DE9116436U1

DE9116436U1 - Konstruktion aus Profilstäben und Binderprofilen

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Publication number: DE9116436U1
Application number: DE9116436U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-10-24
Filing date: 1991-10-24
Publication date: 1992-10-08
Anticipated expiration: 2001-10-25

Description

KTZ22007.01
Ac/Fr

Anmelder: Hans Josef Kitz

Laurentiusstr. 25

5216 Niederkassel-Mondorf

Konstruktion aus Profilstäben und Binderprofilen

Die Erfindung betrifft eine Konstruktion aus Profilstäben, die an ihren Außenseiten mit in Längsrichtung verlaufenden, hinterschnittenen Nuten versehen sind, und Binderprofilen zum Verbinden oder Anschließen von solchen Profilstäben, wobei das Binderprofil mindestens einen Befestigungskopf aufweist, der in eine Nute des Profilstabes einschiebbar ist, deren Hinterschneidung formschlüssig hinterfaßt und mittels Spannelementen gegen die Hinterschneidung verspannbar ist.

Bei solchen nach dem Stande der Technik bekannten Konstruktionen werden als Spannelemente gewöhnlich Spannschrauben oder Keilspannsätze verwendet, die den Kopf des Binderprofiles in der Nut des Profilstabes gegen deren Hinterschneidung verspannen. Diese Spannschrauben oder Keilspannsätze bedeuten einerseits einen verhältnismäßig großen Material- und Montageaufwand und haben darüberhinaus den Nachteil, daß sie sich verhältnismäßig leicht lockern können, wenn die Konstruktion dynamischen Wechselbelastungen ausgesetzt ist.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Konstruktion der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß bei geringerem Material- und Montageaufwand eine lokkerungsfreie Verbindung zwischen dem Profilstab und dem Binderprofil herstellbar ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von der Konstruktion der eingangs genannten Art vor, daß die Spannelemente von Biegelaschen gebildet werden, die außerhalb der Nute an dem Binderprofil beiderseits des Befestigungskopfes angeordnet sind und nach ihrer Biegeverformung zum Befestigungskopf hin beiderseits der Nute von außen gegen den Profilstab drücken.

Die Konstruktion der Erfindung kommt in besonders vorteilhafter Weise ohne gesonderte Spannschrauben oder Keilspannsätze aus. Die als Spannelemente verwendeten Biegelaschen können gleich bei der Herstellung an das Binderprofil angeformt werden, so daß kaum zusätzlicher Materialaufwand entsteht. Die Montage erfolgt dadurch, daß zunächst der Befestigungskopf von einer Stirnseite des Profilstabes her in die Nute eingeschoben wird und daß anschließend mittels eines geeigneten Biegewerkzeuges die beiden Biegelaschen nach innen zum Befestigungskopf hin gebogen werden, wobei sie mit großer Kraft von außen gegen den Profilstab drücken. Der in der Nute befindliche Befestigungskopf stützt sich dabei von innen gegen die Hinterschneidung der Nute ab und bildet das Widerlager für die von den Biegelaschen von außen auf den Profilstab ausgeübten Druckkräfte. Hierdurch wird der Befertigungskopf mit großer Kraft gegen die Hinterschneidung der Nute des Profilstabes verspannt. Die so herge-

stellte Verbindung ist weitestgehend lockerungsfrei, weil der Kopf des Binderprofils einerseits und der Profilstab andererseits in Richtung der Biegeverformung der Laschen, d. h. quer zur Längsrichtung des Profilstabes, durch Formschluß aneinander festgelegt sind, so daß die Biegelaschen durch zwischen dem Binderprofil und dem Profilstab auftretende Kräfte nicht zurückgebogen werden können. Als Biegewerkzeug kommt beispielsweise eine mit entsprechenden Biegerollen versehene Zange in Frage, deren Rollen auf die Außenseiten der gegenüberliegenden Biegelaschen einwirken und in deren Längsrichtung verfahrbar sind.

Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Kopf und die Biegelaschen sich über die gesamte Länge des Binderprofiles erstrecken. Hierdurch ergibt sich eine intensive Verbindung zwischen dem Binderprofil und dem Profilstab über deren gesamte Länge. Bei einer solchen langgestreckten Verbindung ist die Kraftübertragung wesentlich besser, als bei den nach dem Stande der Technik bekannten Spannschrauben oder Keilspannsätzen, die nur eine punktuelle Kraftübertragung ermöglichen.

Die Biegelaschen sind zweckmäßig über ihre Höhe biegesteif ausgebildet und über Biegegelenke mit dem Binderprofil verbunden. Hierdurch wird verhindert, daß sich die Biegelaschen beim Biegevorgang über ihre Höhe unkontrolliert verformen. Der Biegevorgang findet vielmehr ausschließlich in den Biegegelenken statt, die durch eine entsprechende Materialschwächung im Bereich des Biegegelenkes hergestellt sind.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Konstruktion sieht vor, daß jede Biegelasche an ihrer gegen den Profilstab drückenden Seite zwei in stumpfem Winkel zueinander verlaufende Stützflächen aufweist, von denen die erste vor der Biegeverformung parallel zur Außenseite des Profilstabes verläuft und die zweite nach der Biegeverformung parallel zur Außenseite des Profilstabes verläuft. Durch diese Ausbildung der Stützflächen wird erreicht, daß die Stützflächen während des Biegevorganges leichter über die Außenseite des Profilstabes gleiten. Die oben erwähnte erste Stützfläche wirkt nämlich gewissermaßen als Aufgleitfläche für die oben erwähnte zweite Stützfläche.

Weiterhin ist vorgesehen, daß die sich an der Hinterschneidung der Nute des Profilstabes abstützenden Stützflächen des Kopfes und die nach der Biegeverformung an der Außenseite des Profilstabes abgestützten Stützflächen der Biegelaschen sich unmittelbar gegenüberliegen. Hierurch wird erreicht, daß die zwischen den Stützflächen des Kopfes und der Biegelaschen liegenden Teile des Profilstabes von gegenüberliegenden Seiten her gestützt werden, so daß an diesen Teilen des Profilstabes keine Biegeverformungen auftreten können.

Zweckmäßig sind weiterhin die Biegelaschen an ihren äußeren Längskanten mit scharfen, sich in die Oberfläche des Profilstabes eingrabenden Kanten versehen. Diese scharfen Kanten verhindern zusätzlich das unerwünschte Zurückbiegen der Biegelaschen.

Um Gewicht zu sparen, kann schließlich das Binderprofil in seinen Flächenbereichen mit Ausnehmungen zur Gewichtsersparnis versehen sein.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Konstruktion gemäß der Erfindung bestehend aus vier Profilstäben und vier Binderprofilen in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 eine Konstruktion gemäß der Erfindung bestehend aus zwei Profilstäben und zwei Binderprofilen in Stirnansicht;

Fig. 3 eine weitere Konstruktion gemäß der Erfindung bestehend aus zwei Profilstäben und zwei Binderprofilen in
Stirnansicht;

Fig. 4 eine Konstruktion gemäß der Erfindung bestehend aus zwei Profilstäben und einem Binderprofil in Stirnansicht;

Fig. 5 das Binderprofil vor der Biegeverformung der Biegelaschen in Stirnansicht;

Fig. 6 das Binderprofil und die angeschlossenen Profilstäbe nach der Biegeverformung der Biegelaschen in Stirnansicht.

In der Zeichnung sind bei allen Ausführungsbeispielen die Profilstäbe mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Die Profilstäbe 1 sind jeweils als stranggegossene Aluminiumprofile mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt ausgebildet und an ihren Außenseiten mit in Längsrich-

tung verlaufenden hinterschnittenen Nuten 2 versehen, die zum Anschluß von Verbindungselementen dienen. Diese Verbindungselemente sind beim Gegenstand der Erfindung Binderprofile 3, die dazu dienen, zwei oder mehr Profilstäbe 1 über deren Länge miteinander zu verbinden. So sind beispielsweise beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 vier Profilstäbe 1 durch vier Binderprofile 3 miteinander zu einem Kastenträger großen Querschnittes verbunden. Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 3 sind jeweils zwei Profilstäbe 1 durch jeweils zwei parallel verlaufende Binderprofile 2 zu einer flachen Kastenkonstruktiobn verbunden. Beim Ausführungsbeispiel der Fig 3 sind demgegenüber nur zwei Profilstäbe 1 durch ein Binderprofil 3 zu einem flachen Verbundträger vereinigt.

Wie insbesondere aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich ist, weist das Binderprofil 3 an den beiden gegenüberliegenden Längskanten einen Befestigungskopf 4 auf, der von einer Stirnseite des Profilstabes 1 her in eine von dessen Nuten 2 einschiebbar ist und deren Hinterschneidung formschlüssig hinterfaßt. Dabei sind die Querschnitte des Kopfes 4 einerseits und der Nute 2 andererseits so aufeinander abgestimmt, daß sie sich nur in Längsrichtung gegeneinander verschieben lassen, quer zur Längsrichtung aber formschlüssig, d. h. unverschiebbar aneinander gesichert sind.

Beiderseits des Kopfes 4 sind an dem Binderprofil 3 Biegelaschen 5 befestigt. Diese Biegelaschen 5, die sich über die gesamte Länge des Binderprofiles 3 erstrecken, sind über ihre Höhe biegesteif ausgebildet und jeweils über Biegegelenke 6 mit dem Binderprofil 3 verbunden. Die Biegegelenke 6 werden jeweils durch eine Materialschwächung im Bereich der beabsichtigten Biegung hergestellt.

Die Biegelaschen 5 sind jeweils an ihrer der Außenseite des Profilstabes 1 zugewandten Seite mit jeweils zwei Stützflächen 7 und 8 versehen, die in einem stumpfen Winkel zueinander verlaufen. Dabei verläuft die Stützfläche 7 vor der Biegeverformung (Fig. 5) parallel zur Außenseite des Profilstabes 1. Die zweite Stützfläche 8 verläuft demgegenüber nach der Biegeverformung (Fig. 6) parallel zur Außenseite des Profilstabes 1 und stützt sich mit großer Kraft an dieser ab.

Wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich ist, liegen die sich an der Hinterschneidung der Nute 2 des Profilstabes 1 abstützenden Stützflächen des Kopfes 4 und die nach der Biegeverformung an der Außenseite des Profilstabes 1 abgestützten Stützflächen 8 der Biegelaschen 5 sich unmittelbar gegenüber, so daß die von dem Kopf 4 und den Biegelaschen 5 auf den Profilstab 1 ausgeübten Kräfte den Profilstab 1 nicht verbiegen oder sonstwie verformen können. Die Biegelaschen 6 sind an ihren äußeren Längskanten mit scharfen, sich in die Oberfläche des Profilstabes 1 eingrabenden Kanten 9 versehen. Diese scharfen Kanten 9 sichern zusätzlich die Biegelaschen 6 gegen unbeabsichtigtes Zurückbiegen. Den scharfen Kanten 9 jeweils gegenüberliegend sind die Biegelaschen 5 mit Stütznasen 10 versehen, die sich am Ende des Biegeweges an dem Kopf 4 abstützen und auf diese Weise verhindern, daß die Biegelaschen 5 unbeabsichtigt zu weit nach innen gebogen werden. Das Verbiegen der Biegelaschen 5 vom in Fig. 5 dargestellten Zustand in den in Fig. 6 dargestellten Zustand erfolgt mittels einer geeigneten Biegezange, die Biegerollen aufweist, welche gegenläufig von außen auf die Biegelaschen 5 einwirken und entlagn den Biegelaschen 5 verfahrbar sind.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, können die Binderprofile in ihrem Flächenbereich mit Ausnehmungen 11 zur Gewichtsersparnis versehen sein.

- Ansprüche -

Claims

Schutzansprüche

1. Konstruktion aus Profilstäben, die an ihren Außenseiten mit in Längsrichtung verlaufenden hinterschnittenen Nuten versehen sind, und Binderprofilen zum Verbinden oder Anschließen von solchen Profilstäben, wobei das Binderprofil mindestens einen Befestigungskopf aufweist, der in eine Nute des Profilstabes einschiebbar ist, deren Hinterschneidung formschlüssig hinterfaßt und mittels Spannelementen gegen die Hinterschneidung verspannbar ist,

dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannelemente von Biegelaschen (5) gebildet werden, die außerhalb der Nute (1) an dem Binderprofil (3) beiderseits des Befestigungskopfes (4) angeordnet sind und nach ihrer Biegeverformung zum Befestigungskopf (5) hin beiderseits der Nute (3) von außen gegen den Profilstab (1) drücken.

2. Konstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungskopf (4) und die Biegelaschen (5) sich über die gesamte Länge des Binderprofiles (3) erstrecken.

3. Konstruktion nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegelaschen (5) über ihre Höhe biegesteif ausgebildet sind und über Biegegelenke (6) mit dem Binderprofil (3) verbunden sind.

4. Konstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Biegelasche (5) an ihrer gegen den Profilstab (1) drückenden Seite zwei in stumpfem Winkel zueinander verlaufende Stützflächen (7, 8) aufweist, von denen die erste (7) vor der Biegeverformung parallel zur Außenseite des Profilstabes (1) verläuft und die zweite (8) nach der Biegeverformung parallel zur Außenseite des Profilstabes (1) verläuft.

5. Konstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die sich an der Hinterschneidung der Nute (1) abstützende Stützfläche des Befestigungskopfes (4) und die nach der Biegeverformung an der Außenseite des Profilstabes (1) abgestützten Stützflächen (8) der Biegelaschen (5) sicher unmittelbar gegenüberliegen.

6. Konstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegelaschen (5) an ihren äußeren Langskanten mit scharfen, sich in die Oberfläche des Profilstabes (1) eingrabenden Kanten (9) versehen sind.

7. Konstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegelaschen (5) an ihrer dem Befestigungskopf (4) zugewandten Seite mit Stütznasen (10) versehen sind, welche den Biegeweg in Richtung auf den Befestigungskopf (4) begrenzen.

8. Konstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Binderprofil (3) in seinem Flächenbereich mit Ausnehmungen (11) zur Gewichtsersparnis versehen ist.