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Vorrichtung zur Entnahme bestimmter Flüssigk!eitsmengen aus geschlossenen
Flaschen1 Behältern od. dgl.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Entnahme bestimmter
Flüssigkeitsmengen aus geschlossenen Flaschen, Behältern od. dgl., ohne die Flasche
zuvor öffnen zu müssen. Beispielsweise in Apotheken, in Krankenhäusern ist es oft
erwünscht, eine genau nach Kubikzentimetern abgemessene Menge verschiedener Flüssigkeiten
schnell zur Hand zu haben, ohne sie aus der Flasche ausgießen zu müssen. Ebenso
kann eine derartige Einrichtung auch in Gastwirtschaften Anwendung finden, wo die
Flasche mit einem bestimmten Getränk gefüllt dem Gast zur Selbstbedienung überlassen
werden kann.
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Es sind nun Flaschen und ähnliche Flüssigkeitsbehälter mit selbsttätiger
Verschluß vorrichtung bekannt, welche gestatten, die zu entnehmende Flüssigkeit
zu messen. Bei diesen bekannten Flaschen mit selbsttätiger Verschluß- und Meßvorrichtung
sind zwei miteinander kommunizierende Röhren vorgesehen, die durch einen verschiebbaren
Kolben voneinander getrennt sind. Die eine dieser beiden Röhren steht durch eine
unterhalb des Kolbens liegende Öffnung mit einem besonderen Flüssigkeitsbehälter
in Verbindung, wobei der Verschlußkolben von einer gezahnten Stange der Wirkung
einer Feder entgegen von außen gehoben werden kann. Dabei wird die Verbindung zwischen
dem Flüssi,gkeitsbehälter und dem einen Rohr hergestellt und gleichzeitig mit den
Zähnen der Stange eine Scheibe mit nach oben genommen, die durch Sperrklinken und
an der Rohrwand angebrachte Zähne verhindert wird, mit der Stange wieder zurückzugehen.
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Bei anderen bekannten Einrichtungen zur Entnahme von Flüssigkeiten
aus geschlossenen Behältern ist innerhalb dieses Behälters ein Rohr angebracht,
das durch eine Öffnung mit der zu entnehmenden Flüssigkeit in Verbindung steht.
Sobald ein in diesem Rohr befindlicher Kolben beim Austritt der Flüssigkeit niedergeht,
verschließt ein zweites Rohr diese Einlauföffnung, und die eingeschll,oslsene Flü;ssi,gkeit
wird nach außen gedrückt.
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Bei diesen bekannten Einrichtungen ist es also nicht möglich, aus
einer geschlossenenFliasche jederzeit eine beliebige Flüssigkeitsmenge zu entnehmen,
bzw. diese Flüssigkeitsmenge zuvor zu wählen und einzustellen oder aber beliebig
ändern zu können.
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Gerade diese Aufgabe liegt nun der Erfindung zugrunde. Es soll jederzeit
aus der geschlossenen Flasche oder dem Behälter eine genau nach Kubik zentimetern
einstellbare Flüssigkeitsmenge entnommen werden können, ohne die Flasche selbst
zu öffnen oder in ihrer Lage zu ändern.
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Das kann dadurch erreicht werden, daß der Flaschen- oder Behälterboden
als Meßzylinder ausgebildet ist, dessen Kolben mittels einer unter Federdruck stehenden
Kolbenstange bei der Entnahme von Flüssigkeit so weit in den Zylinder eindrückbar
ist, daß die jeweils gewünschte Flüssigkeitsinenge aus dem Zylinder heraus in ein
außerhalb der Flasche endendes Rohr gepreßt wird. Dabei kann die Kolbenstange mit
einer Skala versehen sein. Die Einrichtung kann aber auch so getroffen werden, daß
die Abwärtsbewegung des Kolbens durch jeweils einstellbare Arbeitsmittel selbsttätig
gesperrt wird, sobald die eingestellte Flüssigkeitsmenge der Flasche entnommen ist.
Diese Arbeitsmittel dienen also dazu, den Weg des abwärts gehenden Kolbens zu begrenzen
und die eingestellte und gewünschte Flüssigkeitsmenge genau der Flasche zu en,tnehtmen.
Dejrart;i,ge Arbeitsiniftel können am Flaschenhals oder auch an der Kolbenstange
angeordnet sein und beispielsweise aus einer kleinen Verschluß- oder Absperrplatte
bestehen, die auf das obere, mit Gewinde versehene Ende der Kolbensbange aufgeschraubt
ist un;d in ihrer Höhenlage eingestellt wenden kann. Je nach Lage und Einstellung
würde sie den abwärts gehenden Kolben aufhalten und damit den weiteren Ausfluß der
Flüssigkeit sperren.
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Um aber die der Flasche zu entnehmende Flüssigkeitsmenge ändern und
sofort einstellen zu können, werden die Arbeitsmittel zweckmäßig als Sperrglieder
ausgebildet, die aus kleinen Plättchen oder Stiften bestehen. Zur genauen Einstellung
der gewünschten Menge kann jedes Sperrglied mit einer Zahl oder Beschriftung versehen
sein, die derjenigen Flüssigkeitsmenge entspricht, die bei Betätigung des betreffenden
Sperrgliedes der Flasche entnommen werden kann. Bei dem Rückgang des Kolbens in
die Ruhelage würde er neue Flüssigkeit in den Meßzylinder einsaugen. Zu diesem Zweck
sind im oberen Teil dieses Meßzylinders entsprechende Öffnungen vorgesehen, die
mit dem Innern der Flasche in Verbindung stehen. Für den Abfluß der Flüssigkeit
aus dem Meßzylinder sind an seinem Boden Öffnungen angebracht; im vorliegenden Beispiel
eine, durch die die Flüssigkeit mittels eines Röhrchens nach außen geleitet wird.
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In dias Abfluß röhrchen ist zweckmäßig ein Absperrorgan, beispielsweise
ein kleines Kugelventil, eingeschaltet. Es sorgt dafür, daß das Abflußröhrchen nach
ganz oder teilweise erfolgter Entleerung des Meßzyl,inders stets mit der gleichen
Menge Flüssigkeit gefüllt bleibt, so daß also durch diese im Ab fluß rohr verbliebene
Menge das M'aß der abzuiiehenden Flüssigkeit, also beispielsweise Io cm3, nicht
geändert wird, sondern stets das gleiche bleibt.
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Auf diese Weise ist es möglich, aus einer Flasche oder einem ähnlichen
Behälter eine gleichbleibende und jeweils genau einstellbare Flüssigkeitsmenge zu
entnehmen. Es genügt ein einfacher Druck auf den an der Kolbenstange befestigten
Handgriff, um die Flüssigkeit zum Abfluß aus der Flasche zu bringen. Das Abfluß
röhrchen kann auch innerhalb der Flaschenwandung angeordnet sein und mündet mit
seinem Ende außerhalb der Flasche.
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Die Flasche oder der Behälter kann zweckmäßig aus zwei Teilen bestehen,
und zwar aus der Flaschenwandung und dem Flaschenbotden, wobei beide Teile fest
miteinander verschraubt oder in ähnlicher Weise miteinander verbunden sein können.
Dadurch ist es möglich, den Meßzylinder in den Flaschen-oder Behälterboden einzuarbeiten.
Der Meßzylinder kann auch auswechselbar gestaltet werden, um bei verschiedener Wahl
seines Innendurchmessers ein wechselndes Volumen bei ganz oder teilweise erfolgender
Entleerung entnehmen zu können. Bei genügend großem Durchmesser des Behälters können
auch mehrere kleinere oder größere Meßzylinder auf dem Behälterboden angebracht
werden.
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Um insbesondere bei Verwendung der Vorrichtung in Gastwirtschaften
eine sichere Kontrolle darüber zu haben, wie oft der Gast die Flasche bedient und
den Meßzylinder entleert hat, kann an der Flasche ein Zählwerk oder eine Uhr bekannter
Bauart angebracht sein. Vorteilhaft ist dieses Zählwerk am Flaschenhals angeordnet,
so daß es jedesmal beim Niedergehen des Kolbens betätigt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes.
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Abb. I zeigt einen Längsschnitt durch die Flasche, Abb. 2 die Hindurchführung
des Abflußröhrchens durch die Flaschenwandung, Abb. 3 den Grundriß des Flaschenbodens,
Abb. 4 den an der Kolbenstange befestigten Verschlußkopf mit daran befestigten Sperrgliedern,
Abb. 5 den Verschlußkopf der Kolbenstange, von oben gesehen, Abb. 6 den Grundriß
eines größeren Behälter bodens mit mehreren Meßzylindern.
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Die Flasche oder der Behälter besteht zweckmäßig aus zwei Teilen,
und zwar aus der Flaschenwandung a und dem Flaschenboden b, die fest miteinander
verbunden sind. Auf diese Weise kann der Meßzylinder c leicht in den Flaschenboden
eingeschliffen oder in eine für ihn bestimmte Öffnung eingesetzt werden. Der Meßzylinder
c trägt an seinem oberen Rande eine oder mehrere Öffnungen d, durch
die
er mit dem Innern der Flasche in Verbindung steht. Am Boden des Meßzylinders c ist
eine Öffnungf vorgesehen, an die sich ein Abflußröhrchen g anschließt. Dieses Abfinbröhroben
g ist innerhalb der Flaschehochgeführt und kann bis über den Flüssigkeitsspiegel
der vollen Flasche verlängert werden, oder aber es wird sofort durch die Wandung
der Flasche geleitet. Das entgegengesetzte Ende dieses Abflußröhrchens g ist als
Abflußstutzen h ausgebildet. Es ist durch die Flaschenwandung a mit Hilfe einer
aus zwei Teilen bestehenden Verschraubung i und k hindurchgeführt (Abb. 2), in deren
mittlere Bohrung das Ende des Röhrchens g fest eingesetzt ist. Der eigentliche Abflußstutzen
h wird zweckmäßig aus Metall hergestellt und in den äußeren Teil der Verschraubung
1 eingeschraubt, um ihn beim Transport der Flasche leicht abnehmen zu können. Kurz
vor seinem Auslaufende ist dieser Abflußstutzen h mit einer kleineren Erweiterung
versehen, um eine Strahlwirkung der austretenden Flüssigkeit zu vermeiden.
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Unmittelbar über dem Flaschenboden b ist in das Abflußröhrchen g
ein kleines Kugelventil 1 eingebaut. Durch das Gewicht der kleinen Kugel, die gegebenenfalls
auch, wie bekannt, federbelastet sein kann, wird innerhalb des Abflußröhrchens g
stets die gleiche Flüssigkeitsmenge verbleiben, bzw. es tritt aus dem Röhrchen g
immer die gleiche Menge an Flüssigkeit zu der aus dem Meßzylinder c entnommenen
hinzu. Sie kann bei hochgehendem Kolben m nicht wieder in den Meßzylinder c zurückfließen.
Gleichzeitig aber wird durch den Druck der Kugel des Ventils I auf die Mündung des
unterbrochenen Abflußrohres g ein Abfluß über die Öffnung 1 durch das Röhrchen g
ganz von selbst vermieden, da die Kugel gegebenenfalls federbelastet sein kann.
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Der sich im Meßzylinder c bewegende Kolben m wird an einer Kolbenstange
n geführt. Diese ist in ihrem oberen Teil als Einfüllrohr o ausgebildet, durch das
das Einfüllen der betreffenden Flüssigkeit in die Flasche oder in den Behälter erfolgt,
und zwar durch die Öffnungen p. Das obere Ende dieses Einfüllrohres o kann mit einem
Kork verschlossen werden. Etwa in der Höhe des Flaschenhalses ist an dem Einfüllrohr
o eine Scheibe q befestigt, die durch einen Schraubring n in ihrer Lage gehalten
wird. Diese Scheibe q ruht auf einer Schraubenfeder r, die ihrerseits auf einem
Ansatz as der Flasche aufliegt und dadurch Kolbenstange n und Kolben m aufwärts
in die Ruhelage drückt.
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Auf das obere Ende des Einfüllrohres o ist eine Verschlußkappe t
aufgeschraubt. Sie ist mit einem Gewinde versehen, das zum Abschluß der Flasche
in den Schraubring N eingeschraubt wird.
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Um eine genau nach Kubikzentimetern abgemessene Flüssigkeitsmenge
der Flasche entnehmen zu können, kann beispielsweise an dem Einfüllrohr o eine entsprechende
Skala angebracht sein. Das Niedergehen des Kolbens m in den Meßzylinder c kann dann
an dieser Skala abgelesen werden. Da nun aber eine solche Entnahme niemals ganz
genau und stets von dem Druck abhängig sein wird, der von Hand auf die Verschlußkappe
t ausgeübt wird, ist die Einrichtung noch so getroffen, daß das Niedergehen des
Kolbens m und damit das Ausfließen der Flüssigkeit selbsttätig gesperrt werden kann,
sobald die gewünschte Menge an Flüssigkeit entnommen ist. Um diese zwangläufig und
von selbst eintretende Sperrung der austretenden Flüssigkeit mit Sicherheit herbeizuführen,
kann die Verlängerung der Kolbenstange n, das Einfüllrohr o, im oberen Teil mit
einem Außengewinde versehen sein, das eine kleine Abschlußplatte X trägt, die durch
Drehung leicht in ihrer Höhenlage verschoben werden kann; um den Weg des niedergehenden
Kolbens An zu begrenzen. An einer unbeabsichtigten Drehung kann sie durch eine Feder
gehindert werden.
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Diese Aufgabe, die zu entnehmende Flüssigkeitsmenge genau einzustellen
und den in den Meßzylinder c eindrückbaren Kolben m an einem weiteren Niedergange
zu hindern, sobald die eingestellte Menge entnommen ist, kann praktisch auch in
anderer Weise gelöst werden. An der Verschlußkappe t können mehrere als Sperrglieder
ausgebildete Plättchen v, w, x usd y drehbar befestigt sein. Sie gestatten ein Ausschwingen
von der senkrechten in die waagerechte Lage, in der sie durch Federdruck gehalten
werden. Bei der Betätigung wird eines dieser Plättchen mit dem Finger aus der waagerechten
in die senkrechte Stellung gebracht, das dann auf den Flaschenhals anstößt, sobald
mit der Verschlußkappe t auch die Kolbenstange n und der Kolben m niedergedrückt
werden. Wenn eines dieser Plättchen beispielsweise die Zahl Iocm3 trägt und niedergedrückt
wird, dann würde der Kolben m und damit der Ausfluß der Flüssigkeit gesperrt werden,
sobald die eingestellten Kubikzentimeter entnommen sind. Dieses Ziel könnte aber
auch so erreicht werden, daß die Verschlußkappe t mit einem in senkrechter Richtung
verschiebbaren Stab versehen wird, der eine Skala trägt und in der jeweils eingestellten
Lage durch eine Feder gehalten wird.
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Er kann seiner Skala entsprechend verschieden eingestellt werden und
würde, wie auch die Sperrglieder v, w, x und y, beim Abwärtsgeshen der Verschlußkappe
t auf den oberen Rand des Flaschenhalses ausstoßen und damit den weiteren Ausfluß
von Flüssifigkeit sperren, sobald die eingestellte Menge von beispielsweise wieder
10 com3 ausgelaufen ist.
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In Abb. 6 ist ein größerer Behälter im Grundriß dargestellt, bei
welchem in den Behälterboden mehrere Meßzylinder eingesetzt oder auch eingeschliffen
sind. Die Bauart eines derartigen größeren Behälters entspricht im übrigen der,
wie sie in den Abb. I bis 5 dargestellt ist.