DE9111829U1 - Schreibtisch, insbesondere Schultisch - Google Patents

Description

HIL 102 DE

Schreibtisch, insbesondere Schultisch

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schreibtisch, insbesondere Schultisch, mit einem Fußgestell, mit einer sich auf dem Fußgestell abstützenden, in seiner Neigung einstellbaren Tischplatte sowie mit einer der Neigungseinstellung dienenden Einrichtung.

Bekannte Verstellmechaniken für Schreib- oder Schultische dieser Art besitzen eine relativ komplizierte Mechanik und sind deshalb insbesondere für den Schulbetrieb ungeeignet. Es besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr. Außerdem sind die Verstellmechaniken reparaturanfällig.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schreib- oder Schultisch der eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren Verstellmechanik robust ist und insbesondere von Kindern einfach und ohne Verletzungsgefahr betätigbar ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Tischplatte im Bereich ihrer vorderen Kante - vom Benutzer her gesehen - um eine zur vorderen Kante parallel verlaufenden Achse schwenkbar am Fußgestell angelenkt ist und daß die der Neigungseinstellung dienende Einrichtung ein Stützbauteil ist, das um eine zur Hinterkante der Tischplatte parallele Achse pendelnd an der Unterseite der Tischplatte aufgehängt ist. Bei einem in dieser Weise ausgebildeten Tisch ist es zur Neigungsverstellung lediglich erforderlich, die Tischplatte in ihrem hinteren Bereich anzuheben. Das pendelnd aufgehängte Stützbauteil kann danach in die gewünschte Position gebracht werden, so daß es sich auf der ihr zugeordneten Stütze, beispielsweise eine vom Fußgestell getragene Zarge, abstützt.

Befindet sich nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Pendelachse - wieder vom Benutzer her gesehen ■ hinter der als Stütze dienenden Zarge, dann rastet das Stützbauteil beim Anheben der Platte infolge seines Eigengewichts selbsttätig ein.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert werden. Die Figuren 1 und 2 zeigen Ansichten eines Ausführungsbeispieles für einen entsprechend der Erfindung gestalteten Schultisches. Die Figuren 3 bis 5 zeigen einen Schnitt bzw. Teilschnitte durch dieses Ausführungsbeispiel.

Der in den Figuren dargestellte Schultisch besteht im wesentlichen aus dem Fußgestell 1, der in ihrer Neigung einstellbaren Tischplatte 2 und der der Neigungseinstellung dienenden Einrichtung 3.

Das Fußgestell 1 umfaßt aus Holz oder Stahl bestehende Seitenteile 4, die sich jeweils aus vier Leisten 5 bis 8 und einer Blende 9 zusammensetzen. Die unteren Leisten 6 bilden sich in Richtung des Benutzers erstreckende Kufen, die dem Tisch einen sicheren Stand verleihen. Zwischen den sich in Richtung des Benutzers erstreckenden oberen Leisten 8 befindet sich eine fest eingeleimte Buchablage 11. Außerdem

ist zwischen den hinteren Leisten 5 die Zarge 12 fest eingeleimt, so daß sich insgesamt ein stabiles Fußgestell 1 ergibt.

Die vorzugsweise stabverleimte Vollholztischplatte 2 ist an ihrer Unterseite mit Gratleisten 14 ausgerüstet. Sie sind über eine im einzelnen nicht dargestellte Schwalbenschwanzverbindung an der Tischplatte 2 befestigt und erstrecken sich parallel zu den Seitenkanten der Tischplatte Im mittleren Bereich der vorderen Kante der Tischplatte 2 erstreckt sich eine Buchhalteleiste 15. Im Bereich der hinteren Kante der Tischplatte 2 ist eine Federrille 16 eingelassen.

Die Abstützung der Tischplatte 2 auf dem Fußgestell 1 erfolgt im Bereich der vorderen Tischkante über Stützen 17. Diese sind mit den Leisten 8 fest verbunden. Die Gratleisten 14 sind an den Stützen 17 derart angelenkt, daß die Tischplatte 2 um die Achse 18 geschwenkt bzw. angehoben werden kann.

Im Bereich der hinteren Kante der Tischplatte 2 befindet sich die der Neigungseinstellung dienende Einrichtung 3. Sie besteht aus einem Stützbauteil mit zwei Stützelementen 21, die über den zur hinteren Tischkante parallel verlaufenden Steg 22 miteinander verbunden sind. Die Stützelemente selbst sind mit nach unten gerichteten fingerartigen Gestaltungen ausgerüstet, welche zwei Aussparungen 23 und bilden. Diese Aussparungen 23 und 24 sind dazu bestimmt, die Oberkante der Zarge 12 zu umgreifen und sich darauf abzustützen. Zur pendelnden Aufhängung des Stützbauteiles 3 an der Tischplatte 2 sind die Stützelemente 21 um die Achse 25 schwenkbar an den Gratleisten 14 gelenkig befestigt. Zur Begrenzung der Pendelbewegung zum Benutzer hin sind Anschläge 26 vorgesehen.

Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen das Ausführungsbeispiel mit horizontaler Tischplatte 2. Im hinteren Bereich stützt sich die Tischplatte auf den oberen Stirnseiten der Leisten 5 ab. Die Stützelemente 21 liegen der Zarge 12 von innen an.

Nach dem Anheben der Tischplatte 2 um einen ausreichenden Betrag schwingt das Stützbauteil 3 nach hinten, so daß es durch sein Eigengewicht in zwei unterschiedliche Raststellungen gebracht werden kann. In der Darstellung nach Figur 4 stützen sich die Stützelemente 21 mit ihren Aussparungen 23 auf der Zarge 12 ab. Die Tischplatte 2 hat dadurch eine Neigung von etwa 10 Grad.

Die Aussparung 24 hat einen größeren Abstand von der Pendelachse 25 als die Aussparung 23. Stützt sich - wie in Figur 5 dargestellt - das Stützbauteil 3 über die Aussparungen 24 auf der Zarge 12 ab, dann hat die Tischplatte 2 eine Neigung von etwa 15 Grad.

Die Neigungseinstellung kann rückgängig gemacht werden, indem die Tischplatte 2 in ihrem hinteren Bereich um einen kleinen Betrag angehoben und das Stützbauteil 3 in Richtung Benutzer verschwenkt wird. Dazu kann der Steg 22 zwischen den Stützelementen 21 als Griffleiste verwendet werden. Der Steg 22 ist derart angeordnet, daß er zwischen der Tisch-

platte 2 und der Buchablage 11 hindurch erreichbar ist. Infolge der Anschläge 26 ist die Gefahr des Einklemmens der Hand zwischen dem Stützbauteil 3 und der Buchablage 11 vermieden.

Zweckmäßig bestehen die einzelnen Baugruppen, insbesondere die Tischplatte 2, aus Vollholz, so daß das Ausbessern und Nachbehandeln besonders einfach ist.

Claims (9)

Schreibtisch, insbesondere SchultischAnsprüche

1) Schreibtisch, insbesondere Schultisch, mit einem Fußgestell (1), mit einer sich auf dem Fußgestell abstützenden, in seiner Neigung einstellbaren Tischplatte (2) sowie mit einer der Neigungseinstellung dienenden Einrichtung (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Tischplatte (2) im Bereich ihrer vorderen Kante

- vom Benutzer her gesehen - um eine zur vorderen Kante parallel verlaufenden Achse (18) schwenkbar am Fußgestell (1) angelenkt ist und daß die der Neigungseinstellung dienende Einrichtung ein Stützbauteil (3) ist, das um eine zur Hinterkante der Tischplatte parallele Achse (25) pendelnd an der Unterseite der Tischplatte (2) aufgehängt ist.

2) Schreibtisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützbauteil (3) aus zwei Stützelementen (21) besteht, die über einen Steg (22) miteinander

verbunden sind und denen am Fußgestell (1) eine parallel zur Pendelachse verlaufende Zarge (12) als Stütze zugeordnet ist.

3) Schreibtisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Pendelachse (25) - vom Benutzer her gesehen - hinter der als Stütze dienenden Zarge (12) befindet.

4) Schreibtisch nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (21) jeweils mindestens zwei Aussparungen (23, 24) aufweisen, die paarweise der als Stütze dienenden Zarge (12) zugeordnet sind und zur Pendelachse (25) unterschiedliche Abstände haben.

5) Schreibtisch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (21) mit nach unten gerichteten, der Zarge (12) zugewandten fingerartigen Gestaltungen ausgerüstet sind.

6) Schreibtisch nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Aussparungen (23) mit den kleineren Abständen zur Pendelachse (25) im Bereich der dem Benutzer abgewandten Seite der Stützelemente (21) befinden.

7) Schreibtisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußgestell (1) zwei Seitenteile (4) aufweist, die jeweils aus vier Leisten (5 bis 8) bestehen, die mittels Blenden (9) in den Seitenteilen (4), einer Zarge (12) und einer Buchablage (11) zusammengesetzt und stabilisiert sind.

8) Schreibtisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischplatte (2) eine stabverleimte Vollholztischplatte mit Gratleisten (14) ist, die über eine Schwalbenschwanzverbindung mit der Tischplatte (2) verbunden sind.

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9) Schreibtisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen vollständig aus Holz besteht.