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Strahlantriebsvorrichtung für Rotoren, insbesondere für Hubschrauber,
mit zentraler Gasverteilerkammer Die Erfindung betrifft Strahlantriebsvorrichtungen
für Rotoren, insbesondere für Flugzeuge mit einem drehbaren, aus Flügeln bestehenden
Rotor od. dgl., bei welchen die Drehung der Flügeleinheit durch Strahlreaktion erfolgt.
Sie ist besonders für Hubschrauber mit mindestens einer Hubschraube geeignet, die
sich in einer waagerechten Ebene oberhalb des Hubschrauberrumpfes dreht.
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Es ist bekannt, die Drehung der Hubschraube durch Reaktionsstrahldüsen
zu erzeugen, welche um die Drehachse herum in einer Ebene angeordnet sind, welche
mit der Ebene der Hubschraube zusammenfällt. Der Antrieb kann aber auch in einer
zur Hubschraube parallelen Ebene erfolgen. Bei den bekannten Hubschraubern, bei
denen die Strahldüsen symmetrisch angeordnet und gleichmäßig entweder rechtwinklig
oder schräg zu den von der Drehachse ausgehenden Halbmessern der Hubschraube eingestellt
sind, kann nur Auftrieb senkrecht zur Rotorebene erzeugt werden, vorausgesetzt,
daß die Flügel auf Steigwirkung eingestellt sind.
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Nach der Erfindung ist eine zusätzliche Einrichtung vorgesehen, um
die Strömung der von einem Motor oder einer anderen Einrichtung stammenden Gase
durch die Strahldüsen zu regeln. Erfindungsgemäß kann dadurch eine gleichmäßige
Strömung gleichzeitig durch alle Strahldüsen erfolgen oder die Strömung kann auf
bestimmte Düsen beschränkt werden. Die Steuerung erfolgt durch den Flugzeugführer.
Mittels
der Beschränkung der Strömung auf bestimmte Düsen wird ein Antrieb erzielt, welcher
zusätzlich zu dem durch die Flügel erzielten Auftrieb wirkt. Dieser Antrieb erteilt
dem Hubschrauber je nach Beschränkung der Ausströmung eine Bewegung in einer bestimmten
waagerechten Richtung. Die Flugrichtung resultiert also aus der Kombination dieses
unmittelbaren Antriebs und des von der sich drehenden Hubschraube herrührenden mittelbaren
Antriebs. Durch die Einstellung kann sowohl die Menge der ausströmenden Abgase als
auch die Ausströmrichtung bestimmt werden. Beides ergibt eine Regelung der Richtung
und der Fluggeschwindigkeit.
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Die Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen der Regelvorrichtung
gemäß der Erfindung. Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Zeichnungen und
der Beschreibung hervor.
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Fig. I zeigt in Draufsicht schematisch Strahldüsen und im Innern einer
Kammer eine drehbare und in der Höhe verstellbare Schließ- oder Verteilerplatte
; Fig. 2, 3 und 4 sind Schnittansichten der Vorrichtung nach Fig. I mit verschiedenen
Stellungen der Verteilerplatte; Fig. 5 zeigt die teilweise Schnittansicht einer
Flügel- und Düseneinheit mit den Gasströmungen; Fig. 6 zeigt die teilweise Schnittansicht
einer anderen Ausführungsform der Flügel- und Düseneinheit; Fig. 7 ist eine weitere
Ausführungsform der Düsen; Fig. 8 stellt im senkrechten Schnitt eine Ausführung
des Rotorantriebs mit der Regeleinrichtung dar ; Fig. 9 zeigt einen Hubschrauber
mit Rotor, teilweise im Schnitt; Fig. Io ist ein Querschnitt durch einen Rotorflügel;
Fig. II und I2 sind Querschnitte durch den Rotorring, welcher den Rotor nach außen
begrenzt; Fig. I3 ist ein waagerechter Teilschnitt durch den Rotorring nach Fig.
9; Fig. I4. und I5 zeigen, teilweise im Schnitt, eine Regeleinrichtung zum Verstellen
der Verteilerplatten Fig. I6 zeigt in einem teilweise senkrechten Schnitt eine Antriebseinrichtung
mit Verteilerplatte; Fig. I7 stellt eine Ansicht der in Fig. 7 gezeigten Düsenart
dar; Fig. I8 ist die Ansicht einer der Fig. I6 ähnlichen Einrichtung; Fig. I9, 20
und 2I zeigen besondere Ausführungsformen der Gasverteilerplatte in verschiedenen
Stellungen; Fig. 22 läßt im Teilschnitt eine Ausführungsform des Rotors erkennen,
welche der nach Fig. 5 ähnlich ist; Fig. 23 zeigt den Oberteil eines Hubschrauberantriebs;
Fig. 24 stellt einen Rotorflügel in Draufsicht, teilweise im Schnitt dar; Fig. 25
zeigt das Ende eines Rotorflügelrohres mit einer einzigen Öffnung; Fig. 26 ist die
Ansicht des Turbinenteiles eines Hubschrauberrotors; Fig. 27 stellt im senkrechten
Schnitt den Turbinenantrieb für einen Hubschrauberrotor dar; Fig. 28 zeigt eine
Gasverteilervörrichtung, welche im Abstand vom Rotor angeordnet ist; Fig. 29 bis
34 zeigen verschiedene Stellungen der Verteilerplatten und die dadurch bewirkte
Arbeitsweise der Turbinen; Fig. 35 bis 39 zeigen weitere Antriebe und Gasverteilervorrichtungen.
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In der sich auf die Zeichnungen beziehenden Beschreibung ist die Erfindung
an einem Hubschrauber gezeigt. Die Erfindung ist darauf nicht beschränkt, sondern
kann auch bei anderen Arten von Flugzeugen oder bei anderen Vorrichtungen benutzt
werden, in denen Strahlantriebe wirksam sind.
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Für den Antrieb von Hubschraubern ist neben einer Auftriebskraft noch
eine Kraft nötig, welche den Hubschrauber in waagerechter Richtung bewegt. Der Auftrieb
wird durch den aus einer Reihe von Flügeln bestehenden Rotor erzeugt, wobei die
Flügel um eine senkrechte Achse umlaufen.
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Um eine Bewegung in waagerechter Richtung zu erzielen, war es bisher
erforderlich, den Rotor um einen Winkel zu verschwenken oder einen anderen Rotor
in einer senkrechten Ebene anzuordnen, um das Flugzeug in waagerechter Richtung
zu ziehen oder vorzuschieben. Auch irgendeine andere Vorrichtung könnte für den
gleichen Zweck benutzt werden.
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Die Erfindung ermöglicht es, einen Hubschrauber in beliebiger waagerechter
Richtung zu bewegen und ihm gleichzeitig einen Auftrieb zu erteilen, wobei die gesamte
Antriebswirkung von der Rotor-und Düseneinheit herrührt.
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Wie schon erwähnt, bewirken die Gasstrahlen eine Drehung des Rotors.
Durch Verwendung einer Strahlverteilerplatte gemäß der Erfindung kann die Strömung
der Gase auf bestimmte Strahldüsen beschränkt werden. Dadurch erfolgt die Gasströmung
nur durch die Düsen auf einer Seite des Rotors, während die Düsen der anderen Rotorseite
von der Gasströmung abgeschnitten sind. Dies ergibt eine seitliche Schubkraft. Wird
z. B. die Gasströmung durch die Düsen im vorderen Teil des Hubschraubers gedrosselt,
so wird durch das durch die hinteren Düsen ausströmende Gas eine Kraft erzeugt,
die den Hubschrauber in waagerechter Richtung bewegt, und den Flügeln eine Drehung
erteilt, die den Auftrieb erzeugt. Dabei drehen sich nur die Düsen mit dem Rotor.
Die Strahlverteilerplatte macht die Drehung nicht mit. Die Strahlverteilerplatte
kann vom Flugzeugführer zum Abschneiden der Gasströmung von beliebigen Strahldüsen
so verschwenkt werden, daß eine Bewegung des Hubschraubers in beliebiger Richtung,
nach der Seite oder nach hinten, erfolgt.
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In Fig. i ist in Draufsicht das Arbeitsprinzip der Einrichtung gemäß
der Erfindung mit den Reaktionsstrahldüsen und einer Schließ- oder Verteilerplatte
dargestellt.
Mit I ist ein zylindrisches Gasverteilergehäuse mit einer inneren Kammer bezeichnet.
Das Gehäuse ist um eine innerhalb eines Rohres 2 befindliche senkrechte Achse drehbar.
Die Abgase vom Motor gehen durch die Kammer zu den Öffnungen 3 des Gehäuses. Die
Öffnungen sind symmetrisch um das Gehäuse angeordnet. An den Öffnungen befinden
sich Rohre 4, die außen rechtwinklig oder schräg zu den Halbmessern 6 des von den
Wänden der Kammer gebildeten Kreises 7 enden. Innerhalb der Kammer liegt die Gasverteiler-
oder Düsenverschlußplatte 9, die auf der Achse Io (Fig. 2 bis 4) innerhalb des Rohres
mittels Armen II befestigt ist. Sie kann um ihre Achse, unabhängig von der Drehung
des Gehäuses I, verdreht oder in senkrechter Richtung verstellt werden. Die halbkreisförmige
Platte erstreckt sich teilweise über den Umfang der Kammerwand, um bestimmte Öffnungen
abzusperren.
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Die Motorabgase gehen durch das Rohr 2, die Kammer I, die Öffnungen
3 und die Rohre 4 und werden als Strahlen 5 ausgestoßen. Dadurch wird das Gehäuse
I um seine Achse in Pfeilrichtung 8 in Drehung versetzt. Da die Platte stillsteht,
erfolgt die Gasströmung durch die jeweils freien Öffnungen. Das ergibt eine Verschiebung
des Systems in Pfeilrichtung I2. Die Verdrehung der Platte kann durch eine nicht
gezeichnete Vorrichtung erfolgen, welche auf das Getrieberad I5 wirkt.
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Eine weitere Regelvorrichtung I6 dient dazu, die Platte in senkrechter
Richtung zu bewegen, um alle Öffnungen vollständig oder teilweise freizugeben. Dadurch
wird jede Vorschubkraft in waagerechter Richtung beseitigt, so daß nur die Drehbewegung
des Rotors in Pfeilrichtung 8 übrigbleibt (Fig. 4).
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Fig. 5 veranschaulicht das gleiche Prinzip. Die Verteilerkammer I
für das Druckgas befindet sich in der Mitte eines kreisförmigen Gehäuses I7. Die
Zeichnung zeigt nur einen Teil des ganzen Gehäuses. Das Gehäuse ist an seinem Umfang
mit einer Reihe kleinerer Öffnungen 5 versehen, die zu den Halbmessern des Gehäuses
I7 schräg gerichtet sind. Auch bei dieser Ausführung ist die Verteilerplatte sowohl
drehbar als auch in senkrechter Richtung verstellbar. Die Drehung erfolgt in Pfeilrichtung
8.
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Die Flügel I8 des Rotors nach Fig. 5 erstrecken sich von der mittleren
Kammer I zu dem ringförmigen Gehäuse I7, wobei der Teil II4 des Rohres 4 die Vorderkante
des Flügels bildet.
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In Fig. 6 sind die Öffnungen 5 nach Fig. 5 durch Metallbleche I9 gebildet,
die jalousieartig um ihre Mittelpunkte 2o drehbar sind, so daß die Winkel 2I geändert
werden können, wodurch die Richtung des Strahles 22 relativ zum Halbmesser 23 des
Rotors regelbar ist. In Fig. 7 sind die Öffnungen durch Bleche gebildet, die an
ihrem inneren Ende zur Veränderung des Winkels 26 drehbar sind. Die Winkeländerung
der Bleche kann durch eine handbetätigte oder elektrische Regulierung erfolgen.
Im letzteren Fall kann ein System verwendet werden, wie es zur Veränderung des Steigwinkels
der Propellerflügel dient. Das in den bisherigen Zeichnungen dargestellte Prinzip
ist in den Zeichnungen 8 bis II ausführlicher dargestellt. In diesen Zeichnungen
(Fig. 9) ist die Gasverteilerkammer I mit dem äußeren Gehäuse I7 durch die Rotorflügel
I8 verbunden. Die Gasrohre 4 erstrecken sich von den Öffnungen 3 zu dem Rotorring
I7, wobei ein Teil der Rohre innerhalb der Flügel angeordnet ist. Die Strahldüsen
5 am äußeren Umfang des Ringes I7 haben kleineren Durchmesser als die Rohre.
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In Fig. 8 ist die Rotoreinheit auf der Achse 29 befestigt, die in
dem Lager 3o abgestützt ist und die Verteilerplatte 9 bewegt. Die Kammer I ist durch
Kugellager 32 auf der Achse 29 gelagert und bei 33 mit dem Rohr 2 verbunden, durch
das die Motorabgase zugeführt werden.
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Die Antriebsvorrichtung 3I für die Verteilerplatte besteht aus zwei
Teilen. Teil I6 hebt und senkt die Platte, der andere Teil verdreht sie um die Hohlachse
Io. Die letztere liegt konzentrisch um die Rotorachse 29. Zwischen beiden befindet
sich ein Kugellager 37. Beide Achsen werden durch Arme 38 gehalten. Die Heb- und
Senkvorrichtung für die Platte besteht aus einem Schneckengetriebe 39, das mit einem
anderen Getrieberad 34 verbunden ist. Das letztere wird vom Flugzeugführer mittels
einer Kette 35 (Fig. I4 und I5) betätigt, die bei 45 und 46 mit der vom Flugzeugführer
betätigten Regelvorrichtung 49 verbunden ist. Die der Regelvorrichtung 49 durch
den Flugzeugführer in Richtung der Pfeile 47 und 48 erteilten Bewegungen werden
durch die Kette 35 auf das Getrieberad 34 (Fig. 8) übertragen, welches das Schneckengetriebe
39 betätigt. Dadurch wird die Verteilerplatte 9 mittels der Achse Io gehoben oder
gesenkt. Die Verdrehung der Platte 9 um die Achse Io erfolgt durch die Getrieberäder
I5, die über eine Achse mit dem Getrieberad 36 verbunden sind. Auf dieses Getrieberad
36 werden die vom Flugzeugführer der Steuervorrichtung 49 (Fig. I4 und I5) in Richtung
der Pfeile 5o und 5I erteilten Bewegungen durch eine Kette 52 übertragen. Da die
Platte jede der vom Flugzeugführer gewünschten Öffnungen verschließen kann, kann
der Hubschrauber in jeder gewünschten Richtung fortbewegt werden. Wie bereits erwähnt,
kann die Platte 9 die Öffnungen teilweise oder ganz verschließen.
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Bei dem in Fig. 9 dargestellten Hubschrauber ist das Strahltriebwerk
4o senkrecht angeordnet, besitzt eine untere Lufteinlaßöffnung 4I und ein Gasleitrohr
2, welches bei 42 geteilt ist, um Platz für die Regeleinrichtung der Verteilerplatte
zu gewinnen. I49 ist die Regelvorrichtung und 44 sind die Brennstoffbehälter.
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Der in Fig. Io dargestellte Querschnitt eines Rotorflügels umschließt
das Gasleitrohr 4. Fig. II und 12 zeigen senkrechte Querschnitte durch den Rotorring
17. Fig. 13 zeigt einen waagerechten Schnitt durch den Ring.
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Eine abgeänderte Ausführungsform ist in Fig. 16 dargestellt, bei welcher
die Rotorflügel 18 wie die Speichen eines Rades befestigt sind. Dies ist die für
Hubschrauberrotoren übliche Bauart. Der
Rotor ist oben an der Gasverteilerkammer
I starr befestigt. Die Gaszufuhr erfolgt durch das Rohr 2, das vom Rumpf des Hubschraubers
schräg nach oben verläuft und in einem Verbindungsstück endet, um das sich die Rotoreinheit
dreht. Die Verschlußplatte 9 kann in der beschriebenen Weise die inneren Öffnungen
der Rohre 4 verschließen. Diese Rohre enden in den Düsen 5.
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Die Rotorachse 29 ist oben in der Kammer bei 53 befestigt und durchdringt
die Verteilerplattenachse Io. Sie steht mit der Regelvorrichtung 3I für die Verteilerplatte
in Verbindung. Die Regelvorrichtung besteht, wie vorher beschrieben, aus zwei Teilen
und befindet sich außerhalb des Rohres 2. Der Teil zum Heben und Senken der Verteilerplatte
ist ein Schneckengetriebe I6, das über die Achse 54 mit einem Antriebsrad verbunden
ist und, wie vorher beschrieben, betätigt wird. Der zweite Teil der Regelvorrichtung
3I wird durch die Getrieberäder I5 gebildet, die über die Achse 55 ebenfalls mit
einem von einer Kette betätigten Rad in der beschriebenen Weise angetrieben werden.
Die Verstellung der Verteilerplatte erfolgt also auch hier vom Flugzeugführer aus
durch die Steuereinrichtung des Hubschraubers.
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Bei dieser Ausführungsform ist der Rotor am oberen Teil der Verteilerkammer
befestigt, und die Strahlen werden in größerer Nähe der Verteilerkammer durch kürzere
Rohre ausgestoßen. Am unteren Ende der Rotorachse 29 sind noch Getrieberäder 56
befestigt, welche über eine Achse 57 mit einem anderen Rotor verbunden sein können,
um synchrones Arbeiten der beiden Rotoren zu ermöglichen. Die Rotorflügel können
in Bezug auf ihre Steigung veränderlich sein.
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Die Verstellung der Verteilerplatte in der Verteilerkammer braucht
nicht durch konzentrische Achsen oder Rohre zu erfolgen, sondern es kann dafür eine
außermittig gelagerte Welle angeordnet sein, welche mit einem Zahnritzel an ihrem
oberen Ende in ein Zahnrad eingreift. Dieses Zahnrad kann konzentrisch um die Rotormitte
drehbar sein und trägt an einem Arm die Verteilerplatte. Der außermittig gelegenen
Welle kann dann eine Drehbewegung zum Schwenken der Platte oder aber auch eine Längsverstellung
erteilt werden, so daß die Platte auch in der Höhe verstellbar ist. Das Zahngetriebe
ist dabei zweckmäßig in einem Gehäuse eingeschlossen.
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Die Fig. I7 und I8 zeigen Außenansichten von Einrichtungen nach Fig.
6 und 7, bzw. Fig. I6.
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Im allgemeinen bildet die Verteilerplatte einen halbkreisförmigen,
parallelen Zylinderabschnitt. Die Platte kann aber auch die Form nach Fig. I9 bis
2I aufweisen. Dabei sind die Plattenecken zu beiden Seiten von 6I bei 62 und 63
abgeschnitten, so daß sie mit der unteren Kante einen bestimmten Winkel bilden.
Dadurch ist es möglich, innerhalb des von der Platte bedeckten Bereiches bestimmte
Öffnungen mehr als andere zu verschließen, wenn die Platte nur teilweise gesenkt
ist, wie es Fig. 2o zeigt. In Fig. 2I ist die Platte vollständig gesenkt und verschließt
alle Öffnungen. Fig. 22 stellt eine Abänderung nach Fig. 5 insoweit dar, als die
Rotorflügel über den Rotorring I7 hinaus verlängert sind.
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Weitere Verbesserungen sind in den folgenden Figuren dargestellt.
Die Arbeitsweise ist im allgemeinen die gleiche wie bei der anderen Vorrichtung.
Der wesentliche Teil der Vorrichtung ist der zentrale Verteiler, der es ermöglicht,
unabhängig von der Drehbewegung des Rotors entweder den Strahl gleichzeitig nach
allen Richtungen oder in eine gleichbleibende oder wechselnde einzige Richtung zu
lenken.
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In Fig. 23 hat die Platte 9 halbkreisförmige oder halbzylindrische
Form. Die Rotorflügel sind an einer Nabe 64 befestigt, die sich um die feste Achse
2g dreht. Die Achse ist durch ein Lagergehäuse 32 befestigt. Die Verteilerplatte
9 wird vom Flugzeugführer über die Vorrichtung 7o gesteuert. Dazu dient die Hohlwelle
Io, welche die Achse 29 umgibt. Die Verteilerplatte kann die bereits beschriebenen
Bewegungen ausführen.
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In Fig. 25 ist die Mündung des Gasleitrohres 4 in einem Flügel gezeigt.
Sie besteht in einer einzigen Öffnung 5, die gegen die Hinterkante der Flügel unter
einem schrägen Winkel gerichtet ist. Die Mündung kann auch nach Fig. 24 aus zwei
Öffnungen 65 und 66 bestehen. Die Öffnung 66 zeigt dabei in die Umfangsrichtung
und die Öffnung 65, die am Ende des Flügels sitzt, in die Richtung des Halbmessers
des Rotors.
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In Fig. 26 und 27 ist der Hubschrauberrotor durch zwei Turbinen 67
und 68 angetrieben, die in entgegengesetzten Richtungen umlaufen und deren Bewegungen
durch ein Zahnradgetriebe 7I koordiniert werden. Die Bewegungen werden über das
Geschwindigkeitswechselgetriebe 72 auf den Rotor I8 übertragen. Das Gehäuse 73 schließt
die Getriebe ein.
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Die Steigungsverstellung der Flügel des Rotors kann von Hand oder
elektrisch geschehen.
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Die Turbinen 67 und 68 drehen sich um den Gasverteilerzylinder I,
welcher der vorher beschriebenen Kammer i entspricht. Die Gasaustrittsöffnungen
sind in Fig. 27 mit 3 und 84. bezeichnet. Die Gasverteilerplatten haben die Nummern
9 bzw. 74 und werden in der vorerwähnten Weise vom Flugzeugführer betätigt.
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In Fig. 28 ist die Gasverteilervorrichtung im Abstand vom Rotor angeordnet.
Der Rotor ist abgezogen gezeichnet. Die Rohre 75 bestimmen durch ihre Länge den
gewünschten Abstand von der Rotorwelle. Bei dieser Ausführung öffnet oder verschließt
die Verteilerplatte die Öffnungen der Rohre 75 teilweise oder vollständig. Das Gas
strömt durch diese Rohre und speist den zugehörigen Teil oder Abschnitt des Rotors.
Nachdem das Gas auf diese Weise verteilt worden ist, gelangt es in das Gehäuse 77
der Rotorwelle. Dieses Gehäuse ist durch Scheidewände 78 derart in mehrere Abschnitte
unterteilt, daß jeder Abschnitt einem Rohr 75 zugeordnet ist. Die äußeren und oberen
Wände dieses Gehäuses werden von den Turbinen 67 und 68 gebildet, die in entgegengesetzten
Richtungen
umlaufen. Die Bewegungen der Turbinen 67 und 68 werden auf die entsprechenden Rotoren
I8 und I8o übertragen, entweder unmittelbar oder über ein Geschwindigkeitswechselgetriebe.
Die Rotoren drehen sich in entgegengesetzten Richtungen in derselben Weise wie die
Turbinen. Die Steigung der Flügel dieser Rotoren kann entweder von Hand oder elektrisch
verändert werden. Die Abdichtung zwischen den beweglichen Teilen der Turbinen und
dem Gasverteilergehäuse oder zwischen den beweglichen Teilen der Turbinen und ihrer
zugehörigen Welle erfolgt durch Kolbenringe od. dgl.
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Die Fig. 29 bis 34 veranschaulichen die Arbeitsweise der Vorrichtungen
nach den Fig. 27 und 28. In den Fig. 29 und 3o sind die halbzylindrischen Verteilerplatten
9 und 74 angehoben. Sie verschließen alle Öffnungen der Turbine 67. Dabei sind alle
Öffnungen der Turbine 68 frei. Es erfolgt eine einfache Drehung des Rotors ohne
seitliche Bewegung, d. h. nur ein Aufsteigen oder Absteigen des Hubschraubers.
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In Fig. 3I und 32 verschließt die Verteilerplatte 9 die Öffnungen
der Turbine 67 links oben und die Verteilerplatte 74 die Öffnungen rechts unten
der Turbine 68. In diesem Fall erfolgt zusätzlich zur Drehung des Rotors eine seitliche
Bewegung in Richtung des Pfeiles 8I. Der Hubschrauber bewegt sich sowohl in senkrechter
als auch in waagerechter Richtung. Die senkrechte Bewegung erfolgt durch die Rotation
der Flügel. Die waagerechte Bewegung hängt von der Rückstoßkraft des Strahltriebwerks
und von dem Verschlußausmaß der Rohröffnungen in den Turbinen 67 und 68 ab. Die
Gasverteilerplatten können auch so eingestellt werden, daß sie Stellungen zwischen
den in den Figuren dargestellten einnehmen, wodurch der teilweise Verschluß der
Rohröffnungen erzielt wird.
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In den Fig. 33 und 34 ist die Stellung der Verteilerplatten umgekehrt
wie die in Fig. 3I. Dadurch wird zusätzlich zur Rotordrehung eine seitliche Bewegung
in Richtung des Pfeiles 82 erzielt.
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Wie aus den Fig. 29 bis 34 hervorgeht, ist die Anzahl der Strahlen
stets dieselbe, was aus verschiedenen technischen Gründen wichtig ist. Es treten
keine irgendwie anderen Bewegungen auf, weil die Turbinen in entgegengesetzten Richtungen
umlaufen.
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Fig. 35 zeigt die Vorrichtung nach den Fig. 26 und 27 mit geringen
Abänderungen. Die Wirkungsweise ist die gleiche wie nach den Fig. 29 bis 34. Die
beiden Turbinen 67 und 68 laufen in entgegengesetzten Richtungen um. Die Halbzylinder
9 und 74 werden durch die Vorrichtung I5 betätigt, die ihrerseits durch ein biegsames
Kabel 85 mit der vom Flugzeugführer betätigten Regelvorrichtung verbunden ist. 7I
ist das Geschwindigkeitswechselgetriebe und die Umkehrvorrichtung für die Turbinenbewegung.
Mit 72 ist das Geschwindigkeitswechselgetriebe der Turbine 68 bezeichnet. Der Rotor
I8 besitzt Flügel mit veränderlicher Steigung. Die Steigungsänderung der Rotorflügel
erfolgt durch die elektrische Einrichtung 86. Mit 56 ist ein Getrieberad zur Betätigung
des Ausgleichspropellers am hinteren Ende des Hubschraubers oder, wenn erforderlich,
eines anderen Rotors bezeichnet. Der Rotor besitzt außerdem eine Bremsvorrichtung
87. Der elektrische Strom zur Veränderung der Rotorflügelsteigung wird durch Drähte
92 zugeführt. Zwischen den oberen Teilen befinden sich Kolbenringe 88 zur Abdichtung
der Turbinenkammern. In der Gasverteilerkammer sind Öffnungen 84 angeordnet, die
zu den Düsen der Turbine 68 führen. Die freigegebenen Öffnungen in der Turbine 68
sind mit 3 bezeichnet, durch die das Gas in die Düsen der Turbine 67 gelangt. Die
Rotorwelle wird in Lagern 89 gehalten, in denen sich Filzringe 9o befinden, um Ölverluste
zu vermeiden. Das Schmiermittel gelangt unter Druck in den zwischen der Rotorwelle
und dem Rohr 9I verbleibenden Raum.
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In den weiteren Ausführungsformen nach den Fig. 36 und 37 ist ebenfalls
eine halbkreisförmige Verteilerplatte vorhanden. Das ankommende Gas treibt den Läufer
8o dieser Turbine und entweicht durch die Öffnung 5. Das Geschwindigkeitswechselgetriebe
72 überträgt die Drehbewegung der Turbine auf den Rotor I8. Die Welle Io der Verteilerplatte
9 wird durch das Getrieberad I5, wie bekannt, angetrieben.
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In der Vorrichtung nach Fig. 38 befindet sich ein Strahltriebwerk
4o, welches über seine Welle 29 den Rotor I8 des Hubschraubers antreibt. Die Drehbewegung
des Triebwerkes 40 wird durch ein Getriebe 72 reduziert. Der Auspuff der Gase erfolgt
durch die Öffnung 5. Die Richtung des Gasaustrittes wird wiederum durch die Verteilerplatte
9 geregelt.
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In den Fig. 39 bis 45 sind weitere abgeänderte Ausführungsformen der
Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten.
In diesen Figuren werden für die Verteilung des Gasstrahles zwei kreisförmige Scheibenquadranten
9 und 74 verwendet. Diese Platten können vom Flugzeugführer innerhalb der Verteilerkammer
1 über ihre Wellen 95 und 96 mittels Getrieberäder 93 bzw. 94 bewegt werden. Die
Quadranten verhindern den Zutritt zu den Rohren 97, welche mit den Rohren 4 verbunden
sind, die nach Fig. 40, in der ein Flügel in Draufsicht im Schnitt gezeichnet ist,
nach einer Krümmung 104 in Öffnungen 5 münden.
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Das rohrförmige Segment ,4 kann durch die Flügel 18 hindurchlaufen
oder auch parallel dazu liegen. Die Flügel 18 sind in ihrer Steigung beispielsweise
durch eine elektrische Vorrichtung 86 verstellbar, deren Bewegungen durch Getrieberäder
98, 99, ioo, ioi übertragen werden. Die Rotorteile drehen sich um die Welle 29 mittels
der Lager 102 und 103. Als Gasdichtungen sind Spannringe 88 vorgesehen. Das Gas
vom Motor oder einer anderen Vorrichtung tritt in das Gehäuse i ein und wird durch
die Platten 9 und 74
verteilt, durch die Rohre 97, 4 und Io4 weitergeleitet
und entweicht durch die Öffnungen 5.
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In den Fig. 4I und 42 erfolgt die Gasverteilung durch die Platten
9 und 74 in verschiedener Weise, wie in den Fig. 43 bis 45 dargestellt ist.
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In Fig. 43 befinden sich die Platten 9 und 74 in diametral entgegengesetzten
Stellungen. Da das Gas durch die Rohre 97 in entgegengesetzten Richtungen entweicht,
hebt sich der Antrieb auf, und es verbleibt nur die Drehung des Rotors, die durch
die Krümmung Io4 (Fig. 4o) des Rohres 4 hervorgerufen wird.
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Nach Fig. 44 und 45 verschließen die beiden Quadranten 9 und 74 einen
Halbkreis des Verteilers. Das Gas entweicht durch die Rohre 97, wenn dieselben an
dem offenen Halbkreis vorbeilaufen, und wird nur über eine Hälfte der Rotorscheibe
ausgestoßen. Der Hubschrauber bewegt sich dadurch in einer Richtung, die der Ausströmrichtung
der Strahlen entgegengesetzt ist.