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Faltbare Mehrzwecktasche Die Erfindung betrifft eine Mehrzwecktasche,
insbesondere eine als Damenhand- und als Einkaufstasche verwendbare Tasche. Es ist
eine solche Tasche bekannt, bei der die Damenhandtasche durch Einschlagen der Seitenteile
der Einkaufstasche um beim Tragen lotrechte Kanten, anschließendes Umschlagen der
gefalteten Tasche um eine etwa in halber Höhe liegende waagerechte Faltkante und
Verbinden des umgeschlagenen Teiles mit Hilfe einer Klappe gebildet ist. Hierbei
besteht die Einkaufstasche aus zwei breiten Seitenteilen, nämlich dem Vorder- und
dem Rückteil, und je einem sie verbindenden schmalen Stirnteil. Das Innere der Einkaufstasche
läuft daher nach unten hin spitz zu, so daß ihr Fassungsvermögen klein ist. Denselben
Nachteil hat eine andere bekannte Mehrzwecktasche dieser Art, bei der die schmalen
Stirnteile in der Form eines V zusammengelegt werden können. Am unteren Ende
gehen diese Stirnteile an der Wurzel des V in die stumpf aneinanderstoßenden Enden
der Seitenteile .(Vorder-und Rückteil der Einkaufstasche) über. Wenn auch durch
das Strecken der zusammenfaltbaren Stirnteile im oberen Bereich der Einkaufstasche
Raum gewonnen wird, so läuft doch das Innere der Tasche auch nach unten hin spitz
zu. Als Damenhandtasche zusammengelegt hat diese bekannte Mehrzwecktasche den weiteren
Mangel, daß an den einander zugewandten Enden der umgefalteten lotrechten Teile
der Einkaufstasche der Werkstoff sechsfach übereinanderliegt, so daß nur dünner
Stoff benutzt werden kann.
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Die Mehrzwecktasche nach der Erfindung beseitigt diese Mängel. Ihr
liegt die Aufgabe zugrunde, eine wie oben angegeben faltbare Mehrzwecktasche zu
schaffen, die sowohl als Einkaufstusche
als auch als Damenhandtasche
ein für den jeweiligen Verwendungszweck großes Fassungsvermögen hat, dabei im zusammengefalteten
Zustand als Damenhandtasche elegant aussieht, also nicht aufträgt, ferner ebenso
leicht wie die bekannten Mehrzwecktaschen von dem einen Gebrauchszweck in den anderen
umgewandelt werden kann und trotzdem einfach und billig in .der Herstellung ist.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung in erster Linie dadurch gelöst, daß die Einkaufstasche
einen ebenen, beim Tragen in etwa waagerechter Ebene liegenden Boden hat, der vor
dem Falten der übrigen Teile nach .der Faltseite hin umgeschlagen wird.
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Der Einkaufstaschenboden wird vorteilhaft in der Weise gebildet, daß
die Seitenteile der beispielsweise etwa 35 cm langen Einkaufstasche über ein z.
B. 6 cm breites rechteckiges Stück miteinander in Verbindung stehen, ,essen Schmalseiten
je mit der überstehenden Kante eines an jeden Seitenteil angeschnittenen Teiles
halber Breite vorteilhaft durch Nähen vereinigt sind.
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Damit auch bei Verwendung als Damenhandtusche reichlich Raum für das
-Unterbringen von Gegenständen vorhanden ist und damit dieser Raum in einfacher
Weise verschließbar gemacht werden kann, sind nach einem weiteren Gedanken der Erfindung
auf jeder Außenfläche der Seitenteile Klappen befestigt, die als Verschlußklappen
für eine ebenfalls auf jeder Außenfläche aufgenähte oder sonstwie befestigte Damentasche
dienen. Die auf der Faltseite befindliche Klappe hat dabei zwei Aufgaben: Einmal
dient sie bei der Verwendung als Einkaufstasche zum Verschließen der auf der Faltseite
befindlichen Damenhandtasche, zum' anderen hält sie bei der Verwendung als Damenhandtasche
den zusammengefalteten Teil der Tasche zusammen, wobei der Eindruck hervorgerufen
wird, als befinde sich auch auf der Faltseite eine voll gebrauchsfähige Damenhandtasche,
so daß der Charakter einer eleganten Tasche gewahrt bleibt. Die auf der von der
Faltseite abgewandten Seite vorgesehene Klappe verschließt die voll gebrauchsfähige
Damenhandtasche. Außerdem können schmale Gegenstände in dem Zwischenfach untergebracht
werden, das von der Einkaufstasche übriggeblieben ist und innerhalb der beiden Seitenteile
liegt.
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Um die Eleganz der Damenhandtasche wenigstens auf einer der beiden
Ansichtsseiten zu erhöhen, werden die auf jede Außenfläche der Seitenteile aufgesetzten
Damenhandtaschen an jeder ihrer aufrechten Kanten mit sich nach unten verjüngendem
Zwischenkeil aufgesetzt, während sie selbst sich nach unten hin schwach erweitern.
Die Unterkante der zusammengefalteten Damenhandtasche sieht dann infolge der verschiedenen
gefalteten Teile der Einkaufstasche wie ein Boden aus.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt Abb. i die Mehrzwecktasche als Damenhandtasche in Ansicht, und zwar
auf die brauchbare Tasche, Abb. 2 die zugehörige Stirnansicht, Abb. 3 die Tasche
als Einkaufstasche, und zwar in Ansicht auf die Faltseite, Abb. 4 die rechte Hälfte
der Einkaufstasche, nachdem die lotrechten Ränder der Seitenteile umgeschlagen sind,
in Ansicht, Abb. 5 in kleinerem Maßstab den Zuschnitt der Tasche, bevor die Damenhandtaschen
und die Klappen aufgesetzt sind.
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Wie Abb. 5 erkennen läßt, ist die Tasche aus einem im wesentlichen
rechteckigen Stück Wachstuch, Kunstleder oder eines im Handel unter dem Namen Boxin
oder Plastic erhältlichen Stoffes hergestellt. Die Teile i und 2 bilden die beiden
Seitenteile der Einkaufstasche. An den voneinander abgewandten Enden jedes dieser
Teile sind Träger 3, 4, vorteilhaft in Gestalt von Tragbändern, befestigt. Die Seitenteile
1, 2 stehen über ein rechteckiges Stück 5 in Verbindung, dessen beide Schmalseiten
6 je mit der freien Kante 7 eines an jeden Seitenteil 1, 2 angeschnittenen Teiles
8 halber Breite vereinigt, beispielsweise zusammengenäht sind. Dadurch entsteht
beim Zusammennähere der Außenkanten 29 der angeschnittenen Teile 8 die Einkaufstasche,
die in Abb. 3 und 4 in Ansicht auf die Faltseite dargestellt ist.
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An den gegenüberliegenden Enden der Außenflächen der Seitenteile 1,
2 (vgl. Abb. 2 bis 4) sind ferner mit diesen über die Tragbänder 3, 4 fassende Klappen
9, io fest verbunden, beispielsweise vernäht. Die Klappen sind im hochgeklappten
Zustand ein wenig nach oben erweiternd als Trapez ausgebildet, deren lange Parallelseite
an der freien Kante liegt. Die Klappen 9, io sind nicht ganz halb so lang wie ,die
auf die Außenflächen der Seitenteile i, 2 genähten Damenhandtaschen 11, 12. Etwa
in halber Höhe haben die Damenhandtaschen i 1, 12 je einen Verschluß 13, 14 (vgl.
Abb. 2 und 3). In jeden Verschluß greift eine am Klappenende sitzende Zunge 15,
16, die einen unter Federwirkung stehenden hebelartigen Riegel 17, 18 trägt; nach
seinem Durchtritt durch einen Bügel i9, 2o schnappt der Verschluß unter der Federwirkung
zurück und ist damit gegen unbeabsichtigtes Öffnen verriegelt.
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Um aus der Einkaufstasche (linke Hälfte von Abb. 3) eine Damenhandtasche
zu machen, muß man zunächst den Boden 5 auf der Faltseite nach der Linie 21 nach
oben umbiegen (rechte Hälfte von Abb. 3). Alsdann werden die lotrechten Ränder 22,
23 der Seitenteile 1, 2 nach den Linien 24, 25 ebenfalls nach der Faltseite zusammen
mit dem umgebogenen Boden 5 in Richtung aufeinander zu eingeschlagen. Schließlich
wird die so gefaltete Tasche um die -etwa in halber Höhe der Einkaufstasche liegende
Faltkante 26, die etwa mit der Unterkante 27 der aufgenähten Damenhandtaschen i
1, 12 übereinstimmt, wieder nach derselben Faltseite hin umgeschlagen, worauf der
Verschluß 13 mit der Zunge 15 der Klappe 9 verriegelt wird. Die von der Faltseite
abgewandte Damenhandtasche 12 stellt eine vollwertige Damenhandtasche dar, in die
Gegenstände gegen unbeabsichtigtes Öffnen der Tasche gesichert gelegt werden können.
Das
Umwandeln der Damenhandtasche in eine Einkaufstasche erfolgt in der umgekehrten
Reihenfolge in einfachster Weise, indem die auf der Faltseite liegende Klappe g
gelöst wird und die Teile anschließend auseinandergefaltet werden. Die letzterwähnte
Klappe g kann in diesem Gebrauchsfalle zum Verschließen der auf der Faltseite liegenden
Damenhandtasche verwendet werden, so daß an der Tasche niemals Klappen lose herumzuhängen
brauchen.