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Kreuzverbindung für Drahtseile oder Drähte Die Erfindung betrifft
eine Kreuzverbindung für Drahtseile oder Drähte und eine Preßvorrichtung hierfür.
Derartige Kreuzverbindungen werden für verschiedene Zwecke benötigt, insbesondere
bei Drahtseilen zur Herstellung von Netzen, wie Ent-und Beladenetze für Schiffe.
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Bei der Herstellung solcher Drahtnetze hat man die einzelnen Kreuzverbindungen
der Drahtseile in der Weise hergestellt, daß das eine Drahtseil quer durch das andere
Seil hindurchgesteckt und beide Seile an der Kreuzungsstelle durch Drähtbendsel
verbunden wurden. Diese Kreuzverbindung ist jedoch recht mangelhaft, da bei größeren
Beanspruchungen eine gegenseitige Verschiebung der Drahtseile eintritt, die bei
den obenerwähntenLadenetzen besonders nachteilig isst, @da bei einer solchen Verschiebung
kleinere Transportgüter durch die vergrößerten Maschen des Netzes hindurchfallen.
Außerdem werden bei .den vorerwähnten Kreuzverbindungen die Drahtbendsel durch Verschleiß
rascher zerstört. Schließlich hat diebekannteKreuzverbindung auch den Nachteil,
:daß das gegenseitige Durchstecken .der Drahtseile umständlich ist und die Gefahr
der Seilverletzung :durch die verwendeten Stichwerkzeuge gegeben ist.
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Im Gegensatz zu der vorbekannten Ausführung bestellt die Kreuzverbindung
für Drahtseile oder Drähte nach der Erfindung aus einer einseitigen, starkwandigen
Metallklemme, die zwei im Winkel zueinander stehende Öffnungen zum Durchstecken
öder Einlegen der zu verbindenden Seile bzw. Drähte aufweist, die mittels Preßbacken
mit einem senkrecht zu der die Längssachsen der Seile bzw. Drähte enthaltenden Ebene
gerichteten so hohen
Preßdruck kalt verformt wird, daß das Klemmenmaterial
fließt und die Drahtseil-,- oder Drähte an der Kreuzungsstelle allseitig lückenlos
umschließt. Bei Verwendung dieser Metallklemme kann in einfacher Weise eine überaus
feste-Kreuzverbindung ohne jede Beschädigung der Seildrähte erzielt werden. Eine
gegenseitige Verschiebung der mit einer solchen Klemme verbundenen Drahtseile ist
auch bei großer Belastung unmöglich. Ferner zeichnet sich auch die neue Kreuzverbindung
durch eine erhebliche Verschleißfestigkeit und entsprechende Lebensdauer aus.
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Inder Zeichnung sind verschied,ene'Ausführungsbeispiele von Seilklemmen
bzw. Kreuzverbindungen nach .der Erfindung in annähernd natürlichem Maßstab dargestellt.
Es zeigt Fig. z dieAnsichteiner rohrförmigenSeilklemme, Fig. 2 eine Seitenansicht
dieser Klemme, Fig. 3 und 4 Ansicht und Seitenansicht einer anderen Seilklemme,
Fig. 5 und 6 Ansicht und Seitenansicht einer dritten Ausführung, Fig. 7 eine Seitenansicht
von zwei Preßbacken, Fig. 8 eine Aufsicht auf eine Preßbacke in Richtung A der Fig.
7, Fig. 9 einen senkr-echtenSchnittnachLini@eIX-IX der Fig. 7, Fi.g. io und ii Aufsicht
und Seitenansicht einer D rahtseilkreuzv erbindung, Fig. i2 einen Querschnitt durch,dieKreuzverbind.ung
nach Linie YII-XII der F!-. io, Fig. 13 und 14 Aufsicht und Seitenansicht
einer Kreuzverbindung in anderer Ausführung, Fig. 15 und 16 Ansicht und Seitenansicht
einer weiteren Seilklemme, Fig. 17 und 18 eine andere rohrförmige Seilklemme
in Ansicht und Aufsicht, Fig. i9 und 2o Aufsicht und Unteransicht der mit einer
Klemme nach Rig, 17, 18 hergestellten Kreuzverbindung, Fig. 2,1 eine Seitenansicht
zu Fig. -0o, In Fig. i bis 6 sind beispielsweise .drei Ausführungsformen der 'Metallklemme
nach der Erfindung für Kreuzverbindungen von Drahtseilen gezeigt. Diese Klemmen
bestehen aus einem auf kaltem Wege gut verformbaren Material. Besonders geei!gti"et
hierfür ist einekorrosionsfesteAluminiumlegierung mit Mangan- und Siliciumzusatz.
Die charakteristischen Merkmale dies-er lletallllemme nach Fig. i bis 6 sind zwei
-im Winkel zueinander stehende Öffnungen i und 2, die zum Durchstecken der zu verbindenden
Drahtseile bzw. Drähte. dienen. Als Ausgangsmaterial für eine solche Seilklemme
kann vorteilhaft eine Metallstange mit Rund- oder Mehrkantquersehnitt verwendet
werden. So besteht die in Fig. 3 und 4 gezeigte Metallklemme 3 aus einem von einer
Vierkantstange mit rechteckigem Querschnitt abgeschnittenen Stück und die Seil-1#l-emme
4 der Fig. 5 und .6 .aus einem von einer Rundstange abgeschnittenen Metallstück.
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Diese Stücke «,-enden nachträglich mit sich kreuzenden Bohrungen i
und 2 versehen, deren Durc'hmesser .dem Durchmesser der durchzusteckenden Drahtseile
5 und 6 entspricht. Sofern diese Klemmen als Kreuzverbindungen für Schiffsladvenetze
verwendet «-erden, sind vorteilhaft die. Öffnungen bzw. Bohrungen i und 2 so angeordnet,
daß auf der einen Klemmenhälfte, d. h. bei a und b, mehr Material vorhanden
ist als auf .der anderen Klemmenhälfte bei c und d. Dies hat den Vorteil, wie weiter
unten erläutert, daß die Kreuzverbindungen auf der Außenseite der Netze, wie in
Fig. 12. bei. e angedeutet, eine größere Wandstärke und demgemäß eine größere Verschleißfestigkeit
(Scheuerschutz) haben.. -In Fig. i und 2 ist eine für eine Kreuzverbindung geeignete
Seilklemme 7 .dargestellt, die aus einem Stück eines gezogenen Metallrohres von
ovalem Querschnitt besteht, das mit,der Querbohrung i versehen ist. Bei dieser Klemme
wird das eine Seil in Längsrichtung der Klemme durch .die Öffnung 2 (unterer Teil)
eingezogen und .das andere Seil quer durch die darüberliegende Öffnung i hindurch=
ges Leckt.
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Diese Klemme hat .den Vorteil einer verhältnismäßig. geringen Wandstärke
s, so daß die Öffnung i in einfacher Weise ausgeschnitten werden kann und auch ein
kleinerer Preßdruck zur Verformung .der
Klemme im Vergleich zu den vollwandigen
der Fig. 3 bis 6 erforderlich ist. Bei dieser Klemme ist ferner im obererwähnten
Sinne in der unteren Klemmenhälfte mehr Material vorhanden als in der oberen, so
daß beim späteren Pressen auf der einen Seite der Kreuzverbindung (e, Fig. 12) eine
größere Wandstärke als auf der anderen Seite vorhanden ist.
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Mit :den in Fig. i bis 6 beispielsweise gezeigten Metallklemmen können
unter Verwendung geeigneter Preßbacken Kreuzverbindungen hergestellt wenden, wie
sie beispielsweise in Fig. io bis i4 gezeigt sind. Zur Herstellung einer .annähernd
quadratischen Klemme 8 nach Fig. io und i i dienen die in Fig.7 bis 9 gezeigten
Preßbacken 9 und io. Gemäß der quadratischen Form -der Klemme 8 sind diese Preßbacken
mit entsprechend quadratischen Vertiefungen ii und 12 versehen. Um nach Fig. 12
auf der Außenseite bei e eine größere Wandstärke zu erzielen, ist, wie aus Fig.
7 und 9 ersichtlich, .die untere A-usnehmung 12 etwas tiefer als,die obere i i.
Ferner sind die Stahlpreßbacken mit sich kreuzenden, halbzylindrischen Aussparungen
13 versehen, die, zusammen nach Fig. 7 und 9 zylindrische Bohrung,-n,darstellen
und beim Preßvorgang zur Aufnahme der Seile 5 und 6 dienen. Der Preß,druck erfolgt
senkrecht zu der die Längsachsen der Seile enthaltenden: Ebene. Beispielsweise beträgt
dieser Preß@drucli bei der Herstellung einer Kreuzverbinclung für Drahtseile von
etwa 8 mm Durchmesser und Verwendung einer Aluminiumklemme nach Fig. i und 2 etwa
2o t. Bei diesem Pressen werden sowohl die Klemme als auch Drahtseile stark verformt,
wie aus Fig. io bis 12, ersichtlich. Dabei werden auch dieDrahtseile 5 und 6 stark
zusammen-, .d. h. auch sehr stark aufeinandergepreßt, so daß bei .dieser Kreuzverbindung
eine gegenseitige Verschiebung unmöglich ist. Versuche haben ergeben,
daß
bei festgehaltener Klemme 8 die Drahtseile 5 undt 6 fast bis zur Bruchlast auf Zug
beansprucht werden können, ohne daß ein Gleiten: der Drahtseile in der Klemme eintritt.
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Beim Preßvorgang fließt :das überschüssige Klemmenm@ateriai an .den
Trennfugen .der Backen etwas heraus, so daß Rippen 14 und 15 entstehen, die eine
erwünschte Verstärkung der Klemme bilden.
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Je nach den verwendeten Preßbacken können sowohl quadratische Klemmen
8 nach Fig. io bis i2 als auch Klemmen anderer Form, beispielsweise runde Klemmen
16 nach Fi:g. 13 und 1.4, gepreßt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So können auch andere Formen als die in. Fig. i bis 6 gezeigten %Ietallklemmen
verwendet werden. Ferner können nicht nur Kreuzverbindungen für Drahtseile, sondern
auch solche für Drähte im Rahmen der Erfindung hergestellt werden.
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In Fig. 15 und 16 ist noch eine weitere zur Herstellung einer Kreuzverbindung
besonders vorteilhafte Seilklemme 17 gezeigt, die aus einem Stück eines gezogenen
Metallrohres von rundem Ouersch:nitt besteht, das mit zwei senkrecht zur kohrachse
stehenden Bohrungen versehen ist.
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Mit dieser Klemme kann zweckmäßig eine runde Kreuzverbindung 16 gemäß
Fig. 13 und 14 hergestellt werden, wobei die Klemme zwischen Preßbacken nach Fig.
7 bis 9 so verpreßt wird, daß @Preßdruckrichtung und Rohrklemmenach.se zusammenfallen.
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Bei den beschriebenen Seilklemmen sind Bohrungen od. dgl. vorgesehen,
-durch welche die Seile oder Drähte hindurchgesteckt werden. An Stelle solcher Bohrungen
können, wie beispielsweise an der Seilklemme der Fig. 17, 18 gezeigt, Schlitze i9
und, 2o vorgesehen sein, in welche nach Fig. 17 die beiden Seile 5 und 6 eingelegt
werden. Vorteilhaft wird nach Fig. 17, 18 für diese Klemme ein Metallrohrstück 18
verwendet, in welchem die axialen Schlitze i9 und 2.o zum kreuzweisen Einlegen der
Drahtseile eingearbeitet sind. Es entstehen so die Metallfinger 18b. Beim Verformen
dieser rohrförmigenKlemme in geeignetenPreßbackenentsteht eine Klemme 2i. Bei dieser
Verformung wird der untere ringförmige Teil i8a der Rohrklemme zu einem glatten,
vollständig geschlossenen Boden Zia verformt, während, die Metallfinger i86 zu einer
ebenfalls geschlossenen Platte 2@C verformt werden, wobei die Trennfugen f kaum
sichtbar sind.
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Für die Kreuzverbindung nach der Erfindung ist kennzeichnend, daß
sowohl die Seile als auch das Klemmenmaterial sehr stark verformt werden, wobei
:das Klemmenm:aterial, wie aus der Zeichnung hervorgeht, die Kreuzungsstelle allseitig
und dicht umschließt. Dabei wird dias Metall der Seilklemmen in die Rillen der Seile
eingepreßt.
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Wie in Fig. io und i2 angedeutet, wird beim Pressen der Klemme jedes
Seil etwa zur Hälfte zusammen bzw. eingedrückt -und dabei entsprechend breit gedrückt.
Es entstehen so bei 5a (Fig. 12) je eine Einbuchtung und bei 56 und ,6 f' (Fig.
io) eine Verbreiterung. Diese Einbuchtungen und Verbreiterungen machen in Verbindung
mit der allseitig 'dicht um die Kreuzungsstelle gepreßten Klemme ein Gleitendes
Seiles bzw. ein Durchzieheneines Seiles durch die Klemme unmöglich.
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Die Ausführung der Seilklemmen mit axialen Schlitzen, wie -in Fig.
17 und 18 dargestellt, ist nicht auf rohrförmiges Ausgangsmaterial be-
schränkt.
Zur Herstellung dieser Klemme eignet sich besonders, vonal:lem aus fabrikatorischen
Gründen, Rund;- oder Mehrkant-, insbesondere Vierkantmaterial.
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Desgleichen ist bei den ovalen Klemmen nach Fig. i und 2 an Stelle
:der Bohrung i- beispielsweise ein Langloch vorteilhafter, da dieseAusführung .den
Zusammenbau eines Netzes wesentlich erleichtert.
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Der nachgewiesene Stand der Technik ist folgender: Es ist ein Verfahren
zur Herstellung von Stabgittern bekannt, bei welchem zur Kreuzverbindung von Stäben
oder Drähten ein Blechstück mit vier aufgebogenen Lappen verwendet wird, die Stäbe
oder Drähte durch Bohrungen dieser Lappen hindurchgesteckt wenden und schließlich
die Lappen so weit zurückgebogen werden, daß an :der Kreuzungsstelle eine Krümmung
der beiden Stäbe oder Drähte erfolgt. Bei dieser Kreuzverbindung ist an der Kreuzungsstelle
nur ein einseitiger Scheuerschutz vorhanden. Außerdem kann bei großen Beanspruchungen
eine Verschiebung ,der Drähte bzw. Klemme eintreten.
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Zum Pressen von zylindrischen oder konischen Seilklemmen sind ferner
Preßbacken mit halbzylindrischen bzw. halbkonischen Aussparungen bekannt. Mit diesen
Aussparungen wird die Seilklemme 9e= preßt, d-. h. der Krümmungsradius der Backenaussparungen
entspricht dem Krümmungsradius der gepreßten fertigen Seilklemmen.