DE912784C

DE912784C - Zugmaschine mit einem von ihr angetriebenen, als Seil ausgebildeten Zugorgan zur Einfuehrung der Gabel eines Anhaengers in das Kupplungsmaul der Zugmaschine

Info

Publication number: DE912784C
Application number: DEH12388A
Authority: DE
Original assignee: MATHILDE HILLE GEB WUELFING
Current assignee: MATHILDE HILLE GEB WUELFING
Priority date: 1952-05-01
Filing date: 1952-05-01
Publication date: 1954-06-03

Description

Das Zusammenkuppeln von Zugmaschinen mit Anhängern ist nicht nur mühevoll, sondern auch gefährlich. Immer wieder treten hierbei Unfälle auf. Aus diesem Grunde wurde auch neuerdings vorgeschrieben, die Kupplung mit einer Vorrichtung auszustatten, die die Anhängergabel etwa in der jeweiligen Kupplungshöhe zu halten vermag, so daß sie nur noch in seitlicher Richtung in die Kupplung eingeführt zu werden braucht.
Es sind zwar bereits Vorrichtungen zum Ankuppeln eines Anhängers an einem Zugwagen mit einer auf diesem gelagerten und vom Fahrzeugmotor anzutreibenden Windetrommel für ein an dem Anhänger befestigtes Seil bekannt. Bei diesen wird die Seiltrommel vom Fahrzeugmotor beim Rückwärtsfahren des Zugwagens derart angetrieben, daß das Seil gespannt bleibt.
Eine in dieser Weise starr angetriebene Seiltrommel vermag aber den wechselnden Verhältnissen nicht gerecht zu werden, wie sie beim Ankuppeln eines Anhängers an einen Motorwagen, insbesondere auf Steigungen oder Gefällen dauernd auftreten. Ein Anhänger mit Auflauf- bzw. Fallbremse, läuft nämlich auf abfallender Fahrbahn sofort auf den Zugwagen auf, wenn seine Gabel durch einen Seilzug angehoben wird. Erfolgt nun das Heranholen des Anhängers mittels der Winde mit gleichbleibender Geschwindigkeit, so wird die Gabel durch den schneller auflaufenden Anhänger wieder abfallen. Dadurch wird der Anhänger wieder gebremst, und er bleibt unter Umständen in ungünstiger Stellung wieder stehen. Hebt der Seilzug die Gabel erneut an, so läuft der Anhänger schneller nach und so wiederholt sich der Vorgang. Ein Kuppeln, d. h. ein Anheben der Gabel bis zur Kupplungshöhe ist praktisch ausgeschlossen.
Diese Nachteile werden mit Sicherheit gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß das Zugorgan an dem Kolben eines an der Zugmaschine gelagerten Preßluftzylinders angreift, der aus dem Bremsluftzylinder gespeist wird.
Bei Verwendung einer solchen Vorrichtung steht das Zugorgan nämlich immer elastisch unter Spannung, da es von dem Kolben des Druckzylinders stets je nach der augenblicklichen Belastung schneller oder langsamer nachgezogen wird. Dadurch wird ein einwandfreier Kupplungsvorgang gewährleistet.
Es ist vorteilhaft, daß das Zugorgan unter, über oder neben dem an der Zugmaschine sitzenden Kupplungsmaul geführt ist und an einem Ausleger der Anhängergabel angreift, dessen Exzentrizität die zentrale Einführung der Anhängergabel in die Kupplung sichert.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Unter einem Motorwagen a ist erfindungsgemäß ein Druckluftzylinder b angeordnet, der aus dem üblichen Bremsluftbehälter c gespeist wird. An seinem Kolben d greift ein Zugseil e an, das unter, über oder auch neben der Kupplung f durch eine Führung g läuft.
Dieses Zugseil e ist an einem Ausleger h der Gabel i des Anhängers k anzuhängen. Dann kann der Fahrer entweder die Bremse des Anhängers k lösen und den Kolben d im Preßluftzylinder b, beispielsweise durch Umlegen eines besonderen Ventils m, zurückziehen, um dadurch die Anhängergabel i automatisch zentrisch in die Kupplung f einzuführen. Ebenso kann der Fahrer jedoch auch den Anhänger k abgebremst stehenlassen und den Motorwagen so langsam zurücksetzen, daß der gleichzeitig zu betätigende Preßluftkolben d die Anhängergabel i in die Kupplung f einzuführen vermag.
Die neue Konstruktion benötigt also kein zusätzliches Bedienungspersonal mehr, das Kuppeln kann stets durch einen einzigen Mann, und zwar beispielsweise allein durch den Fahrer vorgenommen werden, und außerdem entfällt die Notwendigkeit, während des Kuppelns einen Mann zwischen den Fahrzeugen arbeiten zu lassen, sei es auch nur um die Anhängergabel i entsprechend den neuen Vorschriften in seitlicher Richtung zu steuern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Zugmaschine mit einem von ihr angetriebenen, als Seil ausgebildeten Zugorgan zur Einführung der Gabel eines Anhängers in das Kupplungsmaul der Zugmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugorgan an dem Kolben eines an der Zugmaschine (a) gelagerten Preßluftzylinders (b) angreift; der aus dem Bremsluftzylinder (c) gespeist wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugorgan (e) unter, über oder neben dem an der Zugmaschine (a) sitzenden Kupplungsmaul (f) geführt ist und an einem Ausleger (h) der Anhängergabel (i) angreift, dessen Exzentrizität die zentrale Einführung der Anhängergabel (i) in die Kupplung (f) sichert. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 429 615.