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Umwandlung von Zweiradrollern in Gepäckroller Unter den behelfsmäßigen
Gepäckbeförderungsmitteln, die leicht transportabel und schmal gebaut sind, ist
eine Reihe von einspurigen Zweiradrollern oder auf zwei Laufrädern rollenden Fahrgestellen
bekannt, die den Zweck haben, schwere Einkaufstaschen, Handkoffer, Kleinkinder od.
dgl. zu transportieren. Von diesen Gepäckbeförderungsmitteln ist keines geeignet
bzw. bestimmt, auch schweres Gepäck von I bis a Zentner Gewicht, z. B. einen großen,
gefüllten Rucksack oder Koffer, einen mit Früchten gefüllten Sack, eine schwere
Kiste oder ein Kind bis zum Alter von etwa 15 Jahren, auf guten, d. h. löcherlosen
Orts- oder Landstraßen fortzurollen.
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Als Beispiele seien drei Typen herausgegriffen: Der Kinderroller ist
dafür ungeeignet infolge der lotrechten Stellung seiner Lenkstange und des Feh-Jens
jeglicher Haltevorrichtungen. Der aus Spazierstock, hinterer Stockstütze und zwei
Laufrädern bestehende Marktroller, bei dem die unteren Enden des Stockes und der
Stütze zu je einer Gabel ausgebildet sind, die ein Laufrad führt, besitzt weder
Tragboden noch Halteseile oder -drähte zur Beförderung von schwerem Gepäck, da nur
Einkaufstaschen an ihn angehängt werden sollen. Auch das patentierte, zusammenlegbare,
sich aus Fahrgestell und Ständer zusammensetzende Gepäckbeförderungsmittel, bei
welchem der in sich zusammenschiebbare Ständer auf dem Fahrgestell schwenkbar und
in dasselbe einklappbar angebracht ist, bei Gebrauch schräg nach oben steht und
zusammenklappbare, auf ihn aufschiebbare, leichte Lastenträger aufnimmt, kann außer
Einkaufstaschen nur Handkoffer und Kleinkinder transportieren, weil
die
Last am Ständer hängt, nicht aber direkt auf einem von den Laufrädern unmittelbar
getragenen Tragboden aufliegt.
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Nun ist ein in der Patentschrift 857 oo6 beschriebener und in der
Zeichnung abgebildeter stabiler Laufroller bekanntgeworden, der größeren Kindern
von etwa 8 bis 18 Jahren auf guten, schwach abfallenden und ebenen Orts- oder Landstraßen
als leistungsfähiger Sportrollschuh mit zwei. großen, hintereinander angeordneten
Laufrädern für größere Geschwindigkeiten dienen soll.
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In der Erfindung ist dieser Laufroller vorgesehen, durch einen leicht
und schnell zu vollziehenden Anbau von zusätzlichen, passenden Einzelteilen in einen
in Eisen- und Straßenbahnen und Omnibussen bequem mitzunehmenden Gepäckroller umgewandelt
zu werden, der geeignet ist, obengenannte schwere Lasten auf löcherlosen, guten
Straßen fortzurollen.
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Dieser Gepäckroller gewährt folgende Vorteile: I. Auf Wanderungen
befindliche größere Buben und Mädchen oder jugendliche erwachsene Personen können,
wenn sie einen Hügel oder Berg erklimmen, ihr Gepäck (gefüllten Rucksack oder Tornister)
auf diesen Roller auflegen und festschnallen und von Hand vor oder hinter sich herrollen;
auf dem Gipfel angelangt aber den Gepäckroller durch schnelle Abnahme der Zusatzteile,
die im Gepäck verstaut werden, wieder in den Sportrollschuh zurückverwandeln und,
auf zwei solchen Rollschuhen stehend und das Gepäck auf den Rücken gehängt, zu Tal
gleiten.
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2. Familien mit einem oder mehreren größeren Kindern, deren eines
den Zweiradroller der genannten Patentschrift als Sportrollschuh besitzt, sind imstande,
diesen Roller nach schnell vollzogener Umwandlung desselben in einen Gepäckroller
auch zum Transport von schwerem Gepäck zu benutzen, ohne sich für solche Fälle ein
besonderes Gepäckbeförderungsmittel kaufen oder von Nachbarn ausleihen zu müssen.
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In den Abb. I bis 5 der -Zeichnung ist an den nachfolgend aufgeführten
Teilen der Zweiradroller der genannten Patentschrift zu erkennen. Dieser setzt sich
zusammen aus den Laufrädern a und b, einem zwischen diesen Rädern befindlichen,
z. B. aus Stäben c und Tragblechen d und e gebildeten Tragboden, Rollerhalter h
mit Haltergabel i und Haltergelenk k: Die Gesamtheit aller eingezeichneten Teile
der Abb. I bis 5 stellt den aus dem. Laufroller entwickelten Gepäckroller dar. Der
Gegenstand der Erfindung, nämlich eine Umwandlung des genannten Zweiradrollers in
einen Gepäckroller, besteht in der Hinzufügung und Befestigung folgender zusätzlicher
Einzelteile zum Zweiradroller der genannten Patentschrift. Diese zusätzlichen Einzelteile
sind: I. eine. mit Befestigungsmitteln versehene Verlängerungsstange v zur Verlängerung
des Rollerhalters h und zum Einhängen oder Anhaken von Haltesträngen, 2. eine mit
Handgriff gr oder Stiel und Auge versehene Führungsstange fs zur Führung des Rollers,
3. doppelte (rechts- und linksseitige) Zugstränge m und ein einfacher Zugstrang
Z zur Feststellung des in Schräglage gebrachten Rollerhalters h und zur Aufrechterhaltung
des Gepäcks, 4. doppelte (rechts- und linksseitige), zur Richtung der Stränge m
quer laufende Zugstränge n zur Festhaltung und Umfassung des Gepäcks oder der Last,
5. eine Vorrichtung (z. B. Laufradgabel g mit Gabelgelenk gg, in welche das Laufrad
a eingeschoben wird) zur Versenkung dieses Laufrades unter den Tragboden, 6. Feststellstäbe
st zur Schräg- und Feststellung der Radgabel g, 7. Verlängerungsstäbe tv zur Verlängerung
des Tragbodens und B. Stabbögen bg zur Verbindung der beiderseitig benachbarten
Enden der Tragbodenstäbe c bzw. der Verlängerungsstäbe tv zwecks Verhütung von Unfällen.
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In Abb. I ist als Beispiel eines schmalen, aber hohen Gepäckstückes
ein gefüllter Sack, in Abb. 4 als Beispiel eines langen Gepäckstückes ein Koffer
eingezeichnet. In Abb. 2 ist der Rollerhalter h von vorn, in Abb. 3 der Rollertragboden
von oben zu sehen. Abb. 5 zeigt einen Schrägschnitt durch Laufrad a und Tragboden,
aber parallel zur Radgabel g, um diese in Draufsicht darzustellen.
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An den oberen Teil des Rollerhalters h wird eine Verlängerungsstange
v gegen Verdrehen gesichert angebracht, an deren oberer Hälfte Schnellbefestigungsmittel
(z. B. Ösen, Karabinerhaken) zum Einhängen von Strängen vorgesehen sind.
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Durch ein Gelenk kg wird an dieser Verlängerungsstange eine Führungsstange
fs angeschlossen, die zur Führung und Lenkung des Rollers dient und an ihrem oberen
Ende mit einem: praktisch geformten Handgriff gr oder Stiel mit Auge versehen ist.
Das Gelenk ermöglicht ein Auf- und Abklappen von der Gebrauchslage zur Ruhelage
und umgekehrt, wobei für die Gebrauchslage ein Anschlag mit einer Feststellvorrichtung
vorgesehen ist.
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Der Rollerhalter wird zusammen mit der angeschlossenen Verlängerungsstange
v und der Führungsstange fs in eine geeignete Schrägstellung gebracht und in dieser
Stellung durch doppelte, beiderseits des Gepäcks oder der Last vorbeiführende Stränge
m und einen einfachen Strang l festgehalten. Die Stränge, die aus Seilen, Ketten
oder biegsamen Drähten bestehen, sind in ihrer Länge abgepaßt und mit wenigen Handgriffen
zu befestigen, da ihre Enden Schnellbefestigungsmittel (z. B. Karabinerhaken, Ösen)
tragen. Sie werden von dem vorderen oder hinteren Tragbodenende bzw. den Schutzblechhaltern
(t1, t2) zu den Ösen der Verlängerungsstange geführt.
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Außerdem sind weitere abgepaßte Stränge vorgesehen, die in Querrichtung
eingehakt werden können und so eine sichere Befestigung des Gepäcks ermöglichen.
Zur
Verlängerung der ausnutzbaren Oberfläche des Tragbodens wird das vordere Laufrad
a mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung, z. B. einer Radgabel g, unter den Tragboden
versenkt. Ein Gelenk gg, das mit seiner Achse senkrecht zur Rollerlängsachse am
Tragboden angebracht ist, ermöglicht das Auf- und Abklappen der Radgabel g. Die
Radgabel ist nun entweder am Tragboden anliegend leicht lösbar befestigt, oder sie
ist in Schrägstellung (Abb. 4) durch Feststellstäbe st gegen den Tragboden abgestützt.
Da diese Stäbe den Hauptteil des Lastdruckes auf das Laufrad a zu übertragen haben,
müssen sie knicksicher sein. Gleichzeitig können die Stäbe st als Schutzblechhalter
des Laufrades dienen.
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Zur weiteren Verlängerung der Tragbodenoberfläche sind Tragbodenverlängerungsstäbe
tv vorgesehen, welche an den Enden der Tragbodenstäbe befestigt werden. Die Stränge
m sind dann bis zu den äußeren Enden dieser Stäbe tv zu spannen und dort zu befestigen.
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Endlich werden Rohr- und Profilstabbögen bg an den Enden der Tragbodenstäbe
c bzw. der Rollergabel g angebracht, damit beim zu dichten Vorbeifahren an Personen
oder sonstigen Hindernissen Unfälle verhütet werden und das Festhaken des Rollers
verhindert wird. Diese Bögen sorgen beim Anstoßen des Rollers an ein Hindernis für
ein Abweisen des Rollers oder des Hindernisses. Der Bogen für das vordere Tragbodenende
paßt selbstverständlich auch für die Verlängerungsstäbe tv.
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Diesen Gepäckroller mit Last vermag jede Person, ja jedes größere
Schulkind (auf ebener Straße mühelos) vor sich herzurollen oder seitlich hinter
sich herzuziehen. Beim Kurvenfahren ist das hintere Laufrad b durch Anheben der
Führungsstange fs, die dabei als langer Hebelarm wirkt, ein wenig vom Boden abzuheben.
Nach Gebrauch kann der Roller dank der Möglichkeit, die Stränge leicht abhaken zu
können, nach Zurückklappen der Führungsstange an die Verlängerungsstange an dieser
ergriffen und bequem über Treppen getragen werden. Bei geringem Raumbedarf kann
der Roller in der Wohnung oder im Keller abgestellt werden.