retorten werden am stärksten erhitzt, während die darüberliegenden Retorten
auf eine mit zunehmender Höhenlage im Ofen allmälig abnehmende Temperatur gebracht werden. Zur Erzielung einer continuirlichen Zuführung von Generatorgas ist der Betrieb 'von zwei Generatoren zu empfehlen, oder es wird das Generatorgas einem Behälter entnommen, so dafs die Retorten beständig auf der erforderlichen Temperatur gehalten werden.
Das in der vorbeschriebenen Weise erzeugte Gas wird aus dem Generator oder Behälter ι durch die Röhren E" und E'" nach dem rotirenden Mischapparat L1 übergeleitet, in welchen gleichzeitig das Kohlenwasserstofföl aus dem Kasten H eingeführt und in feinen Sprühregen oder Dunst zertheilt wird, um sich sehr innig mit dem Wassergas zu vermischen.
Wenn Wasser heifs aus dem Generator zum'efst, so unterstützt es die Verdampfung des Oeles wesentlich. Das Gemisch von Wassergas und Oeldämpfen gelangt aus dem Mischapparat nach der oberen Retorte B, in welcher die Hitze am geringsten ist, und streicht dann der Reihe nach durch die unteren Retorten, in welchen es einer zunehmenden Temperatur so lange ausgesetzt wird, bis es in ein haltbares Leuchtgas umgewandelt ist. Dieses Gas gelangt durch Rohr L'" nach dem Wasserverschlufs G, aus. welchem es der Reihe nach aus dem Waschapparat 7 und den Reinigungskästen 6 nach dem Behälter 5 überströmt, wie aus Fig. 10 ersichtlich.
Kommt zur Carburirung und Haltbarmachung' des Wassergases an Stelle der Retorten eine Carburirkammer D zur Verwendung, somufs der Betrieb unterbrochen werden insofern, als Kammer D während der einen Periode durch Verbrennung von in derselben enthaltenem Generatorgas erhitzt und während einer anderen Pefiode zur Haltbarmachung des carburirten Wassergases verwendet wird. Zur Anheizung der Kammer D wird das Generatorgas durch Rohr J1 in diese eingeleitet und Luft durch Rohr M zugelassen. Gas und Luft treten durch die Oeffnungen j1 und m ein, und es findet die Verbrennung in Kammer F" statt. Die Flamme und die heifsen Producte strömen in den Kanälen B1 hin und her und entweichen endlich oben durch den Kamin Y1. Nach richtiger Erhitzung der Kammer D werden Gas und Luft an deren Sohle und Kamin F1 durch einen in der Zeichnung nicht ersichtlichen Deckel abgesperrt. Hierauf wird der rotireiide Mischapparat L1 angelassen, Wassergas und ein kleiner Oelstrom werden nach dem Mischapparat übergeleitet, das OeI wird zerstäubt und in der vorbeschriebenen Weise mit. dem Wassergas vermischt. Das carburirte Wassergas gelangt hierauf durch Rohr L1 nach dem oberen Theil der Carburirkammer D, in welcher die Temperatur verhältnifsmäfsig eine geringe ist, und wird dann nach unten durch die Kanäle B1 geleitet, . wo das Gas mit den heifsen Platten b in Berührung kommt und einer allmälig zunehmenden Temperatur so lange unterworfen wird, bis es das Austrittsrohr in der Sohle der Kammer D erreicht. Während das carburirte Gas auf die Sohle der Kammer D gelangt, wird es in ein haltbares Leuchtgas verwandelt, welches durch Rohr L'" nach den Reinigungsapparaten und dem Be7 hälter" gelangt, wie vorher beschrieben wurde. Die Haltbarmachung des carburirten Gases in Kammer D kühlt letztere allmälig ab und wird nach erfolgter Abkühlung das carburirte Gas abgesperrt, worauf die Kammer wieder in der vorbeschriebenen Weise angeheizt wird. Nach erfolgter Anheizung wird die Kammer zur Haltbarmachung des carburirten Gases wieder benutzt.
Wenn das OeI oder der Dampf bei niederer Temperatur in den Retorten oder der Carburirkammer D mit dem Wassergas gemischt und einer allmälig zunehmenden Temperatur ausgesetzt wird, so werden die OeI-dämpfe allmälig ausgedehnt und vertheilen sich im Wasserstoff, wodurch diese Dämpfe nicht verbrennen und Rufs bilden. Man vermeidet auf diese Weise einen Verlust an Öel und erhält ein Gas, das besser als dasjenige ist, welches man erzielt, wenn man das OeI oder die Dämpfe zunächst einer hohen Hitze aussetzt, wie dies gewöhnlich der Fall ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Bei der durch Patent No. 49224 geschützten Anlage zur Erzeugung von Generator- bezw. Wassergas zum Zwecke der Herstellung von Leuchtgas oder Heizgas durch Vermischung und Carburirung des vorgenannten Generator- und Wassergases die zusätzliche Anordnung eines rotirenden Mischapparates L\ in welchem genanntes Generator- und Wassergas mit zugeführtem flüssigen oder dampfförmigen Kohlenwasserstoff gemischt wird, sowie eines mit Retorten B ausgestatteten Ofens A1 oder einer Carburirkammer ' D, welche ' von dem mit Kohlenwasserstoff angereicherten Gasgemisch vom kühleren bis zum heifsesten Theil behufs allmäliger Temperaturzunahme durchströmt und durch einen Theil des erzeugten Generatorgases erhitzt werden.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT52712D Apparat zur Carburirung von Generator- und Wassergas Expired - Lifetime DE52712C (de)

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