DE916589C - Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Herstellung von linearen, schmelzbaren Hochpolymeren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Herstellung von linearen, schmelzbaren Hochpolymeren

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DE916589C
DE916589C DEF3235D DEF0003235D DE916589C DE 916589 C DE916589 C DE 916589C DE F3235 D DEF3235 D DE F3235D DE F0003235 D DEF0003235 D DE F0003235D DE 916589 C DE916589 C DE 916589C
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Dr Alfred Friederich
Dr Paul Schlack
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/02Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/04Preparatory processes

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Herstellung von linearen, schmelzbaren Hochpolymeren Bei der Herstellung von linearen, schmelzbaren Kondensationspolymeren, insbesondere Polyamiden, z. B. von Kondensationsprodukten aus a)-Aminocarbonsäuren mit fünf und mehr Kettengliedern zwischen Amino- und Carboxylgruppe, von Kondensationsprodukten aus a), W-Diaminen und (o, co'-Dicarbonsäuren oder funktionellen Derivaten von solchen oder von Lactampolymerisaten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in erster Stufe unter Druck zu arbeiten und dann die Reaktion unter Druckverminderung, z. B. auf Atmosphärendruck oder darunter, zu beenden. Der höhere Druck in erster Stufe beschleunigt an sich den Reaktionsverlauf, da die Bildung der Polymeren unter Volumenkontraktion erfolgt. In der zweiten Stufe mit erniedrigtem Druck oder Unterdruck sollen dann die flüchtigen Reaktionsprodukte, ferner Lösungsmittel oder nicht umgesetzte Ausgangsstoffe (Monomere) sowie flüchtige Beschleuniger wieder entfernt werden. Besonders vorteilhaft ist eine Druckbehandlung in erster Stufe, wenn es sich darum handelt, die Reaktion, etwa die Polymerisation eines Lactams, durch flüchtige, acylierbare Stoffe, wie Alkohole, Wasser, Ammoniak, Amine, zu beschleunigen. Man erzielt dann schon mit relativ geringen Mengen, z. B. von 1/8o bis 1/e Mol dieser Verbindungen auf i Mol Lactam, eine wesentliche Verkürzung der Reaktionszeit gegenüber dem Arbeiten unter Atmosphärendruck.
  • Es wurde nun gefunden, daB man die Herstellung von Polyamiden auch unter Bedingungen, die die Entfernung flüchtiger Produkte erfordern, sehr vorteilhaft kontinuierlich in der Weise durchführen kann, daB man das zweckmäßig flüssige oder verflüssigte Ausgangsmaterial, das sämtliche zur Reaktion erforderliche Zusätze schon enthalten kann, aber nicht notwendigerweise enthalten muß, mittels einer geeigneten Fördervorrichtung in praktisch gleichbleibender Stoffmenge, bezogen auf das Endprodukt, fortlaufend in verschiedenen Druckstufen durch die Apparatur bewegt und hierbei jeweils auf eine gegebenenfalls unterteilte Stufe höheren Drucks eine Stufe niederen Drucks folgen läßt. Ein solches mehrstufiges Verfahren, bei dem eine beliebige Anzahl von Doppelstufen zur Anwendung kommen kann, hat sich besonders dann als sehr wertvoll erwiesen, wenn im Laufe der Reaktion zur Beschleunigung der Umsetzung wesentliche Mengen flüchtiger Stoffe, z. B. Wasser oder Alkohole, zugesetzt werden, ferner, wenn im Laufe der Reaktion zur Verbesserung der Produkte oder zur Herstellung von Mischpolymeren Stoffe zugesetzt werden, die unter neuerlicher Bildung flüchtiger Verbindungen reagieren, oder wenn während der Polyamidbildung erhebliche Mengen flüchtiger Stoffe allmählich frei gemacht werden, z. B. wenn aus Estern Alkohole oder Phenole oder aus Acylverbindungen Säuren abgespalten werden.
  • Da in den verschiedenen Stufen des Arbeitsvorganges kein gleichmäßiger Druck herrscht, dieser vielmehr regelmäßig steigt und fällt, ist es natürlich erforderlich, mehrere Druckerhöhungspumpen, z. B. Schneckenpumpen oder Zahnradpumpen, vorzusehen, welche nach der vorherigen Entspannung das Arbeitsgut unter dem Druck der nächsten Stufe weiterbefördern.
  • Organische Kunststoffe der bezeichneten Art, insbesondere schmelzbare Polyamide, dienen vielfach zur Herstellung von körperlichen Gebilden gleichmäßigen Querschnitts, welche entweder in plastischem oder geschmolzenem Zustand des Stoffes durch Auspressen aus einem Mundstück oder aus den Öffnungen z. B. einer Spinndüse entstehen. Im ersten Falle handelt es sich um die Erzeugung von profilierten Stäben oder Rohren aller Art, im zweiten Falle vorwiegend um die Herstellung von Kunstfäden, Borsten, Rößhaar usw. Bisher ließ man in der Regel das Endprodukt der Polymerisation aus dem geschmolzenen Zustand in Gestalt von Stäben, Blöcken, Bändern usw. erstarren oder aus Öffnungen z. B. in Wasser austreten, wobei Kabel oder bandartige, unregelmäßige Gebilde entstanden. Diese Produkte wurden sodann bei einer als günstig ermittelten Temperatur nochmals aufgeschmolzen und in der vorbeschriebenen Weise durch Öffnungen gepreßt. Es wurde nun gefunden, daß sich die oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung des Polymerisats vorteilhaft mit den an sich bekannten Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus dem Schmelzfluß oder aus dem plastischen Zustande vereinigen lassen. Erfindungsgemäß wird in diesem Falle die Durchtrittsgeschwindigkeit des Stoffes durch die Polymerisationsapparatur so abgestuft, daß die dem Verfahren insgesamt unterworfene Stoffmenge, also mit dem Einschluß etwa während der Reaktion noch eingeführter Zusätze, jeweils mit der mechanisch verformten Stoffmenge übereinstimmt, d. h. daß ohne Unterbrechung des Arbeitsganges die in fortlaufendem Fluß polymerisierte Stoffmenge die Apparatur nach mechanischer Verformung verläßt. Es ist einleuchtend, daß dieser letzte Arbeitsgang, welcher nicht mehr dem chemischen Vorgang dient, sondern rein physikalischen Gesetzen unterworfen ist, gewöhnlich anderen Bedingungen des Drucks und der Temperatur unterliegen wird als die vorhergehenden Stufen der Polymerisation bzw. Kondensation. Erfindungsgemäß ist daher das Verfahren weiterhin so durchgebildet, daß Polymerisation bzw. Kondensation und Verformung je unter verschiedenen, willkürlich regelbaren Bedingungen des Drucks und der Temperatur stattfinden.
  • Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung dieser verschiedenen Verfahren ist in der Abbildung mit den notwendigen und zulässigen Vereinfachungen dargestellt.
  • Jede Doppelstufe der Polymerisationsapparatur besteht aus zwei Behältern verschiedenen Drucks, welche jeweils hintereinandergeschaltet sind. Zwei solcher Stufen sind in der Abbildung gezeichnet, die jedoch, falls erforderlich, um weitere vermehrt werden können. Zwischen den Behältern niedrigeren Drucks bo, b1.. . und dem darauffolgenden Behälter höheren Drucks cal, a2. . . ist jeweils eine Förderpumpe, z. B. eine Zahnradpumpe co, cl..., angeordnet, wobei die Saugseite dieser Pumpe mit dem Raum niedrigeren Drucks, die Druckseite mit dem nächstfolgenden Behälter höheren Drucks verbunden ist. Diese Pumpe sperrt nicht nur die beiden Räume gegeneinander ab, sondern ebenso auch die in diesen Räumen herrschenden verschiedenen Drücke. Als Raum höheren Drucks wird vorteilhaft ein Röhrenerhitzer mit Rohren g1, g2. . . gewählt, welche auf der Außenseite von Heizflüssigkeit umspült sind. Röhrenerhitzer und nachfolgender Entspannungsbehälter sind durch Drosselventile dl, d2. . . voneinander getrennt, mittels welcher der Überdruck im Röhrenerhitzer eingestellt und zugleich zum nächstfolgenden Behälter entspannt wird.
  • Die bei dem fortlaufenden Vorgang verbrauchte Stoffmenge muß dauernd in geeigneter Weise ersetzt werden. Hierzu dient ein -Schwimmerbehälter bo, dessen Inhalt unter Steuerung durch das Schwimmerventil ro ununterbrochen aus einem Vorratsbehälter ergänzt wird. Aus diesem Schwimmerbehälter entnimmt die erste Pumpe c, das flüssige Ausgangsmaterial, z. B. g-Caprolactam, mit einem bestimmten Gehalt an Wasser und an polymerisationsregelnden Stoffen, z. B. e-Aminocapronsäurehydrochlorid, vor Beginn der Polymerisation und fördert es unter Druck in den ersten Röhrenerhitzer a1. Nachdem mittels des Drosselventils dl die Entspannung in dem ersten Behälter b1 stattgefunden hat, tritt der vorpolymerisierte Stoff auf die Saugseite der Pumpe cl, um diese unter entsprechender Druckerhöhung wieder zu verlassen. Der Stoff gelangt sodann zur zweiten Polymerisationsstufe in den Röhrenerhitzer a2, und dieses Spiel wiederholt sich so oft, wie es gemäß den besonderen Bedingungen des Arbeitsvorganges erforderlich ist.
  • Naturgemäß ist nicht zu erwarten, daß sämtliche Pumpen cl, c2, c3.- ., welche unter verschiedenen Bedingungen der Temperatur und des Drucks arbeiten, selbst bei gleichen Abmessungen und gleicher Drehzahl untereinander genau dieselbe Stoffmenge fördern. Man gibt deshalb erfindungsgemäß den im Arbeitsvorgang vorn liegenden Pumpen eine gewisse Überförderung und ordnet eine Umgehungsleitung ea, e, . . an, welche von der Druckseite zur Saugseite der Pumpe führt und in welche ein Drosselventil fo, f, . . eingebaut ist. Hierdurch erreicht man, daß durch entsprechende Einstellung des Drosselventils die Fördermenge der vorhergehenden Pumpe jeweils mit der Fördermenge der nachfolgenden Pumpe in genügende Übereinstimmung gebracht werden kann. Zur praktischen Durchführung dienen Schaugläser Mo, ml ... an den Behältern b., b1 . . ., mittels welcher ein stets gleicher Flüssigkeitsspiegel in diesen Behältern eingeregelt wird. Erfindungsgemäß werden zu den Druckstufen der Polymerisation vorzugsweise Röhrenerhitzer a1, a2... verwendet, deren Rohre 911 92... bei äußerer Beheizung von dem zu behandelnden Stoff durchflossen werden. Da die Fließgeschwindigkeit in diesen Rohren entsprechend der Polymerisationsdauer verhältnismäßig gering ist, besteht die Gefahr einer ungleichmäßigen Beaufschlagung der einzelnen Rohre. Erfindungsgemäß wird daher jedes Rohrbündel auf der Eintrittsseite durch eine Düsenlochplatte il, i2... abgeschlossen, durch welche der eintretende Stoff hindurchzutreten hat. Der Widerstand der engen Öffnungen dieser Lochplatte wird so groß gewählt, daß der Strömungswiderstand der einzelnen Rohre ihm gegenüber zu vernachlässigen ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß jedes der Rohre zwangläufig von der gleichen Flüssigkeitsmenge in der Zeiteinheit durchströmt wird. Die Düsenlochplatte kann auch auf der Austrittsseite angebracht sein, wobei sie gleichzeitig als Druckstauer im Röhrenerhitzer wirkt. Sie kann dann unter Umständen auch die Drosselventile dl, d2. . . ersetzen. In der Regel ist es aber zweckmäßiger, die Lochplatte wie im ersten Falle nur als Unterteilung der betreffenden Druckstufe zu benutzen. Wenn die Düsenplatte im oberen Teil des Röhrenerhitzers eingebaut wird, muß gegebenenfalls der im Dom sich ausbildende Dampfraum durch ein besonderes Rohr nach den Behältern b1, b2. . . entlüftet werden.
  • Soll das eingangs beschriebene Verfahren, unmittelbar anschließend an die Polymerisation ohne vorherige Erstarrung die Verformung der harzartigen Kunststoffe durchzuführen, zur Anwendung kommen, so wird erfindungsgemäß eine Apparatur verwendet, welche ohne Zwischenschaltung von Rohrleitungen usw. unmittelbar an den letzten Behälter der Polymerisation angeschlossen ist. Man benutzt dazu eine der bekannten Vorrichtungen zur Druckerzeugung, z. B. eine Zahnradpumpe c2, ferner einen Wärmeaustauscher, um die zum Verformen erforderliche Temperatur genau einzuregeln, eine Filtervorrichtung, z. B. Metallsiebe k, und unmittelbar anschließend eine Ziehmatrize zur Herstellung profilierter Stäbe, Rohre usw. oder eine Spinndüse bzw. eine Mehrzahl parallel geschalteter Spinndüsen zum Spinnen von Kunstfäden, Borsten, Roßhaar usw. Alle diese Teile sind unter Vermeidung entbehrlicher Zwischenverbindungen auf das engste zu einem einheitlichen Apparat zusammengebaut, um für die zu verformende oder zu verspinnende heiße Flüssigkeit den kürzesten Weg von der Endstufe der Polymerisation bis zum '.Mundstück l der Verformungsapparatur zu schaffen.
  • Will man mit der gegebenen Apparatur, je nach dem Erfordernis des technischen Vorganges, verschiedene Stoffmengen in der Zeiteinheit durchsetzen, entsprechend verschiedenen Querschnitten oder verschiedenen Bildungsgeschwindigkeiten am Austritt aus dem Mundstück 1, so wird erfindungsgemäß, sofern der chemische Vorgang, wie z. B. im Falle der Polymerisation von s-Caprolactam, in Gegenwart eines polymerisationsregelnden Mittels, wie e-Aminocapronsäurehydrochlorid, dies gestattet, die Fördermenge der verschiedenen Pumpen cl . . . , welche von gemeinsamer Welle angetrieben sein können, dieser wechselnden Geschwindigkeit durch Veränderung der Drehzahl angepaßt. Dieselbe Maßnahme wird gewählt, wenn infolge wechselnder Bedingungen des chemischen Vorganges eine Veränderung (Verlängerung oder Verkürzung) der Polymerisationszeit erforderlich wird.
  • Die Durchführung der beschriebenen Verfahren, welche in verschiedenen Behältern oder Rohrsystemen unter verschiedenen Drücken vor sich gehen, verlangt auch, den Umständen angepaßt, verschiedene Reaktionstemperaturen. Um diese zu gewährleisten, sind erfindungsgemäß eine Anzahl von Heizzonen, z. B. Flüssigkeitskreisläufe (I bis VI), angeordnet, welche zum Teil auch untereinander verbunden sein können. Es bereitet technisch keine Schwierigkeit, die Temperatur des Heizmittels in diesen Kreisläufen auf gleichbleibender Höhe zu halten. Auf diese Weise ist es möglich, die Reaktions- und Verarbeitungstemperatur in den verschiedenen Behältern bzw. Arbeitsräumen a1, a2 und b1, b2 nach den Erfordernissen des chemischen oder physikalischen Vorganges beliebig abzustufen.
  • Die Einführung zusätzlicher Reaktionsmittel erfolgt erfindungsgemäß nach der ersten Druckstufe, bei mehreren Doppelstufen zweckmäßig nach der ersten Doppelstufe vor der folgenden Druckerhöhungspumpe, die dann gleichzeitig als Pumpe und Homogenisator wirkt. Selbstverständlich können auch noch zusätzliche Homogenisiervorrichtungen in die Leitungen eingebaut werden.
  • Wenn sich bei den Reaktionen größere Mengen flüchtiger Produkte bilden oder von vornherein flüchtige Stoffe, z. B. Wasser oder Alkohol, in größerer Menge zugesetzt sind, kann es vorteilhaft sein, als Druckstufe ein horizontales Rohr zu verwenden, dessen Querschnitt nur teilweise von der strömenden Masse erfüllt ist. Die Berührungsfläche zwischen Schmelze und Dämpfen kann durch eingebaute Trennwände, die meanderartig versetzt sein können, z. B. einmal von oben her, einmal von unten her, oder durch bewegte flächige Teile, z. B. flache Förderschnecken, vergrößert werden. Beispiel z Ein Gemisch von zoo Teilen s-Caprolactam, 0,75 Teilen E-Aminocapronsäurehydrochlorid und q. Teilen Wasser preßt man durch eine Erhitzungsapparatur ähnlich der in der Zeichnung wiedergegebenen, die so eingerichtet ist, daß die Masse 4 Stunden in der ersten, auf 22o° gehaltenen Erhitzungszone verweilt, dann unter Atmosphärendruck im Verlauf von 2 Stunden ein erstes, auf 23o° geheiztes Entspannungsgefäß durchfließt.
  • Auf dem Weg zum zweiten Druckerhitzer werden der Schmelze zur Verbesserung der Stabilität des Endproduktes in gleichmäßigem Strom 5 Teile g-Aminononansäuremethylester zugeführt und durch die Druckerhöhungspumpe homogenisiert. Das Gemisch durchfließt die zweite Druckstufe innerhalb 2 Stunden bei 24o bis 25o°, wird dann im zweiten Entspannungsgefäß i Stunde lang auf 25o° gehalten und fließt kontinuierlich weiter zum Wärmeaustauscher, der die Schmelze mit einer Temperatur von 23o° an die Spinndüse abgibt.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch aus 113 Teilen s-Caprolactam, 9,2 Teilen Äthylalkohol, o,6 Teilen s-Arninocapronsäurehydrochlorid wird unter Benutzung der in der Zeichnung erläutertenApparatur imVerlauf von x 1/2Stunden bei 23o° durch die erste Druckstufe gepreßt. Beim Verlassen des Röhrenerhitzers wird die Masse entspannt und fließt dann im Laufe von 2 Stunden unter Atmosphärendruck durch ein schwach geneigtes, auf 2q0° beheiztes Rohr, wobei der Alkohol abdestilliert. Nach dem Abfluß aus dem Zwischengefäß werden der Masse mit Hilfe einer Zahnradpumpe 2o Teile geschmolzene g-Formylaminononansäure zugeführt und durch die Druckpumpe für die zweite Druckstufe mit der Masse homogenisiert. Die Schmelze wird innerhalb i Stunde mit einer Temperatur von 24o bis 25o° durch die zweite Druckstufe gepreßt und gelangt dann in ein zweites horizontales Gefäß, an welches ein Vakuum von =o mm angelegt ist. Sie durchfließt dieses innerhalb 2 Stunden mit einer Temperatur von 24o bis 25o°. Nach Entfernung der neugebildeten flüchtigen Bestandteile in der zweiten Unterdruckstufe wird die Masse mit einer Zahnradpumpe durch einen auf 23o° temperierten Wärmeaustauscher und von dort zu einer parallel geschalteten Gruppe von fünf Spinndüsen mit je sechzehn Loch von 0,4 mm Durchmesser gedrückt. Die aus den Düsen austretenden Fäden werden mit einer Geschwindigkeit von 250 m/min abgezogen. Beim nachträglichen Ausrecken der Fäden wird eine Reißfestigkeit von 4 bis 5 g/den erzielt.
  • Beispiel 3 Ein Gemisch aus ioo Teilen E-Caprolactam und =o Teilen Wasser durchfließt die erste Druckstufe mit einer Temperatur von 23o° innerhalb 40 Minuten, wird dann in der ersten Niederdruckstufe auf Atmosphärendruck entspannt und nach einer Verweilzeit von i Stunde unter Atmosphärendruck in die zweite, auf 255° beheizte Druckstufe eingepreßt. Nach einer Durchflußzeit von 2 Stunden gelangt die Schmelze in das zweite horizontale Entspannungsgefäß und durchwandert dieses in verhältnismäßig dünner, etwa 4 cm hoher Schicht in 2 Stunden mit einer Temperatur von 25o°. Auf dem Weg zur Spinndüse wird schließlich eine Temperatur von 23o° eingeregelt.
  • Beispiel 4 s-Aminocapronsäureäthylester wird innerhalb 2 Stunden durch die erste, auf 22o° beheizte Druckstufe gepreßt. Nach Entspannung auf Atmosphärendruck fließt die vorkondensierte Masse innerhalb 2 Stunden durch ein horizontales Rohrstück bei 23o°, wobei sich die Alkoholabspaltung fortsetzt. In der darauffolgenden Druckstufe, die wiederum in 2 Stunden durchströmt wird, ist die Temperatur auf 25o bis 265° erhöht. Nun wird die Masse entspannt in ein flaches, horizontales, röhrenförmiges Gefäß, das unter einem Druck von nur 2 mm Hg steht. Hierbei wird noch vorhandenes, als Nebenprodukt gebildetes s-Caprolactam dampfförmig abgetrennt. Nach 2stündigem Verweilen in der Unterdruckstufe wird die Polyamidschmelze durch eine Düse zu einem endlosen Stab von 8 mm Stärke verformt.
  • Beispiel 5 Ein Gemisch aus 8 Teilen e-Caprolactam und 2 Teilen 9-Aminononansäure wird innerhalb 1/2 Stunde durch einen auf 21o° gehaltenen vertikalen Röhrenerhitzer gepreßt, dann unter Entspannung auf Atmosphärendruck in ein liegendes, flaches, röhrenförmiges Gefäß geleitet, welches auf 23o° erhitzt ist. Nach 3stündigem Verweilen in der drucklosen Stufe tritt die Masse in einen zweiten Druckerhitzer ein, der auf 25o° beheizt ist, durchfließt diesen innerhalb 2 Stunden und gelangt dann zur Entfernung von flüchtigen Anteilen (Monomeren) in ein auf 2 mm Hg evakuiertes, auf 25o° gehaltenes, wiederum liegendes Röhrengefäß, welches vom geschmolzenen Polyamid innerhalb =l/2 Stunden durchflossen wird, ehe es durch eine Düse verformt wird.
  • Beispiel 6 Eine Mischung aus =o8 Teilen Adipinsäuredinitril, 116 Teilen Hexamethylendiamin und 5o Teilen Wasser, welche 1/1o der zum Neutralisieren des Diamins erforderlichen Menge Schwefelwasserstoff enthält, wird innerhalb von 5 Stunden durch ein flaches, horizontales Druckrohr geleitet, in welchem die Temperatur von 2oo° allmählich auf 270° ansteigt. Am Ende des Rohres werden Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Wasserdampf einerseits sowie geschmolzenes Polyamid andererseits durch getrennte Organe kontinuierlich unter Entspannung auf Atmosphärendruck abgelassen in eine zweite horizontale Röhre, die auf 275° beheizt ist. Nach einer Verweilzeit von i Stunde wird die Schmelze von dort mit einer Pumpe eingepreßt in einen horizontalen Röhrenerhitzer, der auf 28o° gehalten wird. Nach 2stündigem Durchfluß gelangt die Masse wieder in ein flaches, röhrenförmiges Gefäß, in welchem sie im Verlauf von =l/2 Stunden bei 26o bis 28o° unter 2 mm Druck von noch vorhandenen flüchtigen Stoffen befreit wird. Das fertige Polyamid wird schließlich durch eine Schlitzdüse in kaltes Wasser kontinuierlich ausgepreßt.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von linearen, schmelzbaren Hochpolymeren, insbesondere Polyamiden, durch Polymerisation oder Kondensation, dadurch gekennzeichnet, daß eine in bezug auf das Fertigprodukt in der Zeiteinheit gleichbleibende Stoffmenge mittels geeigneter Fördereinrichtungen durch aufeinanderfolgende Stufen einer Erhitzungsapparatur stetig hindurchgeführt wird und daß hierbei jeweils eine gegebenenfalls unterteilte Stufe höheren Drucks und eine Stufe niedrigeren Drucks aufeinanderfolgen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Druckstufe und eine drucklose oder Vakuumstufe aufeinanderfolgen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in fortlaufendem Fluß polymerisierte bzw. kondensierte Stoffmenge ohne Unterbrechung des Arbeitsganges zu körperlichen Gebilden von stets gleichbleibender Bildungsgeschwindigkeit (Spritz- oder Formgeschwindigkeit) verformt wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsstufen und die Verformung unter jeweils verschiedenen, willkürlich regelbaren Bedingungen des Drucks und der Temperatur durchgeführt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q, dadurch gekennzeichnet, daß nach der ersten Druckstufe an der Reaktion teilnehmende Stoffe kontinuierlich der Reaktionsmasse einverleibt werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Pumpen (Co, cl, c2 . . .) und damit die Reaktionszeit durch Veränderung der Drehzahl wechselnden Bedingungen des chemischen Vorganges angepaßt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch in der Druckstufe durch liegende röhrenförmige Behälter geleitet wird, wobei das Reaktionsgemisch den Querschnitt des Reaktionsrohres nur teilweise erfüllt. B.
  8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, bestehend aus den Rohrerhitzern (a1, a2 . . . ), den Entspannungsbehältern (b1, b2 . . . ), den Förderpumpen (Cl, C2 ... ) und den Drosselventilen (dl, d2 ... ), dadurch gekennzeichnet, daß die Saugseite einer Pumpe jeweils mit dem Entspannungsraum, die Druckseite mit dem nächstfolgenden Überdruckraum (Rohrbündel) der Vorrichtung verbunden ist und zugleich die Abdichtung dieser beiden Räume gegeneinander bewirkt, während mittels des Drosselventils die Höhe des Überdrucks im Röhrenerhitzer geregelt und dieser Druck zum nächstfolgenden Behälter entspannt wird.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Pumpe (co, cl, c2 . . .) aus dem Behälter (b., b1, b2 . . .) in den Druckbehälter (Rohrbündel a1, a2 . . .) beförderte Stoffmenge durch Nachströmen aus einem Vorratsbehälter, geregelt durch ein Schwimmerventil (v), fortlaufend ergänzt wird. io.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 8 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch = bis 3, bestehend aus einer Umgehungsleitung (e0, e1 ... ) von der Druckseite zur Saugseite der Pumpe (Co, cl ... ) in Verbindung mit einem Drosselventil (f0, f1 ... ), dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigen des Drosselventils die Fördermenge der vorhergehenden Pumpe jeweils mit der Fördermenge der nachfolgenden Pumpe in Übereinstimmung gebracht wird. ii.
  11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, bestehend aus einem zylindrischen Röhrenerhitzer (a1, a2 ...), dessen Rohrbündel (g1, g2 . . .) bei äußerer Beheizung von dem zu behandelnden Stoff durchflossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßige Verteilung der Stoffmenge auf die einzelnen Rohre durch eine im Ein- oder Austrittsraum angebrachte Düsenlochplatte (il, i, . . .) bewirkt wird.
  12. 12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, bestehend aus einer Fördervorrichtung, z. B. Zahnradpumpe (c2), einem Wärmeaustauscher, z. B. Röhrenerhitzer (a,) mit Rohrbündel (g3), einer Filtereinrichtung (k) und einem Mundstück (L), dadurch gekennzeichnet, daß Pumpe, Wärmeaustauscher, Filter und Mundstück ohne Leitungsverbindungen zu einem geschlossenen Apparat gestaltet sind.
  13. 13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere getrennte oder teilweise durch Leitungen verbundene Heizzonen, z. B. Flüssigkeitskreisläufe I bis VI, angeordnet sind, welche die Temperaturen in den verschiedenen Reaktions- und Arbeitsräumen (a1, a2 . . . und bl, b2 ... ) beliebig abzustufen gestatten. 1q.. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis q, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsfläche zwischen Gas-und Flüssigkeitsphase durch Einbau von Trennwänden oder durch bewegte Organe, wie flache Förderschnecken, vergrößert ist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1131011B (de) * 1956-10-05 1962-06-07 Onderzoekings Inst Res Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von linearen Polykondensaten
DE1270286B (de) * 1964-01-15 1968-06-12 Schwarza Chemiefaser Verfahren zur Herstellung von Polyamiden
DE2417003A1 (de) * 1974-04-08 1975-11-06 Basf Ag Verfahren zum kontinuierlichen herstellen von polyamiden

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