DE900609C - Verfahren zum Herstellen zelliger Formkoerper aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen zelliger Formkoerper aus thermoplastischen KunststoffenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 28. DEZEMBER 1953
D 6545 XII139a
Kunststoffen
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Herstellungsverfahren für geformte, zellige Körper
durch Auspressen und Aufblähen eines beweglichen Gels, das aus einem thermoplastischen Kunststoff
besteht, in dem ein unter gewöhnlichen Umständen gasförmiger Stoff gelöst ist. Sie bezieht sich besonders
auf die Maßnahme, die äußere Oberfläche der sich ausdehnenden Masse während des Durchgangs
durch eine Formkammer zu schmieren, um einen geformten, zelligen Körper zu erhalten, der
zum größten. Teil aus einer inneren Masse von, einzelnen geschlossenen!, dünnwandigen Zellen mit
einer äußeren kompakten Schutzschicht besteht.
Zum Herstellen zelliger thermoplastischer Produkte ziemlich gleicher (Größe ist es bekannt, ein
bewegliches Gel aus einem thermoplastischen Kunststoff, ζ. B. Polystyrol, in dem ein unter gewöhnlichen
Umständen gasförmiges Mittel, z. B. Methylchlorid, Methyläther, Propylen oder Butylen,
-unter Druck gelöst ist, aus einem Druckkessel durch ein Ventil oder andere Öffnung in eine Zone
niederen Druckes zu leiten. Bei sinkendem Druck verdampft das unter gewöhnlichen Umständen gasförmige
Mittel· und dehnt dabei den Kunststoff unter Bildung eines beständigen, zelligen Körpers
aus.
Das bewegliche Gel kann in an sich bekannter Weise durch. Einbringen eines gekörnten thermoplastischen
Kunststoffes, z.B. Polystyrol, in. einen druckfesten Behälter und Zuleiten eines unter ge-
wohnlichen Umständen gasförmigen. Stoffes, z. B.
Methylchlorid, Propylen oder Butylen, unter Druck und Aufrechterhalten dee Drucke® (hergestellt
werden, bis ein homogenes, bewegliches Gel etit-S standen ist. Das unter gewöhnlichen· Verhältnissen
gasförmige Mittel wird in solchen Mengen in dem thermoplastischen Kunststoff gelöst, daß es bei Aufhaben
des Überdruckes praktisch vollständig wieder verdampft.
ίο Beim Auspressen und Ausdehnen des beweglichen
Gels zwecks Bildung eines zelligen Produkts setzt sich der Auslaß im Anschluß an das Ventil
noch: ein Stück fort, um die Formgebung der sich ausdehnenden, zelligen Masse zu erleichtern. Ungleichmäßiger
Fluß durch die öffnung oder Kleben oder ungleichmäßige Reibung der sich ausdehnenden
plastischen Masse gegen die Auslaßoberfläche verursachen ungleichmäßiges "Ausdehnen und
führen zu rauhen, ausgefransten. Strängen, oder Platten aus Polystyrolschaum, oft mit tiefen, bis
ins Innere des zelligen Körpers reichenden Riesen.
Beim Kühlen auf Raumtemperatur spalten und werfen sich dann oft diese zelligen Körper. Infolge
ihrer unregelmäßigen 'Gestalt und der auftretenden Risse ergeben· diese zelligen Körper beim Zerschneiden
zu Blöcken, Tafeln, Platten, Streifen oder Blättern große Mengen Abfall.
Bisher benutzte Verfahren, um zelligen Körpern
durch Ausfressen aus einer Formkammer eine bestimmte Gestalt zu geben und die Oberfläche der
sich ausdehnenden plastischen Masse durch Aufbringen eines Films aus Öl, Glycerin, Glykol
od. dgl. zu schmieren, hinterließen einen öligen oder klebrigen Überzug auf dem Endprodukt und
Konnten daher nicht befriedigen. Es ist schwierig, die Schmiermittel in gleichmäßigem Film auf die
Oberfläche der sich ausdehnenden plastischen Masse zu verteilen und' damit eine gleichmäßige Sohmierwirkung
zu erzielen. Auch das Einarbeiten eines
Schmiermittels, z. B. Paraffin, Stearinsäure, Butylstearat, Natriumoleat oder Schmieröl, in das bewegliche
Kunststoffgel vor dem Auspressen und Aufblähen desselben führte zu keinem befriedigenden·
Ergebnis·.
Es wurde nun gefunden·, daß ein geformter, zelliger Körper aus thermoplastischem Kunststoff,
z.B. Polystyrol, durch Auspressen eines beweglichen Gels, (bestellend aus diesem Kunststoff, 'der einen
unter gewöhnlichen Umständen gasförmigen Stoff unter Drude gelöst enthält) durch eine Öffnung in
eine Formkammer und Ausdehnen und Formen1 der plastischen Masse beim Durchgang durch diese
Formkammer in eine Zone niederen Druckes erhalten wenden kann, wenn zwischen die äußere
Oberfläche der sich ausdehnenden plastischen Masse und die innere Oberfläche der Formkammer heißes
Wasser oder Dampf zugeführt wird. Das Wasser oder der Dampf schmiert die Oberfläche der
plastischen Masse und verhindert deren Kleben an der inneren Oberfläche der Formkammer. Dies
fördert einen gleichmäßigen Fluß der sich ausdehnenden zelligen Masse durch die Formkammer
und führt zu zelligen Körpern, Blöcken oder Platten von gleichmäßigem Querschnitt und bestimmter
Form O'der Gestalt. Das heiße Wasser odier der Dampf schließt die Oberfläche des sich
ausdehnenden thermoplastischen Materials und bildet dadurch ein Produkt aus einer inneren Masse
einzelner Zellen und einer geschlossenen äußeren Schutzhaut. Das Wasser oder der Dampf härten
außerdem die zellige Masse während des Formens, so daß der geformte,' zellige Körper beim Kühlen
auf Raumtemperatur oder darunter nicht reißt oder sich wirft. Derartige als Stränge oder Platten ausgepeßte,
zellige Körper ergeben beim Zerteilen zu kleinen Blöcken, Platten oder Tafeln nur geringen
Abfall. Wird 'der plastischen1 Masse beim Auspressen und Formen, z. B. für die Verwendung als
Warmeisoliermaterial in Türfüllungen oder -einlagen für Gefrierräume, ein quadratischer oder
rechteckiger Querschnitt gegeben, so fällt noch weniger Abfall an, - da dann die Blöcke, Streifen
oder Tafeln nur in Stücke gewünschter Länge geschnitten zu werden brauchen.
Die schematischen Zeichnungen zeigen teilweise im Schnitt einige verschiedene Ausführungsformen
von Vorrichtungen zur praktischen Durchführung der Erfindung. Andere geeignete Formen können
aus den gegebenen Figuren leicht abgeleitet werden.
Fig. E zeigt schematisch eine zur Durchführung des Verfahrens brauchbare Apparatur, bestehend
aus einem doppelwandigen Druckkessel 6 als Vorratsgefäß für eine ,gewisse Menge eines unter Druck
stehenden, beweglichen Kunststoffgels, ein Durchs
laßventil 7 zum Regulieren dies Abflusses des beweglichen GaIs aus dem Kessel, einen formgebenden
Teil 8 und ein Zuflußrohr 9 mit Ventil zum Regulieren des Zuflusses des Schmiermittels
zum formgebenden Teil. Die punktierten Linien deuten eine mögliche Verlängerung des formgebenden
Teils an.
Fig. 2 bis 5 zeigen zwei verschiedene AusfühiEungsformen
des formgebenden' Teils mit einem zur offenen Formkammer führenden Kanal mit mehreren Rohren zum Zuführen des Schmiermittels
in die Formkammer. In diesen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Ziffern bezeichnet. Die
Vorrichtung kann benutzt werden zum Auspressen, Ausdehnen und Formen plastischer Massen zwecks
Herstellung' zell'iger Körper mit bestimmter, gewünschter Gestalt. Die Pfeile geben die Fließrichtung
des Materials durch die Vorrichtung an. Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt und Fig. 3' einen
Blick auf das Auslaßende einer Vorrichtung, die aus (in konzentrischer Anordnung) einer Hülse 10
über einem Rohrstück 11 besteht. Die Hülse 10 ist
mit Einlassen 12 versehen, die zu einem Ringraum
13 in /der Nähe des Auslaßendes des. Rohrstückes ix führen. Die Hülse 10 ist übergeschraubt oder iao
auf eine andere übliche Weise am Zuführung sende befestigt und ragt über das Auslaßend'e des Rohrstückes
11 hinaus. Diese Verlängerung der Hülse 10 bildet eine offene Formkammer oder einen erweiterten
Durchgangsweg. Das Rohrstück 11 ist mit in der Längsrichtung verlaufenden Kanälen 15
versehen, die von dem Ringraum 13 zur Kammer 14
führen. Vier dieser Kanäle oder mehr oder Durchbohrungen 15 sind1 in Abständen voneinander vorgesehen,
um das über die Einlasse 12 und1 den Ringraum
13 geleitete Schmiermittel gleichmäßig über die Innenwand der Kammer 14 zu verteilen. Das
Rohrstück 11 ist vorzugsweise abgeschrägt oder
trichterförmig am Zuführungsende befestigt, um einen glatten Fluß des beweglichen Gels durch den
verengten Durchgang 16 in die Kammer 14 ohne Eindringen von Gasblasen, zu ermöglichen.
Fig. 4 ist ein Längsschnitt und Fig. 5 der Aufblick auf das Auslaßende des formalen Stückes in
einer bevorzugten Ausführungsform. Diese Vorrichtung besteht (in konzentrischer Anordnung) aus
einer Hülse 10 und einem Rohrstück 11 mit verengtem
Durchgang 16. Die Hülse 10 ist mit Flansche oder auf andere Weise am Zuführungsende
befestigt. Sie greift über das Auslaßende des Rohr-Stückes <ΐ<ΐ hinaus mit abwechselnd sich trichterförmig
erweiterndem ΐηΡ und rohrartig- gleichbleibendem
Querschnitt io6 und bildet so eine offene Formkammer oder einen sich erweiternden
Durchgangsweg, der die schrittweise Ausdehnung und Formung der plastischen Masse gestattet. Die
Hülse 10 ist mit Einlassen 12 versehen, die zu dem
Ringraum 13 in den Stücken 11 und 17 führen. Die
Stücke 17 sind aufgesetzt. Der Ringraum 13 steht durch Kanäle oder Bohrungen 15 mit der Formkammer
14 in Verbindung und leitet über die Einlasse 12 das Schmiermittel in die Kammer 14, wo
es sich über deren Innenwände und über die Oberfläche der sich ausdehnenden plastischen Masse verteilt.
Sowohl am Einlaß- wie auch am Auslaßende ist das Rohrstück 11 trichterförmig nach innen verengt.
Die Trichterflädhe des Auslaßendes bildet bereits einen der formenden Abschnitte voa des sich
erweiternden Durchgangsweges. Die Neigung jeden Abschnittes 10" zur Längsachse der gesamten
Apparatur kann zwischen 30 undi 90°, vorzugsweise etwa 450, betragen. Der gesamte formgebende Teil
kann, wie gezeigt, so konstruiert sein, daß der sich erweiternde Durchgangsweg eine Fortsetzung der
Hülse 10 ist oder aus einer Anzahl miteinander durch übliche Mittel, wie Gewinde oder Bolzen, verbundenen
Einzelteilen besteht. Länge undi Querschnittsflädhe 'der Formkammer 14 werden, bestimmt
durch Größe und Form des herzustellenden zelligen Körpers und hängt zum Teil· von der Quersehnittsfläche
des verengten Durchgangs weges 16 ab. Das bewegliche Gel wird für 'gewöhnlich zu
einem geformten, zelligen Körper mit dem ungefähr 4ofachen Volumen ausgedehnt. Daher kann z. B.
eine runde öffnung von etwa 19 mm Durchmesser und eine Formkammer von 10 bis 20 cm Länge
und 10 bis 15 cm Durchmesser für die Herstellung eines zylindrischen, zelligen Körpers mit 10 bis
15 cm Durchmesser verwendet werden.
Die Focmkammer ist in Weite und Länge so zu bemessen, daß das Ausdehnen des aus dem verengten
Durchgangs weg 16 austretenden beweglichen Gels im wesentlichen beendet ist, wenn es als
geformter Körper die Kammer 14 verläßt. Gewöhnlich führt eine Formkammer mit der Länge, die
ungefähr dem Durchmesser des zu formenden Stranges entspricht, zu befriedigenden Ergebnissen.
Bei der Herstellung von geformten, zelligen Körpern mit nicht rundem Querschnitt, z. B. von
Blöcken, Tafeln, oder Streifen mit quadratischem
oder rechteckigem Querschnitt, genügt es im allgemeinen, die Länge der Kammer gleich dem oder
etwas größer als den Durchmesser dies Kreises zu machen, dessen Flächeninhalt dem Querschnitt des
gewünschten zelligen Körpers- entspricht.
Zu kurze Formkammern lassen zellige Körper bestimmter gewünschter Gestalt nicht erzielen. Im
allgemeinen arbeiten Formkammern mit dem Zweibis Sechsfachen 'der mindest erforderlichen Länge
befriedigend.
Geformte, zellige Körper mit einer Querschnittsfläche,
die der Fläche eines Kreises von etwa 10 bis 15 cm Durchmesser entspricht, können, in einem
einzigen Ausdehnungs- und Formungsschritt erzeugt werden. Solche mit größerem Querschnitt
werden besser in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Stufen, hergestellt, z. B. geformte, zellige
Körper mit einer Ouerschinittsfläche, die einer Kreisfläche mit etwa 50 cm Durchmesser entspricht,
werden in mindestens zwei, besser vier Stufen hergestellt, von 'denen jede Stufe eine Ausdehnungs-
und eine Formungsstufe umfaßt. Während jeder Ausdehnungsstufe wird Wasser
oder Dampf als Schmiermittel der Oberfläche der plastischen. Masse zugeführt. Die Formkammer für
einen zelligen Körper von etwa 50 cm Durohmesser ist vorzugsweise 50 bis 80 cm lang.
Das beschriebene Verfahren kann zur Herstellung geformter, zeliliger Produkte aus festen,
thermoplastischen Kunststoffen, Harzen, benzollöslichen Polymeren, und Mischpolymeren von
monovinylaromatischen Verbindungen mit direkt an ein C-Atom des aromatischen Kerns gebundener
Vinylgruppe verwendet werden. Zu diesen monovinylaromatischen Verbindungen, gehören z. B.
Styrol, m-Methylstyrol, m-Äthylstyrol, m-Ghlorstyrol,
p-Isopropylstyrol, oiChlorstyrol, o-Äthylstyrol,
p-Chlorstyrol· und a-Methylstyrol.
Das Verfahren kann aber auch zur Herstellung geformter, zelliger Produkte aus anderen festen,
thermoplastischen Kunststoffen dienen, z. B. aus Polymethylmetacrylat oder aus Mischpolymeren
von Vinylchlorid! und Vinylacetat oder von Methylmetacrylat
und Styrol.
Das Verfahren kann durch Auspressen eines beweglichen Gels eines thermoplastischen Kunststoffes,
z. B. Polystyrol, ausgeführt werden1, das ein unter gewöhnlichen Umständen gasförmiges Mittel,
z. B. Methylohlorid, Methyläther, Dichlordifiuormethan,
Propylen, Butylen oder ähnliche, unter Druck gelöst, enthält, durch einen verengten Durchlaß
in eine mit dem Durchlaß verbundene offene Formkamctner und! Ausdehnen und Formen der
plastischen Masse beim Durchgang durch diese Kammer in einer Zone niederen, vorzugsweise
Atmosphärendruckes, während heißes Wasser oder Dampf als Schmiermittel· mit der Oberfläche der
sich.- ausdehnenden Masse und der inneren Oberfläche
der Formkammer in Berührung gebracht wird. Das bewegliche Gel wird gewöhnlich bei
Temperaturen zwischen 60 und 120° C, vorzugsweise
90 bis 100 ° C, ausgepreßt in die offene Formkammer und sich- ausdehnen gelassen und geformt
beim· Durchgang durch die Kammer in die freie Atmosphäre. Es kühlt sich infolge Verdampfung
und Ausdehnung seiner Gaskomponente während des Durchgangs-durch die Kammer rasch ab und
bildet dabei das geformte, zellige Produkt.
Das als Schmiermittel dienende Wasser oder der Dampf wird mit etwa 50 bis- no° C, vorzugsweise
80 bis ioo° C, zugeführt. Wird Dampf verwendet, soll es Sattdampf sein, da trockener Dampf sich
nicht genügend gleichmäßig über die Oberfläche der sich ausdehnenden, zelligen plastischen Masse verteilt
und infolge Schmelzens oder anderweitiger Störung der dünnwandigen !Zellen zu zelligen Körpern
mit unebener Oberfläche führt. Auch kaltes Wasser, d. h. solches von merklich, z. B. 200 C,
tieferer Temperatur als der 'des sich ausdehnenden Gels ist zu vermeiden, da ein Abschrecken der
Oberfläche der sich ausdehnenden plastischen Masse die vollständige Ausdehnung verhindert und zu
Rissen, Sprüngen und Werfen des zelligen Körpers führt.
Die Menge 'des als· Schmiermittel beim Formen
•der sich ausdehnendien' zelligen Masse dienenden Wassers oder Dampfes kann in weiten Grenzen
schwanken. Es muß genügend Wasser oder Sattdampf zum Schmieren der Oberfläche der sich ausdehnenden
plastischen Masse und zum Vermeiden des Klebens des zelligen Körpers an der Innenfläche
der Formkammer angewandt werden. Die Menge des anzuwendenden Wassers oder .Dampfes
wind im allgemeinen durch die in 'der Formkammer herrschenden Bedingungen bestimmt. Wenn der
gebildete zellige Körper eine rauhe Oberfläche zeigt oder unregelmäßig aus der Formkammer
fließt, ist die Menge des Wassers oder Dampfes zu erhöhen. Fließt dagegen mit dem zelligen Körper
eine große Menge Wasser aus der Formkammer, ist der Wasserzufluß zu drosseln.
Die Schmierwirkung des Wassers oder Dampfes läßt schnell nach. Sie reicht nur bis zu einer Entfernung
von etwa 20 cm vom Zuführungspunkt des Wassers in die Formkammer. Deshalb· ist das
Wasser oder der Dampf vorzugsweise in aufeinanderfolgenden Abständen von 15 bis 201 cm entlang
der Längsrichtung der Formkammer an dien Stellen der Ausidiehnung 'der plastischen Masse zuzuführen.
Durch Regulieren der als Schmiermittel zugeführten Wasser- oder Dampfmenge kann ein
gleichmäßiges Fließen· des zelligen Körpers durch
die Formkammer mit genügender Reibungswirkung erreicht werden, so d'aß das aus 'der Durchlaßöffnung
fließende 1GeI sich völlig ausdehnt und die
Formkammer unter Bildung eines zelligen Körpers von bestimmter Gestalt ausfüllt.
Als Schmiermittel kann auch eine verdünnte (0,5- bis -iogewidhtsprozentige) wäßrige Dispersion
eines Öls, z. B. Türkischrotöls oder sulfonierten Ricinusöls, verwendet wenden. Ebenso kann das
Wasser 0,1 bis 10 Gewichtsprozent oberflächen- 6s
aktive oder reinigende· Mittel, wie Seife, Natriumalkylarylsulfonat,
Dioctylester von Natriumsulfo-•succinat,
Natriumaurylsulfat, sulfoniertes Btttyloleat,
Natriumsälze von Sulfatmonoestern höherer Fettalkohole oder Mischungen solcher Verbindungen,
enthalten. Kleine Mengen· (0,2 bis 5 Gewichtsprozent) eines oder mehrerer öle, wie Maisöl oder
Schmieröl, können mit Hilfe eben genannter ober-■flächenaktiver
Mittel in Wasser dispergiert und als Schmiermittel verwendet werden.
Das beschriebene Verfahren des Schmierens der
Oberfläche der eine Formkammer passierenden, sich ausdehnenden plastischen Masse mit heißem
Wasser oder Dampf bei 'der Herstellung geformter, zelliger Körper bietet verschiedene Vorteile. So
verteilt sich das Wasser oder der Dampf leicht über die Oberfläche der sidh ausdehnenden plastischen
Masse und die Innenfläche der Formkammer, da es unlöslich in der plastischen Masse und unmittelbar
mit den als Treibmittel verwendeten, unter gewöhnlichen Umständen gasförmigen Stoffen ist.
Das Wasser kann auch in größeren als den zur Schmierung unbedingt erforderlichen Mengen angewendet
werden, ohne einen störenden Schmiermittelfilm auf der Oberfläche 'dies geformten, zelligen
Körpers zu hinterlassen. Das zum Schmieren verwendete Mittel, Wasser oder Dampf, verschließt
die Oberfläche der sich ausdehnenden plastischen Masse während' des Formens und erzeugt eine
zusammenhängende Schutzhaut auf dem zelligen Körper. Der Schmiereffekt des Wassers oder
Dampfes verbreitet sich' schnell, daher kann das Ausdehnen und Formen der plastischen. Masse
durch· Einleiten· des Schmiermittels in die Formkammer
in Abständen entlang deren Längsrichtung leicht beherrscht werden. Wie bereits angeführt,
erleichtert ein verbleibender kleiner Reibungswiderstand die völlige Ausdehnung und Formung
der plastischen Masse.
Das folgende Beispiel zeigt eine Ausführutigsform
der Erfindung, ohne sie darauf zu beschränken.
Eine Formvorrichtung ähnlich der in Fig. 1 dargestellten
wurde unter Verwendung eines Stahlrohrs von 10 cm Durchmesser für die Hülse gebaut.
Die Hülse wurde an das Zuführungsende geschraubt und erstreckte sich über die Durchlaß öffnung hinaus·
unter Bildung einer Formkammer von 10 cm
Länge. Zwei Einlasse in der Hülse erlaubten die Zuführung dbs 'Schmiermittels über eine innere,
ringförmige Rinne und Auslässe in die Formkammer. Der verengte Durchgang für das bewegliche
Gel in die Formkammer hatte kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von 191 mm.
Diese Vorrichtung war mit Gewinde an ein Ventil eines· geschlossenen, druckfesten Vorratskessels
angeschlossen, der ein 915 ° C warmes, bewegliches
Gel, bestehend aus 100 Gewichtsteilen Polystyrol und 15 Gewichtsteilen Methylchlorid', unter Druck
enthielt. Die Wassereinlässe in die Formkammer
waren an eine Pumpe angeschlossen, die 820 C
warmes Wasser zuführte. Das Ventil wurde geöffnet,
und das bewegliche Gel aus Polystyrol und Methylchlorid trat durch· den verengten Durchgang in die
Formkammer, während heißes Wasser von 820 C unter Druck zugeführt wurde und sich über die
Innenwände der Formkammer und die Oberfläche der sich ausbreitenden plastischen Masse verbreitete.
Auf diese Weise wurde ein zylindrischer, zelliger Körper erhalten, der aus einer inneren
Masse einzelner Zellen ,und einer weichen, geschlossenen äußeren Haut bestand. Der geformte, zellige
Körper verließ in gleichmäßigem Fluß die Formkammer. Wurde die Zuführung dies als Schmiermittel
verwendeten Wassers abgestellt, kam der zellige Körper in unregelmäßigen Mengen und mit
rauher Oberfläche heraus. Nach Wiederaufnahme der Zufuhr des heißen Wassers in die Formkammer
und damit in Kontakt mit der Oberfläche der sich ausdehnenden. plastischen Masse vollzog sich das
Auspressen und Formen des zelligen Körpers wieder in gleichmäßigem Fluß unter Bildung eines
zylindrischen, zelligen Körpers von gleichförmigem Querschnitt.
Claims (4)
- Patentansprüche.·i. Verfahren zum Herstellen zelliger Formkörper aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere aus einem beweglichen Gel, das aus einem thermoplastischen Harz besteht, das einen unter gewöhnlichen Umständen gasförmigen Stoff unter Druck gelöst enthält, dadurch, gekennzeichnet, daß das bewegliche Gel bei Temperaturen zwischen 60 und 1200 C, vornehmlich 90 und iio°, durch einen verengten Durchgang in eine offene Formkammer gepreßt und gleichzeitig Wasser von 50 bis 1100C, zweckmäßig 80 bis ioo° C, während des Formens der sich ausdehnenden plastischen Masse beim Durchgang durch dieFormkanimer als Schmiermittel zwischen die Innenflächen der Formkammer und die Oberfläche der sich ausdehnenden plastischen Masse geleitet wird, ohne sich mit der plastischen Masse zu vermischen, während1 die sich ausdehnende plastische Masse beim Durchgang durch die Kammer gebildet und geformt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als thermoplastisches Harz ein behzollösliches Polymer einer oder mehrerer monovinylaromatischer Verbindungeni mit direkt an ein C-Atom des aromatischen Kerns gebundener Vinylgruppe verwendet wird und die Bildungs- und Formkanrmer zur freien Atmosphäre offen ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch' gekennzeichnet, daß als thermoplastisches Harz Polystyrol verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß als unter gewöhnliehen Umständen gasförmiger Stoff Methylchlorid verwendet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5652 12.53
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