DE919049C - Verfahren zur Herstellung beliebig geformter Stahlgegenstaende - Google Patents

Verfahren zur Herstellung beliebig geformter Stahlgegenstaende

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DE919049C
DE919049C DEO1936A DEO0001936A DE919049C DE 919049 C DE919049 C DE 919049C DE O1936 A DEO1936 A DE O1936A DE O0001936 A DEO0001936 A DE O0001936A DE 919049 C DE919049 C DE 919049C
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Patrick Edgar Cavanagh
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C33/00Making ferrous alloys
    • C22C33/02Making ferrous alloys by powder metallurgy
    • C22C33/0235Starting from compounds, e.g. oxides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung beliebig geformter Stahlgegenstände Die Erfindung bezieht sich auf eine unmittelbare Herstellung von Stahlgegenständen mit geregelter Dichte aus Eisenoxyd.
  • Bisher stellt man Gegenstände aus Stahl her, der geschmolzen war, so daß er eine Dichte zwischen 7,3 und 7,8 g/cms aufweist. Wie bekannt, bringt dieses Verfahren von der Gewinnung des Eisenerzes bis zur Herstellung des Stahlgegenstandes in bestimmtem Umfang Verunreinigungen, wie Phosphor, Schwefel, Nickel und Chrom, in den Stahl. In manchen Fällen können solche Verunreinigungen im Stahl geduldet werden, doch eignen sich manche Eisenerze wegen der Einwirkungen dieser Verunreinigungen auf die Behandlung des Eisens zur Erzeugung von Stahl und der anschließenden Behandlung des Stahls nicht für die normalen Verfahren zur Stahl- und Eisenerzeugung. Die unmittelbare Herstellung von Stahlgegenständen aus Eisenoxyd, wie sie im nachfolgenden beschrieben wird, macht gewisse Eisenerze für die Industrie verwertbar, die für die üblichen Verfahren nicht geeignet sind.
  • Die Erfindung ist darauf gerichtet, beliebig geformte Stahlgegenstände herzustellen, die eine Gesamtdichte zwischen 15 und 98% der Dichte des normalen Stahls aufweisen sollen. Das Verfahren zur Herstellung solcher Gegenstände kennzeichnet sich dadurch, daß verhältnismäßig feines Eisenoxydpulver auf geeignete Weise, z. B: durch Pressen mit einer Strangpresse oder durch Einfüllen in eine sich verbrauchende Hülle aus Papier od. dgl., nach der Gestalt des gewünschten Gegenstandes geformt und dann in dieser Gestalt bei einer unterhalb der Schmelztemperatur des fertigen Stahls liegenden Temperatur in reduzierender Atmosphäre in metallisches Eisen übergeführt und sodann Kohlenstoff in das metallische Eisen während eines über den Zeitpunkt der vollständigen Reduktion des Eisens hinausgehenden Zeitraumes eingeführt wird, wobei der Kohlenstoffgehalt und die Dichte des erzeugten Stahls durch Regelung der Temperatur und der Zeit dieser Behandlung mit Kohlenstoff geregelt wird.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens liegt die Reduktionstemperatur unter 146o° C, vorzugsweise etwa bei 98o bis i 15o° C, während die Temperatur, bei der Kohlenstoff in die metallischen Eisenteilchen eingeführt wird, zwischen 735 und i4oo° C liegt. Verwendet man Kohlenmonoxyd als Reduktionsmittel, so nimmt der Kohlenstoffgehalt des fertigen Stahls mit der Dauer zu, in der die Reduktionstemperatur über den Zeitpunkt der vollständigen Reduktion hinaus aufrechterhalten wird. Insbesondere werden aber die endgültige Dichte, die Festigkeit und andere mechanische Eigenschaften des fertigen Gegenstandes durch diese weitere Warmbehandlung bestimmt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann auch zur Herstellung von legierten Stahlgegenständen von geregelter Dichte verwendet werden, die verschiedene andere Stoffe in Mischung und/oder Bindung enthalten, so daß der das Grundgefüge bildende Stahl beispielsweise Schleifteilchen, keramische Isolationsstoffe und andere Materialien enthält, denen nur durch die Bedingungen des beschriebenen Verfahrens und die Eigenschaften des hergestellten Stahls Grenzen gesetzt sind.
  • Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung. In dieser zeigt Fig. i eine Mikrophotographie des geätzten Schliffs eines Stahls mit geregelter Dichte in 5oofacher Vergrößerung an einem Schnitt durch einen Gegenstand, der gemäß der Erfindung unmittelbar aus Eisenoxyd hergestellt ist und einen Kohlenstoffgehalt von 0,85 % und eine Dichte von 6,1o g/cm3 aufweist, Fig. 2 eine ähnliche, 5oofach vergrößerte Mikrophotographie des Mikrogefüges eines Stahlgegenstandes mit i,o5 % Kohlenstoffgehalt und einer Dichte von 6,61 g/cm3, Fig. 3 bis 6 Kurvendarstellungen, die im wesentlichen nur für die im folgenden beschriebenen, besonderen Beispiele gelten, auf die sie sich beziehen, die aber die Einwirkung der verschiedenen Faktoren zeigen, die bei der Herstellung eines Gegenstandes aus Stahl mit geregelter Dichte nach der Erfindung eine Rolle spielen.
  • Im Interesse der Klarheit soll zuerst der Stahl mit geregelter Dichte selbst, dann das Verfahren zu seiner Herstellung und schließlich das Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus solchem Stahl unmittelbar aus Ei senoxvdbeschrieben werden.
  • Daß das beschriebene Verfahren wirklich zur Herstellung von Stahl geeignet ist, ergibt sich aus den Fig. i und 2. Die Gegenstände, von denen diese Schliffe stammen, wurden aus dem gleichen Ausgangsmaterial hergestellt, jedoch bei verschieden langerAufrechterhaltung der Reduktionstemperatur.
  • Fig. i zeigt eine Mikrophotographie eines Schliffs von nach dem folgenden ersten Beispiel hergestelltem Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von annähernd o,87 0/a. Der genaue Kohlenstoffgehalt dieser Probe betrug ö,$5% und die Dichte 6,io g/cm3. Die schwarzen Flächen in dieser Aufnahme sind Hohlräume. Die allgemeine Struktur ist lamellarer Perlit, der charakteristisch für die eutektische Zusammensetzung eines Normalstahls mit o,870/0 Kohlenstoffgehalt ist. Der Stahl mit geregelter Dichte, dessen Schnitt Fig. i zeigt, wurde auf folgende Weise hergestellt: Beispiel I Hematit von etwa 5o Feinheit und einer Schüttdichte von 1,25 g/cm3 wurde in eine reaktionsfähige Koksmenge mit der üblichen Menge Kalkstein eingebettet und 30 Stunden lang auf einer Temperatur von io65° C gehalten.
  • In Fig. 2 ist eine Mikrophotographie eines Schliffs einer zweiten Probe des Materials nach Beispiel I dargestellt, wobei jedoch die Reduktionstemperatur 36 Stunden lang aufrechterhalten wurde. Die schwarzen Flächen sind auch hier wieder Hohlräume, und die allgemeine Struktur ist Perlit. In diesem Fall war die Dichte 6,61 g/cm3 und der Kohlenstoffgehalt 1,5 0/0. Der Kohlenstoff, der über den eutektischen Anteil von 0,87 hinausgeht, erscheint in Form von Zementit, der für übereutektische Stähle charakteristisch ist. Der Zementit ist das weiße Material, das in Form von Bändern und teilweise als Netz im Gefügebild erscheint. Dieser Stahl mit verhältnismäßig hohem Kohlenstoffgehalt, ein Werkzeugstahl, wurde gemäß folgendem Beispiel hergestellt: Beispiel II Herstellung mit den gleichen Ausgangsstoffen und Reduktionsbedingungen wie im Beispiel I, nur tvurde die Temperatur von io65° C 36 Stunden lang aufrechterhalten. Es ist wichtig, das Anwachsen der Dichte mit der Zunahme des Kohlenstoffgehalts gegenüber Beispiel I zu beachten.
  • Aus diesen Beispielen geht hervor, daß das Verfahren nach der Erfindung zu einem charakteristischen Stahlgefüge führt, das in der gleichen Weise wie gewöhnliche Stahlsorten von veränderlicher Art sein kann, jedoch Hohlräume aufweist, die den einzigen offensichtlichen Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Stahl mit geregelter Dichte und dem nach den üblichen Verfahren hergestellten Stahl bilden. Die Hohlräume im Stahl sind durch Regelung gewisser Verfahrensfaktoren beeinflußbar, so daß sich die Gesamtdichte des Stahls ohne Beeinträchtigung seiner wesentlichen Struktur regeln läßt.
  • Bei der nach der Erfindung erfolgenden Herstellung eines Stahlgegenstandes aus Eisenoxyd wird das Oxyd in die Form des gewünschten Gegenstandes gebracht und dann einer reduzierenden Atmosphäre bei einer bestimmten Temperatur ausgesetzt, wobei die Form wenigstens anfangs aufrechterhalten wird. Auf jeden Fall wird die Reduktionsatmosphäre noch über den Zeitpunkt der vollständigen Reduktion hinaus aufrechterhalten. Dies beeinflußt die Dichte des fertigen Gegenstandes und, wenn Kohlenmonoxyd als Reduktionsmittel verwendet wird, auch seinen Kohlenstoffgehalt. In Fig. 3 sind Kurven dargestellt, die den Kohlenstoffgehalt in Prozent und die prozentuale Reduktion über der Reduktionszeit zeigen. Die Regelung des Kohlenstoffgehalts eines nach der Erfindung hergestellten Stahlgegenstandes wird durch Änderung der Behandlungszeit erreicht, in der der Gegenstand nach Erreichen der vollständigen Reduktion auf Reduktionstemperatur gehalten wird. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wächst der Kohlenstoffgehalt mit zunehmender Länge dieser Behandlungszeit. Es ist deshalb möglich, mit dem Verfahren nach der Erfindung bei Verwendung eines kohlenstoffhaltigen Reduktionsgases Stahlgegenstände mit genau geregeltem Kohlenstoffgehalt zu erzeugen. Wünscht man im wesentlichen kohlenstofffreies Eisen, so verwendet man Wasserstoff als reduzierendes Gas. Ist ein Stahl mit verhältnismäßig hoher Dichte, jedoch mit relativ geringem Kohlenstoffgehalt erwünscht, so verwendet man Wasserstoff als Reduktionsmittel und führt Kohlenmonoxyd während der folgenden Behandlung zu, um den gewünschten Kohlenstoff-Behalt zu erzielen.
  • Die maximale Reduktionstemperatur ist durch den Schmelzpunkt des metallischen Eisens bei etwa vollständiger Reduktion bestimmt. Die zulässige maximale Behandlungstemperatur nimmt mit dem Ansteigen des Kohlenstoffgehalts ab. Demnach ist es notwendig, obwohl der größere Teil des Reduktionsvorganges bei einer Temperatur von etwa 1q.00° C ausgeführt werden kann, die Behandlungstemperatur nach der vollständigen Reduktion auf annähernd ii5o° C zu senken, wenn der Kohlenstoffgehalt des herzustellenden Stahls etwa q.o/o beträgt. In den meisten Fällen arbeitet man jedoch vorzugsweise bei Temperaturen zwischen iooo und 1150, C.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Dichte von einer Anzahl von Faktoren abhängt, was durch die folgenden Beispiele belegt werden soll.
  • Beispiel III Zum Nachweis der Beeinflussung der Dichte durch die Zeit der Aufrechterhaltung der Reduktionstemperatur wurde Walzwerkzunder von etwa 15 Maschen/cm2 Feinheit in Papierröhren von 3,8 cm Durchmesser und annähernd 3o cm Länge geschüttet. i8 kg solcher Röhren mit Walzwerkzunder wurden mit Abstand voneinander in einen zylindrischen Metallbehälter gestellt und in ein Gemisch aus 16'/2 kg feinem Koksbruch und 1,8 kg feinem Kalkstein eingebettet. Der Behälter wurde dann abgeschlossen, um den Zutritt von Luft im wesentlichen zu verhindern, und auf i065° C geheizt. Diese Temperatur wurde dann verschieden lange aufrechterhalten und ergab nach 24 Stunden Stäbe mit einer Dichte von 3,5 g/cms und nach 36 Stunden Stäbe mit einer Dichte von q.,q. g/cms.
  • Der Verlauf der Änderung der Dichte für das Beispiel I bei Änderung der Zeit, für die der Gegenstand auf Reduktionstemperatur gehalten wurde, ist in Fig. q. dargestellt. Etwa im Zeitpunkt der iooo/oigen Reduktion des Oxyds beginnt die Dichte anzusteigen, nachdem sie während der Reduktion infolge der Entfernung des Sauerstoffs aus dem Eisenoxyd gesunken war.
  • Ein weiteres Beheizen über die iooo/oige Reduktion hinaus führt zu einem Anwachsen der Dichte des Gegenstandes bis zu einem Wert, der etwas unterhalb der Dichte des metallischen Eisens liegt. Der endgültige Wert der Dichte ist aber nicht nur von der gesamten Reduktionszeit, sondern auch von anderen Faktoren abhängig.
  • Die eigentliche Reduktionstemperatur beeinflußt die Dichte des fertigen Gegenstandes, wobei sich bei Verwendung einer höheren Reduktionstemperatur eine höhere Dichte ergibt. Beispiel IV Es wurde das gleiche Verfahren wie im Beispiel III angewendet, jedoch fand Walzwerkzunder von 12 Maschen/cm2 Feinheit Verwendung.
  • DieAufrechterhaltungeinerTemperaturvon102o°C für die Dauer von 12 Stunden ergab Stäbe mit einer Dichte von 1,75 g/cms. Die Aufrechterhaltung einer Temperatur von iogo° C für die Dauer von 12 Stünden ergab Stäbe mit einer Dichte von 2,36 g/cms.
  • Die Kurve der endgültigen Dichte über der Reduktionstemperatur ist für dieses Beispiel in Fig. 5 dargestellt.
  • Ein weiterer Faktor, der die endgültige Dichte des Gegenstandes beeinflußt, ist die durchschnittliche Teilchengröße des Eisenoxyds. Im allgemeinen hat ein Teilchen mit einer geringeren Größe eine verhältnismäßig größere aktive Oberfläche, und dies vermehrt die erwünschte kohäsive Wirkung, die zwischen den Teilchen des erzeugten Eisens auftritt. Beispiel V Bei gleicher Durchführung des Verfahrens wie in den Beispielen II und IV, jedoch mit Ausgangsmaterialien unterschiedlicherTeilchengröße, wurden die folgenden Ergebnisse erzielt: Hematit von etwa Maschen/cm2 Feinheit wurde 36 Stunden auf einer Temperatur von i065° C gehalten und ergab Stäbe mit einer Dichte von 3,27 g/cms. Hematit von etwa 50 Maschen/cm2 Feinheit wurde 36 Stunden auf einer Temperatur von i065° C gehalten und ergab Stäbe mit einer Dichte von 6,6 g/cms.
  • Der Kurvenverlauf ist in Fig. 6 dargestellt. Man erkennt, daß eine geringere Teilchengröße des Ausgangsmaterials bei konstanten anderen Bedingungen zu einer höheren endgültigen Dichte führt.
  • Auch die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials beeinflußt die endgültige Dichte und stellt somit ein weiteres Mittel zu ihrer Regelung dar. So ergibt die Mischung zweier Eisenoxyde von verschiedener Teilchengröße ein dichteres Gemisch und eine größere Dichte des erzeugten Gegenstandes. Beispiel VI Bei Durchführung desgleichen Verfahrens wie im Beispiel V ergibt sich folgendes: Walzwerkzunder von etwa 15 Maschen/cm2 Feinheit wurde 36 Stunden auf einer Temperatur von io65° C gehalten und ergab Stäbe mit einer Dichte von 4,4 9/cm3. Gleiche Gewichtsteile Walzwerkzunder von etwa 15 Maschen/cm2 Feinheit und Hematit von etwa So Maschen/cm2 Feinheit wurden 36 Stunden auf einer Temperatur von io65° C gehalten und ergaben Stäbe mit einer Dichte von 5,05 9/cm3.
  • Hematit von etwa So Maschen/cm2 Feinheit wurde 36 Stunden auf einer Temperatur von io65° C gehalten und ergab Stäbe mit einer Dichte von 6,6 g/cm3.
  • Die endgültige Dichte des Gegenstandes kann außerdem durch Druck geregelt werden. In den Beispielen III bis VI wurde das lockere Oxyd in die Papierbehälter geschüttet und dann durch Vibration verdichtet. Alle Proben wurden in der gleichen Weise verdichtet. Das Erz kann jedoch auch in Formen gepreßt oder mittels einer Strangpresse die gewünschte Form erhalten, wobei keine Papierbehälter benötigt werden, wenn es dann mit feinem Koks und Kalkstein umgeben wird. Der beim Pressen angewendete Druck becinflußt die Dichte des Gegenstandes wie folgt: Beispiel VII Ringe mit einem Außendurchmesser von 5 cm, einem Innendurchmesser von 3,8 cm und einer Höhe von 1,3 cm wurden aus Walzwerkzunder in einem Gesenk von etwa 12 Maschen/cm2 Feinheit gepreßt, nachdem man dem Walzwerkzunder 1/2% Stärke und 80/0 Wasser zugefügt hatte. Ringe, die mit einem Druck von etwa i00 kg/cm2 gepreßt und 36 Stunden bei io65° C reduziert wurden, hatten eine Dichte von 4,89 g/cm3. Ringe, die mit einem Druck von etwa 130 kg/cm2 gepreßt und 36 Stunden bei io65° C reduziert wurden, hatten eine Dichte von 5,2 9/cm3.
  • Die Zusammensetzung des verwendeten Reduziermittels ist ein weiterer Faktor, der zur Steuerung der endgültigen Dichte des erzeugten Gegenstandes dienen kann. Zur Erläuterung diene das folgende Beispiel: Beispiel VIII Magnetit von etwa 30 Maschen/cm2 Feinheit und in Form von mit einer Strangpresse hergestellten Stäben von 1,3 cm Durchmesser wurde in einer reinen, trockenen Wasserstoffatmosphäre reduziert. Andere Proben wurden im reinen, trockenen Kohlenmonoxyd reduziert. In beiden Fällen betrug die Reduktionstemperatur io2o° C und wurde 1/2 Stunde aufrechterhalten. Bei Wasserstoffreduktion war die Dichte 3,25 9/cm3. Bei Kohlenmonoxydreduktion war die Dichte 2,72 9/cm3.
  • Die Beispiele III bis VIII zeigen, daß es nach der Erfindung möglich ist, die Dichte und den Kohlenstoffgehalt des Stahls zu regeln und durch Wahl der verwendeten Mittel eine bestimmte Dichte und einen bestimmten Kohlenstoffgehalt des fertigen Gegenstandes zu erhalten.
  • Es ist bekannt, daß Eisenoxyderze je nach ihrer mineralogischen und chemischen Zusammensetzung und der Art des Reduktionsprozesses bei Erhitzung und unter dem Einfiuß einer reduzierenden Atmosphäre wachsen, schrumpfen oder im wesentlichen ihre Maße beibehalten. Die Art, wie man eine genügende Zahl von Hohlräumen in der Erzschüttung erzeugt, um die Volumenvergrößerung auszugleichen, ist bekannt; vergl. z. B. die Abhandlung in den »Proceedings« des »American Institute of Mining arid Metallurgical Engineers«, 195o, Heft 9, S.54.
  • Nach der Erfindung kann man, wenn Eisenoxyd verwendet werden muß, das während der Reduktion an Volumen zunimmt, diese Dimensionsänderungen durch Beimengen eines schrumpfenden Erzes kompensieren oder durch Änderung der Dichte der Erzschütturig regeln.
  • Wenn die Volumenänderung des Ausgangsmaterials während der Reduktion unter 51/o liegt, dann kann sie im wesentlichen außer Betracht gelassen werden. Gehört das Material zu den schrumpfenden, so nutzt man diese Eigenschaft mit Vorteil zur Erzeugung von Gegenständen mit großer Dichte dadurch aus, daß man die Verteilung der Oxydteilchen so wählt, daß die Erzschüttung einen möglichst kleinen Prozentsatz an Hohlräumen aufweist. Wenn sich das Material jedoch während der Reduktion ausdehnt, kann der Prozentsatz der Hohlräume oder die Dichte des fertigen Gegenstandes so sein, daß Änderungen des Volumens der einzelnen Teilchen aufgenommen werden. Wo der Volumenvergrößerungsfaktor des Erzes während der Reduktion einen Wert zwischen 5 und ioo % hat, sollten die entsprechenden Werte für die Prozentsätze der Hohlräume zum Ausgleich solcher Volumenänderungen zwischen 15 und 30'/o liegen.
  • Obwohl aber volumenvergrößernde Erze mit Erfolg in dieser Weise verwendet werden können, sollte man sie nur dann verwenden, wenn sie wegen besonderer Faktoren, beispielsweise aus wirtschaftlichen Gründen usw., vorteilhaft sind.
  • Das Reduzieren des Eisenoxyds zu metallischem Eisen kann in irgendeiner üblichen und bekannten Weise erfolgen, die die Erhaltung des Oxyds in. der gewünschten Gestalt wenigstens während der Anfangsstadien des Reduktionsvorganges nicht stört. Hierzu wird vorzugsweise eineverhältnismäßig steife Papierform verwendet, bei der die Zusarnmensetzung des Papiers so gewählt ist, daß sie das sich bildende Eisen oder die Reduktionswirkung auf das Eisenoxyd nicht nachteilig beeinflußt. Das Eisenoxyd wird in die Form eingebracht. Der Zusatz eines Bindemittels ist nur in besonderen Fällen erforderlich, in denen Einzelheiten der Form dazu zwingen. Die Papierform mit dem darin befindlichen Eisenoxyd wird in einen Behälter, beispielsweise in einen mit hitzebeständigem Material ausgekleideten Kübel, eingebracht. Die Form wird dann mit einem Gemisch aus Koks oder einem anderen Reduktionsmittel und Kalkstein umgeben, wobei das Verhältnis dieser Bestandteile entsprechend den üblichen Verfahren gewählt wird, beispielsweise also im Verhältnis ioo Teile Eisenoxyd zu 36 Teilen Koks und q. Teilen Kalkstein. Die reaktionsfähige Menge des reduzierenden Materials oder irgendwelche anderen Zutaten können nach bekannten Verfahren bestimmt werden, und das eigentliche Reduktionsmittel läßt sich ebenfalls nach bekannten Verfahren für die Reduktion von Eisen- und anderen Oxyden festlegen.
  • Bei dem zuletzt beschriebenen Beispiel wird der Kübel aber auf eine über 98o° C, jedoch unter dem Schmelzpunkt der gewünschten Stahlsorte liegende Temperatur erhitzt, wobei eine Temperatur von io65° C etwa richtig ist. Die Reduktionstemperatur wird so lange aufrechterhalten, bis das Eisenoxyd zu metallischem Eisen reduziert ist. Wird die Reduktionstemperatur über die zur vollständigen Reduktion des Eisenoxyds notwendige Zeit hinaus beibehalten, so wird die Bindung der Eisenteilchen untereinander verstärkt und auch der Kohlenstoffgehalt im metallischen Eisen entsprechend gesteigert.
  • Es ist zweckmäßig, der Form solche Abmessungen zu geben, daß der Gegenstand noch nachgearbeitet werden kann, beispielsweise durch Walzen, Schneiden, Fräsen, Schleifen usw. In manchen Fällen ist nur eine geringfügige Oberflächenbearbeitung erforderlich, beispielsweise bei der Herstellung eines Transformatorkerns oder von Stangen für die Herstellung von Stäben oder Drähten.
  • Rohrförmige Gegenstände lassen sich unmittelbar aus Eisenoxyd durch Pressen mittels einer Strangpresse oder in einer Papier- oder anderen verlorenen Form herstellen. Nach der Herstellung kann der Gegenstand in mehrere Ringe zerschnitten und mit einem Schmiermittel imprägniert werden. Solche Ringe lassen sich auch als Gasdichtringe in Hochdruckanlagen verwenden. Es ist auch möglich, ein Rohr mit einer sehr kleinen Bohrung dadurch herzustellen, daß Eisenoxyd um einen sehr feinen Faden aus einem verlorenen Material herumgepackt und dann reduziert wird.
  • Der nach der Erfindung hergestellte Gegenstand kann in noch heißem Zustand und unter dem Schutz einer reduzierenden Atmosphäre warm bearbeitet werden. Andererseits ist der Schutz einer reduzierenden Atmosphäre für Gegenstände verhältnismäßig hoher Dichte nicht notwendig, wenn die Oberfläche durch Schmieden oder Schleifen verdichtet wird.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich Gegenstände mit geregelter Dichte verschiedener Art erzeugen. So können beispielsweise Schleifmittel, wie Diamantsplitter, Siliziumkarbid, Aluminiumoxyd u. dgl., mit dem Eisenoxyd beim Formen gemischt werden und bleiben im fertigen Gegenstand unverändert erhalten. Auf diese Weise lassen sich z. B. Schleifscheiben dadurch herstellen, daß mit einem Schutzüberzug, beispielsweise mit Kupfer, überzogene Diamanten dem Eisenoxydpulver untermischt werden und daraus dann durch Reduktion eine Stahlscheibe der gewünschten Dichte und Festigkeit erzeugt wird. Eine andere Anwendungsmöglichkeit besteht in der Herstellung von hochwärmefesten Turbinenschaufeln für Strahltriebwerke. Wie bekannt, werden solche Schaufeln so hergestellt, daß die Schaufelspitze, die in der heißesten Zone arbeiten muß, hauptsächlich aus Tonerde besteht. Der Prozentsatz des Tonerdegehalts im Stahl kann von der Spitze der Schaufel bis zum Fuß so weit vermindert werden, daß dieser selbst fast nur noch aus Stahl besteht. Das Eisenoxyd und die Tonerde werden vor der Reduktion des Oxyds in der gewünschten Verteilung gepackt, und der erzeugte Stahl weist dann dieselbe Verteilung der Tonerde in der fertigen Schaufel auf. Eine Änderung der Dichte läßt sich ferner durch die vorherige entsprechende Verteilung der Oxydteilchen nach ihrer Größe bewirken.
  • Nach der Erfindung lassen sich auch Gegenstände aus Stahllegierungen herstellen. Bei Verwendung von anderen Metalloxyden, die im Reduktionsmittel und bei der beim Verfahren verwendeten Temperatur genau so leicht wie Eisenoxyd reduzieren, können diese Metalloxyde in dem gewünschten Verhältnis vor der Formgebung des Gegenstandes mit dem Eisenoxyd gemischt werden. Während des Verfahrens werden diese Oxyde zu dem entsprechenden Metall reduziert, das sich dann mit dem Eisen legiert. Als Beispiele für solche Oxyde seien Vanadiumoxyd und Kobaltoxyd genannt.
  • Bei anderen Metallen, wie Mangan, Chrom u. dgl., die in der oben angeführten Weise nur durch sehr genaue Wahl der Reduktionsbedingungen und Temperaturen eingeführt werden können, kann es vorteilhafter sein, diese Legierungselemente in Form von Metallpulver mit dem Eisenoxyd zu mischen.
  • Weitere Legierungselemente, wie Wolfram, können überhaupt nur in Form von mit dem Eisenoxyd gemischten Metallpulvern eingeführt werden.
  • Das hier beschriebene Verfahren zur Herstellung von Stahlgegenständen mit geregelter Dichte erfordert nur geringe Anlagekosten: Dabei werden keine Hochöfen benötigt, vielmehr lassen sich die Stahlgegenstände auch in schwach industrialisierten Gebieten mit Eisenoxyderzvorkommen wirtschaftlich herstellen.

Claims (12)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung beliebig geformter Stahlgegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Gegenständen einer Gesamtdichte zwischen 15 und 9801o der Dichte des normalen Stahlmach der Gestalt des gewünschten Gegenstandes z. B. durch Pressen oder durch Einfüllen in eine sich verbrauchende Hülle aus papierähnlichen Stoffen od. dgl. geformtes Eisenoxydpulver bei einer unterhalb der Schmelztemperatur des fertigen Stahls liegenden Temperatur in reduzierender Atmosphäre in metallisches Eisen übergeführt und Kohlenstoff in das metallische Eisen während eines über den Zeitpunkt der vollständigen Reduktion des Eisens hinausgehenden Zeitraumes eingeführt wird, wobei der Kohlenstoffgehalt und die Dichte des erzeugten Stahls durch Regelung der Temperatur und der Zeit dieser Behandlung mit Kohlenstoff geregelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, bei der das Oxyd zu metallischem Eisen reduziert wird, unter 146ö° C und die Temperatur, bei der der Kohlenstoff in die metallischen Eisenteilchen eingeführt wird, zwischen 735 und 1q.00° C liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Kohlenmonoxyd verwendet wird und die bei der Einführung des Kohlenstoffs in das metallische Eisen angewendete Temperatur der Reduktionstemperatur des Eisenoxyds entspricht. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des fertigen Stahlgegenstandes zusätzlich durch Wahl der Feinheit des Eisenoxydpulvers geregelt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Eisenoxydpulver verschiedener Feinheit verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des fertigen Stahlgegenstandes zusätzlich durch Wahl des Druckes geregelt wird, mit dem das Eisenoxydpulver vor der Reduktion zusammengepreßt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte und der Kohlenstoffgehalt zusätzlich durch Wahl des Reduktionsmittels und/oder des Kohlungsmittels geregelt werden. B.
  8. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Reduktion Fremdkörper, wie A1203, dem Eisenoxydpulver untermischt werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Reduktion Legierungselemente in Form von Oxyden dem Eisenoxydpulver untermischt werden, die sich unter den gleichen Reduktionsbedingungen wie das Eisenoxyd reduzieren lassen. io.
  10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Reduktion Legierungselemente in Form von Metallpulver dem Eisenoxydpulver untermischt werden, die sich bei der Reduktion mit dem metallischen Eisen verbinden. i i.
  11. Verfahren nach Anspruch i zur Herstellung eines Hohlgegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß eine verlorene, die innere Gestalt des Gegenstandes durch eine sich während des Verfahrens verbrauchende Form bestimmt wird, um die das Eisenoxydpulver vor seiner Reduktion geschüttet wird.
  12. 12. Verfahren zur Weiterverarbeitung des nach dem Verfahren nach Anspruch i erzeugten Stahlgegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Gegenstandes durch Gesenkschmieden, Schleifen od. dgl. verdichtet wird.
DEO1936A 1951-06-12 1951-11-14 Verfahren zur Herstellung beliebig geformter Stahlgegenstaende Expired DE919049C (de)

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