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Mahlwerk Eine Vorrichtung ist bekannt, welche aus einer hohlen, um
ihre Achse drehbaren Walze oder Trommel mit innerer möglichst geglätteter Fläche
besteht, in deren Innerm eine zweite Walze mit kleinerem Durchmesser angeordnet
ist, welche sich ebenfalls um ihre eigene Achse drehen kann und entlang einer erzeugenden
Linie in Berührung mit der ersten Walze steht. Die rgegenseitige Lage und die Bewegungen
der beiden Walzen sind von vornherein festgesetzt und gestatten keine Möglichkeit
einer gegenseitigen Verschiebung oder Änderung. Die innere Walze läßt sich nur in
der senkrechten Ebene der Achse heben. Bei dieser Vorrichtung haben sich in der
Praxis verschiedene Übelstände herausgestellt, besonders wenn die Verfeinerungsanlage
harte Materialien von einer .gewissen Dicke verarbeiten. muß; es entstehen oft Stoßwirlkun.gen
und beständige merkbare Erschütterungen oder Schwingungen, die sich in nachteiliger
Weise auf die Lager- und Steuerteile der zwei Walzen übertragen.
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Um diese Nachteile zu beheben, gab man der inneren Walze einte begrenzte
Versetizungsmöglichkeit im senkrechten und waagerechten: Sinn, doch bringt auch
diese Verbes,se.ru.ng 'beine vollkommene Lösung,, da ja auch dann noch harte Materialien
von einer gewissen Dicke die Walze veranlassen, geneigte oder schleife ,Stellungen
einzunehmen.
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So werden z. B. bei: einem .bekannten Walzwerk die inneren Druckwalzen
durch zwei seitlich auf ihren Achsen angeordnete Stangen. gelenkig mit zwei Armen
verbunden, die ihrerseits auf einer
durch die Mitte -der Trommel
gehenden Achse befestigt sind. Hierdurch ist ermöglicht, daß die Walzen hochspringen
und: die Materialien hammerartig anschlagen können.. Wegen ihrer Wirkungsweise ist
diese Vorrichtung nur dazu. geeignet, grobe Materialien (Kohle, Knochen usw.) in
grober Weise zu bearbeiten. Sie eignet sich jedoch nicht für überfeine Mahlarbeiten
#von wertvollen Materiahen.
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Die Erfindung überwindet diese Übelstände. Sie lehrt, die innere Walze
so auszuführen öder anzuor!dnen, daß sie i. nicht die Müglichkei.t hat, sich zu
drehen außer unter Mitnahme durch die hohle Walze und 2. nur zwei Bewegungsmöglichkeiten
!hat, die untereinander zu einer Pendelbewegung in Richtung des Längsschnittes der
hohlen Walze zusammensetzbar sein könnten.
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Die Pendelbewegung findet auf einem Kreisbogen von dauernd wechselnder
Länge und von immer,qtwas -kleinerem 1iallbmesser als der Abstand zwischen der inneren
erzeugenden Linie und der Achse :der äußeren hohllen Walze statt. Wenn, sich die
innere Walze von der Hohlwehe entfernt hat, wird die erstere in der tangentialen
und geneigten Linie durch ihr Eigengewicht, gegebenenfalls durch ein geeignetes
Rückziehfederwerk unterstützt, zurüzkgez:agen.
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Bei :dem neuen Mahlwerk aus Hohlwalze mit in ihrem Innern angeordneter
zweiter Walze kleineren Durchmessers besitzt die innere, entlang einer erzeugenden
Linie mit der höhlen Walze in Berührung stehende zweite Walze eine auf zwei Teilen
angeordnete Achse, wobei ,diese Teile die senkrechte bzw. waagerechte Verschiebung
der Achse gewährleisten, und zwar so, daß letztere in keinem Fall aus der parallelen
Lage in bezug auf die Achse der äußeren Wälze kommt.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung rollt die innere Walze in
der äußeren:, ohne dabei Stoßwirkungen erfahren zu müssen, wodurch das .Ma!hlgut
,gezwungen wird, durch einen sich ;beständig verengenden Raum hindurchzugehen; und
zwar bis zu einem Minimalwert, der der Tangentenlinie der beiden Wälzen entspricht.
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Es hat sich ferner ergaben, daß ein Kegelsturmpfpaar von gleicher
Winkelöffnung und mit parallelen Drehachsen das Walzenpaar (Kegel mit Nullwinkel)-
ersetzen !kann. Aus Bequemlichkeit ist zwar im folgenden nur von Walzen gesprochen,
atb,er es. sollen darunter auch Kegelstümpfe verstanden sein. Sel'bstverständlic'h
besteht das. Mahlwerk immer entweder aus zwei Wälzen oder aus zwei Kegelstümpfen.
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Die Erfinrdun:g soll noch an der Zeichnung: erläutert werden, in welcher
Fig. i das theoretische Wirkungsschema und Fig:@2 ein Ausführungsbeispiel dm Schnitt
darstellt: Nach. Fig. i ist mie i die hohle, mit polierter innerer Fläche versehene
Wall@ze und mit 2 die innere massive Walze mit möglichst geglätteter Außenfläche
bezeichnet. Die Achse 3 der hohlen Walze oder Trommel i wird mittels eines beliebigen
Triebwerks mit gewünischter Drehzahl angetrieben: Die Achse q. der inneren Walze
steht entlang einer erzeugenden Linie ,mit der hohlen Walze in Berü!hrung.
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Der hinausragende Teil .der Achse q. der Walze :2 ist auf zwei Gabeln
5 mittels der Lager 6 gelagert, welch letztere sich in senkrechter Richtung in den
Gabeln selbst bewegen können, während die Gabeln (öder die Lager) ihrerseits mittels
einer Triebstange 7 mit einem :eine waagerechte Bewegung gestattenden Schlitten8
verbunden sind. Die Verschdebungen, die infolge dieser zwei Bewegungsmöglichkeiten
gewährleistet werden, sind von der inneren Fläche der Walze. i begrenzt.
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Das Gewicht der inneren Walze. 2 ist als Mahllast gewöhnlich ausreichend.
Im Bedarfsfall kann es noch in elastischer Weise erhöht werden, z. B. durch Ansetzen
einer die Stützlager belastenden Kraft, wie einer hydraulischen Vorrichtung, eines
Federwerks od. dgl.
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Die Speisung erfolgt an einem Ende der hohlen Walze, während die Förderung
des eingeführten Materials nur der vereinten Wirkung seines Fallgewichtes und der
Mähl:geschwindiigkeit überlassen wird. Nachdem das Material,. einer sehr großen,
An-,zähl von Durchgängen zwischen. den beiden. Walzen und unter der erzeugenden.
Berührungslinie unterworfen wurde, erreicht es das andere Ende der Walzen und tritt
so selbsttätig 'heraus, als. ob es von einer Schnecke gefördert würde. Es kann leicht
in seiner Bewegung geführt oder gelenkt werden., wenn dies in besonderen Fällen
nötig sein sollte.
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Die Erfindung gestattet eine Scheidung der Pigmente und eine Tränkung
:in der Farbe, beides in weit größerem Ausmaß als es mit den beekannten Maschinen
möglich ist. Scheidung und Tränkung können nach Belieben fein bzw. vollständig ausgeführt
werden.
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Ein anderer Vorteil, eines Mah1lwerks besteht darin,, daß weniger
Energie für den Betrieb der Anlage auch bei voller Last aufgewendet werden muß,
als es auch .bei sämtlichen bekannten derartigen Maschinen der Fall ist.
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Der Verschleiß der Bauteile ist praktisch null. Es entsteht auch keine
Erhitzung durch die Reibung der Walzen, und daher tritt auch keine Formänderung
auf, wie es bei den bekannten, Maschinen vorkommt. Daher benötigt die neue Vorrichtung
keine Kühleinrichtung: Einzelteile wurden absichtlich bei dem Ausfihru.ngsbeispiel
nicht gezeigt, .da die Erfindung durch das zugrunde liegende Prinzip und nicht durch
Baueinzelheiten gekennzeichnet ist.