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Verfahren zur Verbesserung des Schwärzungsumfanges photographischer
Bild- und Tonaufzeichnungen Bei allen photographischen Aufzeichnungen, womit Aufnahmen
und deren Kopien ohne Unterschied des Gegenstandes, also Bild- und Tonaufzeichnungen
gemeint sind, sollen die erzielten Schwärzungswerte möglichst den aufgewendeten
Lichtwerten entsprechen. Diese Forderung ist im allgemeinen nur in einem verhältnismäßig
engen Bereich befriedigend erfüllt, während der Schwärzungsumfang im übrigen kleiner
ist als der Belichtungsumfang.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Schwärzungsumfanges
bei photographischen Aufzeichnungen, und sie geht von folgenden überlegungen aus:
Die üblichen lichtempfindlichen Schichten bestehen aus Emulsionen, also aus trüben
Medien, die das auffallende Licht mit zunehmendem Eindringen in die Tiefe absorbieren.
Ein tiefer liegendes lichtempfindliches Teilchen wird somit nicht derselben Lichtwirkung
ausgesetzt wie ein Barüberliegendes. Die lichtempfindliche Schicht wird daher schon
bei der Aufnahme nicht voll ausgenutzt. Beim nachfolgenden Entwickeln der belichteten
Schicht dringt der Entwickler von der freien Oberfläche der Schicht langsam in dieTiefe.
Auch dieWirkung des Entwicklers vermindert sieh infolgedessen mit zunehmender Tiefe.
Dazu kommt noch, daß für die tiefer gelegenen Schichtteile nur ein zurr Teil bereits
verbrauchter Entwickler zur Verfügung steht. Beide Umstände, die Absorption des
Lichtes mit zunehmender Schichtdicke und das verminderte Einwirken des Entwicklers
in Verbindung mit dessen Verbrauch in den oberen Schichten, verhindern, daß die
Schwärzung an einem von Licht
getroffenen Punkt der Schicht innerhalb
der ganzen Schichtdicke die gleiche ist. Die Schwärzung hat vielmehr an der Oberfläche
der Schicht eine bestimmte Größe, die mit zunehmender Schichttiefe abnimmt.
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Die bei Bildaufnahmen aus den genannten Ursachen entstehenden Fehler
lassen sich zwar durch entsprechende Lichtverteilung auf dem Objekt in gewissen
Grenzen ausgleichen, zwingen aber dazu, das Objekt in unerwünschter Weise künstlich
zu belichten, soweit dies überhaupt zulässig ist. Bei photographischen Schallaufzeichnungen
treten infolge jener Fehler nichtlineare Verzerrungen auf, welche das Schallbild
fälschen und akustische Störungen erzeugen.
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Erfindungsgemäß sollen nun die Eigenschaften der lichtempfindlichen
Schicht, die Art der Belichtung und die Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung
des Deckungsvermögens (Schwärzungsvermögens) der Schicht in ein solches Verhältnis
zueinander gebracht werden, daß der Einfluß der Absorption der lichtempfindlichen
Schicht sowie der Einfluß der mit der Tiefe abnehmenden Entwicklungskraft durch
die Art der Belichtung aufgehoben werden.
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In solchen Fällen, in denen der Verlauf der Belichtung beeinflußt
werden kann, wie z. B. bei Tonaufzeichnungen, kann so verfahren werden, daß die
Lichtamplitude in einem der Absorption entgegenwirkenden Sinne gekrümmt wird, wobei
die doppelte Auswirkung der Absorption bei der Aufnahme und beim Kopieren zu berücksichtigen
ist. Der Idealfall der Lösung würde darin bestehen, dünnste photographische Schichten
mit geringster Absorption und größtmöglicher Deckung, z. B. sehr feinkörnige bis
homogene lichtempfindliche, silberhaltige Schichten, zur Anwendung zu bringen. Die
Spektralempfindlichkeit kann dabei ins Violett und Ultraviolett verschoben werden
unter Anwendung UV-durchlässiger optischer Einrichtungen.
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Es ist zwar bekannt, bei Tonaufnahmen die Belichtung von der Trägerseite
her vorzunehmen. Von dieser Maßnahme wird auch bei der vorliegenden Erfindung Gebrauch
gemacht, jedoch zur Lösung einer neuen Aufgabe. Das gleiche gilt auch für die an
sich bekannten photographischen Materialien mit mehreren übereinandergegossenen
Einzelschichten.
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In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden weitere Wege zur
Ausführung des Erfindungsgedankens gezeigt, die für alle Arten der Belichtung photographischer
Schichten, also auch für Bildaufnahmen, anwendbar sind. Sie bestehen darin, die
photographische Schicht, die Belichtungsweise und die Entwicklung einander so anzugleichen,
daß die Lösung der gestellten Aufgabe erreicht wird.
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Soweit bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die beabsichtigte kompensierende
Wirkung durch eine in bestimmter Weise geleitete Entwicklung erreicht wird, kann
von allen bekannten Mitteln zur Beeinflussung der Wirkung eines Entwicklers Gebrauch
gemacht werden. Es ist bekannt, daß verschiedene Faktoren, wie die Konzentration,
Temperatur, Zusammensetzung und Einwirkungszeit G der Entwicklerlösung, jeweils
einen bestimmten Einfluß auf die Tiefenwirkung des Entwicklers haben. Es ist nicht
erforderlich, alle drei Faktoren gemäß der Erfindung in Beziehung zueinander zu
bringen, da ein Erfolg auch durch die Zusammenwirkung von nur zwei dieser Faktoren
erreicht werden kann.
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In den Fig. i bis 5 stellt i den Schichtträger, 2 die photographische
Schicht, 3 die Belichtungsrichtung und 4. die Richtung des Eindringens des Entwicklers
in die photographische Schicht dar. Die Fig. i a und 2 a zeigen Kurven, welche die
erhaltenen Schwärzungen bei den in Fig. i und 2 dargestellten Vorgängen angeben.
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Nach der Fig. i ist die photographische Schicht :2 homogen, und ihre
Belichtung erfolgt von der Trägerseite, die Entwicklung von der Schichtseite. Der
Einfluß der Lichtabsorption ist dargestellt durch die Bögen a bis
e. Diese entsprechen abgestuften Lichtwerten. Durch die Absorption wird der
Anteil des in die Tiefe der Schicht dringenden Lichtes immer geringer, was durch
abnehmende Dichte der Schraffur dargestellt ist. Bei proportionaler Entwicklung
sind infolgedessen die Schwärzungs- bzw. Transparenzwerte gefälscht entsprechend
der Kurve I in der Fig. i a, in welcher die Transparenzwerte aufgetragen sind. Da
diese logarithmische Funktion besitzen, ist die Kurve demgemäß gezeichnet, indem
die Lichtwerte in proportionaler Teilung als Ordinaten, die Transparenzwerte in
logarithmischer Teilung als Abszissen aufgetragen sind.
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Wären die Schwärzungswerte den Lichtwerten proportional, so müßten
die Transparenzwerte gerade Linien bilden. Die Kurve I zeigt jedoch, abgesehen von
dem durch die Reizschwelle der photographischen Schicht bedingtenAnlauf derKurve
zwischen ioo und 9o °/o Transparenz, einen stark gekrümmten Verlauf. Nur ein kleiner
Teil der Kurve kann als praktisch gerade angesprochen werden.
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Proportionale Entwicklung ist nur durch vollständige Ausentwicklung
der belichteten Schichtteile zu erreichen. Dabei ist es dann gleichgültig, ob die
Belichtung von der Trägerseite oder von der Schichtseite erfolgt ist.
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Durch das Eindringen des Entwicklers in die Schicht, das praktisch
nur von der Schichtseite erfolgen kann, läßt sich jedoch, wenn die Belichtung der
Schicht von der Trägerseite aus erfolgt ist, ein Erfolg erzielen, welcher den Einfluß
der Absorption bis zu einem gewissen Grade kompensiert. Das Eindringen des Entwicklers
in die Schicht bedingt eine zeitliche Verzögerung im Beginn der Entwicklung, die
sich nach der Eindringtiefe richtet und etwa o,5 Minuten beträgt. Außerdem erfolgt
durch das Eindringen eine Verdünnung des Entwicklers, hervorgerufen durch den Verbrauch
der Substanz infolge der chemischen Umsetzung und durch Filtration. Infolgedessen
zeigt die Schwärzung bei nicht vollständiger Ausentwicklung ein Gefälle entsprechend
411 in Fig. i,
welches gegen den Absorptionswert um 18o° verschoben
ist: Dieses Gefälle ist um so größer, je kürzer die Entwicklungszeit ist. Es kommt
dadurch ein Ausgleich des Einflusses der Absorption zustande. Die Kurven II, III
und IV der Fig. i a geben dafür Beispiele. Der Kurve III liegt eine Entwicklungszeit
von q. Minuten mit entsprechenden Lichteinheiten zugrunde. Die Kurve zeigt einen
geraden Teil, der bis 16% Transparenz reicht.
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Kürzere Entwicklungszeiten mit entsprechend gesteigerten Belichtungsstärken
brauchen, wie Kurve IV zeigt, kein besseres Resultat zu ergeben. Die Entwicklungszeit
war hier 3 Minuten mit entsprechend gesteigerter Lichtintensität. Infolge der letzteren
ist jedoch die Belichtung tiefer in die Schicht und damit nach der Seite vorgedrungen,
von welcher der Entwickler in die Schicht eindringt. Kurve II hat sich aus verringerter
Lichtstärke bei größerer Entwicklungszeit ergeben. Auch bei dieser Kurve ist die
Kompensation des Absorptionseinflusses geringer, weil infolge der längeren Entwicklungszeit
die Differenz beim Eindringen des Entwicklers in die Schicht geringeren Einfluß
besitzt.
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Der hiernach erzielbare Effekt ist um so stärker, je konzentrierter
der Entwickler ist. Jedoch ergibt sich auch hier ein Sättigungspunkt.
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In der zur Erzielung des beschriebenen Effektes bedingten, zeitlich
ziemlich genau einzuhaltenden Entwicklungszeit liegt eine gewisse Unsicherheit,
auch dadurch, daß die Aktivität des Entwicklers durch den Einfluß der Temperatur
und der Konzentration Schwankungen unterliegt.
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Eine Lösung der gestellten Aufgabe läßt sich aber auch bei längeren
Entwicklungszeiten (bis zur vollständigen Ausentwicklung der belichteten Schichtteile)
erreichen, und zwar auf verschiedenen Wegen. Einer dieser Wege ist in der Fig.2
dargestellt. Die Fig. 2 a zeigt die dazugehörigen Kurven. Nach der Fig. 2 wird die
photographische Schicht von beiden Seiten belichtet. Infolgedessen ist für gleiche
Dichte die notwendige Eindringtiefe des Lichtes geringer und damit auch die prozentuale
Absorption. Die Belichtungsstärke von der Trägerseite ist vorteilhafterweise größer
als die von der Schichtseite, einerseits bedingt durch die Absorptionsverluste im
Schichtträger, andererseits durch das schon erwähnte Verhalten des Entwicklers beim
Eindringen in die Schicht. Die Schwärzungskurven V, VI und VII nach Fig. 2 a sind
von einem konzentrierten Entwickler bei 9 Minuten Entwicklungszeit gewonnen. Es
liegt also quasi Ausentwicklung der belichteten Schichtteile vor. Die Kurven VI
und VII entsprechen den Einzelwerten der Belichtung, und zwar Kurve VI dem trägerseitigen,
Kurve VII des schichtseitigen Wert. Aus beiden Belichtungen ergibt sich die Kurve
V, die bereits bis zu 69/o Transparenz gerade ist.
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Photographische Schichten können bekanntlich aus mehreren Einzelschichten
zusammengesetzt sein, die nacheinander aufgetragen sind. Diese Schichten können
selbstverständlich verschiedene photochemische Eigenschaften besitzen, z. B. verschieden
große Empfindlichkeit, verschieden großes Deckungsvermögen und verschiedene Spektralempfindlichkeit.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Schichten
so angeordnet; daß durch die Art der Belichtung und der Entwicklung der Absorptionsfaktor
erfindungsgemäß kompensiert wird.
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Die Fig. 3, q. und 5 zeigen hierfür Beispiele. In den Figuren sind
drei verschiedene Schichten dargestellt. Die Schichtenzahl soll dadurch nicht festgelegt
werden; sie kann kleiner oder größer sein. Sie richtet sich nach den Empfindlichkeitsunterschieden
der Einzelschichten, die so gewählt werden, daß der Erfindungszweck erreicht wird.
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Nach Fig.3 erfolgt die Belichtung wie nach Fig. i von der Trägerseite
mit entsprechend verkürzter Entwicklungszeit. Nach den zu Fig. i gegebenen Erklärungen
kommt das Verhalten des Entwicklers beim Eindringen in die Schicht um so stärker
zur Wirkung, je kürzer die Entwicklungszeit ist. Andererseits erfordert die kürzere
Entwicklungszeit höhere Lichtintensitäten, die bei homogenen Schichten den Kompensationseffekt
wieder verflachen. Durch Unterteilung der Schicht in mehrere Einzelschichten und
Verlagerung der Empfindlichkeit (bzw. des Deckungsvermögens) der einzelnen Schichten
im dargestellten Verhältnis wird erreicht, daß das Dichtegefälle von der Rückseite
zur Vorderseite wieder größer wird und damit eine höhere Kompensationsmöglichkeit
bei kürzeren Entwicklungszeiten gegeben ist.
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Beim Kopieren von der Trägerseite her wird zur Vermeidung unscharfer
Kopien zweckmäßig paralleles Licht verwendet, das z. B. durch Anwendung enger Spalte
oder eines optischen Systems erzeugt werden kann.
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Fig. q. stellt den analogen Fall zu Fig. 2 dar mit beiderseitiger
Belichtung der photographischen Schicht. Hier ist die Abstufung der Deckungsfähigkeit
der einzelnen Schichten so gewählt, daß die Schichten mit größeren Absorptionsverlusten
größere Deckungsfähigkeiten besitzen. Die Differenz in dem schichtseitigen bzw.
trägerseitigen Schwärzungswert kann dabei, wie dargestellt, gleichfalls ausgeglichen
werden. Die Entwicklungszeit ist gemäß Fig. q. länger, analog dem Fall nach Fig.2.
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Doppelseitige Belichtung dürfte bei Bildaufnahmen bzw. beim Kopieren
von Bildaufnahmen auf gewisse Schwierigkeiten stoßen.
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Bei Tonaufnahmen (bzw. beim Kopieren von Tonaufnahmen mittels photoelektrischer
Einrichtungen) sind die Schwierigkeiten leichter zu überwinden durch Anwendung von
zwei Objektiven; je eines auf der Schichtseite und auf der Trägerseite. Diese können
gesonderte Lichtquellen besitzen, die miteinander entsprechend kombiniert sind und
je einen vom zugehörigen Objektiv abgebildeten Spalt beleuchten. Es kann aber auch
eine einzige Lichtquelle mit einem einzigen Spalt angewendet
werden,
wobei das durch den Spalt fallende Licht durch Prismen oder Spiegel auf die beiden
Objektive sinngemäß verteilt wird.
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Fig.5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem Belichtung und Entwicklung
von der Schichtseite erfolgen. Erfindungsgemäß sind hier die Schichten in ihrem
Deckungsvermögen ebenfalls in einem die Absorption ausgleichenden Sinne gelagert,
d. h. das Deckungsvermögen einer Schicht ist um so größer, je tiefer sie zur Schichtseite
liegt. Die Entwicklungszeit kann in diesem Fall auch wieder länger sein. Am besten
wird quasi ausentwickelt unter entsprechender Bemessung der Lichtmenge. Das Beispiel
nach Fig. 5 gibt eine einfache, für jeden Fall anwendbare Ausführungform.
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Im folgenden werden in den Fig. 6 bis 9 die von normalen Ausführungen
abweichenden optischen Anordnungen zur Durchführung der Erfindung besprochen.
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In den Bezeichnungen entspricht i wieder dem Schichtträger und 2 der
Schicht.
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Die Fig.6a und 6b stellen Belichtungsmöglichkeiten von der Trägerseite
dar, und zwar Fig. 6 a für eine Bildaufnahme, Fig. 6b für eine Tonaufnahme. 5 entspricht
dem Abbildungsobjektiv mit dem Strahlengang 6.
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Die Fig.7a und 7b stellen ein Kontaktkopierverfahren von der Trägerseite
dar. Wichtig ist hierbei, daß das Kopierlicht, der Strahlengang 6, genügend parallel
ist, da schräg den Film durchsetzendes Licht infolge des Abstandes zwischen den
beiden photographischen Schichten, bei Filmen o,14 mm, entsprechende Unschärfen
bringt.
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z ist wieder der Schichtträger, 2 die Schicht, ia und 2a stellen infolgedessen
das Negativ (die Aufnahme), 1b und 2b die Kopie dar, 7 ist die Lichtquelle.
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Im Fall der Fig. 7 a kommt das genügend parallele Licht durch einen
genügend engen Schlitz g zustande, dessen Ausdehnung so bemessen ist, daß das von
dem Schlitz durchgelassene Kopierlichtbündel genügend parallel ist.
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Im Fall der Fig. 7 b ist der Schlitz 9 breiter. Die Parallelität des
Lichtes der Lichtquelle 7 wird durch eine optische Anordnung, beispielsweise durch
den Kondensor 8, erreicht. Nötigenfalls kann polarisiertes Licht zur Anwendung kommen.
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Die Fig. 8 a und 8 b stellen Ausführungsformen für doppelseitige Belichtung
dar. Es sind hierfür zwei Objektive 16a und 16b vorgesehen, von denen 16a den Film
schichtseitig, 16b trägerseitig belichtet.
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Nach der Darstellung sind beispielsweise die Objektive gemäß der Fig.
8 a für Tonaufzeichnung, gemäß der Fig.8b für Bildaufzeichnung gedacht. Für beidseitige
Belichtung ist beispielsweise eine Teilung der Lichtmenge für die beiden Objektive
durch halbdurchlässige Spiegel 14 bzw. 14.a vorgesehen, wobei die Lichtteilung durch
den Grad der Durchlässigkeit bestimmt wird.
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Gemäß Fig. 8a erhält das Objektiv 16a im direkten Strahlengang, das
Objektiv 16b nach Reflexion durch den Spiegel 14 über die Spiegel bzw. Prismen 15
Licht. Die Lichtquelle ist mit 1o bezeichnet. Durch eine optische Anordnung i i
(Kondensor) wird das Licht der Lichtquelle io in bekannter Weise gesammelt und parallel
durch den Spalt 12 geleitet. Das durch den Spalt 12 fallende Licht entspricht nach
der Abbildung durch die Objektive 16 der schmalen Lichtlinie, durch welche der Ton
aufgezeichnet wird. Durch die Sammellinse 13 wird das Strahlenbündel der Objektivj
öffnung angepaßt. Die Längen zwischen dem Spalt 12 und den Objektiven sind in diesem
Fall verschieden. Die Verschiedenheit kann aber durch Wahl der Objektivbrennweite
bzw. durch eine Konkavlinse 17, die zwischen den Spiegeln 1.4 und dem Objektiv 16b
eingefügt ist, ausgeglichen werden. Der Spalt kann ebenfalls an einer anderen Stelle
eingefügt werden, z. B. zwischen 14 und 16.
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Im dargestellten Fall ist die Lichtquelle eine von den Schallschwingungen
gesteuerte, z. B. eine Gas-oder Dampfentladungslampe. An ihrer Stelle kann auch
eine Lichtquelle mit konstantem Licht angewendet werden, wobei die Steuerung des
Lichtes im Rhythmus der Schallwellen durch entsprechende, z. B. an sich bekannte
mechanische Mittel erfolgt.
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Fig. 8b unterscheidet sich gegenüber der Fig. 8a noch dadurch, daß
die Lichtwege für beide Objektive gleich lang gemacht werden können. Gemäß Fig.8b
ist an Stelle der Tonaufzeichnung beispielsweise eine Bildaufzeichnung vorgesehen,
wobei der Strahlengang ioa an die Stelle der Lichtquelle io gemäß Fig.8a tritt.
Alle übrigen Bezeichnungen sind sinngemäß angewendet.
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Gemäß Fig. 9 erfolgt die Teilung des Lichtbündels durch zwei entsprechend
gestellte, totalreflektierende Flächen ia und iqP, die einem totalreflektierenden
Prisma angehören können. Die übrigen Bezeichnungen entsprechen denen der Fig. 8a.
Die Lichtwege können gleich lang sein.
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Nach den Fig. ioa und iob sind zwei Spalte 12a und 12b mit direkter
Ausleuchtung vorgesehen. Diese kann, wie im Fall der Fig. ioa, durch je eine Lichtquelle
ioa und iob erfolgen, die gleichzeitig von den Tonschwingungen gesteuert werden.
Die Ausleuchtung kann aber auch, wie in der Fig. iob dargestellt ist, durch eine
gemeinsame Lichtquelle io erfolgen, die die beiden mit ihrer Längsseite nebeneinanderliegenden
Spalte 12a und i2b ausleuchtet.
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Hinter den Spalten wird der Strahlengang durch Prismen oder Spiegel,
wie dargestellt, abgelenkt. Die Sammellinse für die Objektive wird in diesem Fall
zweckmäßig in zwei Einzellinsen 13a und 13b aufgeteilt, da eine gemeinschaftliche
Linse 13 gemäß der Fig.7 Krümmungen des Spaltbildes hervorrufen könnte.
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Alle Ausführungen nach den Fig. 8 a, 8 b und 9 und ioa, iob sind auch
für das photoelektrische Kopieren von Tonfilmen anwendbar.
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Nach der vorstehend beschriebenen Erfindung hat auch die Frage des
durch den Film erzeugten Störgeräusches eine grundlegende Lösung gefunden. Das durch
den Film erzeugte Geräusch beruht bekanntlich auf den sogenannten Schwärzungskomplexen.
Diese
wiederum sind, wie die der Erfindung zugrunde liegenden Versuche gezeigt haben,
mehr eine Folge der Absorption der photographischen Schicht und der dadurch hervorgerufenen
Fälschung des Schwärzungswertes. Die Absorption wirkt sich so aus, daß tiefer liegende
Teile der photographischen Schicht prozentual weniger Licht erhalten als höher liegende
Schichtteile. Infolgedessen zeigen sie geringere Schwärzung. Dadurch entstehen die
bekannten unregelmäßigen Figuren in der Deckung, die in der Größenordnung akustischer
Frequenzen liegen und infolgedessen Störgeräusche verursachen.
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Bei geradlinigem Verlauf der Schwärzungskurve gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Größe dieser Komplexe stark vermindert.
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Auch bei Bildern wirken die vorgenannten Schwärzungskomplexe sich
ungünstig aus, indem sie bei den üblichen starken Vergrößerungen bei Bildvorführungen
bereits sichtbar werden. Mithin ist erfindungsgemäß auch hier ein Fortschritt erzielt
in einer Größenordnung, daß diese störenden Erscheinungen verschwunden sind.
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Bei Tonfilmen wird erreicht, daß durch die Erfindung das Abfallen
der Aufzeichnungsamplitude bei höher werdenden Frequenzen trotz gleicher Aussteuerung
verschwindet oder zumindest stark gemildert wird.
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Der erfindungsgemäße Fortschritt macht sich besonders beim Umspielen
von Filmen, auch Bildfilmen, bemerkbar, da sich hierbei alle Fehler addieren. Zweckmäßig
ist außerdem beim Umspielen von Tonfilmen die Anwendung von Photozellen mit möglichst
geringem Eigengeräusch, z. B. von gasleeren oder fast gasleeren Zellen.
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Weiterhin hat sich ergeben, daß bei Lichtquellen (bei Bildaufnahmen
die photographischen Objekte), die kein geschlossenes Spektrum aufweisen, die Anwendung
von Filtern zweckmäßig ist, die so bemessen sind, daß sie die meist unregelmäßigen
Seitenbänder des photographischen Spektralbereiches abblenden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die weiter oben erwähnten
Ausführungsmittel beschränkt. Die photographische Schicht bzw. die Einzelschichten
können zweckmäßigerweise bei gleicher photographischer Empfindlichkeit außerdem
noch zur Herabsetzung der Absorption einen geringeren Gehalt an solchen Substanzen
haben, die die Absorption verursachen, als die bisher üblichen photographischen
Schichten aufweisen. Zur Unterstützung der erfindungsgemäß angestrebten Lösung der
gestellten Aufgabe ist es auch vorteilhaft, wenn die insbesondere für die Tonaufzeichnung
bestimmten photographischen Schichten hauptsächlich für das Wellenbereich von Dunkelblau
abwärts besonders empfindlich gemacht werden.