DE907206C - Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineraloelfraktionen - Google Patents

Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineraloelfraktionen

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DE907206C
DE907206C DES19747A DES0019747A DE907206C DE 907206 C DE907206 C DE 907206C DE S19747 A DES19747 A DE S19747A DE S0019747 A DES0019747 A DE S0019747A DE 907206 C DE907206 C DE 907206C
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DE
Germany
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regeneration
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mercaptan
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mineral oil
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Expired
Application number
DES19747A
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English (en)
Inventor
Stephen Patrick Cauley
John Happel
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ExxonMobil Oil Corp
Original Assignee
Socony Vacuum Oil Co Inc
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G19/00Refining hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by alkaline treatment
    • C10G19/08Recovery of used refining agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineralölfraktionen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineralölfraktionen, insbesondere Benzin (Destillierbenzin, Krackbenzin usw.). Bei diesem Raffinationsvorgang, dem sogenannten Süßen des Benzins, handelt es sich bekanntlich darum, schädliche Schwefelverbindungen, wie Schwefelwasserstoff, Mercaptane usw., zu entfernen oder sie in unschädliche Verbindungen umzuwandeln. Zu diesem Zweck ist es bekannt, Benzin mit Alkalihydroxydlösungen zu behandeln, beispielsweise mit Natronlauge. Dabei wird der größte Teil des vorhandenen Schwefelwasserstoffs entfernt, die anwesenden Mercaptane werden aber nur geringfügig beseitigt. Durch Zusätze zu den Alkalihydroxydlösungen wurde bereits versucht. die Wirkung der Entschwefelung zu verbessern, um auch die Mercaptane zu erfassen. So wurden beispielsweise Butylenglykol, Buttersäure und phenolhaltige Stoffe als Zusätze benutzt. Früher wurde der Natronlauge auch Bleiglätte zugegeben, wodurch sich infolge des gebildeten Natriumplumbats die Mercaptane in Mercaptide umwandelten, die dann weiter durch Zugabe von freiem Schwefel in unschädliche Disulfide übergeführt wurden.
  • Alle diese Verfahren sind jedoch nicht voll befriedigend, da es nicht nur auf die Entschwefelungswirkung ankommt, sondern auch erwünscht ist, daß das verwendete Raffinationsmittel leicht regeneriert werden kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine sehr weitgehende Entschwefelung mit leichter Entfernung auch der Mercaptane erhalten wird, wenn die zur Entschwefelung des Benzins verwendeten Alkalihydroxydlösungen als Zusatz Polyoxybenzolcarbonsäuren, beispielsweise Tannine oder Tanninsäuren und/oder Polyoxy- Benzole enthalten. Diese verbesserten Aikalihydroxydlösungen können nach ihrer Verwendung regeneriert und erneut benutzt werden. Die Regenerierung kann einfach dadurch erfolgen, daß durch die Alkalihydroxydlösung ein freien Sauerstoff enthaltendes Gas durchgeleitet wird, wobei die Mercaptane in Disulfide übergeführt und die öligen, bei der Regenerierung sich bildenden Stoffe abgetrennt werden.
  • An sich ist es bekannt, zur Entschwefelung von Benzin verwendete Alkalihydroxydlösungen zu regenerieren. Bisher war hierzu eine Behandlung der Lösungen mit Dampf erforderlich, um die Mercaptane zu entfernen. Die relativen Kosten dieser Dampfbehandlung werden aber um so höher, je geringer der Anteil der Mercaptane in der Lösung ist. Dieses Regenerierungsverfahren ist daher unwirtschaftlich, um so mehr, als auch die dazu erforderlichen Anlagen einen nicht unerheblichen Umfang haben müssen. Bei dem Verfahren nach der Erfindung genügt es demgegenüber, die Regenerierung durch Einblasen von Luft oder anderer oxydierender Gase bei Raumtemperatur vorzunehmen, wodurch sowohl eine schnell wirksame als auch billige Regenerierung bewirkt wird.
  • Die Wirkungsweise des Verfahrens ergibt sich aus dem folgenden Ausführungsbeispiel.
  • Mit einer Lösung von io °/o Na 0 H und i °/o Tannin, durch die Luft durchgeblasen war, wurde reines Krackbenzin behandelt.
  • Die Behandlung wurde in einem Behälter mit einer Stickstoffatmosphäre ausgeführt, um innere Regenerierung zu vermeiden. In Abständen von i Minute wurden Benzinproben entnommen und auf Mercaptane untersucht.
  • Es ergaben sich folgende Werte:
    Mercaptan-
    Probc gehalt
    Gewichts-
    prozent
    Unbehandeltes Benzin . . . . . . . . . . . . . . 0,0142
    Benzin nach i Minute Behandlung . . 0,0078
    - - 2 Minuten - . . 0,0064
    - - 3 Minuten - .. 0,0058
    - - 4. Minuten - . . 0,0055
    Nach 4 Minuten wurde die Behandlung unterbrochen, die Behandlungslösung abgezogen und mehrere Minuten zur Regenerierung mit Luft durchgeblasen. Die Lösung wurde dann wieder in den Behandlungsbehälter eingeleitet und die Behandlung des Benzins fortgesetzt. Es ergaben sich folgende weitere Werte
    Mercaptan-
    Probe gehalt
    Gewichts-
    prozent
    Benzin nach der bisherigen Behandlung 0,0055
    - nach i Minute Behandlung... 0,0036
    - - -2 Minuten - ... 0,0033
    - - 3 Minuten - ... o,oo28
    - - 4 Minuten - ... 0,0025
    Für die Behandlungslösung kann entweder Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd in einer Konzentration von etwa io bis 45 °/o verwendet werden. Hinsichtlich der Wirksamkeit ist Kaliumhydroxyd vorzuziehen. Wegen der Kosten wird jedoch im allgemeinen Natriumhydroxyd zu bevorzugen sein. Der Gehalt an Tannin oder der anderen Katalysatoren in der Behandlungslösung kann variieren. Es wurde gefunden, daß ein Gehalt von i bis 3 Gewichtsprozent am wirkungsvollsten ist, obgleich auch so geringe Gehalte wie o,i Gewichtsprozent verwendet werden können. Andererseits scheinen Gehalte von mehr als 5 Gewichtsprozent verminderte Wirkungen zu ergeben. Die Behandlungslösung kann mit der zu behandelnden Erdölfraktion in irgendeinem geeigneten Behandlungssystem in Berührung kommen, so z. B. in einem gefüllten Turm oder einem System mit im Gegenstrom geschalteten Kontaktzonen. Die Menge der verwendeten Lösung kann je nach den besonderen Behandlungsbedingungen variieren. Im allgemeinen soll sie i bis 50 Volumprozent der behandelten Erdölfraktion betragen. Die Behandlungstemperatur kann ebenfalls variieren. Für die praktische Ausführung empfiehlt sich eine Temperatur von 24 bis 38°. Da diese Werte den Raumtemperaturen entsprechen bzw. in einer Ölraffinerie leicht zu erreichen sind, bietet diese Stufe des Verfahrens keine Schwierigkeiten.
  • Einige weitere Punkte sind für das Verfahren wesentlich. Zunächst hat der Gehalt an Katalysator in der Behandlungslösung einen Einfluß auf den Grad der Regenerierung des Reaktionsmittels. Dieser Einfluß ergibt sich aus den Angaben der nachstehenden Tabelle I, die zwar durch Laboratoriumsversuche erhalten wurden, jedoch bei der praktischen Ausführung des Verfahrens als Grundlage dienen können.
  • Das in diesem Fall verwendete Verfahren war folgendes Die Behandlungslösung wurde sorgfältig aus 5 Grammol/Liter Na 0 H und i Grammol/Liter Parakresol mit einem Gehalt von i % Mercaptan hergestellt, und der Katalysator wurde dieser Lösung nach dem Mercaptan zugesetzt. Die Lösung wurde i Minute lang in einem Separator mit Luft durchgeschüttelt, die Menge der Luft im Verhältnis zur Lösung betrug 6: 1. Die Luft wurde dann durch Einlassen von Luft unter niedrigem Druck während io Sekunden ersetzt und das Verfahren wiederholt. Der Grad des Sinkens des Mercaptangehalts ist ein Maß der Aktivität des Katalysators. Die folgende Tabelle zeigt eine Anzahl von durch dieses Verfahren erhaltenen Ergebnissen:
    Tabelle I
    Mercaptanregenerierungsgrade
    °/" Min. i Teil Na-p-Cresylat
    Lösungen mit einem Gehalt von n-Butylmercaptan
    Gehalt in Prozent I Galläpfelsäure I Tannin
    0 0,003 0,003
    0,25 0074 0077
    0,50 0,118 0,085
    1,00 0,122 o,136
    Ein weiteres wesentliches Moment bei der Regenerierung liegt darin, daß die Regenerierung nicht bis zu einem Punkt der vollkommenen Umwandlung der Mercaptide in Disulfide durchgeführt werden muß, da schon etwas vor diesem Punkt eine Oxydation des katalytischen Stoffes selbst eintritt, die seine weitere Wirksamkeit aufhebt. Im allgemeinen ist allerdings die Menge des verbleibenden Mercaptans ziemlich gering, wie sich aus der nachstehenden Tabelle 1I ergibt. Die hier gewonnenen Angaben stammen wieder von Laboratoriumsversuchen, die aber der praktischen Durchführung entsprechen.
  • Das Verfahren zur Gewinnung dieser Werte war folgendes: Eine Lösung, die 5 Grammol/Liter freies NaOH, i Grammol/Liter Natriumcresylat und einen bestimmten Gehalt eines Oxydationskatalysators enthält, wurde für die Versuche hergestellt. Ein Anteil von n-Butyl-Mercaptan, der größer ist als der für die Stabilisierung nötige, wurde dann zur Lösung zugegeben. Die Lösung wurde abwechselnd durch Blasen mit Luft regeneriert und wieder mit Mercaptan angereichert, und zwar für sieben solche Versuche. Der Grad der Regenerierung wurde so eingeregelt, daß der Unterschied des Mercaptangehalts ungefähr o,2 Gewichtsprozent bei jedem Versuch betrug. Am Ende der sieben Versuche wurde die Lösung auf ihren Katalysatorgehalt untersucht. Wurde keine bemerkenswerte Verminderung des Katalysatorgehalts während der obigen Operation erhalten, so wurde das Verfahren unter Verwendung der gleichen Lösung, aber mit einem geringeren Mercaptangehalt wiederholt. Wenn eine erhebliche Verminderung des Katalysatorgehalts festgestellt wurde, so bedeutete dies, daß der vorhandene Mercaptangehalt für die Stabilisierung des Katalysators nicht ausreichend war. Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle.
    Tabelle II
    Grenzen des Mercaptangehalts zum Schutze der
    Oxydationskatalysatoren
    Verwendung von n-Butylmercaptan
    Stoff Katalysatorgehalt Mercaptangehalt
    in Gewichtsprozent in Gewichtsprozent
    Galläpfelsäure 0,5 0,20
    - 1,0 0,25
    - 1,5 0,30
    Tannin ...... 0,5 0,25
    1,0 0,25
    - ...... 1,5 0,25
    Aus obigem ergibt sich, daß eine verhältnismäßig geringe Menge an restlichem Schwefel, die (berechnet als Mercaptan) nicht über etwa 0,3 Gewichtsprozent der Alkalihydroxydlösung beträgt, vollkommen ausreicht, um das Reagenz zu schützen.
  • Die Alkalihydroxydlösung, die Polyoxybenzole enthalten, zeigen starkes Katalysationsvermögen bei der Oxydation von Mercaptanen zu Disulfiden. Diese Fähigkeit kann als ein Grad der Regenerierung ausgedrückt werden. Die folgende Tabelle zeigt einige Angaben über diesen Grad. Die Angaben stammen von Laboratoriumsversuchen unter sorgfältiger Kontrolle, um unterschiedliche Bedingungen des praktischen Verfahrens auszuschalten, sie können aber bei der praktischen Durchführung benutzt werden.
  • Das Verfahren war in diesem Falle folgendes: Eine Behandlungslösung, die aus 5 Grammol/Liter Na O H und i Grammol/Liter Parakresol mit einem Gehalt von 1 °/o Mercaptan bestand, wurde hergestellt. Der Katalysator wurde dieser Lösung nach dem Mercaptan zugesetzt. Die Lösung wurde in einem Separator mit Luft i Minute lang durchgeschüttelt, das Verhältnis der Luft zur Lösung betrug 6: 1. Die Luft wurde dann durch Einlassen von Luft niedrigen Drucks während io Sekunden ersetzt und das Verfahren wiederholt. Der Grad des Sinkens des Mercaptangehalts ist ein Maß für die Aktivität des Katalysators.
    Tabelle III
    Mercaptanregenerierungsgrade
    °/o/Min. i Teil Na-p-Kresylat
    Lösungen mit einem Gehalt von n-Butylmercaptan
    Gehalt in Prozent 1 Hydrochinon Pyrogallol
    0 0,003 0,003
    0,25 0,107 0,295
    0,50 o,163 0334
    1,0 o,163 0,350
    Diese Werte zeigen eine hohe katalytische Fähigkeit zur Oxydation von Mercaptan bei verhältnismäßig geringen Mengen an Polyoxybenzolen.
  • Es wurde schon bemerkt, daß es nötig ist, den Grad der Oxydation zu kontrollieren. Nachstehende Tabellenwerte zeigen den Gehalt an Schwefel in Form von Mercaptan, der in der regenerierten Lösung verbleiben muß, um den Oxydationskatalysator zu schützen und seine Oxydation zu verhindern. Auch hier handelt es sich um Laboratoriumsversuche, aber die Werte können beim praktischen Verfahren benutzt werden. Das zur Ausführung dieser Versuche verwendete Verfahren war folgendes: Eine Lösung, die 5 Grammol/Liter freies NaOH, i Grammol/Liter Natriumcresylat und einen bestimmten Gehalt an Oxydationskatalysator enthält, wurde für die Versuche hergestellt. Ein Gehalt von n-Butylmercaptan, der größer ist, als für die Stabilisation nötig ist, wurde dann der Lösung zugegeben. Die Lösung wurde durch Luftdurchblasen abwechselnd regeneriert und wieder mit Mercaptan angereichert, und zwar für sieben solche Versuche. Der Grad der Regenerierung wurde so eingeregelt, daß der Unterschied des Mercaptangehalts etwa o,2 Gewichtsprozent bei jedem Versuch betrug. Am Ende der sieben Versuche wurde die Lösung auf ihren Katalysatorgehalt untersucht. Wurde keine bemerkenswerte Verminderung des Katalysatorgehalts während der obigen Operation erhalten, wurde das Verfahren unter Benutzung der gleichen Lösung, aber mit einem geringeren Mercaptangehalt wiederholt. Wenn eine erhebliche Verminderung des Katalysatorgehalts festgestellt wurde, so bedeutete dies, daß der vorhandene Mercaptangehalt für die Stabilisierung des Katalysators nicht ausreichend war. Die Ergebnisse zeigt die nachstehende Tabelle.
    Tabelle IV
    Grenzen des Mercaptangehalts zum Schutze der
    Oxydationskatalysatoren
    Verwendungen von n-Butylmercaptan
    Stoff Katalysatorgehalt Mercaptangehalt
    in Gewichtsprozent in Gewichtsprozent
    Pyrogallol ..... 0,25 0,35
    0,50 0,45*)
    - .... 1,0 o,6o
    - .... 1,5 0,75
    Hydrochinon .. 0,5 0,55
    - . 1,0 0,50
    - 1,5 o,65
    *) Hier wurde n-Propylmercaptan benutzt.
    Aus obigem ergibt sich, daß bei Verwendung dieser Reagenzien mit den angegebenen Werten ein sehr wirkungsvolles Verfahren erreicht wird. Zunächst sind die Kosten gering, denn die früher verwendete Dampfbehandlung ist durch die Zuführung von Luft von verhältnismäßig geringem Druck ersetzt. Bei der Dampfbehandlung wird normalerweise eine Anlage benötigt, die etwa einem Fraktionierturm entspricht, d.h. ein mit Platten versehener Turm von ziemlicher Höhe, während das Luftdurchblasen in einer verhältnismäßig einfachen und billigen Anlage vorgenommen werden kann. Die Menge der verwendeten Luft ist verhältnismäßig gering, sie beträgt gewöhnlich nicht mehr als das Drei- oder Vierfache der theoretischen Menge. Der Regenerierungsvorgang kann beliebig gesteuert werden. Die verwendeten Lösungen brauchen daher nicht von unnötig hoher Viskosität zu sein, da sie bis zu einem Grad regeneriert werden können, bei dem sie selbst bei mäßigen Konzentrationen der Alkalihydroxydlösung genügend wirksam sind.
  • Es ist wichtig, daß der Regenerierungsgrad so eingestellt wird, daß der Mercaptangehalt der Lösung nicht weniger als etwa 0,35 Gewichtsprozent beträgt. Es ist klar, daß ein größerer Gehalt verwendet werden muß, um größere Anteile des Katalysators, wie durch Tabelle IV gezeigt, zu schützen.
  • Das Verfahren hat verschiedene sehr wertvolle Vorteile. Von großer Wichtigkeit ist, daß der Schwefel tatsächlich aus der Mineralölfraktion entfernt wird und nicht nur in die Disulfidform umgewandelt wird. Das ist deswegen von Bedeutung, weil Disulfide, obwohl kaum korrosiv und auch geruchlos, die Bleiempfindlichkeit von Benzin sehr ungünstig beeinflussen. Infolgedessen erfordert ein modernes Verfahren die Entfernung des Schwefels und nicht nur die Umwandlung von schädlichen Schwefelverbindungen (Mercaptanen) in weniger schädliche. Wesentlich ist ferner, daß die Regenerierung statt durch Dampf mit Luft von niedrigem Druck ausgeführt werden kann, was eine große Kostenersparnis bedeutet. Auch die hierzu verwendete Anlage ist, wie bereits bemerkt, einfach im Aufbau. Auf die geringe Konzentration der Alkalihydroxydlösung wurde ebenfalls bereits hingewiesen.
  • Die verwendeten katalytisch wirkenden Zusätze sind von besonderer Wichtigkeit. Im allgemeinen wurde gefunden, daß Polyoxybenzolcarbonsäuren und gewisse ihrer Derivate für diesen Zweck brauchbar sind. Solche Säuren sind die Dioxybenzoesäuren einschließlich der Protocatechusäure und der Resorcylsäuren und der Trioxybenzoesäuren wie der Galläpfelsäure und ihre verwandten Verbindungen und Derivate. Indessen sind Stoffe wie Tannin oder Gerbsäure vorzuziehen. Der Ausdruck Gerbsäure oder Tannin ist dabei allgemein zu verstehen. Die meisten dieser Stoffe sind im Pflanzenreich weit verbreitet. Sie sind in Wasser löslich, besitzen einen sauren adstringierendenGeschmack, werden durch Eisensalze dunkelblau oder grün gefärbt, fällen Gelatine und können als Gerbmittel bei der Lederherstellung aus tierischen Häuten verwendet werden. Die Konstitution vieler Gerbsäuren ist noch etwas unklar. Einige scheinen Glukoside von Galläpfelsäuren zu sein und zerfallen beim Kochen in verdünnten Säuren in Galläpfelsäure und Zucker. Andere enthalten Phloroglucin, bei Schmelzen mit K O H bilden diese meist Protocatechusäure und Phloroglucin. Von den Tanninsäureverbindungen seien genannt Gallusgerbsäure, Digallussäure, Gallylgallussäure und die verschiedenen Tanninstoffe, die aus Eichenrinde, Chinarinde, Kaffee, Moringatannin, Catechu, Kastanien, Blauholz, Färberbaumhoiz und anderen natürlichen Quellen stammen. Viele solcher Stoffe scheinen Verbindungen in der Art von Polyoxyflavopinacol zu enthalten und ergeben beim Schmelzen mit Alkali Polyoxybenzole, wie Phloroglucin, Resorcin oder Pyrogallol, und Polyoxybenzolcarbonsäuren, wie Protocatechusäuren oder Gallussäuren. Alle diese Verbindungen sind als Äquivalente anzusehen und fallen unter den hier verwendeten Ausdruck Tanninsäuren.
  • Eine große Zahl von vegetabilischen Tanninen ist in Verbindung mit dem vorliegenden Verfahren untersucht worden. Die Ergebnisse sind in Tabelle V enthalten. Die Werte wurden in der Weise ermittelt, wie weiter oben bei Tabelle I angegeben wurde.
    Tabelle V
    Übersicht über die Tanninschätzungen
    Verhältnis von Luft zur Lösung = 6 : 1; Mercaptan
    = n-C4 H,SH; Temperatur = 27°; Lösung = 5 Teile
    N a O H + 1 Teil Natriumcresylat ; Tanningehalt =10/0.
    Durchschnittlicher
    Tannin aus Regenerierungswert
    (Prozent S regen/Min.)
    Kastanien ................ o,1g
    Australische Akazienrinde .... o,18
    Färbereichenrinde . .. . . ... .. . o,o9
    Quebrachorinde . . . . . . . . . . . . o,1o
    Tara ........... - . * * « - * * » o,16
    Färbermaulbeerbaum ........ 0,05
    Blauholz .................. 0,14
    Ulme ..................... o,13
    Fichte .................... 0,08
    Eiche .................... 0,15
    Färberbaumholz ........... o,18
    Catechu ................... 0,10
    Gambir ............. ...... o,o9
    Es ergibt sich aus dieser Tabelle, daB alle diese Stoffe beim vorliegenden Verfahren verwendet werden können und einen brauchbaren Regenerierungswert ergeben, obgleich die Stoffe unter sich in der Wirkung variieren.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineralölfraktionen, dadurch gekennzeichnet, daB die Mineralölfraktionen mit Alkalihydroxydlösurigen behandelt werden, die Polyoxybenzolcarbonsäuren, z. B. Tannine oder Tanninsäuren, und/oder Polyoxybenzole enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalihydroxydlösung regeneriert und erneut benutzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerierung der Alkalihydroxydlösung durch Durchleiten eines freien Sauerstoff enthaltenden Gases erfolgt, wobei die Mercaptane in Disulfide übergeführt und die öligen, bei der Regenerierung sich bildenden Stoffe abgetrennt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Regenerierung nur so weit getrieben wird, daB ein Teil, beispielsweise o,2 bis 0,3 °/o, der Mercaptane unoxydiert in der Alkalihydroxydlösung verbleibt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daB die Menge an Polyoxybenzolcarbonsäure od. dgl. in der Alkalihydroxydlösupg nicht mehr als 5 °/a, beispielsweise i bis 3 Gewichtsprozent, beträgt.
DES19747A 1942-10-28 1950-09-28 Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineraloelfraktionen Expired DE907206C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1067552B (de) * 1954-09-28 1959-10-22 Standard Oil Co Kombinationsverfahren zum Suessen von Erdoeldestillaten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1067552B (de) * 1954-09-28 1959-10-22 Standard Oil Co Kombinationsverfahren zum Suessen von Erdoeldestillaten

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