DE876732C - Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien - Google Patents

Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien

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DE876732C
DE876732C DEC1365D DEC0001365D DE876732C DE 876732 C DE876732 C DE 876732C DE C1365 D DEC1365 D DE C1365D DE C0001365 D DEC0001365 D DE C0001365D DE 876732 C DE876732 C DE 876732C
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DE
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DEC1365D
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Willi Dr Fisch
Gustav Dr Widmer
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J161/00Adhesives based on condensation polymers of aldehydes or ketones; Adhesives based on derivatives of such polymers
    • C09J161/20Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C09J161/26Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien Es ist bekannt, härtbare Kunstharze als Bindemittel für .die verschiedensten Zwecke zu benutzen, wie beispielsweise Phenol- und Harnstoff-Formaldeliyd-Harze. Sie besitzen den Vorteil, daß sie sich in ungehärtetern Zustand in Form einer Lösung, als Pulver oder Suspension leicht als Bindemittel anwenden lassen und nach erfolgter Härtung in hohem Grade unlöslich werden. Ihre Anwendung ist aber für viele Gebiete der Bindemittel verbrauchenden Industrien beschränkt durch verschiedene Nachteile.
  • Die Phenolharze sind nicht in wäßri.gen Lösungen anwendbar und brauchen im allgemeinen zu ihrer Härtung hohe Temperaturen, beispielsweise ioo bis i7o°. In Form ihrer kalthärtenden Mischungen müssen sie große Mengen Härtungsmittel saurer Natur enthalten, welche nur bei einer beschränkten Anzahl von Anwendungszwecken zulässig sind, z. B. bei Säurekitten. Für viele Verwendungszwecke ist auch die Lichtunbeständigkeit der Phenolharze ein unüberwindlicher Nachteil. Auch die Harnstoffharze, die den Vorteil der Löslichkeit in wäßrigen Medien besitzen, brauchen ebenfalls nahezu sohohe Temperaturen zur Härtung. Auch hier sind zwar kalthärtende Produkte, z.B. Kaltleime, bekanntgeworden. Aber sie weisen im Vergleich zu den Phenolharzleimen eine beschränkte Heißwasserfestigkeit auf. Insbesondere lassen sich die Harnstoffharze als Bindemittel nicht mit schwachen Säuren : als Härtungsmittel befriedigend härten, sondern stets sind starke Säuren bzw. stark saure Salze erforderlich, die viele Substanzen, welche -mit .dem Bindemittel verbunden werden sollen, schädigen können, wie beispielsweise cellulosehaltige Stoffe.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man als Bindemittel die härtbaren Förmaldehydkon:densationsprodukte der Aminotriazine anwendet, wie sie beispielsweise -in der deutschen Patentschrift 647 303 und in der österreichischen Patentschrift r5o oo2 beschrieben sind. Diese Produkte haben sich als überraschend reaktionsfähig erwiesen, so daß es gelingt, die Härtung bzw. Wasserunlöslichmachung der damit ,hergestellten Bindemittel, Kitte; Leime usw. schon bei Temperaturen zu bewirken, welche weit unterhalb der bis jetzt verwendeten Härtungstemperaturen liegen. Bei richtiger Zusammensetzung von Bin:demittelmischungen gelingt es mit diesen neuen Produkten leicht, schon bei mäßigen Temperaturen bis zu zoo°, ja sogar bei Zimmertemperatur zu Verbindungen bzw. Verleimungen zu gelangen; die nicht nur in kaltem, sondern auch in kochendem Wasser beständig .sind. Die neuen Bindemittel eignen sich deshalb für eine große Anzahl von Ver-@vendungs,zwecken, für die sich die bisher verwendeten härtbaren Kunstharze ihrer Nachteile wegen nicht anwenden lassen: Auf .dem Gebiet der Holzleime, insbesondere der Leime für Furnier- und Sperrholz werden gegenwärtig auch Harnstoff- und Phenol-Formaldehyd-Harze verwendet. Mit Harnstoffharzen lassen sich jedoch 'keine kochwasserfesten Verleimungen :erzeugen, -d. h. Verleimungen; welche- der Einwirkung von kochendem- Wasser 24 oder mehr Stunden unterworfen werden können, ohne daß die Leimfuge gelöst wird. Dagegen können kochwasserfeste Verleimungen auf der Basis von Phenolharzen erzeugt -,verd°n. Diese Verleimun:gen werden mittels verschiedener Anwendungsformen der Phenolharze erzeugt,_entwed-er :durch Filmverleimung, wobei als Träger ein dünnes Papier verwendet wird oder in Form :einer wässerigen Suspension oder einer alkoholischen Lösung des Harzes. Alle diese Anwendung5formen haben gegenüber der von den ,leimverbrauchenden Industrien am meisten geschätzten Anwendungsform der wässerigen Lösung erhebliche Nachteile, wie auch die für die Phenolharze erforderlichen hohen Härtun:gstemperaturen vorn beispielsweise 13o° als großer Nachteil empfunden werden, da nicht nur besondere Heißpressen dafür erforderlich sind, sondern auch das Holz selbst durch die Hitze leidet.
  • Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, kochwasserfeste Verleimungen auf der Basis der neuen Bindemittel zu erzeugen. Insbesondere haben sichfür die Zwecke ,der Erfindung die Formal.d:ehydicon-4ensationsprodukte des 2, 4, 6-Triamino-z; 3, 5-triazins als brauchbar erwiesen.
  • Die Härtungsgeschwindigkeit dieser Leime kann durch die Mitverwendung von Härtungsbeschleunigern weitgehend verändert werden. Als solche können sowohl basische wie neutrale -oder saure Substanzen verwendet werden. Für die Verleimung von Holz haben sich besonders sauerwirkende Substanzen bewährt, da sich gerbstoffhaltige Hölzer in Gegenwart alkalischer Substanzen dunkel färben.
  • Bei Gegenwart geringer Mengen Beschleunigersubstanz öder bei Verwendung der reinen Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte können die Leime bei Temperaturen von beispielsweise 70,bis roo° verwendet werden, wobei Verleimungen entstehen, .die sich durch außergewöhnliche Kochwasserfestigk:eit auszeichnen. Verleimte Gegenstände bzw. Produkte dieser Art können tagelang in Berührung mit kochendem Wasser gehalten werden; bis sie sich unter Zerstörung der Lehnfuge in ihre Bestandteile trennen.
  • Bei Gegenwart größerer Mengen Beschleuni:gersubstanz wird :die Härtung so stark beschleunigt, .daß sie auch bei Zimmertemperatur erfolgen kann, beispielsweise .durch Stehen über Nacht. Die Qualität dieser Verleimung hinsichtlich Kochwasserfestigkeit liegt im gleichen Rahmen wie die der Heißv:erleimun.g,was für einen Kaltleim durchaus überraschend und treu ist.
  • Die neuen Leime können rein oder unter Zusatz der gebräuchlichen Füll- und Streckmittel organischer oder anoranischer Kotur angewendet «-erden. Kaolin, Gips,' Asbestine, Bariumsulfat u. c1-1. einerseits oder Steinnulßmehl, Sojabohnenmehl, Roggenmehl, Stärke us«. andererseits wurden als brauchbar befunden. Ebenso hat -sich der Zusatz wasserabweisender Substanzen, wie Paraffin, Aluminiumsalze, gut bewährt.
  • Die neuen Leime werden vorteilhaft in Form von Trockenpräparaten hergestellt, welche Bindemittel, Porenfüller, Beschleuniger usw. in passender Mischung enthalten, welche der Verbraucher durch .einfaches Vermischen mit Wasser in den gebrauchsfertigen flüssigen Leim überführen kann., Diese Trockenpräparate können in guter Lagerfähigkeit hergestellt werden, während die flüssigen Kondensationsprodukte im allgemeinen eine beschränkte Lagerfähigkeit besitzen.
  • Die Verwendung dieser Leime ist nicht auf Sperr- und Furnierholz beschränkt. In Form der kalthärtenden Leime stehen ihnen weite Verwendungsgebiete offen, welche bis dahin der Verleimungstechnik verschlossen blieben. Denn die neuen Verleimungen sind nicht nur geruchlos und zeihen keine Verfärbung der gerbstoffhaltigen Hölzer, sondern sie sind auch .pilz- und schimmelbeständig unter Bedingungen, wo Verleimnungen auf der Basis von Kasein oder tierischem Leim rasch zerstört werden. Sie sind daher weitgehend wetterbeständi.g und können Anwendung finden bei der Herstellung von Holzverbindungen, welche der Witterung ausgesetzt sind, z. B. Sperrholzhäuser, Sperrholzplatten für Betonverschalung, Sperrholz für Völlwandbinder, Autokarosserien, Flugzeugbau, Bootbau usw.
  • Die neuen Bindemitt°1 lassen sich aber, sinngemäß angew.end°t, auch für viele andere Zwecke, wo Bindemittel gebräüclit werden. anwenden. Sie eignen sich z. B. auch als Tapetenleime, also zum _luflaeben von Tapeten oder dekorativen Stoffen in Wohnräumen, oder auf Unterlagen aller Art. Es können damit Kunstpapiere oder Samte bei der Etuiherstellung aufgeklebt werden. Man kann auch Gewebe mit der Bindemittellösung völlig imprägnieren und dieselben in nassem Zustand beispielsweise zur Auskleidung von Autokoffern verwenden. In gleicher Weise kann das Bindemittel auch zur I@efestigung von Segeltuch bei der Herstellung von Rohrplattenloffern, zum Befestigen der Einlagen und des Futters bei gewöhnlichen Koffern u. dgl. dienen. In allen diesen Fällen kann durch zweckmäßige Zusammensetzung des Leimes unter Verwendung der neuen Bindemittel durch Trocknen bei ge«-öhrilifher Temperatur eine kochwasserfeste Verbindung von Unterlage- und aufgeklebtem Material erzeugt werden.
  • Die Verwendung von Textilmaterial, das mit dein neuen Bindemittel durchimprägniert ist, kommt auch für chirurgische Zwecke in Frage. Man kann beispielsweise Gazebinden mit den neuen Bindemitteln imprägnieren und sie in nassem Zustand um den abzuformenden oder zu schützenden Körperteil wickeln, wobei nach kurzer Zeit Teei miilliger Temperatur oder Zimmertemperatur eine Erhärtung der aufgebrachten Schicht eintritt, «-elche dann nicht nur erhebliche Festigkeit besitzt, sondern auch gegenüber warmem Wasser bzw. Abformungsmöglichkeit hat unter anderem auch für orthopädische Zwecke Interesse. Die bis dahin orthopädische Zwecke Interesse. Die bis dahin nfeist für diesen Zweck verwendeten Gips- oder Stärleverhände hallen die Nachteile des holeen Gewichtes bzw. der Wasserempfindlichkeit.
  • Ein weiteres Anwendungsgebiet für die neuen Bindemittel ist das der Kitte und Massen. Für Pinselkitte eignen sie sich wegen ihrer niedrigen Hä rtungstemperatur, einfachen Anwendungsform in wässeriger Lösung, sehr guten Wasserfestigkeit und Geruchlosiglceit. Bei vielen gebräuchlichen Pinselkitten bewirkt die holte Härtungstemperatur und lang: Härtungsdauer eine Schädigung der Haare. Auch Spachtelmassen können unter Verwendung der gewöhnlichen Füller, wie Kaolin usw., 1°icht mit den neuen Bindemitteln leergestellt werden, welche beim Trocknen über Nacht bei gewöhnlicher Temperatur zu harten und wasserfesten, gewiinschtenfalls kochwasserfesten Massen .erstarren, auf die sich die weiteren Überzüge, Lackanstriche usw. leicht fehlerfrei aufbringen lassen. Unter Verwendun;- von feinem Holzmehl kann in gleicher \Veise eine härtende Holzmasse erzeugt werden, die sich zum Ausstreichen von Astlöchern, Rissen, Ritzen, Eindrücken in Holz usw. bei der holzverarbeitenden Industrie oder im Haushalt eignet.
  • Die neuen Bindemittel eignen sich z. B. auch für die Herstellung von Kunstkork. Hier gelingt es unter Verwendung von sehr mäßigen Temperaturen, ja sogar Zimmertemperatur, zu kochwasserfesten Knnstkorkmassen zu gelangen, die völlig geruch-und geschmacklos sind. Es wurde auch gefunden, .daß sich die neuen Bindemittel zur Herstellung wasserfesterLeimungen in der Papierindustrie eignen, insbesondere wegen der absoluten Lic:htechtlieit, Freiheit von Eigenfarbe und Geruchlosigkeit. Auch hier kommt der `Vorteil der raschen Härtbarkeit zum Ausdruck, die sich im gewöhnlichen Fabrikationsgang bzw. auf mäßig warmem Kalander durchführen läßt. In wasserlöslicher Form kann dabei das neue Produkt zur Herstellung einer Streichmasse dienen, die auf das zu veredelnde Papier mittels Ra'kel oder Walz aufgetragen, getrocknet und auf mäßig warmem Kalander oder kalt gehärtet wird. Glänzende und matte Oberflächen jeder Farbe, wasserabstoßender oder saugender Natur von hoher Wasserbeständigkeit, lassen sich so erzeugen. In wasserunlöslicher Form kann das neue Bindemittel dazu dienen, als leimende Substanz der Papiermasse schon im Holländer zugesetzt zu werden. Um gleichwohl in wäßrigem Medium arbeiten zu können, kann das neue Bindemittel in Form einer sauren Lösung zur Anwendung kommen, welche das unlösliche Produkt im Holländer auf Zusatz von Basen bzw. Alkalien auf die Faser ausfallen läßt. Es können auch wasserfeste Faseerstoffplatten für Isolier- und Bauzwecke sowie wasserfeste Kunstholzplatten in analoger Weise derart erzeugt «erden, daß billiges Fasermaterial wie Holzschliff, Stroh, Maisfaser usw. im Holländer aufgeschlagen wird, worauf das neue Bindemittel in Form einer. sauren Lösung des hydrop'hoben Harzes zugegeben und zweckmäßig urfiter Mitverwendung von anderen Füll- und Bindemitteln mit neutralisierenden Stoffen auf die Faser gefällt wird. Es "werden auf dies"- Weise geruchlose, bei Feuchtigkeitsgegenwart nicht schimmelnde, mechanisch feste Produkte von sehr guter Wass°rbeständigkeit erhalten.
  • Die neuen Bindemittel eignen sich auch für das Gebiet der Wasserfarben (Leim- bzw. Fassadenfarben). Solche Wasserfarben werden jetzt auf der Basis von Tierleim für Innenanstrich und auf der Basis von Kasein für Außenanstrich verwendet, doch "haben sie eine beschränkte Wasser- bzw. Wetterbeständigkeit. Die neuen Bindemittel gestatten die Herstellung von Wasserfarben von bedeutend erhöhter Wasserbeständigkeit gegenüber Leim- oder Kaseinfarben, so daß der Wasserfarbentechnik weitere Gebiete erschlossen sind. Hier kommt selbstverständlich tour ein Produkt in Frage, das bei gewöhnlicher Temperatur härtet und unlöslich wird.
  • Solche Wasserfarben, wenn sie mit einer passenden Verdickung hergestellt sind, kommen aber auch als Druckfarben für Papier oder Gewebedruck in Frage. In .der Textilindustrie lassen sich auf diese Weise unter Verwendung von Pigmenten organischer oder anorganischer Natur Farbdrucke erzeugen, .die sogar in kochendem Seifenwasser völlig wasserbeständig sind. Es ist zwar bekannt, unter Verwendung von Albumin oder Kasein ähnliche Effekte zu erzeugen, von denen insbesondere die Albumindrucke wasserbeständig sind. Keines dieser beiden Bindemittel ist aber in kochender Seifen- Lösung beständig: Diese bedruckten Papiere eignen sich ausgezeichnet für die Herstellung von verzierten geschichteten Materialien in der Kunstharzpreßindustrie. Sie zeigen nämlich nicht wie die gewöhnlichen mit Ölfirnis bedruckten Papiere wasserabweisende Eigenschaften, beispielsweise gegenüber wäßrigen Kunstharzlösungen, sondern lassen sich damit ohne Schwierigkeit imprägnieren.
  • Die neuen Bindemittel lassen sich endlich auch zur wasserfesten Fixierung von Stäubemitteln gegen tierische und pflanzliche Schädlinge verwenden. Zu .diesem Zwecke werden die zu verwenden-.den Stäubemittel, wie fungicide oder insekticide Stoffe, beispielsweise Bleiarseniat, arsenige Säure, Kupferverbindungen, Quecksilberverbindungen, Schwefel bzw. Sclhwefelver1:>indungen, Fluorver'bin-4ungen, Pflanzenextrakte, wie Pyrethrum, Nikotin usw., vorteilhaft in Suspension oder Lösung mit wäßrigen Lösungen der neuen Bindemittel auf .die zu schützenden Unterlagen,, wie Pflanzen, Tiere oder Gegenstände; gespritzt und dabei zu den Lösungen so viel Härtungsbeschleuniger zugefügt, daß die Produkte innerhalb weniger Stunden gegenüber kaltem Wasser unlöslich werden. Da auf diese Weise die schützende Substanz lange Zeit, z. B. bei Pflanzen während der ganzen Vegetationsdauer, wirksam bleibt, weil sie durch -den Regen nicht abgewaschen wird, so ist mit der Anwendunv solcher Fixierungsmittel ein großer Vorteil ve'')unden. Gewünschtenfalls können,den Lösungen auch oberflächenaktive Mittel, wie Benetzungsmittel u. dgl., oder die Haftfähigkeit verbessernde .Mittel, wie z. B. Öle, Harze usw. beigefügt werden.
  • Selbstverständlich erschöpft sich mit der obigen Aufzählung einiger wichtiger Anwendungszwecke die technische Verwendungsmöglichkeit der neuen Bindemittel nicht. Sie können vielmehr, in zweckmäßiger Weise angewendet, auf vielen anderen Gebieten verwendet werden.
  • Die Anwendung der neuen Bindemittel beschränkt ,sich auch nicht auf .die Verwendung von vorgebildeten Kondensationsprodukten der Aminotriazine. Vielmehr können auch beispielsweise Gemische der Ausgangskomponenten zur Verwendung kommen. Die Ausgangskomponenten können auch nacheinander zur Anwendung kommen bzw. in Form getrennter Lösungen. Bei Verwendung von Formaldehyd als Kondensationskomponente können auch Methylolverbindungen der betreffenden Aminotriazine Verwendung finden: Unter der Bezeichnung -in wäßri:gen Medien lösliche Kondensationsprodukte werden auch solche verstanden, die zwar als freie Harzbasen wasserunlöslich sind, aber in Gegenwart von Säuren als Harzsalze in wäßriger Lösung erhalten werden können. Beispiel 1 Herstellung des Triazinreinharzes i26 Gewiehhtsteile 2, q., 6-Triamino-i, 3, 5-triazin werden in 300 Volumteilen 3ovolumproz.entigem neutralem Formaldehyd unter Rühren suspendiert und im Wasserbad auf :8o0 Innentemperatur gehalten. Das Triazin löst sich in wenigen Minuten auf. Es wird so lange kondensiert, bis eine herausgenommene abgekühlte Probe, mit 3 Volumteilen Wasser verdünnt, eben eine milchige Trübung gibt; was normalerweise in etwa 1/2 Stunde der Fall ist. Das Reaktionsgemisch wird nun rasch abgekühlt und im Vakuum bei tiefer Temperatur zum dicken Sirup eingedampft und letzterer sofort im Vakuumsehrank in :dünner Schicht getrocknet und hernach gemahlen. Die Trocknung der Kondensationslösung kann auch durch Zerstäuben oder im Walzentrockner erfolgen. Das so erhaltene trockene und laxerfähige, in Wasser wehr gutlösliche Pulver stellt .das Bindemittel der nachfolgenden Verleimungsbei,spiele dar: a) Zoo Gewichtsteile des Triazinreinharzes wer-,den mit go Volumteilen Wasser, in welchem o,5 Gewichtsteile Ammoniumchlorid aufgelöst sind, zu einem streichfähigen Leim angerührt. Der Leim wird in gewohnter Weise bei der Herstellung von Sperrholzplatten verwendet, wobei pro Quadratmeter Leimfuge etwa 5o bis Zoo g Holzleim zur Verwendung kommen, berechnet auf Trockensubstanz. Die Bindung und Härtung der Sperrholzplatten erfolgt in der Heißpresse bei 95 bis ioo° Plattentemperatur während 3o Minuten bei einem Druck von Minimum ¢ kg pro Quadratzentimeter. Die fertige Platte wird noch warm aus der Presse herausgenommen. Wenn ein Probestück davon nach 2q. Stunden Lagerung an der Luft der Siedeprobe in kochendem Wasser unterworfen wird, so ist nach 15o Stunden die Leimfuge durch die Einwirkung des Wassers noch nicht gelöst.
  • b) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit zog Gewichtsteilen Bariumsulfat und i Gewichtsteil Oxalsäure vermischt und mit 6o Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Leim angerührt. Dieser Leim wird in ungefähr gleicher Menge wie oben auf Holzfurniere aufgetragen und dieselben wie gewohnt unter Kreuzung der Lagen geschichtet und 30 Minuten bei 8o0 und mindestens q. kg/cm2 Druck in der Heißpresse gehärtet. Die so erhaltene Sperrholzplatte würde in siedendem Wasser geprüft, und es dauerte 116 Stunden, bis sich die einzelnen Furnierlagen voneinander zu trennen begannen.
  • c) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit 5o Gewichtsteilen Asbestinepu.lver und 0,375 Gewichtsteilen Diammoniumphosphat vermischt. Die Mischung wird mit go Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Holzleim angerührt und damit wie bei den obigen Beispielen eine Sperrholzplatte aufgebaut. Die Pressung erfolgt bei etwa 1000 während 3o- Minuten und einem Mindestdruck von 4'kg/cms. In siedendem Wasser hält diese Platte 15o Stunden, ohne zu zerfallen.
  • d) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit ioo Gewichtsteilen Sojabohnenmehl und 8 Volumteilen einer 5°/aigen, einen Emulgator, z: B. Leim enthaltenden wäfßrigen Paraffinemulsion sowie 25o Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Holzleim angerührt (Leim A). Ebenso wird ein gleicher Leim ohne Zusatz von Paraffinemulsion angerührt, der jedoch anstatt dessen i Gewichtsteil K-Persulfat enthält (Leim B). Die beiden Leime werden, wie oben beschrieben, zur Herstellung einer Sperrholzplatte verwendet und 30 Minuten bei 95 bis ioo° und einem Mindestdruck von 4 kg/cm2 in der Heißpresse gehärtet. Je eine Probe der erhaltenen Platten wird nach 24stündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser behandelt. Beide Proben hielten i5o Stunden Sieden aus, ohne zu zerfallen.
  • e) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes w@-den mit ioo Gewichtsteilen Kartoffelstärke unl o,5 Gewichtsteilen Citronensäure zusammengemahlen. Die Mischung wird mit ioo Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Holzleim angerührt und zur Verleimung einer Sperrholzplatte verwendet (Leim A). In gleicher Weise wird ein Leim B hergestellt, bei welchem die obige Trockenleimmischung A mit ioo Volumteilen Wasser angerührt wird, dem 2 Volumteile einer 2o%igen, ein Al-Salz und einen Emulgator, beispielsweise Leim enthaltenden wäßrigen Paraffinemulsion zugefügt worden sind. Die beiden Leime werden wie in den obigen Beispielen zur Herstellung von Sperrholzplatten verwendet und bei 95 bis ioo° während 30 Minuten bei mindestens 4 kg/cm2 Druck verleimt. Die Prüfung der entsprechenden Probestücke nach 24 Stunden Lagerung bei Zimmertemperatur in siedendem Wasser ergibt, daß -die Verleimung mit LeimA 46 Stunden, die Verleimung mit Leim B 70 Stunden aushält, bis -die Furniere anfangen, sich voneinander zu lösen.
  • f) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit 5 Gewichtsteilen Ammonsulfat gemischt und mit 45 Volumteilen Wasser zu einer streichfähigen Leimlösung angerührt. Sie wird zur Herstellung einer Sperrholzplatte verwendet, welche 16 Stunden bei Zimmertemperatur in der Presse oder durch Zwingen unter Druck gehalten wird. Ein Probestück dieser Sperrholzplatte wird nach 24stündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser gekocht. Nach i5ostündigem Sieden ist die Verleimung noch völlig uriangegriffen.
  • g) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit ioo Gewichtsteilen Gipspulver vermischt und mit 9o Volumteilen Wasser, das i Volumteil Ameisensäure enthält, angerührt. Es wird wie beim vorigen Beispiel eine Sperrholzplatte damit aufgebaut und dieselbe über Nacht in der kalten Presse erhärten gelassen. Nach 24stündigerLagerung wird sie in siedendem Wasser geprüft. Nach i5ostündigem Sieden ist die Verleimung noch völlig intakt.
  • h) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit So Gewichtsteilen Roggenmehl und So Gewichtsteilen Kartoffelstärke sowie 5 Gewichtsteilen K-Persulfat gemischt. Dieser Trockenleim wird mit 120 Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Leim angerührt und damit eine Sperrholzplatte tiergestellt, welche zur Abbindung und Härtung unter Druck 16 Stunden (über Nacht) bei Zimmertemperatur gehalten wird. Ein Probestück davon wird nach 24stündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser geprüft. Die Furnierschichten beginnen sich nach etwa 24 Stunden abzulösen. i) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit 5o Gewichtsteilen Roggenmehl und 5o Gewichtsteilen Kartoffelstärke sowie 4 Gewichtsteilen K-Persulfat gemischt. Zum Anrühren werden 8 Volumteile einer 5%igen, einen Emulgator, z. B. Leim enthaltenden wäß'rigen Paraffinemulsion sowie iio Volumteile Wasser verwendet, wobei ein streichfähiger Leim entsteht. Es wird wie oben eine Sperrholzplatte ;hergestellt, welche über Nacht unter Druck bei Zimmertemperatur abbinden bzw. härten g°lassen wird. Wird ein Probestück davon nach 2.tstündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser geprüft, so dauert es 44 Stunden, bis sich die Furnierschidhten zu trennen beginnen. Beispiel 2 16 Gewichtsteile des nach Beispiel i, Absatz i, hergestellten Kondensationsproduktes werden mit 8 Volumteilen einer io%igen Ammonsulfatlösung unter Umrühren gelöst und in die erhaltene, viskose, klare Harzlösung langsam unter gutem Mischen 3o Gewichtsteile Kaolin eingetragen sowie i Gewichtsteil einer 2o0/eigen technischen Paraffinemulsion. Es entsteht unter schtießlichem Kneten eine ,kittartige Masse, welche wie eine normale Spac'htelmasse zum Ausstreichen von Unebenheiten, Ritzen usw. auf Unterlagen aller Art verwendet werden-kann. Die Masse wird über Nacht durch SteherAan der Luft steinhart und bildet eine gute Grundlage, um darauf Oberflächenanstriche bzw. Lackierungen aufzubringen.
  • Die Masse kann auch zum Modellieren von Objekten verwendet werden, welche durch Stehen an der Luft während einiger Tage sogar gegen kochendes Wasser widerstandsfähig werden. Die Masse kann auch beliebig,durch Farbpigmente oder lösliche Farbstoffe gefärbt werden. Durch teilweisen oder völligen Ersatz des Kaolins durch feines Holzmehl erhält man eine formbare Masse, welche nach dem Erhärten holzartige Farbe und mehr holzartige Eigenschaften aufweist, welche sieh zum Ausfüllen von Astlöchern, Ritzen usw. bei Holzarbeiten eignet.
  • Alle diese Massen sollen innerhalb kurzer Zeit, etwa 2 Stunden, verbraucht werden, weil sie durch langsame Selbsthärtung rasch unbrauchbar werden. Beispiel 3 Pinselhaare werden, büschelweise zusammengebunden, so vorbereitet, daß die letzten 2 cm des zu kittenden Haarbüschels freiliegen. Die Pinsel werden dann i cm tief in eine Lösung des unter Beispiel i, Absatz i, beschriebenen Harzes getaucht, welche 67% Harz und 33 0/a einer io%igen Ammonsulfatlösung enthält. Die glasklare Harzlösung saugt sich in etwa 1/4 Stunde in die Pinselbüschel ein und diese werden dann vom ÜberSChuß der Harzlösung durch Abstreifen befreit und entweder i Stunde bei 8o°, 8 Stunden bis 35 bis 40° oder einige Tage bei Zimmertemperatur trocknen und härten gelassen. In allen diesen Fällen ist die Härtung dann so weit gediehen, @daß die Pinsel eine Kochprobe `von i@Stünde in siedendem Wasser ans-'halten, ahne sich irgendwie zu verändern.
  • Beispiel 4 -Ein Autokoffer, -der mit Sperrholz ausgekleidet ist, wird in folgender Weise mit einer Tuchaus-'ldeidung versehen, welche weder bei feuchtem Wetter schimmelt, noch sich dürch verschüttete Flüssigkeiten ablöst: 5o Gewichtsteile des unter Beispiel i,Absatz 1, beschriebenen Harzes werden mit 5o-Gewichtsteilen einer 5o/Gi:gen Arnmonsulfatlösung zu einer schwach viskosen Lösung gelöst. Unterdessen werden aus dem gewünschten Tuch sämtliche Wände in passender Größe zugeschnitten. Die einzelnen Tuchstücke werden nun mit der Harzlösung imprägniert, von Hand und auf .das mit der gleichen Lösung bestrichene Sperrholz aufgelegt, im -nassen Zustand zurechtgerückt und gut ausgedrückt. Nachdem alle Wände überzogen sind, bleibt der Koffer zur Trocknung 2 Tage -in einem trockenen Raum stehen. Das Tuch ist nun unablösbar mit dem Holz verbunden und weder Schimmel noch Feuchtigkeit können ,diese I-,eiinung zerstören.
  • In gleicher Weise können Etuis mit Samt od. dgl. ausgelegt werden. Ebenfalls können auf diese Weis.. Tapeten aus Papier oder .dekorativen - Stoffen auf Wandflächen von Wahnräumen aufgeklebt werden, evtl. unter Zusatz von verkochter Stärke als Streckmittel. Bei. Unterlagen, welche noch freien Kalk enthalten, soll aber zuerst ein - Gipsaufstrich gemacht werden,-äder der Kalk durch Aufstreichen einer iö°/oigen Lösung v_ön Ammonsulfat oder Schwefelsäure neutralisiert werden; .damit der Härtüngsbesc'hleuniger des Bindemittels richtig wirken kann.
  • . '. Beispiel 5 io Gewichtsteile Kaolin, iö Gewichtsteile -einer 3o0/eigen, zinköxydarmen Lithöpone und 5 Gewichtsteile--des trockenen, unter Beispiel i, Absatz i, beschriebenen. Harzes. werden in der Reibschale mit 12,5 Volumteilen einer 5o/oig@n Ammonchloridlösung langsam zu einer gleichmäßigen Paste verrieben 'und mit 12 Volumteilen einer 5o/oigen I@nochenleimlösung verdünnt. Die -dünne Wasserfarbe wird auf eine Wand aufgestrichen, welche vorher mit einer ioo/oigen Ammonsulfat- oder noch besser Schwefelsäurelösung überpinselt wurde. Es wird ein weißer, matter Anstrich erhalten, :der nach Zweitägigem Stehen bzw. Trocknen bei Zimmertemperatur wischfest und wasserfest ist und sich von der Unterlage nicht mehr ablöst. Beispiel 6 30 Gewichtsteile eines 70°/o Gummi enthaltenden Latex (käufliche Gummimilch) werden mit 7,5 Volumteilen konzentrierter Ammoniaklösung - verdünnt. Dänn wird eine Lösung von 5 Gewichtsteilen des trockenen, unter Beispiel i, Absatz i, beschriebenen Harzes in 3 Volumteilen Wasser in die Gummisuspension eingerührt und die Mischung nach guter Homogenisierung auf So Gewichtsteile Kor'l<schrot gegossen. Es wird so lange gemischt, bis alle Korkteilchen gleichmäßig mit einer Flüssigkeitshaut überzogen sind und die feuchte Mischung rasch in eine Form eingestrichen und mit Zwingen öder in einer Presse unter Druck gesetzt. Nach dem Stehen , über Nacht wird die Kunstkorkplatte aus der Form genommen und nach 24 bis 48 Stunden in einem luftigen Raum nachgetrocknet. Man erhält einen gut elastischen Kunstkork, der auch beim Sieden in Wasser während i Stunde nicht auseinanderfällt. Beispiel? 2o Gewichtsteile Lithopone werden mit io Gewichtsteilen der 5oo/oigen Lösung eines Triaminotriazinharzes gleichmäßig verrieben. Diese Harzlösung wird hergestellt; indem man 12,6 Gewichtsteile reines Triaminotriazin mit 3o Gewichtsteilen einer 3oo/ogen neutralen Formaldehydlösung im Wasserbad bei 8o° zur Reaktion bringt und sofort abkühlt, sobald nach rund 2o Minuten eine Probe der Kondensationslösung auf Zusatz der zehnfachen Menge Wasser eine Trübung bewirkt. Die weiße Mischung wird nun mit So Gewichtsteilen eines ioo/oi-gen Stärkekleisters gut verrieben, wodurch eine sehr zügige Mischung entsteht. Diese wird nun, nachdem noch vor dem Gebrauch o,25 Gewichtsteile Ammonsulfat m einem Volumteil Wasser zugemischt wurden, mit der Rakel auf ein ungeleimtes Papier in dünner Schicht aufgestrichen und angetrocknet. Die Rückseite kann ebenfalls in gleicher Weise behandelt werden. Nachdem Trocknen läuft das Papier bei einer ioo° nicht überschreitenden Temperatur durch einen geheizten Satinierkalander, wodurch es eine tintenfeste, weiße, matte Leimung erhält. Wird der Kalander nicht oder nur schwach geheizt, so wird die Eigenschaft der Tintenfestigkeit erst nach einigen Tagen durch Selbsthärtung erhalten. Die Verleimung kann aber auch nach der im folgenden Beispiel dargestellten Holländermethode vorgenommen werden. Beispiel 8 8o Gewichtsteile Holzschliff, berechnet auf Trakkensübstanz, werden im Holländer mit 400o Volumteilen Wasser aufgeschlagen, bis die Fasern freiliegen. Dann werden 32o Gewichtsteile eines 5o/oigcn Stärkekleisters eingetragen und hernach 8 Gewichtsteile eines hydrophoben Triamirrotriazinharzes in Form der schwefelsauren Lösung. Dieses Harz wird hergestellt, indem man 12,6 Gewichtsteile reines Triaminotriazin in 30 Gewichtsteilen einer 3oo/o-igen neutralen Formaldehydlösung im Wasserbad bei 8o° zur Reaktion bringt und dann sofort abkühlt, sobald nach rund i Stunde ein Tropfen der- Kondensationslösung, mit i ccm Wasser gemischt, dicke Flocken von ausgefälltem Harz zeigt. Von dieser Lösung, die etwa 50'/0-i,-, ist, werden 16 Gewichtsteile gebraucht. Vor -dem Eintragen in ,den Holländer wird diese Harzlösung mit ioo @Tolumteilen Wasser gefällt und mit 30 Volumteilen doppelt normaler Schwefelsäure wieder klar gelöst. Nachdem die Lösung gründlich im Holländer mit dein Holzschliff :mischt ist, «-erden noch .1o Volumteile einer 5°/oigeil technischen Paraffinsuspension zugegeben sowie 8 Volumteile einer 25°/oigen Al-Sulfat-Lösung. Mit 8°/oiger Natronlauge wird nun die überschüssige Schwefelsäure abgestumpft, bis Kongopapier eben noch braun anzeigt, wofür 5 bis io Volumteile erforderlich sind. Die Pülpe wird nun auf einer Drucknutsche zu einer Platte geformt, auf die gewünschte Dichte abgepreßt und hernach bei 70 bis 8o° getrocknet und i Stunde bei ioo° schwach überpreßt. Es wird eine Faserstoffplatte von holzartigen Eigenschaften erbalten, welche gut wasserbeständig ist.
  • Beispiel 9 6o Gewichtsteile Cibanonblau RS, Teig, doppelt ( S c 1i u 1 t z , Farbstofftabellen Nr. 1228) werden mit 6oo Gewichtsteilen einer 5o°/oigen wäßrigen Lösung des Harzes, wie es in Beispiel i, Absatz i, beschrieben ist, und 29o Gewichtsteilen Traganthverdickung, «-elche 6o Gewichtsteile Trockentra---antli in iooo Volumteilen Wasser enthält, verriehen und vor dem Gehrauch 50 Volumteile konz_entrierte Ameisensäure zugefügt.
  • Die Mischung wird in gewohnter Weise mit #eiii,-r gravierten Messing- oder Kupferwalze auf fein Baumwollgewebe aufgedruckt und bei d.o bis 5o° während '/2 Stunde im Trockenschrank .getrocknet. Das bedruckte Gewebe wird nun kalt gewaschen und hernach io Minuten in kochender Seifenlösung geseift, welche 3 Gewichtsteile Seife auf iooo Volumteile Wasser enthält, heiß und dann kalt ausgespült und getrocknet. Keine Spur des Farbstoffpigmentes blutet dabei aus; das Pigment ist also durch diese Behandlung sogar bei Kochtemperatur seifeclit fixiert.
  • Beispiel io Iss «-erden 5 Gewichtsteile arsenige Säure mit io Gewichtsteilen der im Beispiel 7 beschriebenen Triazinharzlösung und 50 Gewichtsteilen eines io°/oi;en Stärkekleisters gut angerieben. Vor dem G; Brauch werden noch 0,25 Gewichtsteile Ammonsulfat sowie 5 Volumteile Ameisensäure zugefügt und das Ganze mit 35 Volumteilen Wasser verdünnt. Die Suspension kann nun gut auf die zu schützende Pflanze aufgebracht werden und bildet dort nach dem Eintrocknen und Stehen während einiger sonniger Tagesstunden einen festhaftenden L'l;erzug, der auch vom Regen nicht weggewaschen wird.
  • Beispiel ii Eine NI.elamin-Ietliylol-Verbiiiduii- wird hergestellt wie folgt: 63 Gewichtsteile Melamin werden in 17o @"ö1umteil-en 32volumprozentiger, mit Natronlauge neutralisierter wäßrigerFormal@dehydlö sung auf dem kochenden Wasserbad unter Umrühren gelöst und sofort in Eiswasser gekühlt.
  • ach dem Stellen über Nacht ist die Lösung zu einer weißen :Masse erstarrt, die in erbsengroße Stücke gebrochen und in strömender Luft von etwa d.o° in rund 3 Stunden getrocknet wird. Das Produkt löst sich in heißem Wasser klar auf.
  • a) Es wird nun eine Druckpaste angesetzt wie folgt: 25 Gewichtsteile Elfenbeinschwarz «-erden mit 5 Volumteilen Alkohol und 3 Volumteilen Tür-#Icischrotöl benetzt. Dann werden 30 Volumteile einer Lösung von 15 Gewichtsteilen der obigen Melamin-Methylöl-Verbindung in 15 Gewichtsteilen Wasser sowie 30 Gewichtsteile einer 6°/oigen wäßrigen Traganth.verdickung dazugerührt. Hierauf wird das Gemisch mit Wasser auf ioo Volumteile gebracht.
  • Diese Druckpaste wird in gewohnter Weise auf ein gebleichtes Baumwollgewebe aufgedruckt, getrocknet und dann 5 Minuten bei ioo° gedämpft. Hierauf wird irreiner Seifenlösung, welche 3 g Seife pro Liter enthält, io Minuten bei 8o° geseift, gespült und getrocknet. Man erhält tiefschwarze Effekte auf weißem Grund.
  • b) In gleicher Weise wird ein Druck hergestellt unter Verwendung von _ 25 Gewichtsteilen Titanweiß oder 25 Gewichtsteilen Goldbronze an Stelle der obigen Menge Elfenbeinschwarz. Unter Verwendung der gleichen Arbeitsm.°fliode wie bei a) erhält man bei Verwendung eines schwarzen Baumwolltaffets weiße bzw. goldfarbige Effekte auf schwarzem Grund. -."erwendet man als Unterlage weiße, glänzende Gewebe, wie z. B. Acetatkunstseide oder Viskosekunsts-eide, so erhält man seifenbeständige Matteffekte auf glänzendem Grund.
  • c) Wird ein Gemisch von Elfenbeinschwarz und Titanweiß zusammen verwendet, so erhält man hei analoger Arbeitsweise unter Verwendung eines gebleichten Baumwollgewebes graue Effekte auf weißem Grund.
  • Beispiel 12 5o Gewichtsteile feins Korundpulver von 1/ß inin Körnung oder feiner, werden mit 7,5 Gewichtsteilen des unter Beispiel i, Abschnitt i, beschriebenen Harzpulvers und 3 Gewichtsteilen Wasser, welches io g Ammonsulfat auf 8o ccm Wasser .enthält, verknetet und dann in eine runde Form gestampft. Diese wird dann in der Presse 3 Minuten bei Zimmertemperatur mit i8o'lcg/cm@ belastet und der Formling herausgenommen und 16 Stunden bei 8o" gehärtet. Es wird eine Schleifscheibe von guter Festigkeit erhalten.
  • Beispiel 13 Die nach Beispiel i hergestellte Harzlösung aus 2, d., 6-Triamino-i, 3, 5-triazin und Formaldehyd wird so weit eingedampft, bis ein Sirup entstanden ist, dessen Viskosität ungefähr derjenigen von chemisch reinem Glycerin entspricht. Er wird nun in einer normalen Imprägniermaschine, wie sie b°ispielsweisve zum Imprägnieren von dünnem Papier mit Ph,enolformaldehydiharzen verwendet wird, zum Tränken eines ungeleimten Kraftpapiers von rund 2o g Gewicht pro Quadratmeter verwendet und dasselbe in ;gewohnter Weise hei 6o his 8o° getrocknet. Man erhält einen Leimfilm von rund 8o bis ioo Gewicht pro Quadratmeter, der nicht stärker als das verwendete Papier gefärbt, nicht hygroskopisch und geruchlos ist.
  • Fünf lagerfeuchte urigetrocknete Birkenfurniere von rund 1q.°/01 Feuchtigkeitsgehalt werden unter Kreuzung,der Faserrichtung und Zwischenlegen je eins Blattes des obigen Leimfilms zwischen den Holzschichten aufeinandergelegt und das Ganze in der Heißwasserpresse bei 95° während 25 Minuten bei einem Druck. von z2 bis 15 kg/cin2 verleimt. Es wird eine sehr gut verleimte Sperrholzplatte erhalten. Wird sie trocken, nach 96stündiger Kaltwasserlagerung oder auch nach dreistündigem Kochen in Wasser, auf Reißfestigkeit geprüft, so werden in allen Fällen "höhe Festigkeitswerte bei praktisch reinem Holzbruch,erhalten. Beispiel 1q. 252 Gewichtsteile eines Rahmelamins, das 951/o Reinmelämin (2, q., 6-Triamino-i, 3, 5-triazin) neben 5o/oheiißwasserunlöslichen Stoffen (Melamusw.) enthält, wird mit 564 Volumteilen neutraler, 32volumprozentiger Formaldehydlösung am Rückflwß: so lange kondensiert, bis eine herausgenommene abgekühlte Probe, mit 2 Volumteilen Wasser verdünnt, eine milchige Trübung gibt. Die schwach trübe Kondensationslösung wird im Vakuumsehrank auf Blechen zum Trocknen gebracht, und man erhält ein schaumiges, -leicht pulverisierbares Produkt. Zoo Gewichtsteile .des obigen Trockenproduktes werden mit Zoo Volümteilen Wasser kalt gelöst und 2 Gewichtsteile Ammonsülfat bzw. 2 Gewichtsteile Dibromzimtsäure zugegeben. Mit dieser Lösung wird nun ein saugfähiges Kraftpapier von rund 2o g Gewicht pro Quadratmeter imprägniert und an der Luft getrocknet. Es entsteht ein nicht hygroskopischer Leimfilm.
  • Drei Birkenfurniere von 1,4 mm Stärke werden mit diesem Film bei 8o° und q. kg/cm2 während 30 Minuten verleimt. Es wird eine sehr gut verleimte Sperrholzplatte von ähnlich guten Eigenschaften wie bei Beispiel i erhalten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien unter Verwendung von wasserlöslichen Aminotriazin-Al.dehyd-Kondensationsprodukten, insbesondere 2, q., 6-Triaininoi, 3, 5-triazin-Formaldehyd-Kondensatiönsprodükten, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Materialien bei mäßigen Temperaturen bis zu ioo° vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Bindemitteln, welche Härtungsmittel vorzugsweise saurer Natur mitenthalten.
  3. 3. Verfahren gemäß Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Bindemitteln, die als Härtungsmittel Persulfäte mitenthalten.
DEC1365D 1936-08-01 1936-08-04 Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien Expired DE876732C (de)

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