DE916159C

DE916159C - Belueftungseinrichtung fuer oben abgeschlossene Zellensilos

Info

Publication number: DE916159C
Application number: DEM1828D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Heinz Gehle; Reinhold Schmidt
Original assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Current assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Priority date: 1940-01-13
Filing date: 1940-01-13
Publication date: 1954-08-05

Description

Belüftungseinrichtung für oben abgeschlossene Zellensilos Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Belüftung für oben abgeschlossene Zellensilos für Getreide u. dgl.
Es sind Belüftungseinrichtungen bekannt, bei denen die über dem Lagergut befindliche Luft in den Zellenräumen mittels einer einzigen Absaugevorrichtung abgesaugt wird.
Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen mit umständlichem Rohrleitungssystem zu und in den Silozellen unterscheidet sich die Erfindung hauptsächlich durch die bedeutend vereinfachte Anordnung von Wanddurchbrüchen an oder in der Nähe des oberen Zellenrandes, durch die die einzelnen Silozellen untereinander in Verbindung stehen. Dadurch wird der Aufbau einer Siloanlage mit Belüftungseinrichtung einfacher und der Aufwand herabgesetzt.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der erfindungsgemäßen Maßnahme werden in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. Es zeigt in schaubildlicher Darstellung Fig. I das Schema eines Mehrzellensilos, Fig. 2 den oberen Rand der Silozellen mit einem anderen Zuführungsorgan für das Gut, Fig. 3 die vergrößerte Darstellung eines Ausschnittes des oberen Silorandes mit den Wanddurchbrüchen.
Gemäß der Erfindung werden sämtliche Silozellen unmittelbar unter der Decke durch tSffnungen miteinander verbunden und irgendeine der Zellen durch einen Sauglüfter abgesaugt (Fig. 1). Die (nicht gezeichnete) Decke der Zellen schließt letztere nach oben luftdicht ab, so daß die abgesaugte Luft durch das Zuführungsrohrsystem für das Getreide (in Fig. I ein Drehrohrverteiler) angesaugt wird. Derartige Drehrohrverteiler bestehen aus einem schwenkbaren Rohr a, welches wahlweise über die Trichter b der Zuführungsrohre c zu den Zellen verstellt werden kann. Da es an der Übergangsstelle vom Rohr a zum Trichter b schwierig ist, einen luftdichten Abschluß herzustellen, trat bei der bisherigen Art der Beschickung die aus der Zelle verdrängte Luft hier aus und bewirkte eine erhebliche Verstaubung des Dachgeschosses. Durch die Ausbildung der Zellen nach der Erfindung und die Absaugung irgendeiner Zelle wird im ganzen Zuführungsrohrsystem eine Luftbewegung nach den Zellen hin erzeugt und auch die aus den Zellen durch das Füllen mit Getreide verdrängte Luft über den Sauglüfter d in den Staubsammler e gefördert und dort entstaubt.
Die erfindungsgemäße Entstaubung ist besonders wirksam, da die Luftbewegung im Zuführungsrohrsystem in gleicher Richtung mit dem Getreidestrom stattfindet und daher von diesem unterstützt wird, während bei den bisher gebräuchlichen Systemen der Entstaubung das Rohrsystem selbst an irgendeiner Stelle besaugt wird, wobei die Luftbewegung dem Getreidestrom entgegengerichtet war.
Die Anwendung der Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die dargestellte Ausführungsform, in welcher ein Drehrohrverteiler als Zuführungsorgan verwendet ist, sondern erstreckt sich auch auf alle anderen bekannten Arten von Zuführungsorganen, wie Kettenförderer, Bandförderer u. dgl. Bei letzteren arbeitet gewöhnlich ein fahrbarer Abwurfwagen über längs des Bandes angeordnete feststehende Rohre in die Silozellen (Fig. 2). Bei Anwendung der Erfindung ist es hierbei vorteilhaft, alle Rohre. die nicht vom Getreide beschickt werden, durch Schieber f zu schließen, so daß die Luft nur über die oben mit dem Abwurfwagen g in Verbindung stehenden Rohre angesaugt wird. Auf diese Weise wird mit größter Sicherheit jeder Staubaustritt an dem Abwurfwagen verhindert. Auch bei dieser Ausführungsform ist es wieder von besonderem Vorteil, daß die Bewegung der angesaugten Luft in gleicher Richtung mit dem Getreidestrom erfolgt.
Die beschriebene Anordnung läßt sich nicht nur als Entstaubungsanlage, sondern auch als Silobelüftung zum Zwecke der Gesunderhaltung des Getreides verwenden. Es ist bekannt, daß gerade die Silokuppen diejenigen Stellen sind, an welchen das Getreide am schnellsten Schädigungen, insbesondere durch Witterungseinflüsse, ausgesetzt ist.
Es ist daher von größter Wichtigkeit, an Hand der Erfindung ein Mittel zu besitzen, um auf einfachste und billigste Weise unter Umständen alle Kuppen gleichzeitig mit Frischluft oder gegebenenfalls auch präparierter, z. B. getrockneter oder gekühlter Luft zu versorgen, welche geeignet ist, diese Schädigungen auszuschalten. Sollen beispielsweise sämtliche Kuppen belüftet werden, so führt man die Frisch luft an der am weitesten von der Absaugestelle entfernten Zelle zu.
Soll nur ein Teil belüftet werden, so kann man die Verbindungsöffnungen zwischen den einzelnen Zellen durch von außen verstellbare Schieber wahlweise öffnen oder schließen, wobei zweckmäßigerweise in jeder an eine benachbarte Zelle grenzenden Trennwand eine Öffnung mit Schieber vorzusehen ist.
Schließlich kann die Erfindung auch dazu benutzt werden, um Luft durch den Inhalt der Zellen von unten nach oben hindurchzusaugen, sei es zum Zwecke der Trocknung oder der Kühlung des Inhaltes. Auch diese Luft kann Frischluft oder aufbereitete Luft sein.
Gemäß der Erfindung kann man weiterhin die Schieber auf den Rohren beim Abwurfwagen und bei den Drehrohrverteilern durch Klappen ersetzen. die durch einen Schuh am Wagen oder am Rohr ahgehoben werden und sich durch Gewichte oder geeignete Federkraft schließen.
Ferner wird zweckmäßig die Unterkante der Öffnung in der Wandung zwischen zwei Zellen schräg oder dachförmig ausgebildet, um ein Verschließen bzw. eine Verengung durch Staub, Getreide u. dgl. zu vermeiden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Belüftungseinrichtung für oben abgeschlossene Zellensilos für Getreide u. dgl. mit einer einzigen Absaugevorrichtung für mehrere Zellenräume zum Absaugen der über dem Lagergut befindlichen Luft, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Silozellen an oder in der Nähe des oberen Randes durch Wanddurchbrüche untereinander in Verbindung stehen.
2. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Silozellen eine Öffnung zur Ergänzung der aus den Zellen abgesaugten Luft aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand der Wanddurchbrüche abgeschrägt oder dachförmig ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddurchbrüche der Silozellen mit Absperrvorrichtungen. z. B. Schieber, Klappen od. dgl., versehen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber an den Rohren beim Abwurfwagen und bei den Drehrohrverteilern durch Klappen ersetzt werden, die durch einen Schuh am Wagen oder am Rohr abgehoben werden und sich durch Gewichte oder eine geeignete Federkraft schließen.