DE91145C - - Google Patents

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DE91145C
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Germany
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wood
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C1/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
    • B44C1/02Pyrography

Landscapes

  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich ist es sehr schwer, wenn nicht unmöglich, beim Einbrennen von Zeichnungen auf Holz einen tiefen, glatten und reinen Strich zu erzeugen. Damit ist dieses Verfahren für wirkliche Flachornamente ausgeschlossen. Um den abgetönten, verschwommenen Strich zu verdecken, war man genöthigt, die betreffende Zeichnung stark zu schattiren, ihr im Allgemeinen den Charakter eines colorirten Holzschnittes oder einer Radirung zu geben. Trotz des hierauf verwendeten, wegen der vielen Striche sehr grofsen Zeitaufwandes war eine Concurrenz mit der auf gröfsere Entfernungen — welche aber bei Möbeln, Thüren, Plafonds u. dergl. lediglich in Betracht kommen — wirkungsvolleren Intarsia nicht zu erreichen. Es war unmöglich, besonders wenn ein weicheres Holz, wie Pappel-, Linden-, Weiden-Holz oder Ahorn-Holz, oder auch Pappe benutzt werden sollte, zu vermeiden, dafs die der Contour benachbarten Theile einen bräunlichen oder gelblichen Ton erhielten. Diese unbeabsichtigte Färbung hat drei verschiedene Ursachen:
ι. Die beim Brennen erzeugten Dämpfe dringen in die Poren des Holzes parallel der Holzfaser oft über 0,5 cm in Gestalt von dünnen, dunklen Fäden vor; dieselben sind nicht mittelst Wegschabens zu beseitigen, da die Fäden so tief sitzen wie der gebrannte Strich selbst.
2. Die verbrannten Harze dringen neben der Contour in die Holzplatte von oben ein; sie sind durch Wegschaben nicht zu beseitigen, es bleibt stets ein gelblicher Fleck.
3. Es kommt überaus häufig ein Verbrennen der Holzpartien neben dem gebrannten Strich selbst vor, auch wenn sie vom Brandstift nicht direct getroffen werden. Hier kann selbstverständlich durch Schaben nicht geholfen werden.
Hiervon ausgehend wird, um alle drei Mängel zu beseitigen, somit einen reinen, sauberen Strich zu erzeugen und damit wieder die Anwendung der Brandmalerei im Grofsen in der Flachornamentik, besonders in der Möbelindustrie, zu ermöglichen, das betreffende Material wie folgt imprägnirt:
Die Platte erhält zuerst einen Anstrich von absolut weifsem Damarlack, welcher in Benzin und einigen Tropfen absolutem Alkohol aufgelöst ist. Man läfst dann die Platte völlig austrocknen, schleift die hervortretenden Lackstellen ab und streicht sie ein zweites Mal an. Hierbei werden besonders diejenigen Stellen berücksichtigt, bei welchen der Lack völlig aufgesaugt (eingeschlagen) ist. Der Lackanstrich wird so oft wiederholt, bis er höchstens die Dicke eines Briefbogens besitzt. Der zweite und die folgenden Lackanstriche können auch mit doppelt .verdünnter weifser Politur gemacht werden.
Zum Schlufs wird auf die Platte, nachdem sie mit Glaspapier glatt abgeschliffen worden ist, die auf sehr dünnem Papier (aber nicht Seidenpapier) befindliche Zeichnung mit Stärkekleister fest anliegend aufgezogen, wobei die Bildung von Blasen aufs sorgfältigste zu vermeiden ist.
Für den Fall, dafs selbst durch absolut weifsen Damarlack das Holz einen zu dunkeln Stich ins Gelbliche erhalten sollte,, mufs man vorher die Platte auf beiden Seiten mit Gelatine-
lösung (5 Tafeln auf 1 1 Wasser) anstreichen und nach 5 Minuten die überstehende Gelatine auf der ganzen Platte verreiben. Soll Leder oder Pappe gebrannt werden, so mufs das Anstreichen mit Gelatine unbedingt vorangehen.
Ist es nothwendig, dafs das betreffende Papier durchsichtig ist, um vorher auf dasselbe pausen zu können, so mufs man es mit Paraffinlösung bezw., wenn dies noch nicht genügt, mit Damarlacklösung tränken. Ist es auf einer Seite, der. später für den Kleister bestimmten Seite, satinirt, so ist dies um so besser.
Nach dem Brennen der Contouren wird das Papier vom Hintergrund mittelst eines Messers abgezogen, was sehr leicht von statten geht, und darauf der Hintergrund eingebrannt. Schliefslich wird auch das übrige Papier entfernt und das Ornament mit einem Messer und Glaspapier nachretouchirt. Der Hauptschmutz selbst wird vom Papier mitgenommen. Infolge der Sättigung der Platte mit Lack aber werden die oben angeführten drei Hauptübelstände vermieden. Ein etwa vorhandener leichter gelblicher Ton, welcher von Rauch herrührt, läfst sich leicht durch gelindes Schleifen oder Schaben entfernen.
Zu dem neuen Verfahren sollen besonders sehr billige Holzarten, wie Pappel- oder Weidenholz, verwendet und dadurch höher verwerthet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren der Vorbereitung von Holz, Pappe oder Leder für einen reinen Strich in der Brandmalerei, dadurch gekennzeichnet, dafs die Platte mit der Lösung von Damarlack oder einem anderen Lack oder Harz gesättigt und sodann mit der die Zeichnung enthaltenden Schicht (Papier) überzogen wird, zum Zweck, das Eindringen von bräunlich färbenden Verkohlungsproducten in die dem Brandstrich benachbarten Stellen und das Mitverbrennen dieser selbst zu verhüten.
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