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Fahrzeugwechselgetriebe, insbesondere für landwirtschaftliche Zugmaschinen
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugwechselgetriebe, insbesondere für landwirtschaftliche
Zugmaschinen, mit einem von außen nachträglich anbaubaren zusätzlichenUntersetzungsgetriebe.Zweck
der Erfindung ist es, Möglichkeiten zu schaffen, um die Zugmaschine auf einfache
Weise auch nachträglich noch mit stark untersetzten Fahrgeschwindigkeiten ausstatten
zu können.
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Es ist bereits ein Ackerschlepper bekannt, dessen Wechselgetriebe
sich durch ein zusätzliches, von außen anbaubares Untersetzungsgetriebe erweitern
läßt. Bei dieser bekannten Maschine kann jedoch das erwähnte Zusatzgetriebe erst
nach vorherigem Auswechseln von Teilen des Wechselgetriebes angebaut werden. Der
Anbau des zusätzlichen Untersetzungsgetricbes erfordert also auch eine Reihe neuer
Getriebeteile, was den Umbau verteuert und seine Wirtschaftlichkeit in Frage; stellt.
Zu berücksichtigen ist ferner, daß die Gesamtbreite des Ackerschleppers nach dem
Anbauen des Zusatzgetriebes gegenüber der Normalausführung erheblich breiter geworden
ist.
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Die erwähnten Mängel werden gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch
behoben, daß das zusätzliche Untersetzungsgetriebe in eine von außen zugängliche,
mit einem lösbaren Deckel verschließbare Nische des Getriebegehäuses einbaubar ist,
in die die Enden der Wellen des Wechselgetriebes, ferner das Ende einet Schaltstange
hineinragen. Auf diese Weise kann das zusätzliche Untersetzungsgetriebe angebaut
werden, ohne daß Teile des Wechselgetriebes geändert oder gegen andere
ausgetauscht
zu werden brauchen, so daß das Fahrzeug ohne nennenswerte Kosten auf einfache Weise
auch nachträglich noch mit stark untersetzten Fahrgeschwindigkeiten ausgestattet
werden kann. Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, da.ß sich die Gesamtbreite
des Fährzeuges durch den Anbau des zusätzlichen Untersetzungsgetriebes nicht verändert.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß das zusätzliche Untersetzungsgetriebe
aus einem Schaltrad und einem Untersetzungsrad besteht, die auf die Wellen des Wechselgetriebes
von außen aufsteckbar sind. Ferner kann das zusätzliche Untersetzungsgetriebe mit
der zwischen Schaltgetriebe und Fahrzeugendantrieb vorgesehenen Getriebestufe zwangläufig
schaltbar sein. Zweckmäßig ist dabei die in die Nische des Getriebegehäuses hereinragende,
die Schaltgabel für das Schaltrad des zusätzlichen Untersetzungsgetriebes tragende
Schaltstange mit dem Schalthebel des Wechselgetriebes verschiebbar. Hierdurch wird
mit Sicherheit erreicht, daß jeweils nur entweder die Getriebestufe oder das zusätzliche
Untersetzungsgetriebe eingeschaltet ist.
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Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachstehend erläuterten Zeichnung
ersichtlich, die ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes enthält.
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Fig. i zeigt den Einbau des zusätzlichen Untersetzungsgetriebes in
verschiedenen Schaltstellungen im Querschnitt, während Fig. 2 einen schematischen
Gesamtüberblick über das Fahrzeugwechselgetriebe in Ansieht von oben, und zwar in
kleinerem Maßstab wiedergibt.
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Das dargestellte Wechselgetriebe einer landwirtschaftlichen Zugmaschine
hat beispielsweise fünf normale Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Der Getriebeaufbau
ist derart, daß auf der Welle i, die mit dem Motor kuppelbar ist und ihren Antrieb
über das Zahnrad 2 erhält, ein schaltbares Zahnrad 3, ferner drei nicht schaltbare
Zahnräder 4; 5 und 6 von unterschiedlichem Durchmesser angeordnet sind.
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Der erste Gang ergibt sich durch Einrücken des Rades 3 in das Rad
7, das die Welle 8 antreibt. Die Drehbewegungen dieser Welle werden über das Räderpaar
9 und io auf die dritte Welle i i geleitet, die vermittels der schaltbaren Räderstufe
12 und 13 auf die vierte Welle 14 treibt, die über die beiden Zahnräder 15 und 16
den Endantrieb des Fahrzeuges bewirkt. Zum Schalten des zweiten Ganges wird der
Zahnkranz 17, i8 mit dem Rad 4 der Welle i in Eingriff gebracht, während der dritte
!, Gang durch Ineingriffbringen. des Zahnkranzes 18 mit dem Rad 5 der Welle i geschaltet
wird. Der vierte und der fünfte Gang lassen sich mit dem auf der Welle 8 sitzenden
verschiebbaren Doppelrad i9, 2o erreichen, und zwar der vierte Gang durch Einrücken
des Zahnkranzes i9 in das Rad 6 der Welle i, der fünfte Gang durch Einrücken des
Zahnkranzes 2o in das Rad 2. Der Rückwärtsgang wird durch Einrücken des Rades 3
in das mit dem Rad io kämmende Zwischenzahnrad 9 geschaltet. Soweit handelt es sich
im Ausführungsbeispiel um den üblichen Aufbau eines Fünfganggetriebes mit Rückwärtsgang.
Die Getriebeteile sind im Innern des Getriebegehäuses 2i untergebracht.
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Gemäß der Erfindung ist mit der Getriebestufe 12 und 13 ein zusätzliches,
ebenfalls schaltbares Untersetzungsgetriebe zwangläufig gekuppelt, das nachträglich,
d. h. auch in bereits gelieferte Zugmaschinen eingebaut werden kann. Hierzu ist
in das Getriebegehäuse 2i eine Nische 22 eingelassen, die durch den Deckel
23 verschließbar ist. In die Nische 22 ragen die Enden der beiden Getriebewellen
i i und 14 hinein, von denen auf das Wellen-, ende i i das Schaltrad 24, auf das
Wellenende 14 das Untersetzungsrad 25 aufsteckbar ist. Durch den Einbau dieser zusätzlichen
Getriebestufe läßt sich die Gangzahl des Wechselgetriebes verdoppeln, da jeder Gang
wahlweise mit der Getriebestufe 12, 13 oder mit der Untersetzungsstufe 24, 25 ausgerüstet
werden kann. Damit hat also jeder der sechs Gänge des Wechselgetriebes zwei unterschiedliche
Geschwindigkeiten, und zwar erhält jeder Gang zusätzlich zu seiner normalen Geschwindigkeit
eine untersetzte Geschwindigkeit. Auf diese Weise sind im ersten Gang besonders
stark untersetzte Fahrgeschwindigkeiten, d. h. es ist der sogenannte Kriechgang
der Zugmaschine erreichbar, der für gewisse landwirtschaftliche Arbeiten, so z.
B. zum maschinellen Setzen von Pflanzen, Einlegen von Saatkartoffeln, ferner zum
kontinuierlichen Bergen der Getreide-, Wurzelfrucht- und der Heuernte benötigt wird.
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Die Anordnung ist im übrigen so getroffen, daß beim Einschalten der
Getriebestufe 12, 13 die zusätzliche Stufe 24, 25 ausgeschaltet ist, und umgekehrt.
Erreicht wird das im Ausführungsbeispiel dadurch, daß die beiden Schalträder 12
und 24 durch den gleichen Schalthebel 26 verschiebbar sind; jedoch hat jedes
dieser Räder seine eigene Schaltgabel 2,7 bzw. 28, die auf voneinander getrennten,
parallel nebeneinanderliegenden Schaltstangen 29 bzw. 30 angeordnet sind. Fig. i
zeigt zwei Schaltstellungen. Die in ausgezogenen Linien gezeichnete Schaltstellung
ist die Nullstellung des Schalthebels 26, in der beide Stufen 12, 13 bzw. 24, 25
ausgerückt sind. Durch Betätigen der Schaltstangen 29 bzw. Schwenken des Schalthebels
26 in die Stellung I wird das Schaltrad 12 in das Rad 13 eingerückt (strichpunktierte
Stellung), während die Stufe 24, 25 davon unberührt bleibt. Soll diese Stufe eingerückt
werden, so muß der Schalthebel 26 zuerst in die Nullstellung gebracht bzw. das Schaltrad
12 ausgerückt werden, ehe der Schalthebel 26 in die Schaltgasse der Schaltstange
30 einschwenkbar ist. Durch Schwenken des Schalthebels in die Stellung II wird das
Schaltrad 24 in das Untersetzungsrad 25 eingerückt (strichpunktierte Stellung).
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Die Erfindung ist auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
nicht beschränkt, sondern umfaßt noch weitere Ausführungsmöglichkeiten. So könnten
die beiden Stufen 12, 13 und 24:25 auch zwangläufig schaltbar sein, in der Weise,
daß für beide Stufen eine einzige Schaltstange
mit zwei Schalthebeln
verwendet wird, von denen der eine das Schaltrad 12, der andere das Schaltrad 24
betätigt. Die Anordnung könnte dabei so getroffen sein, daß auch hierbei sowohl
eine ausgerückte Stellung für beide Stufen möglich ist als auch daß die eine Stufe
zwangläufig ausgerückt wird, wenn man die andere einrückt.