DE912428C - Verfahren und Vorrichtung zum Schlichten von Oberflaechen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schlichten von Oberflaechen

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DE912428C
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grinding
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tool
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DEC298D
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David A Wallace
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    • B24GRINDING; POLISHING
    • B24BMACHINES, DEVICES, OR PROCESSES FOR GRINDING OR POLISHING; DRESSING OR CONDITIONING OF ABRADING SURFACES; FEEDING OF GRINDING, POLISHING, OR LAPPING AGENTS
    • B24B35/00Machines or devices designed for superfinishing surfaces on work, i.e. by means of abrading blocks reciprocating with high frequency
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B24GRINDING; POLISHING
    • B24BMACHINES, DEVICES, OR PROCESSES FOR GRINDING OR POLISHING; DRESSING OR CONDITIONING OF ABRADING SURFACES; FEEDING OF GRINDING, POLISHING, OR LAPPING AGENTS
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    • B24B33/02Honing machines or devices; Accessories therefor designed for working internal surfaces of revolution, e.g. of cylindrical or conical shapes

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Schlichten von Oberflächen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, mittels welcher der Oberfläche eines Werkstückes mit zahlreichen, von einem vorhergehenden Materialentfernungsvorgang herrührenden, kleinen Vorsprüngen und Riefen ein im wesentlichen glattes, spiegelartiges Aussehen verliehen werden kann.
  • Auf einem Werkstück werden Oberflächen von bestimmten Abmessungen im allgemeinen durch Materialentfernungsvorgänge, z. B. durch Drehen, erzeugt. Spuren der Werkzeugwirkung in der Form von Graten oder Auszackungen können auf diesen Flächen leicht beobachtet werden und sind unvermeidliche Folgen der Bearbeitung. Solche Oberflächen können durch Schleifen glatter gestaltet werden, wobei im allgemeinen eine sich drehende Schleifscheibe zur Einwirkung auf die Oberfläche gebracht wird. Das Schleifen ist auch ein Materialentfernungsvorgang. Die Schleifkörnchen der Schleifscheibe, die mit der Oberfläche im wesentlichen in linearer Berührung stehen, schneiden in die durch die vorhergehende Bearbeitung auf der Oberfläche gebildeten, groben Grate hinein und entfernen dieselben bis zu einem gewissen Grade, und zwar in Abhängigkeit von der Winkelstellung der Schleifscheibe zur Oberfläche. Die Schleifkörnchen der Schleifscheibe hinterlassen aber wiederum mehr oder weniger regelmäßige, kleinere Kratzer in der Oberfläche, die bei den gewöhnlichen Schleifverfahren unvermeidlich sind. Um bessere Oberflächen zu erhalten, hat man versucht, feinkörnige Schleifscheiben bei geringerer Geschwindigkeit und unter bedeutendem Druck anzuwenden; dieser Vorgang hat eine polierende Wirkung, indem die von der vorhergehenden Bearbeitung herrührenden Vorsprünge zertrümmert werden und infolge der entwickelten Wärme und des Druckes auf der Oberfläche zu Schmiermetall schmelzen, wobei charakteristische Schleifkerben im Schmiermetall verbleiben. Für Innenschleifen wird zur Erzielung einer besseren Oberfläche auch Honen verwendet, wobei Schleifsteine von verhältnismäßig großer Oberfläche unter hohem Druck und mit kombinierter Dreh- und Querbewegung zur Anwendung kommen. Hierdurch werden die ursprünglichen Vorsprünge wiederum in einen Schmiermetallüberzug auf der Oberfläche verwandelt, und für das Honen charakteristische, kreuzlinienmusterartige Schleifkerben verbleiben in dem Überzug. Ferner wurde der etwas abweichende Läppvorgang verwendet, bei welchem loses Schleifmittel mit Hilfe eines porösen Trägers, wie z. B. Gußeisen oder Leder, auf die Oberfläche gerieben wird. Dieses Verfahren ist vor allem ein Handpoliervorgang, der von der Gewandheit des Bearbeiters abhängt; außerdem kann die erhaltene Oberfläche Schmiermetall enthalten und weist stets zahlreiche zufällige Kratzer auf, die durch die Schleifkörner verursacht wurden und beim Läppvorgang unvermeidlich sind. Nur die oben beschriebenen Verfahren oder deren Abarten waren bisher zur Erzeugung glatter Oberflächen von genauen Abmessungen bekannt. Wenn derart bearbeitete Oberflächen praktisch in solchen Fällen verwendet werden, in denen sie in Reibungsberührung mit anderen Oberflächen treten, z. B. in Lagern, werden die Vorsprünge und das Schmiermetall schnell abgetragen oder abgeblättert. Dies geschieht selbst in der Gegenwart eines Schmiermittels, ausgenommen bei sehr geringem Druck, da die Vorsprünge den Schmiermittelfilm durchbrechen und mit der benachbarten Oberfläche in Eingriff treten. Die sich daraus ergebende kleine Änderung der Abmessungen verursacht eine Lockerung und die losgetrennten Metallteilchen können durch Erzeugung von neuen Zacken und Kratzern die Oberfläche immer mehr verschlechtern.
  • Der Hauptzweck der Erfindung liegt darin, die von den vorhergehenden Bearbeitungsvorgängen herrührenden Vorsprünge ohne Erzeugung von neuen Kratzern oder Schmiermetall zu entfernen und hierdurch die wahre glatte Oberfläche eines Werkstückes unterhalb der Vorsprünge; d. h. die dem Boden der zwischen den anfänglichen Vorsprüngen liegenden Riefen benachbarte, wahre glatte Fläche, zum Vorschein bringen.
  • ach der Erfindung wird dieses Ziel erreicht und der Oberfläche eines Werkstückes mit zahlreichen, von einem vorhergehenden Materialentfernungsvorgang herrührenden kleinen Vorsprüngen und Riefen ein im wesentlichen glattes spiegelartiges Aussehen dadurch verliehen, daß eine an sich gekannte, Schleifkörnchen enthaltende Schleifeinrichtung unter Zwischenlegen eines Schmiermittelfilms gegen die Werkstückoberfläche gepreßt und zwischen der Schleifeinrichtung und der Oberfläche eine Relativbewegung herbeigeführt wird, deren Richtung und Geschwindigkeit sich stetig ändert, wobei der Anpreßdruck, die Viskosität des Schmiermittels und die Geschwindigkeit der Relativbewegung derart gewählt und einander angepaßt sind, daß die Schleifkörnchen der Schleifeinrichtung anfangs den Schmiermittelfilm unterbrechen und mit den Vorsprüngen der Oberfläche in Berührung treten, um diese in allen Richtungen im wesentlichen gleichmäßig abzutragen, daß aber nach einem vorher bestimmten Maß des Abtragens der Schmiermittelfilm kontinuierlich wird und ununterbrochen ist und Berührung der Schleifkörnchen mit der Oberfläche verhindert, so daß kein weiterer Werkstoff entfernt wird.
  • Die auf der Oberfläche nach der Entfernung der Vorsprünge gegebenenfalls noch vorhandenen Marken sind nur die Überreste von wenigen, im ursprünglichen oder vorhergehenden Oberflächenbearbeitungsvorgang erzeugten, besonders tiefen Riefen. Diese Marken befinden sich unterhalb der glatten Hauptfläche und sind infolgedessen bei der Anwendung der Oberfläche für gewerbliche Zwecke, z. B. in Lagern, völlig unschädlich. Vorzugsweise ist die berührende relative Bewegung zwischen dem Schleifelement und der Oberfläche eine Resultierende von mindestens zwei in verschiedenen Richtungen erfolgenden Einzelbewegungen, wobei die Geschwindigkeit der Bewegung mindestens einer dieser Einzelbewegungen zyklisch verändert wird. Auch die Größe des Druckes zwischen dem Schleifelement und der Oberfläche kann zyklisch verändert werden. Die relative Bewegung zwischen dem Schleifelement und der Oberfläche erfolgt vorzugsweise mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit und ergibt eine scheuernde Wirkung auf die Oberfläche in Gegenwart eines schmierenden Kühlmittels, ohne daß die Oberfläche bis zum bildsamen Zustand erhitzt wird.
  • Die relative Bewegung der Werkstückoberfläche und des Schleifelements ist vorzugsweise eine Resultierende von zwei oder mehreren Komponenten der relativen Bewegung des Werkstückes und des Schleifelements. Diese Einzelbewegungen können aus einer Drehbewegung einer zylindrischen Außen-oder Innenfläche und einer kurzen stoßweisen, hin und her gehenden Bewegung des Schleifelements in der Richtung der Drehachse des Werkstückes bestehen, oder aus einer drehenden und hin und her gehenden Bewegung des Schleifelements relativ zum Werkstück oder des Werkstückes relativ zum Schleifelement. Dieser Bewegungsfaktor des Verfahrens verhindert ein wiederholtes Bestreichen derselben Flächenteile des Werkstückes durch örtliche, Teile des Schleifmaterials und erzeugt eine scheuernde Wirkung auf das Werkstück. Wenn das zu bearbeitende Werkstück länger ist als das Schleifelement, kann dasselbe längs des Werkstückes bewegt werden, während es sich in Berührung mit demselben hin und her bewegt.
  • Zwecks Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden ein Werkstück mit einer zu schlichtenden Oberfläche und ein aus Naturstein oder zusammengepreßten Sandteilchen entsprechender Körnung bestehendes Schleifelement so angeordnet, daß sie in Berührung miteinander relative Schleifbewegungen ausführen. Wenn zylindrische Oberflächen eines Werkstückes zu bearbeiten sind, werden dieselben vorzugsweise in drehende Bewegung versetzt, während das Schleifelement relativ zum Werkstück eine hin und her gehende Bewegung in der Richtung seiner Drehachse ausführt. Beim Schlichten von ebenen oder Endflächen kann das Werkstück um eine diese Fläche schneidende Achse in Drehung versetzt werden, während das Schleifelement in radialer Richtung zu dieser Achse hin und her bewegt wird. Zylindrische Innenflächen können durch gleichzeitige drehende und hin und her gehende Bewegung des Schleifelements geschlichtet werden, während dasselbe nachgiebig in Schleifberührung mit denselben gehalten wird. Verschiedene Arten und Richtungen der Einzelbewegungen können angewendet werden, um eine gewünschte resultierende, relative Bewegung zwischen Werkstück und Schleifelement abzuleiten.
  • Der Druck, mit welchem die Schleifelemente gegen die zu schlichtende Werkstückoberfläche angepreßt werden und die Geschwindigkeit der resultierenden Bewegung zwischen dem Werkstück und dem Schleifelement werden auf geringen Werten gehalten im Vergleich zu den Drücken und Geschwindigkeiten der relativen Bewegung, die beim Schleifen, Zerspannen, Abziehen, Drehen und anderen üblichen Arbeitsverfahren angewendet werden, durch welche beträchtliche Materialmengen vom Werkstück entfernt werden. Beim Schlichten der Oberflächen von Werkstücken aus Gußeisen, Stahl oder Aluminium werden beispielsweise vorzugsweise Anpreßdrücke von 2,67 bis 2,85 kg/cm2 angewendet, wobei Drücke von 3,57 kg/cm2 oder weniger befriedigende Ergebnisse liefern. Die relative Drehbewegung eines solchen Werkstückes und des Schleifelements erfolgt vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von Io bis I5 m/min, wobei eine Geschwindigkeit von I5 m/min oder weniger befriedigende Ergebnisse liefert. Die Geschwindigkeit der relativen hin und her gehenden Bewegung des Werkstückes und des Schleifelements beträgt vorzugsweise 4,5 bis 7,6 m/min, wobei befriedigende Ergebnisse bei einer Geschwindigkeit von I5 m/min erzielt werden können. Solche Schlichtverfahren werden mit Schleifelementen oder Steinen aus 5oo Maschensieb-Sand (= I6 Mikron) ausgeführt in Gegenwart eines Öls mit einer Viskosität nach Saybolt von 46o Sekunden bei einer Temperatur von 38° C.
  • Die Geschwindigkeit der resultierenden Relativbewegung zwischen dem Werkstück und dem Schleifelement und der Druck, mit welchem das letztere gegen das Werkstück angepreßt wird, sind genügend niedrig, um eine Erhitzung der Haut des Werkstoffes an der zu bearbeitenden Oberfläche bis zu einem Zustand verformbarer Bildsamkeit zu verhindern. Es wurde gefunden, daß bei Anwendung übermäßig hoher Drücke und Geschwindigkeiten ein plötzlicher Temperaturanstieg des bearbeiteten Flächenteilchens erfolgt, in manchen Fällen auf Temperaturen von 3I5 bis 37o° C, wodurch dieselben durch die Sandteilchen des Schleifelements zerkratzt werden.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung wird dieselbe nunmehr unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
  • Fig. I ist eine vergrößerte schematische Schnittansicht eines Werkstückes mit einer zu schlichtenden Oberfläche; Fig. 2 ist eine Fig. I ähnliche Ansicht des Werkstückes, nachdem es dem erfindungsgemäßen Schlichtvorgang unterworfen wurde; Fig. 3 zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Ausführungsform der Schlichtvorrichtung gemäß der Erfindung, mittels welcher der erfindungsgemäße Schlichtvorgang auf das Schlichten der Oberflächen von Walzen angewendet werden kann; Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3 ; Fig. 4A ist ein Querschnitt nach der Linie 4A-4A der Fig.3; Fig. 5 ist eine vergrößerte Ansicht eines Werkzeuges der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Vorrichtung, größtenteils im Längsschnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 3, welcher die mit dem Werkzeug vereinigte Druckausübungsvorrichtung zeigt; Fig. 6 ist eine teilweise; Fig. 5 ähnliche Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Vorrichtung; Fig. 7 ist ein Vertikalschnitt durch eine Walzmaschine, die mit einer Walzenschlichtvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist und mit welcher der erfindungsgemäße Schlichtvorgang ausgeführt werden kann; Fig.8 ist die Seitenansicht einer Vorrichtung, durch welche die Arbeitsgeschwindigkeit der Antriebsmotoren der Vorrichtung zyklisch verändert werden kann; Fig. 8a ist ein Schnitt nach der Linie 8a-8a der Fig. 4A; Fig. 9 zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine andere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung, mittels welcher der erfindungsgemäße Schlichtvorgang auf das Schlichten der Oberflächen der Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine angewendet werden kann; Fig. io ist eine Seitenansicht des in Fig. 9 dargestellten Schleifwerkzeuges; Fig. i i ist eine vergrößerte, teilweise Ansicht des oberen Teiles des in Fig. io dargestellten Werkzeuges im Vertikalschnitt nach der Linie i i-i i der Fig. io; Fig. 12 ist eine vergrößerte Ansicht des mittleren Teiles des in Fig. io dargestellten Werkzeuges im Vertikalschnitt nach der Linie 12-12 der Fig. io; Fig. I3 ist eine vergrößerte Ansicht des unteren Teiles des in Fig. Io dargestellten Werkzeuges im Vertikalschnitt nach der Linie I3-I3 der Fig. Io; Fig. I4 ist ein waagerechter Querschnitt nach der Linie I4-I4 der Fig. I3; Fig. I5 ist ein waagerechter Querschnitt nach der Linie I5-I5 der Fig. I2; Fig.I6 zeigt schematisch im Vertikalschnitt einen Schieber zur entsprechenden Steuerung des auf das in den Fig. 9 bis I5 dargestellte Schleifwerkzeug ausgeübten Flüssigkeitsdruckes; Fig. I7 ist ein Vertikalschnitt des in Fig. I6 dargestellten Schiebers, der schematisch eine elektrische Antriebsvorrichtung und eine Schaltung für dieselbe zeigt; Fig.I8 zeigt im Vertikalschnitt den Schalter dieser elektrischen Antriebsvorrichtung; Fig. I9 zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine andere Ausführungsform der Oberflächenschlichtvorrichtung gemäß der Erfindung, die eine besondere Einrichtung zur Kühlung der geschlichteten Oberfläche aufweist; Fig. 2o ist eine Fig. I9 ähnliche Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Vorrichtung; Fig. 2I ist ein Vertikalschnitt nach der Linie 2I-2I der Fig. 2o.
  • Im wesentlichen besteht der Schlichtvorgang gemäß der vorliegenden Erfindung in der Entfernung aller Unebenheiten, die über eine vorher bestimmte Grundlinie I2 Hervorragen, wie es Fig. I zeigt, ohne dabei durch Entfernung eines Teiles des unterhalb der Grundlinie I2 befindlichen Materials zusätzliche Unebenheiten zu erzeugen. Wenn das Schleifelement in Eingriff mit der zu schlichtenden Oberfläche gebracht wird, erfaßt es zuerst die Spitzen der Graste Io. Da das Schleifelement mit der zu schlichtenden Oberfläche unter einem vorher bestimmten Druck im Eingriff gehalten wird, ist der spezifische Druck zwischen den Spitzen der Grate und dem Schleifelement sehr hoch und infolgedessen ist auch die Geschwindigkeit hoch, mit welcher die Spitzen der Grate durch Querbewegung des Schleifelements entfernt werden. Wenn die Spitzen der Grate entfernt sind, tritt das Schleifelement mit Teilen der Grate von allmählich zunehmender Fläche in Eingriff, was eine Verringerung des spezifischen Druckes zwischen denselben und infolgedessen eine verringerte Schnittgeschwindigkeit oder Materialwegnahme verursacht, die jedoch bei Annäherung an die Linie I2 erwünscht ist. Die Fläche des mit dein Schleifelement im Eingriff stehenden Materials, das infolgedessen entfernt wird, nimmt bei Annäherung an die Linie I2 immer mehr zu, und der spezifische Druck zwischen den relativ zueinander beweglichen Oberflächen nimmt dementsprechend ab.
  • Wenn Öl auf eine Oberfläche aufgebracht wird, bildet es auf derselben bekanntlich einen Ölfilm, der bewirkt, daß eine andere mit ihr im Eingriff stehende Oberfläche auf derselben leicht gleiten kann, vorausgesetzt, daß der spezifische Druck zwischen den beiden nicht genügend groß ist, um diesen Ölfilm zu zerreißen, in welchem Fall sich die beiden Oberflächen unter Erzeugung von Reibung in direktem Eingriff miteinander befinden. Die Stärke des Ölfilms ändert sich mit der Viskosität des Öls und mit der Temperatur desselben.
  • Um diese Tatsache auszunutzen, wird auf die zu schlichtende Oberfläche Öl aufgebracht. Das verwcndete Öl weist eine solche Viskositit auf, daß der spezifische Druck zwischen dem Schleifelement und der Oberfläche genügend groß ist. um den Ölfilm zu zerreißen, wenn das Schleifelement die Spitzen und später die mittleren Teile der Grate Io erfaßt, die jedoch nicht genügend groß ist, um den Ölfilm zu zerreißen, wenn die Grundlinie I2 erreicht ist, so daß das Schleifelement veranlaßt wird, die Vorsprünge zu erfassen und ihre Höhe zu verringern, bis der allmählich abnehmende spezifische Druck nicht mehr genügt, den Ölfilm zu zerreißen, worauf das Schleifelement leicht über denselben hinweggleitet.
  • Offenbar muß der auf das Schleifelement ausgeübte Druck in einem solchen Verhältnis zur Berührungsfläche desselben und zur Viskosität des verwendeten Öls stehen, daß der Ölfilm durch das Schleifelement so lang zerrissen wird, bis die erwünschte Glätte der Oberfläche erreicht ist, worauf der Ölfilm eine ununterbrochene Oberfläche bildet, über welche das Schleifelement leicht hinweggleitet, ohne weiteres Material zu entfernen. Außerdem muß die Unebenheit der Berührungsfläche des Schleifelements bei Bestimmung des auf dieselbe ausgeübten Druckes in Betracht gezogen werden, um den spezifischen Druck im richtigen Verhältnis zur Stärke des Ölfilms zu erhalten. Wenn der spezifische Druck im Verhältnis zur Viskosität des Öls zu hoch ist, so daß der Ölfilm beim geringsten spezifischen Druck zerrissen wird, nimmt das Schleifelement weiter Material weg, nachdem die Grundlinie I2 erreicht ist, was jedoch unerwünscht ist, und wenn der spezifische Druck im Verhältnis zur Viskosität des Öls zu gering ist, werden nur die Spitzen der Grate entfernt, und es ergibt sich eine schlecht geschlichtete Oberfläche.
  • Bei sehr genauen Schlichtvorgängen ist es erwünscht, das Öl, das zur Vermeidung örtlicher Erhitzung auch als Kühlmittel dient, auf einer gleichmäßigen vorher bestimmten Temperatur zu erhalten, wobei die Stärke des Ölfilms abnimmt, wenn die Temperatur des Öls zunimmt.
  • Bei genauer Überwachung des spezifischen Druckes und der Stärke des Ölfilms kann der Feinheitsgrad der Schlichtung in beträchtlichen Grenzen verändert werden.
  • Obwohl oben erwähnt wurde, daß Öl verwendet wird, um zu verhindern, daß die zu schlichtende Oberfläche über das gewünschte Maß hinaus abgeschliffen wird, kann zu diesem Zweck offenbar auch irgendein anderes Material verwendet werden, das einen Schutzfilm oder Überzug bildet und leicht wieder bildet, der innerhalb praktischer Grenzen dem Zerreißen widersteht und jenseits dieser Grenzen des Zerreißens und die direkte Berührung zwischen dem Schleifelement und der zu schlichtenden Oberfläche erlaubt. Obwohl zahlreiche Arten ven relativen Schleifbewegungen des Werkstückes und des Schleifelements angewendet werden können, ist die erwähnte Kombination einer drehenden Bewegung und einer oder mehrerer hin und her gehender Bewegungen vorzuziehen. Die Geschwindigkeiten jeder oder aller einzelnen Bewegungen können zyklisch verändert werden, und wenn eine Vorwärtsbewegung des das Schleifelement tragenden Werkzeuges ausgeführt wird, kann während des Schlichtvorganges auch die Geschwindigkeit dieser Bewegung zyklisch verändert werden. Da die Richtung der resultierenden relativen Bewegungen des Schleifelements und des Werkstückes von den Geschwindigkeiten der entsprechenden einzelnen Bewegungen abhängt, bewirkt eine zyklische Veränderung der Geschwindigkeiten der einzelnen Bewegungen Änderungen der Richtungen der resultierenden Bewegungen, so daß alle Teile der Oberfläche des Werkstückes von relativen Bewegungen in mehreren Richtungen bestrichen werden. Die zyklische Veränderung einer oder mehrerer einzelner Bewegungen kann derart erfolgen, daß die Richtung der während wechselweise aufeinanderfolgenden Halbperioden der relativen hin und her gehenden Bewegungen auftretenden aufeinanderfolgenden resultierenden Bewegungen geändert wird.
  • Die in den Fig. 3 bis 8 dargestellte Schlichtvorrichtung ist besonders geeignet für das Schlichten zylindrischer Oberflächen von breiten Walzen I4, wie sie beispielsweise beim Walzen von Metall und in den Farben und Papier erzeugenden Industrien Verwendung finden. Selbstverständlich kann eine Vorrichtung von im wesentlichen derselben Bauart und von verschiedenen Abmessungen auch zum Polieren der äußeren Oberflächen von Lagern, Achszapfen und verschiedenen Gegenständen und unterschiedlicher Größe verwendet werden.
  • Die in den Fig. 3 bis 8 dargestellte Schlichtvorrichtung weist ein Rahmengestell auf, das aus einem Paar senkrecht stehender Stiftzen I5 und I6 besteht, zwischen welchen ein Paar hydraulischer Hebevorrichtungen I7 angeordnet ist. Jede. Hebevorrichtung I7 besteht aus einem Kolbenteil I8 und einem nach außen ragenden Kolbenstangenteil I9, auf welchem bei 2o zwei im Abstand voneinander angeordnete Rollenpaare 2I drehbar befestigt sind. Wie Fig. 3 zeigt, sind die Rollen 2I so angeordnet, daß sie an den entgegengesetzten Enden der Walze I4 vorgesehene Lagerteile 22 aufnehmen. Die hydraulischen Hebevorrichtungen I7 können in üblicher Weise betätigt werden, um die Achse der Walze I4 in die gewünschte Höhe und Höhenlage zu bringen. Die Walze I4 kann während des Poliervorganges durch die Hebevorrichtungen I7 frei getragen werden oder sie kann gewünschtenfalls um an den senkrecht stechenden Stützen I5 bzw. I6 vorgesehene Spitzen 23 und 24 drehbar befestigt werden.
  • Die Walze I4 kann durch einen Antriebsteil 25 in Drehung versetzt werden, der in einer Lagerplatte 26 drehbar ist, welche gemäß Fig. 3 an der linken Seite der Stütze I6 befestigt ist. Am rechten Ende des Antriebsteiles 25 ist gemäß Fig. 3 ein Klemmfutter 27 vorgesehen, welches entweder das normale Lager 22 der Walze I4 oder einen nach außen ragenden Teil 28 derselben aufnimmt. Das Klemmfutter 27 kann den Fortsatz 28 der Walze fest umfassen, um dieselbe in Drehung zu versetzen. Das linke Ende des Antriebsteiles 25 ist mit einem Schneckenrad 29 versehen, das innerhalb des an der Stütze I6 befestigten Getriebegehäusen 3o angeordnet ist. Dieses Schneckenrad steht mit einer Schnecke 3I im Eingriff, die innerhalb des Getriebegehäuses 30 zwischen im Abstand voneinander angeordneten Lagern 32 befestigt ist. Eine Antriebswelle 33 ist mit der Schnecke verkeilt, und ihr unteres Ende ist durch eine Kupplung 35 mit der Welle 36 einer aus einem Motor und einem Übersetzungsgetriebe bestehenden Einheit verbunden, die in Fig.4A mit 37 bezeichnet ist. Die Übertragungsvorrichtung 38 der Einheit 37 besteht vorzugsweise aus einem Exzentergetriebe, durch welches die Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle 36 und des Antriebsteiles 25 innerhalb vorher bestimmter Grenzen zyklisch verändert wird. Eine zyklische Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Walze I4 kann in der erwähnten Weise. erzielt werden oder ohne Verwendung eines Exzentergetriebes durch Einschaltung einer nicht dargestellten Stromsteuervorrichtung in den Stromkreis 39 des Elektromotors.
  • Die oberen Enden der Stützen I5 und I6 sind mit waagerechten Sitzen 4o versehen zur Aufnahme eines Paares längs laufender Führungsschienen 4I, die an ihren entgegengesetzten Enden durch Querschienen 42 verbunden sind. An den Querschienen 42 sind aufrecht stehende Ösen 43 befestigt, mittels welcher die Führungsschienen von dem Sitzen 40 abgehoben werden können mit Hilfe von Kranen, wie sie in Betrieben, welches Walzen der bei I4 dargestellten Art gebrauchen, gewöhnlich verwendet werden.
  • Auf den Führungsschienen 4I ist ein Werkzeugwagen verschiebbar befestigt, der in Fig. 3 mit 44 bezeichnet ist. Dieser Werkzeugwagen besteht aus einem Rahmend 45 mit einander gegenüberliegenden Seitenflanschen 46, an welchen ein Rollenpaar 47 drehbar befestigt ist, das mit der Unterkante einer Schiene 4I in Eingriff tritt, und eine zwischen den Rollen 47 liegende Rolle 48, welche mit der Oberkante einer Schiene 4I in Eingriff tritt. Der Wagen 44 kann über einer Walze I4 in der Längsrichtung hin und her bewegt werden durch ein Paar Gewindespindeln 49, die in Ausnehmungen eingeschraubt sind, welche in den, einander gegenüberliegenden Flanschen46 des Wagens ausgebildet sind. Die hinteren Enden der Gewindespindeln .49 sind in einer Ausnehmung gelagert, die in einem Querteil 5o ausgebildet ist, der sich zwischen den Führungsschienen .41 erstreckt und an denselben befestigt ist. Die rechts liegenden Enden dieser Gewindespindeln sind in Ausnehmungen gelagert, die im Querteil 52 vorgesehen sind, der ebenfalls zwischen den Schienen 4I liegt. Eine der Gew indespindeln 49 kann von der Welle eines von den Schienen 4I getragenen Reiversiermotors 53 angetrieben werden, und die andere Gewindespindel 49 ist mit der ersten durch ein nicht dargestelltes Kettengetriebe verbunden, so daß sie übereinstimmend angetrieben wird. Der Reiversiermotor 53 kann mit konstanter Drehzahl laufen oder seine Drehzahl, und dementsprechend auch die Drehzahl der Gewindespindeln 49, kann zyklisch verändert werden, indem man in den elektrischen Stromkreis 54 desselben eine Stromsteuervorrichtung einschaltet, die Stromstärke oder Spannung des Stromkreises 54 zyklisch verändert. Der Reversiermotor 53 kann also dazu verwendet werden, den Werkzeugwagen 44 über der Oberfläche der zu bearbeitenden Walze I4 vorwärts und rückwärts zu bewegen.
  • Im Rahmen 45 sind mehrere bogenförmgig angeordnete Lager 55, 56 und 57 vorgesehen, in welchen Polierwerkzeuge 58, 59 und 6o verschiebbar gelagert sind. Die Lager 55, 56 und 57 sind vorzugsweise so ausgebildet und angeordnet, daß sie die Verschiebebewegung der Werkzeuge 58, 59 und 6o auf solche Richtungen beschränken, die im wesentlichen in der Achse 6I der Walze I4 zusammenlaufen.
  • Das Werkzeug 58 besteht aus einem Gehäuse 62 von rechteckigem Querschnitt, in welchem ein Paar Schwinghebel 63 auf einem gemeinsamen Zapfen 64 drehbar befestigt ist, der in den einander gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses 62 gelagert ist. Das obere Ende jedes Hebels 63 ist mit einem verbreiterten Kopf 65 versehen, der einen Schlitz 66 aufweist, welcher sich im wesentlichen parallel zur Achse des Drehzapfens 64 erstreckt. Am oberen Ende des Gehäuses 62 ist ein Block 67 befestigt und mit einer mittleren Ausnehmung versehen, durch welche hindurch sich die Antriebswelle 68 einer aus Motor und Übersetzungsgetriebe bestehenden Einheit 69 erstreckt. Das Übersetzungsgetriebe dieser Einheit kann aus einem Exzentergetriebe bestehen, durch welches die Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle 68 zyklisch verändert werden kann. Gewünschtenfalls kann die Welle 68 die Welle eines Elektromotors sein in dessen Stromkreis eine Vorrichtung zur Änderung von Spannung oder Stromstärke eingeschaltet ist, durch welche die Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors direkt zyklisch verändert werden kann. An dem innerhalb des Gehäuses 62 liegenden Ende der Antriebswelle 68 ist ein Getrieberad 7o befestigt. Dieses kämmt an diametral gegenüberliegenden Stellen mit Ritzeln 7I, die sich nach oben erstreckende Nabenteile 72 aufweisen, welche in im Block 67 ausgebildeten Ausnehmungen gelagert sind. Jedes Ritzel 7I ist mit einer nach unten ragenden, exzentrisch angeordneten Rolle 73 versehen, die in den Schlitz 66 der Schwinghebel 63 eingreifen.
  • Das untere Ende jedes Schwinghebels 63 ist mit einem Schleifelementhalter 74 versehen, in welchem Schleifelemente 75 befestigt sind, die aus Naturstein oder aus zusammengepreßten Sandkörnern bestehen. Diese Schleifelemente bestehen aus Materialien, wie sie in üblicher Weise für Schleifzwecke verwendet werden. Die Schleifelementhalter 74 sind mit einem Paar nach oben gerichteter Flansche 94 versehen, zwischen welche die unteren Enden der Hebel 63 eingreifen und mit welchen die letzteren durch einen Zapfen 95 drehbar verbunden sind, der sich quer zur Drehachse der Rolle I4 erstreckt.
  • Die Schleifelemente 75 können die Oberfläche der Walze I4 oder eines anderen zu schlichtenden Werkstückes bearbeiten, und dieselben werden durch eine Flüssigkeitsdruckvorrichtung vorzugsweise nachgiebig gegen die Werkstückoberfläche angepreßt. Diese Vorrichtung besteht aus einem am Rahmen 45 des Werkzeugwagens befestigten Zylinder 76, in welchem ein Kolben 78 verschiebbar ist mit einer Kolbenstange 79, die am Gehäuse der Motoreinheit 69 befestigt ist. Der Kolben 78 und das Werkzeug, mit dem er verbunden ist, werden gewöhnlich durch eine Feder 78' im Zylinder 76 vom Werkstück abgedrängt. Eine biegsame Leitung oder ein Schlauch 79 steht am einen Ende mit dem oberen Teil des Zylinders 76 in Verbindung und am anderen Ende mit einem Zylinder 8o, der mit einem Tauchkolben 83 versehen ist, welcher eine nach außen ragende Kolbenstange 82 aufweist. Im Zylinder 8o ist ein Kolben 8I verschiebbar angeordnet, der gewöhnlich, wie Fig. 5 zeigt, durch eine Feder 84 nach oben gedrückt wird, die zwischen dem Kolben 8I und dem Tauchkolben 83 gelagert ist. Das Innere der Flüssigkeitsdruckvorrichtung ist vom Kolben 78 des Zylinders 76 bis zum Kolben 8I des Zylinders 8o mit einer Flüssigkeitssäule gefüllt, auf welche die Ausdehnungskraft der Feder 84 wirkt. Die Wirkung der Feder 84. kann gewünschtenfalls auf einem gewählten konstanten Wert gehalten oder sie kann durch einstellbare Verstellung des Tauchkolbens 83 verändert werden. Eine zyklische Veränderung der Zusammendrückung der Feder 84 und eine dementsprechende Veränderung des Druckes, mit welchem die Elemente 75 durch die Flüssigkeitssäule im Schlauch 79 gegen das Werkstück angepreßt werden, kann erzielt werden, indem man eine Daumenscheibe 85 auf die Tauchkolbenstange 82 einwirken läßt (Fig.5). Die Daumenscheibe 85 kann auf der Welle 86 eines Motors 87 oder einer anderen Antriebsvorrichtung nicht drehbar befestigt sein.
  • Die Ritzel 71, durch welche die Schwinghebel 63 betätigt werden, können gleich groß sein, oder eines dieser Ritzel kann einen größeren Durchmesser aufweisen als das andere, wie in der Zeichnung veranschaulicht. Eine Verschiedenheit der Größe der Ritzel 71 wird eine entsprechende Verschiedenheit der Schwingungsgeschwindigkeit der Hebel 63 bewirken. Der Grad der Exzentrizität der auf den Ritzeln 71 angeordneten Exzenter 73 kann verschieden sein, um Schwingungsstöße von derselben oder von verschiedener vorherbestimmter Länge zu erzeugen, während die Schwingungszahl je Zeiteinheit beider Hebel durch die Größe der Ritzel 7I wahlweise vorher bestimmt werden kann. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist ein Schlichtwerkzeug vorgesehen, das ein Paar unabhängig voneinander hin und her beweglicher Elemente 75 aufweist, die sowohl dieselbe oder eine verschiedene Anzahl Stöße je Zeiteinheit ausführen können als auch Stöße von derselben oder von verschiedener Länge.
  • Das Werkzeug 6o ist im wesentlichen mit dem Werkzeug 58 identisch und ist mit einer Flüssigkeitsdruckvorrichtung derselben Art versehen, wie sie das Werkzeug 58 aufweist, um dessen Schleifelemente gegen das Werkstück anzupressen. Das Werkzeug 59 ist von ähnlicher Bauart wie die Werkzeuge 58 und 6o, jedoch ist im Werkzeug 59 nur ein einziger Schwinghebel 88 vorgesehen.
  • Einer der Schwinghebel 63 oder beide Schwinghebel der Werkzeuge 58 und 6o können die in Fig. 6 mit 89 bezeichnete Konstruktion aufweisen. Gemäß Fig.6 weist einer dieser Schwinghebel ineinander verschiebbare Teile 9o und 9I auf, zwischen welchen eine Feder 92 angeordnet ist, um den Anpreßdruck der Elemente 75 der Werkzeuge auf das Werkstück vorher bestimmen zu können.
  • Wenn nur einer der beiden Schwinghebel eines Werkzeuges, z. B. des Werkzeuges 58, ineinander verschiebbare Teile aufweist, zwischen welchen gemäß Fig. 6 eine Feder angeordnet ist, dann können die Drücke, mit welchen die entsprechenden Schwinghebel gegen das Werkstück angepreßt werden, verschiedene Werte aufweisen, und die verschiedenen Werte dieser Drücke werden trotz der erwähnten zyklischen Veränderung derselben aufrechterhalten.
  • Schmiermittel wird auf die Oberfläche des Werkstückes durch auf dem Wagen 44 befestigte Düsen 97 aufgebracht, die von einer nicht dargestellten Quelle durch entsprechende Leitungen 98 mit Schmiermittel gespeist werden.
  • Um ein besonderes Beispiel der Länge der Stöße und der Geschwindigkeit der hin und her gehenden Bewegung zu geben, die vorteilhaft beim erfindungsgemäßen Schlichten der Oberfläche einer Walze angewendet werden, wurden die Schleifelemente in Fig. 4 mit römischen Ziffern I bis V bezeichnet. Die Länge der Stöße der Elemente I,II, III, IV und V kann 3,2 bzw. 4,8 bzw. 6,4 bzw. 9,6 bzw. I2,8 mm betragen, und diese Schleifelemente können 5oo-, 4oo-, 3oo-, 25o- bzw. 200mal je Minute hin und her bewegt werden. Die Geschwindigkeiten der hin und her gehenden Bewegung der Schleifelemente jedes der Werkzeuge 58, 59 und 6o sowie die Umdrehungsgeschwindigkeit des Werkstückes können auf konstanten Werten gehalten oder in der oben angegebenen Weise zyklisch verändert werden. Es kann zyklische Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit des Werkstückes stattfinden, während die Geschwindigkeit der hin und her gehenden Bewegung der Schleifelemente ebenfalls zyklisch verändert wird, oder es wird bloß eine dieser zyklischen Veränderungen durchgeführt. Gemäß Fig. 7 ist die Schlichtvorrichtung gemäß der Erfindung als zugehöriger Teil einer Walzmaschine Ioo dargestellt, die aus einer Grundplatte IoI und senkrecht stehenden Seitenrahmenteilen Io2 besteht, zwischen welchen ein Paar Walzen Io3 und Io4 gelagert ist. Auf der Grundplatte der Walzmaschine sind nahe den in der Längsrichtung einander gegenüberliegenden Enden ein Paar senkrecht stehende Säulen Io5 befestigt, von welchen in Fig. 7 nur eine dargestellt ist. Auf jeder der Säulen Io5 sind Arme Io6 senkrecht verschiebbar, welche sich gegen die Walzen Io3 und Io4 hin erstrecken. Jeder Arm Io6 ist mit einer Schiene Io7 versehen, zwischen welchen ein Schlichtwerkzeugwagen Io8 zwecks hin und her gehender Bewegung in der Längsrichtung der Walzen Io3 und Io4 befestigt ist.
  • Der Schlichtwerkzeugwagen Io8 ist von ähnlicher Bauart wie der in den Fig.3 und 4 dargestellte Schlichtwerkzeugwagen 44 und ist mit Schlichtwerkzeugen 58, 59 und 6o versehen, die mit den entsprechenden, in den Fig. 3 und 4 dargestellten Schlichtwerkzeugen im wesentlichen identisch sind. Die Schlichtwerkzeuge der in Fig. 7 dargestellten Vorrichtung sind mit einer in Fig. 7 nicht dargestellten Flüssigkeitsdruckvorrichtung versehen, die im wesentlichen mit der in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellten identisch ist, und diese Werkzeuge können in genau derselben Weise betätigt werden, wie es für die Ausführungsform der Erfindung gemäß den Fig. I bis 6 beschrieben wurde.
  • Der Wagen Io8 ist mit Rollen Io9 versehen, welche auf den Schienen 107 aufsitzen, um die glatte hin und her gehende Bewegung des Wagens und der Schlichtwerkzeuge längs der Walzen Io3 und 104 zu erleichtern. Diese hin und her gehende Bewegung wird durch eine Gewindespindel IIo bewirkt, die in eine am Rahmen des Wagens Io8 vorgesehene Ausnehmung III eingeschraubt ist. Die Gewindespindel III kann in derselben Weise angetrieben werden wie die Getriebespindeln q:9 der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung.
  • Der Werkzeugwagen io8 und die auf ihm angeordneten Werkzeuge sind in vertikaler Richtung einstellbar gelagert, so daß die Schleifelemente der Werkzeuge wahlweise entweder mit der Walze 103 oder mit der Walze io4 in Eingriff gebracht werden können. Während der normalen Tätigkeit der Walzen können die Werkzeuge in eine Stellung oberhalb der oberen Walze 103 gebracht werden, um die Zugänglichkeit der Walzen nicht zu beeinträchtigen. Diese Einstellung des Werkzeugwagens io8 und der auf ihm angeordneten Werkzeuge kann durch die Drehung von Gewindespindeln 112 bewirkt werden, die sich längs je einer Säule io5 erstrecken und in Ausnehmungen 113 eingeschraubt sind, die in den Armen io6 vorgesehen sind.
  • Eine zyklische Veränderung der Drehzahl eines der Motoren, die zum Antrieb des Werkstückes oder der Werkzeuge dienen, kann mittels der in Fig.8 dargestellten Vorrichtung bewirkt werden, die aus einem Widerstand 12o besteht, welcher mehrere feste Kontaktelemente I2I und ein bei I23 drehbar gelagertes Kontaktelement I22 aufweist. Das obere Ende des Hebels I22 ist durch einen Lenker I23' mit einem Betätigungshebel I24 verbunden, der bei I25 auf einem Träger I26 drehbar gelagert ist. Auf dem Träger I26 ist ferner ein Schneckenrad I27 drehbar befestigt, auf welchem eine Daumenscheibe I28 nicht drehbar angeordnet ist, die mit dem Hebel I24 im Eingriff steht, der gewöhnlich durch eine Feder I35 um seine Drehachse I25 in Gegenuhrzeigersinn gegen die Daumenscheibe I28 angepreßt wird (Fig.8). Das Schneckenrad I27 kann durch einen Motor I29 mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben werden. Auf der Welle des Motors sitzt eine Schnecke I30, die in die Zähne des Schneckenrades I27 eingreift.
  • Diese Vorrichtung ist besonders für die Speisung von Gleichstrommotoren geeignet, die gewöhnlich in Vorrichtungen dieser Art verwendet werden. Der Widerstand I20 ist in einen Stromkreis mit Speiseleitungen I3I geschaltet, von denen die eine durch eine Leitung I32 mit dem beweglichen Kontakt I22 und durch eine Leitung I33 mit den festen Kontakten I2I des Widerstandes verbunden ist, zwischen welchen mehrere Widerstandselemente I34 in Reihe geschaltet sind. Die Leitung I33 und eine der Speiseleitungen I3I können zur Speisung des Motors mit Strom verwendet werden, um die Geschwindigkeit desselben und des von ihm angetriebenen Teiles der Vorrichtung zyklisch zu verändern.
  • Beim erfindungsgemäßen Schlichten von Oberflächen wird die auf das über die Grundlinie I2 hinausragende Material des Werkstückes ausgeübte Schleifwirkung so gesteuert, daß der Druck, mit welchem die Schleifelemente gegen das Werkstück angepreßt werden, die Viskosität des Schmiermittelfilms auf der Oberfläche des Werkstückes, die Geschwindigkeit der relativen Bewegung des Werkstückes und des Schleifelements sowie die Art der Körnung des letzteren so aufeinander abgestimmt sind, daß die auf das Werkstück ausgeübte Schneidwirkung unterbrochen wird, wenn die hervorstehenden Teile bis auf die Grundlinie I2 entfernt sind, wie Fig.2 zeigt. Die Viskosität des Schmiermittelfilms auf der Werkstückoberfläche verhindert, daß die Körner des Schleifelements unter dem auf der Grundlinie I2 herrschenden spezifischen Druck in den Film eindringen, wodurch die Bildung von Kratzern beim Schlichten vermieden wird.
  • Während der Entfernung der Grate Io dient das Schmiermittel zur Entfernung der abgeschliffenen Materialteilchen des Werkstückes, die von den Schleifelementen durch Umkehr ihrer Bewegungsrichtung während der hin und her gehenden Bewegung kräftig abgeschüttelt werden, so daß die Schneidfähigkeit der Schleifelemente wirksam aufrechterhalten wird für den Fall, daß eine Schleifwirkung erwünscht ist.
  • Die verhältnismäßig geringe Geschwindigkeit der relativen Bewegung zwischen dem Werkstück und dem Schleifelement gewährleistet, daß die Temperatur der bearbeiteten Oberfläche im wesentlichen der Raumtemperatur entspricht und weit unter den augenblicklichen Temperaturen liegt, die bei den üblichen spanabhebenden Metallbearbeitungsverfahren auftreten, während welcher das Metall bis zum Zustand verformbarer Bildsamkeit erhitzt wird. Eine solche Überwachung der Temperatur der Werkstückoberfläche verhindert auch eine Verringerung der Viskosität des Ölfilms auf derselben. Die Kürze des Stoßes der hin und her gehenden Bewegung schaltet jede Möglichkeit der Bildung von Kratzern von wesentlicher Länge sogar während der Anfangsstadien des Schlichtverfahrens aus, wenn der spezifische Druck der Anpressurig des Schleifelements den höchsten Wert besitzt.
  • Die Schleiffaktoren können so vorher bestimmt werden, daß die Schleifwirkung unterbrochen wird, bevor die Grate bis zu der in Fig. 2 mit I2 bezeichneten Grundlinie entfernt sind, und zwar in jenen Fällen, in denen den an die Oberfläche gestellten Anforderungen durch den Zustand der Oberfläche, in dem sich dieselbe vor Erreichung der Grundlinie befindet, entsprochen wird. Die sich ergebende Oberfläche ist jedoch frei von während des Schlichtens gebildeten Kratzern, wenn sie auch noch zurückbleibende Teile der Kerben II enthalten kann. Infolge der besonderen Tiefe solcher voneinander entfernter isolierter Kerben können einzelne zurückbleibende Kerbenteile übrigbleiben, nachdem die Grate bis zur Grundlinie I2 entfernt wurden. Auf jeden Fall aber bilden die zurückbleibenden Kerben nur einen unbedeutenden Teil der glatten, geschlichteten Oberfläche und dienen als Schmiermittelbehälter, wenn die Oberfläche im Gebrauch geschmiert wird. Die an der Grundlinie I2 entstehende, im wesentlichen ununterbrochene Oberfläche unterscheidet sich von Oberflächen. die unter Verwendung von bisher üblichen Verfahren und Vorrichtungen geschlichtet wurden, da bei diesen die vom Werkzeug gebildeten Grate entweder in ähnliche Grate von geringerer Höhe und kleinerem Zwischenraum umgewandelt, also durch kleinere Grate ersetzt werden, oder an ihren Seitenflächen poliert werden, so daß sie ein lichtreflektierendes Aussehen von Glätte erhalten. Alle Unregelmäßigkeiten, wie z. B. die in Fig. 2 dargestellten, nach dem Schlichtvorgang zurückbleibenden Kerbenteile, erstrecken sich eher von der Grundlinie 12 nach innen in den Körper des Werkstückes, als von der Grundlinie nach außen. Solche geschlichteten Oberflächen sind daher frei von den hervorstehenden Teilchen, die insbesondere bei Lagern und Achszapfen das Bestreben haben, den Ölfilm zu zerreißen und die Teile abzunutzen, mit denen sie wirksam verbunden sind. Diese Eigenschaft von erfindungsgemäß geschlichteten Oberflächen ergibt eine längere Lebensdauer sowohl der geschlichteten Teile einer Konstruktion als auch der mit ihnen in wirksamer Berührung stehenden Teile. Durch die Entfernung der Grate ergeben sich keine merklichen Veränderungen der Abmessungen, da die Höhe der Grate so gering ist und die Schneidwirkung aufhört, wenn dieselben bis auf die Grundlinie entfernt sind.
  • Die zyklische Veränderung einer oder mehrerer Einzelbewegungen, die zur resultierenden Schleifbewegung des Werkstückes und der Schleifelemente beitragen, bewirkt, daß aufeinanderfolgende resultierende Bewegungen in verschiedenen Richtungen ausgeführt werden und gewährleistet eine Verschiedenheit der richtungsmäßigen Anwendung des Schleifelements auf alle Teile der zu schlichtenden Oberfläche. Die zyklische Veränderung des Druckes, unter welchem das Schleifelement auf das Werkstück zur Anwendung kommt und der in solchen Grenzen gehalten wird, daß das Schieifen in der obenerwähnten Weise aufhört, unterwirft in ähnlicher Weise alle Teile der behandelten Oberfläche verschiedenen spezifischen Drücken. Diese Veränderungen der Schleiffunktionen erzeugen eine scheuernde Wirkung der Schleifelemente auf das Werkstück, durch welche ein Wiederfinden derselben Spur auf dem Werkstück durch örtliche große oder harte Sandkörner des Schleifelements wirksam verhütet wird.
  • Durch Zusammenfassung mehrerer Schleifelemente in einem Werkzeug unter derartiger Anordnung derselben, daß sie nacheinander im wesentlichen auf dieselben Flächenteilchen des sich drehenden Werkstückes in abwechselnder Weise einwirken und durch Aufrechterhaltung verschiedener Werte der Schleifwirkungen der einzelnen Elemente, wird kein Teil des Werkstückes fortlaufend der Wirkung irgendeines Schleifelements unterworfen, so daß der behandelten Werkstückoberfläche nicht die Merkmale irgendeines Schleifelements oder seiner Arbeitsweise aufgedrückt werden.
  • Die in den Fig. 9 bis I8 dargestellte Vorrichtung ist besonders geeignet zum Schlichten der Oberflächen der Zylinder von Verbrennungskraftmaschinen. Sie besteht aus einem Maschinenbett 2Io mit einem waagerechten Tisch 2II zum Tragen des Kurbelgehäuses 2I2 einer Verbrennungskraftmaschine, das zu schleifende Zylinder 2I3 aufweist. Der Werktisch 2II ist mit Klemmorganen 2I4 versehen, um das Werkstück während des erfindungsgemäßen Schlichtvorganges in der richtigen Lage zu halten. Das Maschinenbett 2Io ist mit senkrecht stehenden Stützen 215 versehen, an welchen ein in vertikaler Richtung hin und her beweglicher Wagen 2I6 befestigt ist. Um das Werkzeug auf das Werkstück einwirken zu lassen oder es von demselben zu entfernen, kann der Wagen 2I6 in vertikaler Richtung hin und her bewegt werden durch einen Flüssigkeitsdruckzylinder 2I7 mit einem Kolben, der mit einer Kolbenstange 2I8 versehen ist. Diese ist an einem Fortsatz 2I9 des Wagens 2I6 befestigt, der sich gemäß Fig. 9 vom Wagen nach rechts erstreckt durch einen Schlitz 220, welcher in der senkrechten Stütze 2I5 des Maschinenbettes ausgebildet ist.
  • Wie Fig.9 zeigt, ist auf der linken Seite des Wagens 2I6 ein Gehäuse 22I befestigt mit in vertikaler Richtung ausgerichteten Lagern 222 in seinen gegenüberliegenden Wänden. In diesen Lagern ist eine Werkzeugspindel 223 hin und her beweglich angeordnet und drehbar gelagert. Die Werkzeugspindel 223 weist einen mit Keilen versehenen Teil 224 auf, der innerhalb des Gehäuses 22I angeordnet ist und auf welchem ein Schneckenrad 225 befestigt ist, das mit einer Schnecke 226 im Eingriff steht, die von der Welle eines Elektromotors 227 getragen wird, welcher ebenfalls auf dem Wagen 2I6 befestigt ist. Das obere Ende der Spindel 223 ist in einem Lagerteil 228 drehbar befestigt, der einen Bund 229 mit diametral einander gegenüberliegenden Achszapfen 23 aufweist. Die Achszapfen 230 sind in Lagern 23I einer Verbindungsstange 232 drehbar angeordnet, die an ihrem oberen Ende mit einer Öffnung versehen ist, in welcher ein Exzenter 233 gelagert ist. Der Exzenter 233 sitzt auf der Welle 234 eines Elektromotors 234, der ebenfalls auf dem Wagen 2I6 befestigt ist.
  • Während der Tätigkeit der Vorrichtung setzt der Motor 227 die Werkzeugspindel 233 um ihre Längsachse in drehende Bewegung, und gleichzeitig erteilt der Motor 234 mittels des Exzenters 233 und der Verbindungsstange 232 der Spindel eine hin und her gehende Bewegung in der Richtung der Längsachse derselben, so daß dieselbe vorzugsweise verhältnismäßig kurze Stöße, und zwar in schwingender Bewegung ausführt. Gewünschtenfalls kann der Spindel 223 ein zweites Stadium der hin und her gehenden Bewegung erteilt werden durch selbsttätige Steuerung des Ein- und Auslasses der Druckflüssigkeit durch die Leitungen 235 bzw. 236, die zu den einander entgegengesetzten Enden des Zylinders 2I7 führen.
  • Die Werkzeugspindel 223 besteht aus einem oberen rohrförmigen Teil 237 mit einer konischen Muffe 238 am unteren Ende zur Aufnahme des konischen Schaftteiles 239 eines Schlichtwerkzeuges 24o. Dieses besteht aus mehreren, durchgehend drehbar miteinander verbundenen Teilen. Der obere dieser Teile trägt den Schaft 239 und ist mit einem zylindrischen, schalenförmigen unteren Ende 241 versehen, auf dessen äußeren Umfang 242 ein zweiteiliger Stellring 243 aufgeschraubt ist. Der Stellring 243 ist mit einem nach innen reichenden Flansch 244 versehen, der in einer am äußeren Umfang des rohrförmigen Teiles 237 der Spindel ausgebildeten Nut 245 drehbar gelagert ist. Der Ring 243 sichert das Werkzeug 240 gegen Loslösen von der Spindel 223 und dient bei Drehung in entgegengesetzten Richtungen auch dazu, entweder den Schaft 239 in die Muffe 238 einzuführen oder ihn aus derselben herauszuziehen. Am unteren Ende des Teiles 241 des oberen Teiles des Werkzeuges sind ein Paar diametral gegenüberliegende Ösen 246 vorgesehen, die Öffnungen 247 aufweisen, in denen Zapfen 24-8 eines Ringes 249 drehbar gelagert sind. Der Ring 249 ist ebenfalls mit einem Paar diametral gegenüberliegender Ösen 2'51 versehen, die von einer rohrförmigen Hülse 252 getragen werden, welche zusammen mit einer ausziehbaren rohrförmigen Hülse 253 den zweiten Teil des Werkzeuges bildet. Die Hülsen 252 und 253 können verschweißt oder auf andere Weise miteinander verbunden sein, z. B. gemäß Fig. I2 durch Zapfen 254.
  • Wie Fig. I3 zeigt, sind mit dem unteren Ende der Hülse 253 ein Paar Ösen 255 fest verbunden, von denen jede eine Ausnehmung zur Aufnahme der Zapfen 256 eines Ringes 257 ist, ferner mit einem Paar diametral gegenüberliegender Zapfen 258 wersehen, die gegenüber den Zapfen 256 um 9o° versetzt angeordnet sind. Jeder Zapfen 258 ist in einer Ausnehmung 26o einer Öse 26I drehbar gelagert, die vom Werkzeugkörper 262 nach oben ragt. Die Zapfen 248 und 25o ermöglichen eine begrenzte allgemeine Drehbewegung zwischen dem oberen Teil und dem zweiten Teil des Werkzeuges, und die Zapfen 256 und 258 ermöglichen eine begrenzte allgemeine Drehbewegung zwischen dem zweiten Teil und dem Werkzeugkörper 262. Der Werkzeugkörper 262 besteht aus einem verhältnismäßig dickwandigen, rohrförmigen Bauteil mit mehreren gleichmäßig verteilten, sich in radialer Richtung erstreckenden Schlitzen 263.
  • Bei der in Fig. I4 dargestellten Ausführungsform sind schon solche radialen Schlitze vorgesehen, in denen abwechselnd Blöcke 264 bzw. 265 verschiebbar befestigt sind. Die äußeren Enden der Blöcke 264 und 265 sind mit Nuten 266 bzw. 267 versehen, in welchen Schleifelemente 268 und 269 befestigt sind. Gemäß einem Merkmal der Erfindung können die Elemente 268 feine Schleifelemente und die Elemente 269 verhältnismäßig gröbere Schleifelemente sein.
  • Es wurde gefunden, daß wesentliche Vorteile erzielt werden können sowohl hinsichtlich der erforderlichen Zeit als auch der Glätte der Schlichtung durch gleichzeitige Anwendung von groben und feinen Schleifelementen auf die Werkstückoberfläche, die derart bearbeitet wird, daß im wesentlichen dieselben Flächenteilchen der Werkstückoberfläche abwechselnd zuerst dem einen Oder dann dem anderen Schleifelement von verschiedenen Feinheitsgraden unterworfen werden. Wenn beispielsweise in der obenerwähnten Weise Schleifelemente von o,oo25 mm Korngröße gleichzeitig mit Schleifelementen von o,oo5 mm Korngröße auf das Werkstück zur Wirkung kommen, können wesentlich bessere Resultate erzielt werden in der Hälfte der Zeit, die für das Schlichten erforderlich ist, wenn man auf das Werkstück ein grobes Schleifelement und ein viel feineres Schleifelement als das feinste der beiden in dem verbesserten Schlichtvorgang verwendeten Schleifelemente einzeln zur Anwendung bringt.
  • Die Schleifelemente 268 und 269 sitzen in Blechhaltern 27o, welche in die Nuten 266 und 267 eingepreßt, mit denselben verschweißt oder in anderer Weise entsprechend befestigt sind. Die nutenförmigen Halter 27o haben vorstehende Endteile, die bei 27I wulstförmig ausgebildet sind, wie Fig.I3 zeigt, und welche ein ununterbrochenes Federband 276 aufnehmen, durch welches die verschiebbaren Blöcke und die von denselben getragenen Schleifelemente nachgiebig nach innen gedrückt werden. Die Schleifelemente können aus natürlichen oder künstlichen zusammengepreßten Steinen oder einem anderen geeigneten Schleif-oder Poliermaterial bestehen. In den Streifen zwischen den Schlitzen 263 sind Nuten 263' ausgebildet, in welchen Blöcke aus Fasermaterial 264' sitzen, welche den vom Werkzeug bearbeiteten Oberflächenteil berühren.
  • Im Werkzeugkörper 262 sind ein Paar konzentrische Daumenteile 277 und 278 zentrisch angeordnet, welche auf die inneren Enden der Blöcke 264 bzw. 265 einwirken, um dieselben wahlweise einzeln oder gleichzeitig nach außen gegen die Oberfläche eines zu bearbeitenden Werkstückes anzupressen. Der Daumenteil 278 ist mit im Abstand voneinander angeordneten Daumenflächen 279 und 28o versehen, gegen welche sich nach innen erstreckende konische Flächenteile 28I des Tragblockes 265 anlegen. Der Daumenteil 277 ist rohrförmig und mit Schlitzen 282 versehen, um durch dieselben die konischen Enden des Blockes 265 in Eingriff mit dem Daumenteil 278 bringen zu können. Dieser rohrförmige Daumenteil 277 weist Daumenflächen 283 und 284 auf, gegen welche sich im Abstand voneinander angeordnete innere Flächenteile 285 der Blöcke 264 anlegen. Wie Fig. I3 zeigt, werden durch eine gleichzeitige axiale Abwärtsbewegung der Daumenteile 277 und 278 alle Blöcke 264 und 265 gegen die Wirkung der Feder 276 nach außen gedrückt, durch welche der Druck, mit welchem beide Elemente 268 und 269 gegen das Werkstück angedrückt werden, veränderlich vorher bestimmt werden kann. Entweder der Daumenteil 277 oder der Daumenteil 278 können unabhängig voneinander axial nach unten verschoben werden, um die Elemente 268 bzw. 269 wahlweise oder abwechselnd einzeln gegen die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstückes anzupressen.
  • Es ist eine Vorrichtung vorgesehen, um die beiden Daumenteile 277 und 278 während der Tätigkeit der Schlichtvorrichtung entweder gleichzeitig oder einzeln in einer vorher bestimmten Reihenfolge selbsttätig einzustellen. Diese Vorrichtung bestellt aus einem Paar koaxialer Zylinder 286 und 287, die auf dem Bund 229 aufliegen und in welchen Kolben 288 und 289 angeordnet sind. Wie Fig. II zeigt, wird der Kolben 289 durch eine Feder 29o und der Kolben 288 durch eine Feder 29I nachgiebig nach oben gedrückt. Der Kolben 288 ist mit einer rohrförmigen Kolbenstange 292 versehen, die einen verjüngten oberen Endteil aufweist, der mit dem Kolben 288 durch eine Mutter 293 verbunden ist, und einen verbreiterten unteren Endteil, der mit einem mittleren rohrförmigen Kolbenstangenteil 294 durch ein Kugellager 295 drehbar verbunden ist. Das Kugellager 295 ermöglicht eine relative Drehung des oberen Kolbenstangenteiles 292 und des mittleren Kolbenstangenteiles 294, verhindert jedoch eine relative Axialbewegung dieser `feile. Der obere Endteil des mittleren Kolbenstangenteiles 294 ist in der verhältnismäßig engen Paßbohrung 296 verschiebbar geführt, die am oberen Ende der Werkzeugspindel 223 ausgebildet ist. Dieser obere Endteil des mittleren Kolbenstangenteiles erstreckt sich auch durch die Bohrung 297, die im konischen Schaft 239 des Schlichtwerkzeuges 24o vorgesehen ist. Der mittlere Kolbenstangenteil 294 weist einen verbreiterten, außen mit Gewinde versehenen unteren Endteil 298 auf, der innerhalb der Hülse 252 des Schlichtwerkzeuges 24o angeordnet und mit einem rohrförmigen unteren Kolbenstangenteil 299 verschraubt ist, welcher in die Hülse 253 des Schlichtwerkzeuges 24o hineinreicht. Das untere Ende des unteren Kolbenstangenteiles 299 ist mit einem Universalgelenkteil 3oo durch Schweißen oder in anderer geeigneter Weise starr verbunden. Der Teil 3oo weist ein Paar diametral gegenüberliegende Ösen 3oI auf, die durch Zapfen 302 mit einem Ring 303 drehbar verbunden sind, der seinerseits durch Zapfen 305 mit einem Paar diametral gegenüberliegender Ösen 3o4 drehbar verbunden ist, welche mit dem oberen Ende des rohrförmigen Daumenteiles 277 aus einem Stück bestehen und gegenüber den Zapfen 3o2 um 9o° versetzt angeordnet sind. Diese Konstruktion bildet ein Universalgelenk zwischen dem unteren Kolbenstangenteil 299 und dem rohrförmigen Daumenteil 277, welches eine beschränkte Universalbewegung zwischen dem unteren Ende der Kolbenstange und dem Daumen 277 ermöglicht. Die hin und her gehende Bewegung des Kolbens 288 wird durch die Stangenteile 292, 294 und 299 auf den Daumenteil 277 übertragen.
  • Der Kolben 289 ist mit einem oberen Kolbenstangenteil 3o6 versehen, der an einem mittleren Kolbenstangenteil 3o7 durch einen Kugellagerteil 3o8 befestigt ist, der eine Drehung des mittleren Kolbenstangenteiles 3o7 relativ zum Kolbenstangenteil 3o6 ermöglicht, jedoch eine Axialbewegung dieser Teile verhindert. Das untere Ende des mittleren Kolbenstangenteiles 3o7 ist bei 3o9 mit einem unteren Kolbenstangenteil 3Io verschraubt, der am unteren Ende einen verjüngten Endteil 3II aufweist, welcher in einer am oberen Ende des Daumenteiles 278 ausgebildeten Hülse 3I2 sitzt. Der verjüngte Endteil 3II ist am Daumen 278 durch eine Zapfen- und Schlitzverbindung befestigt, die aus einem Zapfen 3I3 und einem Schlitz 3I4 be steht. Die hin und her gehende Bewegung des Kolbens 289 wird durch die aus den Teilen 3o6, 3o7 und 3Io bestehende Kolbenstange auf den Daumen 278 übertragen.
  • Für diese besondere Vorherbestimmung der Stoßlängen und der Grenzstellungen der Daumen 277 und 278 sind Vorkehrungen getroffen. Die Vorrichtung, mittels welcher die Stoßlänge und die Grenzstellungen des Daumens 277 vorherbestimmt werden, ist am unteren Ende der Fig. I2 dargestellt. Diese Vorrichtung besteht aus einer Büchse 3I5, die sich durch einen Schlitz 3I6 im mittleren Kolbenstangentei1 3Io und durch in der Hülse 253 des Werkzeuges 24o ausgebildete Schlitze 3I7 hindurch erstreckt. Die Büchse 3I5 sitzt in dicht passenden Ausnehmungen 3I8 des unteren Kolbenstangenteiles 299 und kann sich mit demselben relativ zum Schlichtwerkzeug bewegen. Ein Zapfen 3I9 geht durch die Büchse 3I5 hindurch und weist gegenüberliegende Endteile auf, die in Ausnehmungen 32o eines Ringes 32I gelagert sind, welcher am Ende der Hülse 253 des Schlichtwerkzeuges konzentrisch befestigt ist. Der Ring 32I ist einstellbar und in seiner Axialbewegung durch mit ihm zusammenwirkende Stellringe 322 und 323 begrenzt. Der Stellring 322 ist bei 324 auf den äußeren Umfang der Hülse 253 aufgeschraubt und der Stellring 323 und 325 auf den äußeren Umfang des Stellringes 322. Der Stellring 323 erstreckt sich nach unten bis über den Ring 32I und ist mit einer Anschlagfläche 326 versehen, die mit dem unteren Ende des Ringes 321 zwecks Begrenzung der Abwärtsbewegung desselben in Eingriff treten kann. Der Stellring 322 ist mit einem unteren Ende 327 versehen, das mit dem oberen Ende des Ringes 32I zwecks Begrenzung der Aufwärtsbewegung desselben in Eingriff treten kann. Die Stellringe 322 und 323 können in einer eingestellten Lage durch eine Stellschraube 328 lösbar befestigt werden, deren inneres Ende als Stift ausgebildet ist, welcher in an der Außenseite des Stellringes 322 ausgebildete Schlitze 329 eingreift. Der Ring 32I ist mit einer federbelasteten Kugel 33o versehen, welche in eine entsprechende Nut des Stellringes 323 eingreift, um den Ring nachgiebig in seiner oberen Grenzstellung zu halten. Wenn die Stellschraube 328 entfernt ist und der Stellring 322 verdreht wird, indem man ihn auf dem Gewinde 324 nach oben schraubt, wird die obere Grenzstellung des Ringes 32I gehoben, um den Daumen 277 entsprechend einzustellen. Wenn man den Stellring 323 relativ zum Stellring 322 in entgegengesetzten Richtungen verdreht, wird die Anschlagfläche 326 gehoben bzw. gesenkt, um die untere Grenzstellung des Ringes 321 zu verändern. Der in Fig. 12 dargestellte Zwischenraum zwischen der Anschlagfläche 326 und dem unteren Ende des Ringes 321 veranschaulicht die Größe der Bewegung; die bei dem dargestellten Sitz der Stellringe möglich ist.
  • Dieser Zwischenraum kann durch die an den Enden desselben vorgesehenen Begrenzungen vergrößert oder verringert werden, oder gewünschtenfalls können beide Grenzstellungen gehoben oder gesenkt werden. Durch diese Konstruktion kann der Daumen 277 eingestellt werden, um die äußersten und innersten Grenzstellungen der Blöcke 264 vorherzubestimmen, mit welchen er zusammenwirkt.
  • Ähnliche Stellringe 322' und 323' sind an der Hülse 253 des Werkzeuges vorgesehen, um die Stoßlänge und die Grenzen der Bewegung des unteren Kolbenstangenteiles 310 vorherzubestimmen, welcher den Daumen 278 betätigt. Diese Vorrichtung ist in Fig.13 dargestellt und ist im wesentlichen mit der oben beschriebenen Einstellvorrichtung identisch. Jene Teile der Einstellvorrichtung des inneren Daumens, welche den Teilen der in Fig. 12 dargestellten Einstellvorrichtung des äußeren Daumens entsprechen, wurden mit denselben Bezugsziffern versehen. Der Zapfen 3I9' der Einstellvorrichtung des inneren Daumens und die Büchse 3I5' derselben liegen in einer Ausnehmung, die in einer Verbreiterung 33I des unteren Kolbenstangenteiles 3Io vorgesehen ist, und die Enden der Büchse 3I5' sind gemäß Fig. I3 in Schlitzen 332 verschiebbar geführt, welche in der Hülse 253 des Schlichtwerkzeuges 24o ausgebildet sind. Die Stellringe 322' und 323' können relativ zueinander und relativ zur Hülse 253 eingestellt werden, um sowohl die Stoßlänge der Kolbenstange 3Io und des an derselben befestigten Daumens 278 als auch die Stellen, wo der Stoß der Kolbenstange 3Io endigt, vorherzubestimmen.
  • Die Kolben 288 und 289 werden gewöhnlich in ihren entsprechenden Zylindern durch Federn 29o und 29I in ihre obersten Stellungen gedrückt. Es ist eine Vorrichtung vorgesehen. die in den Fig. I6 bis I8 dargestellt ist, um den Zylindern 286 und z87 durch Einlaßöffnungen 333 und 334 selbsttätig Flüssigkeit zuzuführen. Diese Vorrichtung besteht aus einem Schieber 335, welcher ein Gehäuse 336 aufweist, in welchem ein Schieberkörper 337 drehbar befestigt ist. Der Schieberkörper 337 ist mit einem Flüssigkeitseinlaß 338 versehen, welcher mit einer im Schieberkörper ausgebildeten Leitung 339 in Verbindung steht. Das Gehäuse 336 weist einen Flüssigkeitsauslaß 34o auf, welcher durch eine biegsame Leitung 34I mit dem Einlaß 334 des Zylinders 287 verbunden ist, der eine Zapföffnung 342 aufweist. Am Schiebergehäuse 336 ist ein weiterer Flüssigkeitsauslaß 343 vorgesehen und durch eine biegsame Leitung 347 mit dein Einlaß 333 des Zylinders 286 verbunden, der ebenfalls mit einer Zapföffnung 348 versehen ist. Die Flüssigkeitsauslässe 34o und 343 und die Leitung 339 des Schieber-Körpers 337 sind so konstruiert und angeordnet, daß bei der in Fig. I6 dargestellten Stellung des Schieberkörpers die Flüssigkeitszufuhr zu den Auslässen 34o und 343 abgeschnitten ist und die Kolben 288 und 289 durch die Federn 29o und 29I in ihren obersten Stellungen gehalten werden. Unter diesen Umständen sind beide Schleifelemente 268 und 269 zurückgezogen, und das Werkzeug kann in die Bohrung eines Werkstückes eingeführt werden. Durch Drehung des Schieberkörpers mit einer bestimmten Geschwindigkeit durch eine nachstehend beschriebene Vorrichtung wird zuerst dem Auslaß 34o Druckflüssigkeit zugeführt, während der Auslaß 343 noch verschlossen ist. Dadurch wird der Kolben 287 gegen die Wirkung der Feder 29o nach unten gedrückt, und die Schleifelemente 269 werden nach außen gegen das Werkstück gepreßt, während sich die Schleifelemente 268 noch in ihrer zurückgezogenen Stellung befinden. Nach Betätigung des Werkzeuges mit diesem Satz Schleifelemente während eines vorherbestimmten Zeitraumes wird der Auslaß 343 des Schiebergehäuses geöffnet, so daß die Auslässe 34o und 343 gleichzeitig mit Druckflüssigkeit gespeist werden, um gleichzeitig beide Kolben 288 und 289 und beide Daumenteile 277 und 278 nach unten zu bewegen, so daß beide Sätze Schleifelemente gleichzeitig gegen das Werkstück angepreßt werden. Durch weitere Drehung des Schieberkörpers 337 wird die Druckflüssigkeitszufuhr zum Auslaß 34o unterbrochen, während der Auslaß 343 weiter mit Druckflüssigkeit gespeist wird, so daß die Schleifelemente 269 außer Eingriff mit dem Werkstück gebracht werden können und nur die Schleifelemente 268 gegen dasselbe angepreßt werden. Schließlich wird durch fortgesetzte Drehung des Schieberkörpers 337 auch die Verhindung der Leitung 339 mit dem Auslaß 343 unterbrochen, so daß beide Auslässe von der Flüssig-Keitszufuhr abgeschnitten sind und die Feder 276 alle Schleifelemente in ihrer zurückgezogenen Stellung halten kann, wodurch die Herausnahme des Werkzeuges aus der zylindrischen Bohrung des Werkstückes erleichtert wird.
  • Die Tätigkeit dieser Schiebervorrichtung kann in einem vorher bestimmten Zeitraum selbsttätig gesteuert werden durch Antrieb des Schieberkörpers 337 mittels eines selbsttätig gesteuerten Motors 344, der gemäß Fig. I7 eine Welle 345 aufweist, auf welcher eine Schnecke 346 sitzt, die mit einem Schneckenrad 347 kämmt, welches von einer Welle 348 getragen wird, auf welcher der Schieberkörper 337 drehbar angeordnet ist. Der Motor 344 kann daher den Schieberkörper mit einer bestimmten Geschwindigkeit antreiben und wird durch einen in Fig. I7 dargestellten Stromkreis mit Strom gespeist. Eine Leitung 349 führt von einer der Stromspeiseleitungen 35o zu einer Klemme des Motors. Die andere Klemme des Motors 344 ist durch eine Leitung 35I mit einem festen Kontakt 352 eines Schalters 353 verbunden. Der Schalter 353 weist einen beweglichen Kontakt 354 auf, der durch eine Leitung 355 mit der anderen Stromspeiseleitung verbunden ist. Der bewegliche Kontakt 354 wird in zeitlicher Abhängigkeit von der Drehbewegung des Schieberkörpers 337 durch einen Daumen 356 betätigt, welcher so konstruiert und angeordnet ist, daß er den Stromkreis des daumenbetätigten Schalters öffnet, wenn der Schieberkörper 337 die in Fig. 16 dargestellte Lage erreicht. Auf diese Weise werden alle Schleifelemente in ihrer zurückgezogenen Stellung gehalten, während das Werkzeug vom Werkstück entfernt wird und bis der Motor 3.i:1. in der nachstehend beschriebenen Weise wieder angelassen wird, um die Drehung des Schieberkörpers auszulösen und den Daumen 356 in eine solche Lage zu bringen, daß er den Haltestromkreis durch die Schalterkontakte 352 und 354 vervollständigt.
  • Während des Beginnens jeder Tätigkeit der Vorrichtung wird der Motor 344 vorübergehend erregt, um den obigen Zweck durch einen Schalter 357 zu erfüllen, der zur Steuerung der hin und her gehenden Bewegung des Wagens :216 an den senkrecht stehenden Stützen 215 des Maschinenbettes dient. Dieser Schalter enthält ein Paar Kontakte 358, die über die Leitungen 351 und 355 durch Leitungen 359 verbunden sind. Die Klemmen 358 können leitend verbunden sein, um die Schaltkontakte 35-2 und 354 durch einen Kolben 36o zu verbinden, der am :Maschinenbett drehbar befestigt ist und gewöhnlich durch eine Feder 36I nachgiebig außer Berührung mit den Kontakten 358 gehalten wird. Die Stange des Kolbens weist ein abgeschrägtes Ende 362 auf, das in der Bahn eines Winkelhebels 363 angeordnet ist, welcher bei 364 am Wagen 2I6 drehbar befestigt ist. Der Winkelhebel 363 wird gewöhnlich durch eine Feder 365 in der in Fig. I8 dargestellten Lage gehalten. Eine Drehung des Hebels 363 im Gegenuhrzeigersinn aus der in Fig. I8 dargestellten Lage wird durch Anschlag des Hebels gegen eine Fläche des Wagens verhindert, und so wird während eines kleinen Teiles der Abwärtsbewegung des Wagens, nachdem das Werkzeug in das Werkstück eingeführt wurde, der Kolben 36o gemäß Fig. I8 nach rechts bewegt, um den Motorstromkreis über die Klemmen 358 zu schließen. Die weitere Abwärtsbewegung des Wagens bringt den Winkelhebel 363 außer Eingriff mit dem Ende 362 des Schalterkolbens 36o, und zu dieser Zeit hat der Daumen 356 den die Kontakte 352 und 354 umfassenden Schalter geschlossen, und die erwähnte Kreisbewegung der Schaltervorrichtung beginnt. Während sich der Wagen 2I6 zwecks Herausnehme des Werkzeuges aus dem Werkstück nach oben bewegt, dreht sich der Winkelhebel 363 frei um seine Drehachse 364, um die Rückkehr des Wagens in seine Ausgangslage ohne Betätigung des Schalterkolbens 36o zu ermöglichen.
  • Die erwähnte Reihenfolge der Anwendung der Schleifelemente 268 und 269 kann gewünschtenfalls abgeändert werden durch entsprechende Steurung der Betätigung der Kolben 288 und 289. Dies kann gewünschtenfalls durch Handsteuerung erzielt werden, indem man die Zufuhr von Druckflüssigkeit zu den Zylindern 287 und 286 nur durch eine nicht dargestellte entsprechende, von Hand steuerbare Schiebeeinrichtung steuert.
  • Wenn man zur Ausführung des erfindungsgemäßen Schlichtverfahrens die Vorrichtung gemäß den Fig.9 und weiter bis I8 verwendet, kann das schmierende Kühlmittel durch eine Leitung 2oo zugeführt werden.
  • Die Schlicht- oder Schleifelemente eines erfindungsgemäßen Werkzeuges der erwähnten Art, wie es unter Bezugnahme auf die Fig. 9 und weiter bis I8 beschrieben wurde, können zurückgezogen werden, um die Einführung des Werkzeuges in eine Bohrung eines Werkstückes zu ermöglichen, sodann in Eingriff mit der zu bearbeitenden Oberfläche gebracht und schließlich wieder zurückgezogen werden, um die Herausnehme des Werkzeuges aus dem Werkstück zu erleichtern, trotzdem das Werkzeug entweder eine drehende oder eine hin und her gehende Bewegung oder gleichzeitig in der erwähnten Weise eine drehende und eine hin und her gehende Bewegung ausführt. Obwohl die Körnung der Schleifelemente in einem sehr weiten Bereich abgeändert werden kann, wurde gefunden, daß ein Werkzeug der obenerwähnten Art, das abwechselnd mit Steinen von o,oo25 mm und o,oo5 mm Korngröße versehen ist, ungefähr in der Hälfte der Zeit bessere Ergebnisse sowie glattere und vollkommenere Oberflächen liefert, als mit besonders feinkörnigen Steinen, beispielsweise von o,oI mm Korngröße, erzielt werden können.
  • Die Vorrichtung gemäß den Fig. I9 bis 2I stellt eine besondere Einrichtung zur Kühlung der Werkstückoberfläche während des Schlichtvorganges dar. Gemäß den Fig. I9 bis 2I besteht die in denselben dargestellte Vorrichtung aus einem Maschinenbett 4Io auf dem ein Wagen 4II hin und her beweglich angeordnet ist. Der Wagen 4II ist zwischen entsprechenden Führungsteilen 4I2 angeordnet, welche seine Bewegung auf eine im wesentlichen geradlinige Bahn in der Längsrichtung des Maschinenbettes 4Io beschränken. Auf dem Wagen 4II sind bewegliche und unbewegliche Spindeln 4I3 und 4I4 angeordnet, zwischen welchen ein Werkstück 4I5 befestigt ist, das gemäß Fig. I9 beispielsweise ein Zylinder ist. Die bewegliche Spindel 4I3 kann an einem Ende des Zylinders 4I5 in der üblichen Weise nicht drehbar befestigt werden und ist mit einem Getrieberad 4I6 versehen, das mit einem Ritzel 4I7 kämmt, welches auf der Welle eines Motors 4I8 sitzt, durch welchen das Werkstück während der Tätigkeit der Vorrichtung angetrieben wird. Der Wagen 4II kann relativ zum Maschinenbett 4Io durch eine Kurbel 4I9 und Verbindungsstange 42o hin und her bewegt werden, die vom Motor 42I durch einen Riemen 422 angetrieben werden. Ein Ende der Verbindungsstange 42o ist an einer nach unten ragenden Öse 423 befestigt, die am Wagen 4II sitzt und durch einen Schlitz 424 der oberen Fläche des Maschinenbettes 4Io reicht. Das andere Ende der Verbindungsstange 42o ist bei 425 an einem Zapfen der Kurbel 4I9 gelagert.
  • Am Maschinenbett 4Io ist ein Werkzeugträger 426 befestigt, der ein Schleifwerkzeug 427 trägt, das aus einem Motor 428 mit einer Welle 429 und einem Element 43o besteht. Der Werkzeugträger 426 besteht ferner aus einem senkrecht stehenden Ständer 43I und einem zwischen den Enden desselben bei 433 drehbar befestigten Hebel 432. Der Werkzeugträger 426 ist in Fig. 2I in Seitenansicht dargestellt, welche zeigt, daß das Werkzeug 427 am linken Ende des Hebels 432 befestigt ist und durch ein einstellbares Gegengewicht 434 teilweise oder ganz im Gleichgewicht gehalten wird. Das linke Ende des Hebels 432 ist jochförmig ausgebildet, und zwischen den Armen desselben sitzt eine Hülse 435 mit einer zentralen Bohrung, durch welche hindurch ein verlängertes Motorwellenlager 436 gelagert und gemäß F'ig. i9 an ihrem unteren Ende mit einem exzentrisch angeordneten, nach unten reichenden Antriebszapfen 437 versehen ist. In einer am unteren Ende der Hülse 435 ausgebildeten Nut 438 ist ein Gleitblock 439 hin und her beweglich angeordnet, der nach unten reichende Flansche 440 zur Aufnahme eines Schleifelementhalters 441 aufweist. Der Gleitblock 439 ist durch die Nut 438 auf eine parallel zu oder im allgemeinen in der Richtung der Drehachse des Werkstückes 415 verlaufende, hin und her gehende Bewegung beschränkt. Der Halter 441 weist eine senkrecht stehende, mit einer Ausnehmung versehene Öse 442 auf, die gemäß Fig. 2I zwischen den Flanschen 44o des Gleitblockes 439 sitzt und welche an den Flanschen 44o durch einen heraüsziehbaren Zapfen 443 drehbar befestigt ist. Der Zapfen 443 erstreckt sich quer zur Bahn der hin und her gehenden Bewegung des Blockes 439 und erlaubt eine Drehbewegung des an demselben befestigten Schleifelements 43o beim Anpassen desselben an die Oberfläche des Werkstückes. Der Gleitblock 439, der Halter 44I und das Schleifelement 43o können relativ zur Hülse 435 durch den Exzenterzapfen 437 in hin und her gehende Bewegung versetzt werden, welcher in einen im Gleitblock 439 ausgebildeten, in der Querrichtung verlängerten Schlitz hineinreicht. Das Schleifelement 43o wird vorzugsweise mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit und verhältnismäßig kurzen Stößen hin und her bewegt im Vergleich zur verhältnismäßig langsameren und längeren hin und her gehenden Bewegung des Wagens 4II relativ zum Maschinenbett 4Io. In diesem Falle sind zwei Stufen der hin und her gehenden Bewegung zwischen dem Werkstück und dem Schleifelement vorgesehen unter gleichzeitiger Drehung des Werkstückes. Das Schleifelement kann gegen das Werkstück durch eine Feder 445 nachgiebig angepreßt werden, die am einen Ende am Ständer 431 und am anderen Ende am Hebel 432 des Werkzeugträgers 426 befestigt ist. Diese Feder kann dazu dienen, unabhängig die Kraft vorher zu bestimmen, mit welcher das Schleifelement gegen das Werkstück angepreßt wird, indem durch entsprechende Einstellung des Gewichtes 432 das kombinierte Moment des Schleifwerkzeuges 427 und des linken Endteiles des Hebels 432 um ihre Drehachse 433 vergrößert oder verringert wird. Gewünschtenfalls kann die Einstellung des Gewichtes am rechten Ende des Hebels 432 vorgenommen werden. Das Werkstück kann in einem wärmeisolierten Behälter vorgekühlt werden. Dieser Behälter kann durch eine Schlange künstlich gekühlt werden, der das Kühlmittel zugeführt wird, oder er kann auf eine entsprechende, niedrige Temperatur gekühlt werden, indem man in das Innere desselben Trokkeneis einbringt. Nachdem das Werkstück auf eine Temperatur zwischen Io und -23° gekühlt wurde, kann es herausgenommen und zwischen den Spindeln 4I3 und 4I4 der in Fig. I9 dargestellten Vorrichtung befestigt werden.
  • Außergewöhnlich rasches Ansteigen der Temperatur des Werkstückes kann verhindert werden, indem man auf dasselbe ein Kühlmittel aufbringt, das aus Flüssigkeiten der gewöhnlich für diesen Zweck verwendeten Art besteht und welches auf eine entsprechend niedrige Temperatur zwischen Io und - 23° gekühlt wurde. Die Abkühlung des Kühlmittels kann durch Anordnung eines mechanischen Kühlsystems erzielt werden, das aus einem Kompressor 45o mit einer Druckauslaßöffnung besteht, die durch eine Leitung 45I mit einem Verdichter 452 verbunden ist, aus welchem gasförmiges Medium einer Expansionsschlange 453 durch ein Expansionsventil 456 zugeführt wird. Die Expansionsschlange 453 ist in einem Kühlbehälter 457 angeordnet, und ihr Rücklaufende 458 ist mit der Saugseite des Kompressors 45o verbünden.
  • Das Kühlmittelumlaufsystem besteht aus einer Pumpe 459, die vom Motor 42I durch einen Riemen 46o angetrieben werden kann, und der Einlaß der Pumpe 459 besteht mit einem Auslaß 46I des Behälters 457 in Verbindung, während mit dem Auslaß der Pumpe eine Leitung 462 verbunden ist, deren Auslaßöffnung 463 in unmittelbarer Nähe der Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstückes 4I5 angeordnet ist und gekühltes Kühlmittel auf dieselbe aufbringen kann. Das auf diese Weise auf das Werkstück aufgebrachte gekühlte Kühlmittel kann dazu verwendet werden, eine übermäßige Zunahme der Temperatur der Oberfläche des vorgekühlten Werkstückes während des Schlichtvorganges zu verhindern. Gewünschtenfalls kann ein Werkstück ohne Vorkühlung auf einer entsprechend niedrigen Temperatur gehalten werden, indem man nur einen Strom gekühlten Kühlmittels auf dasselbe aufbringt. Die Kühlung der Oberfläche von Werkstücken, insbesondere von Werkstücken von verhältnismäßig geringen Abmessungen, kann auf diese Weise erfolgreich durchgeführt werden. Jedenfalls wird das durch die Auslaßöffnung 463 der Leitung 462 aufgebrachte Kühlmittel in einem trogförmigen Behälter 464 gekühlt, der einen Auslaß 465 aufweist, welcher durch einen biegsamen Schlauch 466 mit einem Einlaß 467 des Kühlbehälters 457 verbunden ist.
  • Wie oben erwähnt, ergeben am Werkstück ausgeführte Arbeitsverfahren, wie Zerspanen oder Schleifen, durch welche erhebliche Metallmengen von der Oberfläche des Werkstücks entfernt werden, Grate und Unregelmäßigkeiten der Oberfläche. Infolge des durch diese Arbeitsverfahren verursachten hohen Temperaturanstieges an der Oberfläche des Werkstückes wird angenommen, daß diese Grate und Unregelmäßigkeiten von Metall gebildet werden, das verhältnismäßig weich und von amorphem Gefüge der Oberfläche des das Werkstück bildenden Hauptkörpers aus kristallinischem Metall übergelagert ist. Es wird angenommen, daß das Schlichtverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung das ganze amorphe Metall entfernt und das darunterliegende kristallinische Metall bloßlegt, da dieses Schlichtverfahren derart ausgeführt wird, daß es nicht mit einer Temperaturzunahme verbunden ist, .die genügt, um mehr amorphes Metall zu erzeugen oder das darunterliegende kristallinische Metall bildsam und zerkratzbar zu machen.
  • Selbstverständlich können verschiedene Abänderungen der beschriebenen Vorrichtungen getroffen werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Claims (13)

  1. PATEN TANSPRCCHE_ 1. Verfahren, um ,der Oberfläche eines Werkstückes mit zahlreichen von einem vorhergehenden Materialentfernungsvorgang herrührenden kleinen Vorsprüngen und Riefen ein im wesentlichen glattes, spiegelartiges Aussehen zu verleihen, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte, Schleifkörnchen enthaltende maschinell angetriebene Schleifeinrichtung unter Zwischenlegen eines Schmiermittelfilms gegen die Werkstückoberfläche gepreßt wird und zwischen der Schleifeinrichtung und der Oberfläche eine Relativbewegung herbeigeführt wird, deren Richtung und Geschwindigkeit sich stetig ändert, wobei der Anpreßdruck, die Viskosität des Schmiermittels und die Geschwindigkeit der Relativbewegung derart gewählt und einander angepaßt sind, daß die Schleifkörnchen der Schleifeinrichtung anfangs den Schmiermittelfilm unterbrechen und mit den Vorsprüngen der Oberfläche in Eingriff treten, um diese in allen Richtungen im wesentlichen gleichmäßig abzutragen, daß aber nach einem vorherbestimmten Maße des Abtragens der Schmiermittelfilm fortlaufend wird und ununterbrochen ist und Berührung der Schleifkörnchen mit der Oberfläche verhindert, so daß kein weiterer Werkstoff entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung eine resultierende von mindestens zwei in verschiedenen Richtungen erfolgenden Einzelbewegungen ist, wobei die Geschwindigkeit mindestens einer dieser Einzelbewegungen zyklisch verändert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung die Resultierende von Komponenten einer relativen drehenden und einer relativen hin und her gehenden Bewegung des Werkstückes und der Schleifeinrichtung ist, wobei die Richtung der aufeinanderfolgenden resultierenden Bewegungen des Werkstückes und der Schleifeinrichtung durch zyklische Veränderung der Geschwindigkeiten einer oder beider Einzelbewegungen verändert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung die Resultierende einer relativ drehenden und einer relativ kurzen, stoßweisen, hin und her gehenden und einer relativ langen, stoßweisen Fortschaltbewegungskomponente ist, wobei die Richtung der aufeinanderfolgenden resultierenden Bewegungen durch zyklische Veränderung einer oder beider Fortschaltbewegungskomponenten verändert werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch vorzugsweise zyklisches Verändern des Druckes zwischen Werkstückoberfläche und Schleifeinrichtung.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf am Umfang im Abstand voneinander angeordnete Teilchen der Werkstückoberfläche ein Paar mit verschiedenen Geschwindigkeiten hin und her beweglicher Schleifelemente gleichzeitig zur Anwendung gelangt, wobei durch Drehen der Werkstückoberfläche abwechselnd im wesentlichen dieselben Flächenteilchen der Oberfläche in wirksamen Eingriff mit jedem der Schleifelemente gebracht werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifelemente unter verschiedenen, vorzugsweise sich zyklisch ändernden Drücken gegen die Werkstückoberfläche gepreßt werden.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig ein grobes und ein wesentlich feineres Schleifelement auf die Werkstückoberfläche zur Anwendung gebracht wird und zwischen der Oberfläche und den Elementen solche relative Schleifbewegungen erzeugt werden, daß dieselben Flächenteilchen der Oberfläche abwechselnd durch das grobe und das feinere Schleifelement in sich wiederholender Reihenfolge bearbeitet werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Anfangsstufen des Schlichtvorganges nur das grobe Schleifelement auf die Oberfläche zur Anwendung kommt, während in den mittleren Stufen des Schlichtvorganges beide Schleifelemente gleichzeitig auf die Oberfläche angewendet werden und schließlich in der folgenden Stufe des Schlichtvorganges nur das feinere Schleifelement gegen die Oberfläche zur Anwendung gelangt. Io.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückoberfläche auf eine wesentlich unterhalb der Raumtemperatur liegende Temperatur abgekühlt wird.
  11. II. Verfahren nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel bei der Anwendung auf die Werkstückoberfläche gekühlt und/oder die Oberfläche körperlich gekühlt wird.
  12. 12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis i i, bei dem die Relativbewegung als Resultante von mindestens zwei selbständigen linearen Bewegungen in verschiedenen Richtungen entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche die Geschwindigkeit mindestens einer Bewegung periodisch ändert.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsteile zur Erzeugung einer Drehbewegung vorgesehen sind, 11 die sich aus einer kurzen, stoßweisen Hinundherbewegung und einer langsamen Vorschubbewegung zusammensetzt, wobei die Richtung der resultierenden Bewegung durch periodische Änderung einer oder beider linearen Bewegungen veränderlich ist. 1q.. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 oder 13, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur periodischen Änderung des Drucks zwischen der Werkstücksfläche und den Schleif-12 elementen. I5. Vorrichtung nach den Ansprüchen I2 bis I4, gekennzeichnet durch mehrere voneinander unabhängig hin und her bewegliche Schleifelemente (74, 75) und eine Antriebsvorrichtung (63,69,71,73), die jedes Schleifelement mit zu den anderen Schleifelementen unterschiedlicher Geschwindigkeit und/oder dazu unterschiedlicher Hub- und Stoßlänge hin und her bewegt. I6. Vorrichtung nach Anspruch I5, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (44), die aus einem Paar voneinander unabhängig wirksamer Teile (58, 6o) besteht, welche die gröberen und feineren Schleifelemente tragen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. I72 8Io, 542 3I2, 557 488, 6II 983, 628 4I8, 654 696: USA.-Patentschriften Nr. I 732 56o, I 922 246, I 948 468, 2 Io8 o29: RKW-Veröffentlichungen, Heft 94, I932, Beuthverlag, Berlin S I4 (Bestell-Nummer AWF 24I).
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