DE911467C

DE911467C - Durch eine schwenkbare Lenkstange betaetigter Bremsantrieb fuer Fahrraeder, Motorraeder, Motorroller od. dgl.

Info

Publication number: DE911467C
Application number: DEJ6111A
Authority: DE
Inventors: Lucien Charles Hippolyte Juy
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-07-10
Filing date: 1952-07-10
Publication date: 1954-05-13

Description

Durch eine schwenkbare Lenkstange betätigter Bremsantrieb für Fahrräder, Motorräder, Motorroller od. dgl. Die für Fahrräder, Motorroller, Motorräder od. dgl. benutzten Bremsen weisen eine oder mehrere Handbetätigungen auf. Diese Betätigungsvorrichtung befindet sich aus Sicherheits- und Bequemlichkeitsgründen in der Nähe der Handgriffe der Lenkstange des Fahrzeuges. Diese Anordnung weist erhebliche Nachteile auf, wie Gefahr des Hängenbleibens, Schwierigkeit eines schnellen Erfassens, schwieriges Erfassen, wenn die Hand zu klein oder mit einem Handschuh bekleidet ist, Befestigung durch eine Schelle, kostspielige Ausführung, Bruchgefahr und wenig formschönes Aussehen der Anordnung.
Um den obigen Nachteilen abzuhelfen, hat man bereits vorgeschlagen, die Bremsen durch eine Schwenkbewegung der Lenkstange um ihre Querrohrachse zu betätigen. Derartige Anordnungen sind jedoch kompliziert und teuer, da sie Sonderausführungen für die Lenkstange und eine sehr sorgfältige Bearbeitung und Ausbildung der Lagerstellen der schwenkbaren Lenkstange in ihrem Halter erfordern.
Demgegenüber hat die Erfindung einen einfachen Bremsantrieb mit schwenkbarer Lenkstange zum Gegenstand, bei welchem normale Lenkstangen verwendet werden können. Der erfindungsgemäße Bremsantrieb ist dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkstange mit -dem Lenkrohr durch zwei gelenkig verbundene Teile verbunden ist, welche fest auf dem Lenkrohr bzw. der Lenkstange sitzen, wobei ,die Enden der Bremskabel an dem schwenkbaren Teil und ihre Hüllen an einem mit dem Steuerkopf starr verbundenen Halter angreifen. Die Erfindung ist unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber erläutert.
Abb. I zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bremsbetätigung; Abb.2 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit der Lenkstange in der Bremsstellung; Abb. 3 ist eine längs der Achse a-b der Fig. I geschnittener Grundriß.
Der erfindungsgemäße durch eine schwenkbare Lenkstange betätigte Bremsantrieb ist folgendermaßen ausgebildet: Das Lenkrohr I (Abb. I) bekannter Bauart wird durch eine bekannte Klemmvorrichtung 2 gehalten und ist an seinem oberen Teil durch Schweißung oder auf andere Weise mit einem eine Achse 4 haltenden, Gabelkopf 3 versehen. Diese Achse 4 kann eine beliebige Vorrichtung zur Einstellung des seitlichen und des axialen Spiels aufweisen, z. B. eine Mutter 5 mit konischem Klemmkopf od. dgl. Auf dieser Achse 4 ist ein Halter 6 schwenkbar, welcher eine Schelle 7 zur Befestigung der Lenkstange 8 beliebiger Form mit Hilfe der Bolzen 9 und Io trägt. Bei dieser Anordnung bewirkt ein auf die Handgriffe II und I2 der Lenkstange von oben nach unten ausgeübter Druck eine Schwenkung der Lenkstange und des Halters 6 um die Achse 4 (s. Fig. 2).
Ein Anschlag I3 legt sich gegen das Lenkrohr I, um die Schwenkbewegung des Halters 6 nach unten zu begrenzen, wenn der Fahrer während der normalen Fahrt auf seine Lenkstange drückt. Wie aus Fig. I und 2 hervorgeht, hängt die Bremskraft von der Form der Lenkstange und ihrer Verlängerung durch die Handgriffe II und I2 nach vorn oder nach hinten ab, wobei die Bremskraft zunimmt, wenn sich die Handgriffe II und I2 von der Achse 4 entfernen.
Es könen auch gleitend verschiebbare Handgriffe vorgesehen werden, um die Länge des Hebelarms bei der Bremsung zu vergrößern. Diese Ausbildung gehört jedoch nicht mit zur Erfindung.
An der Schelle 7 des Halters 6 ist ein Gabelkopf I4 zur Befestigung der Bremsübertragungen schwenkbar. Bei dem dargestellten Beispiel sind an dem Gabelkopf I4 zwei Kabel I5 und I6 (für die Vorder- und Hinterbremse) befestigt, welche gegenüber dem festen Anschlag I7 verstellbar sind, welcher die Einstellrädchen I8 und I9 trägt und zur Abstützung der Kabelhüllen 2o und 2I dient.
Diese Vorrichtung kann auch durch beliebige andere bekannte Vorrichtungen ersetzt werden, wie starre Stangen (für sogenannte englische Bremsen), eine hydraulische Kolbensteuerung, einen Kettenantrieb od. dgl.
Ferner kann die Lenkstange 8 zur Vereinfachung der Herstellung mit der Schelle 7 oder dem Anschlag I3 oder mit diesen beiden Teilen ein Stück bilden. Sie kann ferner an Stelle des Gabelkopfes I4 eine beliebige andere bekannte Vorrichtung, wie einen Schwenkhebel oder eine Rolle zum Ausgleich der Bremswirkung der Vorder- und Hinterbremse bei verschiedenem Hub, aufweisen. Dieses bekannte System kann somit an den obigen Antrieb angepaßt werden.
Die Arbeitsweise der obigen Bremsbetätigung geht schon aus ihrer Beschreibung hervor. Während der normalen Fahrt legt sich die Lenkstange 8 mit ihrem Anschlag I3 gegen das Lenkrohr I und dient somit nur zum Lenken.
Zum Bremsen genügt es, in der Richtung von oben nach unten auf die Handgriffe II und I2, zu drücken, um die Lenkstange 8 und den Halter 6 um die Achse 4 zu verschwenken und seine Höhenverstellung des Gabelkopfes I4 zu bewirken (Abb. 2). Dieser zieht dann an den Kabeln I5 und I6 und bewirkt die Bremsung. Die umgekehrte Bewegung hebt die Bremsung auf. Die Bremsbetätigung erfolgt somit augenblicklich und die Lenkstange bleibt von Teilen zur Betätigung der Bremsen und zur Kraftübertragung frei.
Gegebenenfalls kann auch die umgekehrte Anordnung vorgesehen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Durch eine schwenkbare Lenkstange betätigter Bremsantrieb für Fahrräder, Motorräder, Motorroller od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkstange (8) mit dem Lenkrohr (I) durch zwei gelenkig (4) verbundene Teile (3, 6) verbunden ist, welche fest auf dem Lenkrohr (I) bzw. der Lenkstange (8) sitzen, wobei die Enden der Bremskabel (I5, I6) an dem schwenkbaren Teil (6) und ihre Hüllen (2o, 2I) an einem mit dem Steuerkopfrohr starr verbundenen Halter (I7) angreifen. z. Bremsantrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, :daß die Lenkstange (8) an dem schwenkbaren Teil (6) mittels einer Klemme befestigt ist. 3. Bremsantrieb nach Anspruch i oder 2, gekennzeichnet durch einen mit der Lenkstange starr verbundenen Anschlag (13), welcher sich in der Lösungsstellung der Bremsen gegen das Lenkrohr (i) legt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 10:2716; schweizerische Patentschrift Nr. 237 541; französische Patentschrift Nr. 49 286 (827 322).