DE919428C

DE919428C - UEbungsgeraet zur Beseitigung von Ellbogen- oder Kniegelenkversteifungen

Info

Publication number: DE919428C
Application number: DEH11111A
Authority: DE
Inventors: Fritz Hartig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-01-16
Filing date: 1952-01-16
Publication date: 1954-10-21

Description

Ubungsgerät zur Beseitigung von Ellbogen- oder Kniegelenkversteifungen Infolge von Frakturen, Meniskusoperationen oder StAegung eines Gliedes aus anderen Gründen ergeben sich Verstei!fungen des Bindegewebes sowie Verhärtung und Verminderung der Muskelsubstanz. Zm!r Behebung dieser Schäden war es bisher üblich, durch Masseure und Krankengymnasten entsprechende Bewegungsübungen vorrnehmen zu, lassen, die schwierige und ausgedehnte Behandlungen erforderten, deren Erfolg wesentlich von einer sorgfältigen, genauen Dosierung abhängig war. Führten diese Behandlungen nicht zum Erfolg, war man gezwungen, das Glied in Lokalanaesthesie mit Gewalt zu beugen. Bei diesem Vorgang findet jedoch eine überdehnung des Bindegewebes statt, die oben# drein zu Blutergüssen und Thrombese führen kann, letzen Endes dainit aber zusätzliches (fibrinösies) Bindegewebe bildet, so daß, ein Fortschritt in der Gelenkbeweglichkeit nicht erzielt wird.
Die Erfindung hat zum Ziel, ein übungsgerät zu schaffen, mit welchem ;ein versteiftes GEod durch allmählich gesteigertes Bewegen desselbe gegen eine in vorbestinunbarer Dosis auf das Gliied wirkende Gegenkraft allmählich ohne Herbeiführung von Komplikationen gebrauchsfähig zu nwzhen ist, wobei es nur notwendig ist, daß sich die NEtwirkung eines Arztes, Masseurs oder Krankengymnasten während der Behandlungsdauer nur auf die Einstellung des Gerätes und die Kontrolle der übungen beschränkt.

Die Erfindung erreicht ihr Ziel durch ein in seiner Schräglage zur Aufnahme des Oberarmes bzw. Oberschenkels entsprechend einstellbares Ge-

stell und ein am Unterarm bzw. Unterschenkel an-

greifendes, mit dem Gestell verbundenes, ebenfalls

einstellbares elastisches Zugorgan, gegen dessen

Wirkung das Glied im Gelenk gestreckt und gebeugt

wird. Hierfür besteht das einstellbare Gestell bei-

spielsweise aus einem rechteckigen Grundrahmen

oder Platte, an dessen einer Schmalseite ein mulden-

förmig ausgebildetes, als Oberarm- oder Ober-

schenkellager dienendes Gestell schwenkbar ange-

ordnet ist, wobei an dem Lagergesteill schwenkbare

Spreizen vorgesehen sind, die z.B. mittels Rast-

bolzen in entsprechende Rastlöcher dies Grund-

rahmens einrast-en. Als Zugorgan wird vorge-

schlagen, im Grundrahmen eine über Leitrollen

geführte elastische Schnur, Feder oid. dgl. anzu-

ordnen, deren eines Ende in Haltevorrichtuingen am

Grundrahmen entsprechend der gewünschten Zug-

kraft festlegbar ist und deren anderes, freies Ende

mit einer um das Fußgelenk bzw. Handgelenk ge-

legten Manschette aus Leder, Kunststoff od. dgl.

verbunden ist. Um beispielsweise die letzte Le:it-

rolle, über die das Zugseil zu der Manschette Ige-

führt wird"entsprechiend dem zu bebandelnden Glied

in seiner Entfernung einstellen zu können, wird

ferner vorgeschlagen, diese Leitrolle in einem

winklig gebogenen Klotz zu lagern, der an sieinem

einen Schenkel senkrecht zur Ebene der Leitrolle

Bolzen trägt, die in Löch#er einer zwischen den

beiden Längsaußenleisten des Grundrahmiens ange-

ordneten Mittelleistc eingesteckt werden.

Für die Verwendung des Gerätes zur Behandlung

eines im Ellibogengelenk versteiften Armes ist es

zweckmäßig, ineinem beispielsweise auf dem Grund-

rahmen aufsetzbaren zusätzlichen Rahmengestell

Leitrollen anzuordnen, über die die elastische

Schnur zum Handgelenk geführt ist, so daß eine

der Beinbewegung analoge Bewegung des Armes

erzielt wird. Um das Gerät auch derart verwenden

zu können, daß übungen gegen die Widerstands-

kraft nicht nur die Streckmuskulatur betreffen, son-

dern auch die Beuger, ist es vorteilhaft, in einem

zusätzlichen, z. B. auf dem Grundrabm#en zu be-

festigenden Rahmen od. dgl. Umleitrollen anzu-

ordnen, welche die Widerstandsübungen des ver-

steiften Gliedes in der gewünschten Richtung er-

möglichen.

Bei einem Gerät gemäß der Erfindung ergeben

sich geg#enüber den bisherigen Methoden wesent-

liche Vorteilie bei der Behandlung von Gelenk-

verstelfungen. Durch die Ausführung als leichtes

transportables Gerät ist es möglich, übungen auch

im Krankenbett vorzunehmen, die der Patient selbst

aus-führt. Bei hochgradiger Versteifung eines

Gliedes kann das Oberarm- bzw. Oberschenkel-

lager möglichst kleinwinklig zur Grundplatte ein-

gestellt werden, um dann, entsprechend der fort-

sichreitenden Beugemöglichkeit jeweils in seinem

Winkel verändert zu werden. Die elastische Zug-

schnur ist ebenfalls im Gerät veränderbar gelagert,

so daß die Widerstandskraft jeweils den Erforder-

nissen der vom Patienten auszuführenden übungen

in der D,osierung angepaßt werden kann. Iffit all-

mählich gesteigerten übungszeiten wird eine fort-

sühreitende Beugemöglichkeit, Kräftigung der Mus-

kulatur und Auflockerung des Bindegewebes ohne

Schmerzen für den Patienten erzielt.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich

aus den. Ansprüchen in Verbinidu#ng mit der Zeich-

nu,ng, auf der eine beispi,-Isweise Auisführungsforrn

:eines Gerätes gemäß der Erfindurg zur Beseitigung

.einer Kniegelerik-versteifung dargestellt ist. Es zeigt

Fig. i die Draufsicht auf das Gerät,

Fig.2 eine Seitenansicht des Gerätes und

Fig.3 einen Schnitt gemäß So.bini#,ttliiii,eA,-B der

Fig.

Wie in, den Fig. I bis 3 dargestellt ist, besteht das

übungsgerät aus einem re:chteöli,-en Grundrahrnen,

der aus den Längsleisten ia, il, und den Quer-

l#ei,st#e,n2a,2b gebildet wird. Parallel zu den L#ei-

st,en ia, ib ist zwischen diesen eine Leiste 3 ange-

ordnet. Mittels eines Scharniers 4 ist eln mäld-en-

förmiges Gestiell 5 als Lagger für dein Oberschenk-1

klappbar an der QI-I-eeilei#StC 2b vorgesehen. Durch

Spreizen 6 kann, die Winkellagge des Gestelles 5

gegenüber dem Grundrahmen geändert werden,

wobei die Spreizen, an ihrem Fuß Bolzen 7 tragen,

die in, entsprechendic Rastlöcher 7 a auf den Längs-

leisten, ia, Ü des Grundrahmens einrasten. Im

Gru,nidrahmen sind Leitrollen 8, 8,1 angeordnet, über

die eine elastisch.- Zugschnur geführt ist, wobei

die Anzahl der Leitrollen entsprechend der Zugkraft

der Schnur zu wählen ist. Das eine Ende io der

Zugschnur trägt eineri, Haken ii, der in entspre-

chende Haltevorrichtungen 12 an der Grundrahmen-

leiste ia eingehakt wird und damit das eine Ende

der Zugschnur festlegt. Das andere Ende 13 der

Zugschnur ist um die Rolle 8a gelegt, welche senk-

redht zur Grundrahmenehene angeordnet ist. Hierzu

ist die Rolle 8a in ;einem winkelförmigen Block 14

drehbar gelagert. Der senkrecht nach oben ste-

hende Schenkel 15 dies Blockes 14 besitzt beispiels-

weisie zwei senkrecht abgehende Bolzen 16. Die

Leiste 3 des Grundrahmens besitzt Bohrungen 17,

deren Abstand voneinander den Bülzünabständen 16

entspricht ' so daß der Block wahlweise jeweils in

zwei benachbarte Löch#er 17 mit seinen Bolzen 16

gesteckt werden. kann und damit die Leitrolle 8a in

ihrer Lage ist. Das freie Ende 13 der

elastisch-en Schnurg endet beispielsweise in einem

Haken 18, mit dem die Schnur an einer um das

Fußgelehlk gelegten Manschette ig aus Leder,

"1. angreift.

Kunststoff od. d-

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. üb:ungsgerät zur Beseitigung von Ell- bogen- ;o#der Kniegellenkversteifungen, gekennzeichnet -durch ein den jeweiligen Versteifungsgrad des betreffenden Gliedes in seiner Schräglage entsprechend einstellbares Gestell zur Aufnahme des Obierarmes bzw. Oberschenkels und ein am Unterarm bzw. Unterschenkel angreifendes, mit dem Gestell verbundenes, verstellbares elastisches Zugergan, gegen dessen Wirkung das Glied im Gelenk wahlweise gebeugt oder gestreckt wird. 2. Gerät nach Anspruch i, dadurch gekenn- zeichnet, daß das einstellbare Gestell z. B. aus einem rechteckigen Grun#drah#men (ia, Ib, 2a, 26) besteht, an dessen einer Schmalselite ( 2 . b) ein muldenförrnig ausgebildetes, als Oberarm- oder Oberschenkellager dienendes Gestell (5) drehbar gelagert ist, an dem schwe#nkbare Spreizen (6) vorgesehen sind, die z. B. mit Rastbolzen (7) in entsprechende Rastlöcher (7 a) des Grundrahmens einrasten. 3. Gerät nach Anspruch i und 2, dadurch gekennze#ichnet, daß als Zugoirgan im Grund- rahmen eine über Leitrollen (8, 8a) ge-führte elastische Schnur (9), Feder od. dgl. angeordnet ist, dereneines Ende (io) in Haltevorrichtungen (12) am Grundrahmen entsprechend der ge- wünschten Zugkraft festliegbar ist und deren anderes, freies Ende (13) mit einer um das Fuß- geleruk bzw. Handgelenk gelegten Manschiette (ig), beispielsweise aus Leder, verbunden ist. 4. Gerät nach Anspruch, i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Grundrahm#en zwischen seäien beiden Längsaußenleisten (ja > I b) eine mit ;auf ihrer Länge in gleichmäßigem Abstand an- .geordneten Bohrungen (17) versehene Leiste (3) vorgesehen ist.

5. Gerät nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Leit-ra,1.le (8a) in einem winklig gebogenen Klotz (14) gelagert ist, der an seinem einen S chenkel ( 15) senkrecht .zur Ebeine der Leitrolle Bolzen (16) trägt, die entsprechend dem gewünschten Abstand bzw. ,der aufzuwendenden Zugkraft der elastischen Schnur in die Bohrungen (17) der Mittelleiste (3) gesteckt werden. ,6. Gerät nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß statt des Oberschenkellagers (5) ein entsprechend ausgebildetes Oberarmlager vorgesehen ist und beispielsweise auf einefin zu- sätzlichen, z. B. auf dem Grundrahmen aufsetz- baren Rahmengestell Leitrollen angeordnet sind, ü'beir die die elastische Schnur zum Handgelenk geiührt ist, so daß eine der Beinhewegung analoge Bewegung des Armes erzielt wird. 7. Gerät nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an diesem Umleitrollen für die elastische Schnur beispielsweise in einem zusätzlich-en, au# den Grundrahmen aufsteck- baren Rahrnengestell an-geordnet sind, so daß übungen gegen einen Widerstand in Beuge- richtung durchgeführt werden können.

Angezogene Drucksohriften: Deutsche Patentschriften Nr. 67282, 738631.