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Verfahren zur wasserfesten Verbindung von Materialien Es ist bekannt,
härtbare Kunstharze als Bindemittel für .die verschiedensten Zwecke zu benutzen,
wie beispielsweise Phenol- und Harnstoff-Formaldeliyd-Harze. Sie besitzen den Vorteil,
daß sie sich in ungehärtetern Zustand in Form einer Lösung, als Pulver oder Suspension
leicht als Bindemittel anwenden lassen und nach erfolgter Härtung in hohem Grade
unlöslich werden. Ihre Anwendung ist aber für viele Gebiete der Bindemittel verbrauchenden
Industrien beschränkt durch verschiedene Nachteile.
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Die Phenolharze sind nicht in wäßri.gen Lösungen anwendbar und brauchen
im allgemeinen zu ihrer Härtung hohe Temperaturen, beispielsweise ioo bis i7o°.
In Form ihrer kalthärtenden Mischungen müssen sie große Mengen Härtungsmittel saurer
Natur enthalten, welche nur bei einer beschränkten Anzahl von Anwendungszwecken
zulässig sind, z. B. bei Säurekitten. Für viele Verwendungszwecke ist auch die Lichtunbeständigkeit
der Phenolharze ein unüberwindlicher Nachteil. Auch die Harnstoffharze, die den
Vorteil der Löslichkeit in wäßrigen Medien besitzen, brauchen ebenfalls nahezu sohohe
Temperaturen zur Härtung. Auch hier sind zwar kalthärtende Produkte, z.B. Kaltleime,
bekanntgeworden. Aber sie weisen im Vergleich zu den Phenolharzleimen eine beschränkte
Heißwasserfestigkeit auf. Insbesondere lassen sich die Harnstoffharze als
Bindemittel
nicht mit schwachen Säuren : als Härtungsmittel befriedigend härten, sondern stets
sind starke Säuren bzw. stark saure Salze erforderlich, die viele Substanzen, welche
-mit .dem Bindemittel verbunden werden sollen, schädigen können, wie beispielsweise
cellulosehaltige Stoffe.
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Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn
man als Bindemittel die härtbaren Förmaldehydkon:densationsprodukte der Aminotriazine
anwendet, wie sie beispielsweise -in der deutschen Patentschrift 647 303
und in der österreichischen Patentschrift r5o oo2 beschrieben sind. Diese Produkte
haben sich als überraschend reaktionsfähig erwiesen, so daß es gelingt, die Härtung
bzw. Wasserunlöslichmachung der damit ,hergestellten Bindemittel, Kitte; Leime usw.
schon bei Temperaturen zu bewirken, welche weit unterhalb der bis jetzt verwendeten
Härtungstemperaturen liegen. Bei richtiger Zusammensetzung von Bin:demittelmischungen
gelingt es mit diesen neuen Produkten leicht, schon bei mäßigen Temperaturen bis
zu zoo°, ja sogar bei Zimmertemperatur zu Verbindungen bzw. Verleimungen zu gelangen;
die nicht nur in kaltem, sondern auch in kochendem Wasser beständig .sind. Die neuen
Bindemittel eignen sich deshalb für eine große Anzahl von Ver-@vendungs,zwecken,
für die sich die bisher verwendeten härtbaren Kunstharze ihrer Nachteile wegen nicht
anwenden lassen: Auf .dem Gebiet der Holzleime, insbesondere der Leime für Furnier-
und Sperrholz werden gegenwärtig auch Harnstoff- und Phenol-Formaldehyd-Harze verwendet.
Mit Harnstoffharzen lassen sich jedoch 'keine kochwasserfesten Verleimungen :erzeugen,
-d. h. Verleimungen; welche- der Einwirkung von kochendem- Wasser 24 oder mehr Stunden
unterworfen werden können, ohne daß die Leimfuge gelöst wird. Dagegen können kochwasserfeste
Verleimungen auf der Basis von Phenolharzen erzeugt -,verd°n. Diese Verleimun:gen
werden mittels verschiedener Anwendungsformen der Phenolharze erzeugt,_entwed-er
:durch Filmverleimung, wobei als Träger ein dünnes Papier verwendet wird oder in
Form :einer wässerigen Suspension oder einer alkoholischen Lösung des Harzes. Alle
diese Anwendung5formen haben gegenüber der von den ,leimverbrauchenden Industrien
am meisten geschätzten Anwendungsform der wässerigen Lösung erhebliche Nachteile,
wie auch die für die Phenolharze erforderlichen hohen Härtun:gstemperaturen vorn
beispielsweise 13o° als großer Nachteil empfunden werden, da nicht nur besondere
Heißpressen dafür erforderlich sind, sondern auch das Holz selbst durch die Hitze
leidet.
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Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, kochwasserfeste Verleimungen
auf der Basis der neuen Bindemittel zu erzeugen. Insbesondere haben sichfür die
Zwecke ,der Erfindung die Formal.d:ehydicon-4ensationsprodukte des 2, 4, 6-Triamino-z;
3, 5-triazins als brauchbar erwiesen.
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Die Härtungsgeschwindigkeit dieser Leime kann durch die Mitverwendung
von Härtungsbeschleunigern weitgehend verändert werden. Als solche können sowohl
basische wie neutrale -oder saure Substanzen verwendet werden. Für die Verleimung
von Holz haben sich besonders sauerwirkende Substanzen bewährt, da sich gerbstoffhaltige
Hölzer in Gegenwart alkalischer Substanzen dunkel färben.
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Bei Gegenwart geringer Mengen Beschleunigersubstanz öder bei Verwendung
der reinen Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte können die Leime bei Temperaturen
von beispielsweise 70,bis roo° verwendet werden, wobei Verleimungen entstehen, .die
sich durch außergewöhnliche Kochwasserfestigk:eit auszeichnen. Verleimte Gegenstände
bzw. Produkte dieser Art können tagelang in Berührung mit kochendem Wasser gehalten
werden; bis sie sich unter Zerstörung der Lehnfuge in ihre Bestandteile trennen.
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Bei Gegenwart größerer Mengen Beschleuni:gersubstanz wird :die Härtung
so stark beschleunigt, .daß sie auch bei Zimmertemperatur erfolgen kann, beispielsweise
.durch Stehen über Nacht. Die Qualität dieser Verleimung hinsichtlich Kochwasserfestigkeit
liegt im gleichen Rahmen wie die der Heißv:erleimun.g,was für einen Kaltleim durchaus
überraschend und treu ist.
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Die neuen Leime können rein oder unter Zusatz der gebräuchlichen Füll-
und Streckmittel organischer oder anoranischer Kotur angewendet «-erden. Kaolin,
Gips,' Asbestine, Bariumsulfat u. c1-1. einerseits oder Steinnulßmehl, Sojabohnenmehl,
Roggenmehl, Stärke us«. andererseits wurden als brauchbar befunden. Ebenso hat -sich
der Zusatz wasserabweisender Substanzen, wie Paraffin, Aluminiumsalze, gut bewährt.
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Die neuen Leime werden vorteilhaft in Form von Trockenpräparaten hergestellt,
welche Bindemittel, Porenfüller, Beschleuniger usw. in passender Mischung enthalten,
welche der Verbraucher durch .einfaches Vermischen mit Wasser in den gebrauchsfertigen
flüssigen Leim überführen kann., Diese Trockenpräparate können in guter Lagerfähigkeit
hergestellt werden, während die flüssigen Kondensationsprodukte im allgemeinen eine
beschränkte Lagerfähigkeit besitzen.
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Die Verwendung dieser Leime ist nicht auf Sperr- und Furnierholz beschränkt.
In Form der kalthärtenden Leime stehen ihnen weite Verwendungsgebiete offen, welche
bis dahin der Verleimungstechnik verschlossen blieben. Denn die neuen Verleimungen
sind nicht nur geruchlos und zeihen keine Verfärbung der gerbstoffhaltigen Hölzer,
sondern sie sind auch .pilz- und schimmelbeständig unter Bedingungen, wo Verleimnungen
auf der Basis von Kasein oder tierischem Leim rasch zerstört werden. Sie sind daher
weitgehend wetterbeständi.g und können Anwendung finden bei der Herstellung von
Holzverbindungen, welche der Witterung ausgesetzt sind, z. B. Sperrholzhäuser, Sperrholzplatten
für Betonverschalung, Sperrholz für Völlwandbinder, Autokarosserien, Flugzeugbau,
Bootbau usw.
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Die neuen Bindemitt°1 lassen sich aber, sinngemäß angew.end°t, auch
für viele andere Zwecke,
wo Bindemittel gebräüclit werden. anwenden.
Sie eignen sich z. B. auch als Tapetenleime, also zum _luflaeben von Tapeten oder
dekorativen Stoffen in Wohnräumen, oder auf Unterlagen aller Art. Es können damit
Kunstpapiere oder Samte bei der Etuiherstellung aufgeklebt werden. Man kann auch
Gewebe mit der Bindemittellösung völlig imprägnieren und dieselben in nassem Zustand
beispielsweise zur Auskleidung von Autokoffern verwenden. In gleicher Weise kann
das Bindemittel auch zur I@efestigung von Segeltuch bei der Herstellung von Rohrplattenloffern,
zum Befestigen der Einlagen und des Futters bei gewöhnlichen Koffern u. dgl. dienen.
In allen diesen Fällen kann durch zweckmäßige Zusammensetzung des Leimes unter Verwendung
der neuen Bindemittel durch Trocknen bei ge«-öhrilifher Temperatur eine kochwasserfeste
Verbindung von Unterlage- und aufgeklebtem Material erzeugt werden.
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Die Verwendung von Textilmaterial, das mit dein neuen Bindemittel
durchimprägniert ist, kommt auch für chirurgische Zwecke in Frage. Man kann beispielsweise
Gazebinden mit den neuen Bindemitteln imprägnieren und sie in nassem Zustand um
den abzuformenden oder zu schützenden Körperteil wickeln, wobei nach kurzer Zeit
Teei miilliger Temperatur oder Zimmertemperatur eine Erhärtung der aufgebrachten
Schicht eintritt, «-elche dann nicht nur erhebliche Festigkeit besitzt, sondern
auch gegenüber warmem Wasser bzw. Abformungsmöglichkeit hat unter anderem auch für
orthopädische Zwecke Interesse. Die bis dahin orthopädische Zwecke Interesse. Die
bis dahin nfeist für diesen Zweck verwendeten Gips- oder Stärleverhände hallen die
Nachteile des holeen Gewichtes bzw. der Wasserempfindlichkeit.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet für die neuen Bindemittel ist das der
Kitte und Massen. Für Pinselkitte eignen sie sich wegen ihrer niedrigen Hä rtungstemperatur,
einfachen Anwendungsform in wässeriger Lösung, sehr guten Wasserfestigkeit und Geruchlosiglceit.
Bei vielen gebräuchlichen Pinselkitten bewirkt die holte Härtungstemperatur und
lang: Härtungsdauer eine Schädigung der Haare. Auch Spachtelmassen können unter
Verwendung der gewöhnlichen Füller, wie Kaolin usw., 1°icht mit den neuen Bindemitteln
leergestellt werden, welche beim Trocknen über Nacht bei gewöhnlicher Temperatur
zu harten und wasserfesten, gewiinschtenfalls kochwasserfesten Massen .erstarren,
auf die sich die weiteren Überzüge, Lackanstriche usw. leicht fehlerfrei aufbringen
lassen. Unter Verwendun;- von feinem Holzmehl kann in gleicher \Veise eine härtende
Holzmasse erzeugt werden, die sich zum Ausstreichen von Astlöchern, Rissen, Ritzen,
Eindrücken in Holz usw. bei der holzverarbeitenden Industrie oder im Haushalt eignet.
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Die neuen Bindemittel eignen sich z. B. auch für die Herstellung von
Kunstkork. Hier gelingt es unter Verwendung von sehr mäßigen Temperaturen, ja sogar
Zimmertemperatur, zu kochwasserfesten Knnstkorkmassen zu gelangen, die völlig geruch-und
geschmacklos sind. Es wurde auch gefunden, .daß sich die neuen Bindemittel zur Herstellung
wasserfesterLeimungen in der Papierindustrie eignen, insbesondere wegen der absoluten
Lic:htechtlieit, Freiheit von Eigenfarbe und Geruchlosigkeit. Auch hier kommt der
`Vorteil der raschen Härtbarkeit zum Ausdruck, die sich im gewöhnlichen Fabrikationsgang
bzw. auf mäßig warmem Kalander durchführen läßt. In wasserlöslicher Form kann dabei
das neue Produkt zur Herstellung einer Streichmasse dienen, die auf das zu veredelnde
Papier mittels Ra'kel oder Walz aufgetragen, getrocknet und auf mäßig warmem Kalander
oder kalt gehärtet wird. Glänzende und matte Oberflächen jeder Farbe, wasserabstoßender
oder saugender Natur von hoher Wasserbeständigkeit, lassen sich so erzeugen. In
wasserunlöslicher Form kann das neue Bindemittel dazu dienen, als leimende Substanz
der Papiermasse schon im Holländer zugesetzt zu werden. Um gleichwohl in wäßrigem
Medium arbeiten zu können, kann das neue Bindemittel in Form einer sauren Lösung
zur Anwendung kommen, welche das unlösliche Produkt im Holländer auf Zusatz von
Basen bzw. Alkalien auf die Faser ausfallen läßt. Es können auch wasserfeste Faseerstoffplatten
für Isolier- und Bauzwecke sowie wasserfeste Kunstholzplatten in analoger Weise
derart erzeugt «erden, daß billiges Fasermaterial wie Holzschliff, Stroh, Maisfaser
usw. im Holländer aufgeschlagen wird, worauf das neue Bindemittel in Form einer.
sauren Lösung des hydrop'hoben Harzes zugegeben und zweckmäßig urfiter Mitverwendung
von anderen Füll- und Bindemitteln mit neutralisierenden Stoffen auf die Faser gefällt
wird. Es "werden auf dies"- Weise geruchlose, bei Feuchtigkeitsgegenwart nicht schimmelnde,
mechanisch feste Produkte von sehr guter Wass°rbeständigkeit erhalten.
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Die neuen Bindemittel eignen sich auch für das Gebiet der Wasserfarben
(Leim- bzw. Fassadenfarben). Solche Wasserfarben werden jetzt auf der Basis von
Tierleim für Innenanstrich und auf der Basis von Kasein für Außenanstrich verwendet,
doch "haben sie eine beschränkte Wasser- bzw. Wetterbeständigkeit. Die neuen Bindemittel
gestatten die Herstellung von Wasserfarben von bedeutend erhöhter Wasserbeständigkeit
gegenüber Leim- oder Kaseinfarben, so daß der Wasserfarbentechnik weitere Gebiete
erschlossen sind. Hier kommt selbstverständlich tour ein Produkt in Frage, das bei
gewöhnlicher Temperatur härtet und unlöslich wird.
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Solche Wasserfarben, wenn sie mit einer passenden Verdickung hergestellt
sind, kommen aber auch als Druckfarben für Papier oder Gewebedruck in Frage. In
.der Textilindustrie lassen sich auf diese Weise unter Verwendung von Pigmenten
organischer oder anorganischer Natur Farbdrucke erzeugen, .die sogar in kochendem
Seifenwasser völlig wasserbeständig sind. Es ist zwar bekannt, unter Verwendung
von Albumin oder Kasein ähnliche Effekte zu erzeugen, von denen insbesondere die
Albumindrucke wasserbeständig sind. Keines dieser beiden Bindemittel ist aber in
kochender Seifen-
Lösung beständig: Diese bedruckten Papiere eignen
sich ausgezeichnet für die Herstellung von verzierten geschichteten Materialien
in der Kunstharzpreßindustrie. Sie zeigen nämlich nicht wie die gewöhnlichen mit
Ölfirnis bedruckten Papiere wasserabweisende Eigenschaften, beispielsweise gegenüber
wäßrigen Kunstharzlösungen, sondern lassen sich damit ohne Schwierigkeit imprägnieren.
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Die neuen Bindemittel lassen sich endlich auch zur wasserfesten Fixierung
von Stäubemitteln gegen tierische und pflanzliche Schädlinge verwenden. Zu .diesem
Zwecke werden die zu verwenden-.den Stäubemittel, wie fungicide oder insekticide
Stoffe, beispielsweise Bleiarseniat, arsenige Säure, Kupferverbindungen, Quecksilberverbindungen,
Schwefel bzw. Sclhwefelver1:>indungen, Fluorver'bin-4ungen, Pflanzenextrakte, wie
Pyrethrum, Nikotin usw., vorteilhaft in Suspension oder Lösung mit wäßrigen Lösungen
der neuen Bindemittel auf .die zu schützenden Unterlagen,, wie Pflanzen, Tiere oder
Gegenstände; gespritzt und dabei zu den Lösungen so viel Härtungsbeschleuniger zugefügt,
daß die Produkte innerhalb weniger Stunden gegenüber kaltem Wasser unlöslich werden.
Da auf diese Weise die schützende Substanz lange Zeit, z. B. bei Pflanzen während
der ganzen Vegetationsdauer, wirksam bleibt, weil sie durch -den Regen nicht abgewaschen
wird, so ist mit der Anwendunv solcher Fixierungsmittel ein großer Vorteil ve'')unden.
Gewünschtenfalls können,den Lösungen auch oberflächenaktive Mittel, wie Benetzungsmittel
u. dgl., oder die Haftfähigkeit verbessernde .Mittel, wie z. B. Öle, Harze usw.
beigefügt werden.
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Selbstverständlich erschöpft sich mit der obigen Aufzählung einiger
wichtiger Anwendungszwecke die technische Verwendungsmöglichkeit der neuen Bindemittel
nicht. Sie können vielmehr, in zweckmäßiger Weise angewendet, auf vielen anderen
Gebieten verwendet werden.
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Die Anwendung der neuen Bindemittel beschränkt ,sich auch nicht auf
.die Verwendung von vorgebildeten Kondensationsprodukten der Aminotriazine. Vielmehr
können auch beispielsweise Gemische der Ausgangskomponenten zur Verwendung kommen.
Die Ausgangskomponenten können auch nacheinander zur Anwendung kommen bzw. in Form
getrennter Lösungen. Bei Verwendung von Formaldehyd als Kondensationskomponente
können auch Methylolverbindungen der betreffenden Aminotriazine Verwendung finden:
Unter der Bezeichnung -in wäßri:gen Medien lösliche Kondensationsprodukte werden
auch solche verstanden, die zwar als freie Harzbasen wasserunlöslich sind, aber
in Gegenwart von Säuren als Harzsalze in wäßriger Lösung erhalten werden können.
Beispiel 1 Herstellung des Triazinreinharzes i26 Gewiehhtsteile 2, q., 6-Triamino-i,
3, 5-triazin werden in 300 Volumteilen 3ovolumproz.entigem neutralem Formaldehyd
unter Rühren suspendiert und im Wasserbad auf :8o0 Innentemperatur gehalten. Das
Triazin löst sich in wenigen Minuten auf. Es wird so lange kondensiert, bis eine
herausgenommene abgekühlte Probe, mit 3 Volumteilen Wasser verdünnt, eben eine milchige
Trübung gibt; was normalerweise in etwa 1/2 Stunde der Fall ist. Das Reaktionsgemisch
wird nun rasch abgekühlt und im Vakuum bei tiefer Temperatur zum dicken Sirup eingedampft
und letzterer sofort im Vakuumsehrank in :dünner Schicht getrocknet und hernach
gemahlen. Die Trocknung der Kondensationslösung kann auch durch Zerstäuben oder
im Walzentrockner erfolgen. Das so erhaltene trockene und laxerfähige, in Wasser
wehr gutlösliche Pulver stellt .das Bindemittel der nachfolgenden Verleimungsbei,spiele
dar: a) Zoo Gewichtsteile des Triazinreinharzes wer-,den mit go Volumteilen Wasser,
in welchem o,5 Gewichtsteile Ammoniumchlorid aufgelöst sind, zu einem streichfähigen
Leim angerührt. Der Leim wird in gewohnter Weise bei der Herstellung von Sperrholzplatten
verwendet, wobei pro Quadratmeter Leimfuge etwa 5o bis Zoo g Holzleim zur Verwendung
kommen, berechnet auf Trockensubstanz. Die Bindung und Härtung der Sperrholzplatten
erfolgt in der Heißpresse bei 95 bis ioo° Plattentemperatur während 3o Minuten
bei einem Druck von Minimum ¢ kg pro Quadratzentimeter. Die fertige Platte wird
noch warm aus der Presse herausgenommen. Wenn ein Probestück davon nach 2q. Stunden
Lagerung an der Luft der Siedeprobe in kochendem Wasser unterworfen wird, so ist
nach 15o Stunden die Leimfuge durch die Einwirkung des Wassers noch nicht gelöst.
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b) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit zog Gewichtsteilen
Bariumsulfat und i Gewichtsteil Oxalsäure vermischt und mit 6o Volumteilen Wasser
zu einem streichfähigen Leim angerührt. Dieser Leim wird in ungefähr gleicher Menge
wie oben auf Holzfurniere aufgetragen und dieselben wie gewohnt unter Kreuzung der
Lagen geschichtet und 30 Minuten bei 8o0 und mindestens q. kg/cm2 Druck in
der Heißpresse gehärtet. Die so erhaltene Sperrholzplatte würde in siedendem Wasser
geprüft, und es dauerte 116 Stunden, bis sich die einzelnen Furnierlagen voneinander
zu trennen begannen.
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c) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit 5o Gewichtsteilen
Asbestinepu.lver und 0,375 Gewichtsteilen Diammoniumphosphat vermischt. Die Mischung
wird mit go Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Holzleim angerührt und damit
wie bei den obigen Beispielen eine Sperrholzplatte aufgebaut. Die Pressung erfolgt
bei etwa 1000 während 3o- Minuten und einem Mindestdruck von 4'kg/cms. In
siedendem Wasser hält diese Platte 15o Stunden, ohne zu zerfallen.
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d) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit ioo Gewichtsteilen
Sojabohnenmehl und 8 Volumteilen einer 5°/aigen, einen Emulgator, z: B. Leim enthaltenden
wäfßrigen Paraffinemulsion sowie 25o Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen
Holzleim angerührt (Leim A). Ebenso wird ein gleicher Leim ohne Zusatz von Paraffinemulsion
angerührt, der jedoch anstatt dessen i Gewichtsteil
K-Persulfat
enthält (Leim B). Die beiden Leime werden, wie oben beschrieben, zur Herstellung
einer Sperrholzplatte verwendet und 30 Minuten bei 95 bis ioo° und einem
Mindestdruck von 4 kg/cm2 in der Heißpresse gehärtet. Je eine Probe der erhaltenen
Platten wird nach 24stündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser behandelt.
Beide Proben hielten i5o Stunden Sieden aus, ohne zu zerfallen.
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e) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes w@-den mit ioo Gewichtsteilen
Kartoffelstärke unl o,5 Gewichtsteilen Citronensäure zusammengemahlen. Die Mischung
wird mit ioo Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen Holzleim angerührt und zur
Verleimung einer Sperrholzplatte verwendet (Leim A). In gleicher Weise wird ein
Leim B hergestellt, bei welchem die obige Trockenleimmischung A mit ioo Volumteilen
Wasser angerührt wird, dem 2 Volumteile einer 2o%igen, ein Al-Salz und einen Emulgator,
beispielsweise Leim enthaltenden wäßrigen Paraffinemulsion zugefügt worden sind.
Die beiden Leime werden wie in den obigen Beispielen zur Herstellung von Sperrholzplatten
verwendet und bei 95 bis ioo° während 30 Minuten bei mindestens 4 kg/cm2
Druck verleimt. Die Prüfung der entsprechenden Probestücke nach 24 Stunden Lagerung
bei Zimmertemperatur in siedendem Wasser ergibt, daß -die Verleimung mit LeimA 46
Stunden, die Verleimung mit Leim B 70 Stunden aushält, bis -die Furniere
anfangen, sich voneinander zu lösen.
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f) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit 5 Gewichtsteilen
Ammonsulfat gemischt und mit 45 Volumteilen Wasser zu einer streichfähigen Leimlösung
angerührt. Sie wird zur Herstellung einer Sperrholzplatte verwendet, welche 16 Stunden
bei Zimmertemperatur in der Presse oder durch Zwingen unter Druck gehalten wird.
Ein Probestück dieser Sperrholzplatte wird nach 24stündiger Lagerung an der Luft
in siedendem Wasser gekocht. Nach i5ostündigem Sieden ist die Verleimung noch völlig
uriangegriffen.
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g) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit ioo Gewichtsteilen
Gipspulver vermischt und mit 9o Volumteilen Wasser, das i Volumteil Ameisensäure
enthält, angerührt. Es wird wie beim vorigen Beispiel eine Sperrholzplatte damit
aufgebaut und dieselbe über Nacht in der kalten Presse erhärten gelassen. Nach 24stündigerLagerung
wird sie in siedendem Wasser geprüft. Nach i5ostündigem Sieden ist die Verleimung
noch völlig intakt.
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h) ioo Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit So Gewichtsteilen
Roggenmehl und So Gewichtsteilen Kartoffelstärke sowie 5 Gewichtsteilen K-Persulfat
gemischt. Dieser Trockenleim wird mit 120 Volumteilen Wasser zu einem streichfähigen
Leim angerührt und damit eine Sperrholzplatte tiergestellt, welche zur Abbindung
und Härtung unter Druck 16 Stunden (über Nacht) bei Zimmertemperatur gehalten wird.
Ein Probestück davon wird nach 24stündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser
geprüft. Die Furnierschichten beginnen sich nach etwa 24 Stunden abzulösen. i) ioo
Gewichtsteile des Triazinreinharzes werden mit 5o Gewichtsteilen Roggenmehl und
5o Gewichtsteilen Kartoffelstärke sowie 4 Gewichtsteilen K-Persulfat gemischt. Zum
Anrühren werden 8 Volumteile einer 5%igen, einen Emulgator, z. B. Leim enthaltenden
wäß'rigen Paraffinemulsion sowie iio Volumteile Wasser verwendet, wobei ein streichfähiger
Leim entsteht. Es wird wie oben eine Sperrholzplatte ;hergestellt, welche über Nacht
unter Druck bei Zimmertemperatur abbinden bzw. härten g°lassen wird. Wird ein Probestück
davon nach 2.tstündiger Lagerung an der Luft in siedendem Wasser geprüft, so dauert
es 44 Stunden, bis sich die Furnierschidhten zu trennen beginnen. Beispiel 2 16
Gewichtsteile des nach Beispiel i, Absatz i, hergestellten Kondensationsproduktes
werden mit 8 Volumteilen einer io%igen Ammonsulfatlösung unter Umrühren gelöst und
in die erhaltene, viskose, klare Harzlösung langsam unter gutem Mischen 3o Gewichtsteile
Kaolin eingetragen sowie i Gewichtsteil einer 2o0/eigen technischen Paraffinemulsion.
Es entsteht unter schtießlichem Kneten eine ,kittartige Masse, welche wie eine normale
Spac'htelmasse zum Ausstreichen von Unebenheiten, Ritzen usw. auf Unterlagen aller
Art verwendet werden-kann. Die Masse wird über Nacht durch SteherAan der Luft steinhart
und bildet eine gute Grundlage, um darauf Oberflächenanstriche bzw. Lackierungen
aufzubringen.
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Die Masse kann auch zum Modellieren von Objekten verwendet werden,
welche durch Stehen an der Luft während einiger Tage sogar gegen kochendes Wasser
widerstandsfähig werden. Die Masse kann auch beliebig,durch Farbpigmente oder lösliche
Farbstoffe gefärbt werden. Durch teilweisen oder völligen Ersatz des Kaolins durch
feines Holzmehl erhält man eine formbare Masse, welche nach dem Erhärten holzartige
Farbe und mehr holzartige Eigenschaften aufweist, welche sieh zum Ausfüllen von
Astlöchern, Ritzen usw. bei Holzarbeiten eignet.
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Alle diese Massen sollen innerhalb kurzer Zeit, etwa 2 Stunden, verbraucht
werden, weil sie durch langsame Selbsthärtung rasch unbrauchbar werden. Beispiel
3 Pinselhaare werden, büschelweise zusammengebunden, so vorbereitet, daß die letzten
2 cm des zu kittenden Haarbüschels freiliegen. Die Pinsel werden dann i cm tief
in eine Lösung des unter Beispiel i, Absatz i, beschriebenen Harzes getaucht, welche
67% Harz und 33 0/a einer io%igen Ammonsulfatlösung enthält. Die glasklare Harzlösung
saugt sich in etwa 1/4 Stunde in die Pinselbüschel ein und diese werden dann vom
ÜberSChuß der Harzlösung durch Abstreifen befreit und entweder i Stunde bei 8o°,
8 Stunden bis 35 bis 40° oder einige Tage bei Zimmertemperatur trocknen und härten
gelassen. In allen diesen Fällen ist die Härtung dann so weit gediehen, @daß die
Pinsel eine
Kochprobe `von i@Stünde in siedendem Wasser ans-'halten,
ahne sich irgendwie zu verändern.
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Beispiel 4 -Ein Autokoffer, -der mit Sperrholz ausgekleidet ist, wird
in folgender Weise mit einer Tuchaus-'ldeidung versehen, welche weder bei feuchtem
Wetter schimmelt, noch sich dürch verschüttete Flüssigkeiten ablöst: 5o Gewichtsteile
des unter Beispiel i,Absatz 1, beschriebenen Harzes werden mit 5o-Gewichtsteilen
einer 5o/Gi:gen Arnmonsulfatlösung zu einer schwach viskosen Lösung gelöst. Unterdessen
werden aus dem gewünschten Tuch sämtliche Wände in passender Größe zugeschnitten.
Die einzelnen Tuchstücke werden nun mit der Harzlösung imprägniert, von Hand und
auf .das mit der gleichen Lösung bestrichene Sperrholz aufgelegt, im -nassen Zustand
zurechtgerückt und gut ausgedrückt. Nachdem alle Wände überzogen sind, bleibt der
Koffer zur Trocknung 2 Tage -in einem trockenen Raum stehen. Das Tuch ist nun unablösbar
mit dem Holz verbunden und weder Schimmel noch Feuchtigkeit können ,diese I-,eiinung
zerstören.
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In gleicher Weise können Etuis mit Samt od. dgl. ausgelegt werden.
Ebenfalls können auf diese Weis.. Tapeten aus Papier oder .dekorativen - Stoffen
auf Wandflächen von Wahnräumen aufgeklebt werden, evtl. unter Zusatz von verkochter
Stärke als Streckmittel. Bei. Unterlagen, welche noch freien Kalk enthalten, soll
aber zuerst ein - Gipsaufstrich gemacht werden,-äder der Kalk durch Aufstreichen
einer iö°/oigen Lösung v_ön Ammonsulfat oder Schwefelsäure neutralisiert werden;
.damit der Härtüngsbesc'hleuniger des Bindemittels richtig wirken kann.
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. '. Beispiel 5 io Gewichtsteile Kaolin, iö Gewichtsteile -einer 3o0/eigen,
zinköxydarmen Lithöpone und 5 Gewichtsteile--des trockenen, unter Beispiel i, Absatz
i, beschriebenen. Harzes. werden in der Reibschale mit 12,5 Volumteilen einer 5o/oig@n
Ammonchloridlösung langsam zu einer gleichmäßigen Paste verrieben 'und mit 12 Volumteilen
einer 5o/oigen I@nochenleimlösung verdünnt. Die -dünne Wasserfarbe wird auf eine
Wand aufgestrichen, welche vorher mit einer ioo/oigen Ammonsulfat- oder noch besser
Schwefelsäurelösung überpinselt wurde. Es wird ein weißer, matter Anstrich erhalten,
:der nach Zweitägigem Stehen bzw. Trocknen bei Zimmertemperatur wischfest und wasserfest
ist und sich von der Unterlage nicht mehr ablöst. Beispiel 6 30 Gewichtsteile
eines 70°/o Gummi enthaltenden Latex (käufliche Gummimilch) werden mit 7,5 Volumteilen
konzentrierter Ammoniaklösung - verdünnt. Dänn wird eine Lösung von 5 Gewichtsteilen
des trockenen, unter Beispiel i, Absatz i, beschriebenen Harzes in 3 Volumteilen
Wasser in die Gummisuspension eingerührt und die Mischung nach guter Homogenisierung
auf So Gewichtsteile Kor'l<schrot gegossen. Es wird so lange gemischt, bis alle
Korkteilchen gleichmäßig mit einer Flüssigkeitshaut überzogen sind und die feuchte
Mischung rasch in eine Form eingestrichen und mit Zwingen öder in einer Presse unter
Druck gesetzt. Nach dem Stehen , über Nacht wird die Kunstkorkplatte aus der Form
genommen und nach 24 bis 48 Stunden in einem luftigen Raum nachgetrocknet. Man erhält
einen gut elastischen Kunstkork, der auch beim Sieden in Wasser während i Stunde
nicht auseinanderfällt. Beispiel? 2o Gewichtsteile Lithopone werden mit io Gewichtsteilen
der 5oo/oigen Lösung eines Triaminotriazinharzes gleichmäßig verrieben. Diese Harzlösung
wird hergestellt; indem man 12,6 Gewichtsteile reines Triaminotriazin mit 3o Gewichtsteilen
einer 3oo/ogen neutralen Formaldehydlösung im Wasserbad bei 8o° zur Reaktion bringt
und sofort abkühlt, sobald nach rund 2o Minuten eine Probe der Kondensationslösung
auf Zusatz der zehnfachen Menge Wasser eine Trübung bewirkt. Die weiße Mischung
wird nun mit So Gewichtsteilen eines ioo/oi-gen Stärkekleisters gut verrieben, wodurch
eine sehr zügige Mischung entsteht. Diese wird nun, nachdem noch vor dem Gebrauch
o,25 Gewichtsteile Ammonsulfat m einem Volumteil Wasser zugemischt wurden, mit der
Rakel auf ein ungeleimtes Papier in dünner Schicht aufgestrichen und angetrocknet.
Die Rückseite kann ebenfalls in gleicher Weise behandelt werden. Nachdem Trocknen
läuft das Papier bei einer ioo° nicht überschreitenden Temperatur durch einen geheizten
Satinierkalander, wodurch es eine tintenfeste, weiße, matte Leimung erhält. Wird
der Kalander nicht oder nur schwach geheizt, so wird die Eigenschaft der Tintenfestigkeit
erst nach einigen Tagen durch Selbsthärtung erhalten. Die Verleimung kann aber auch
nach der im folgenden Beispiel dargestellten Holländermethode vorgenommen werden.
Beispiel 8 8o Gewichtsteile Holzschliff, berechnet auf Trakkensübstanz, werden im
Holländer mit 400o Volumteilen Wasser aufgeschlagen, bis die Fasern freiliegen.
Dann werden 32o Gewichtsteile eines 5o/oigcn Stärkekleisters eingetragen und hernach
8 Gewichtsteile eines hydrophoben Triamirrotriazinharzes in Form der schwefelsauren
Lösung. Dieses Harz wird hergestellt, indem man 12,6 Gewichtsteile reines Triaminotriazin
in 30 Gewichtsteilen einer 3oo/o-igen neutralen Formaldehydlösung im Wasserbad bei
8o° zur Reaktion bringt und dann sofort abkühlt, sobald nach rund i Stunde ein Tropfen
der- Kondensationslösung, mit i ccm Wasser gemischt, dicke Flocken von ausgefälltem
Harz zeigt. Von dieser Lösung, die etwa 50'/0-i,-, ist, werden 16 Gewichtsteile
gebraucht. Vor -dem Eintragen in ,den Holländer wird diese Harzlösung mit ioo @Tolumteilen
Wasser gefällt und mit 30 Volumteilen doppelt normaler Schwefelsäure wieder
klar gelöst. Nachdem die Lösung gründlich im
Holländer mit dein
Holzschliff :mischt ist, «-erden noch .1o Volumteile einer 5°/oigeil technischen
Paraffinsuspension zugegeben sowie 8 Volumteile einer 25°/oigen Al-Sulfat-Lösung.
Mit 8°/oiger Natronlauge wird nun die überschüssige Schwefelsäure abgestumpft, bis
Kongopapier eben noch braun anzeigt, wofür 5 bis io Volumteile erforderlich sind.
Die Pülpe wird nun auf einer Drucknutsche zu einer Platte geformt, auf die gewünschte
Dichte abgepreßt und hernach bei 70 bis 8o° getrocknet und i Stunde bei ioo° schwach
überpreßt. Es wird eine Faserstoffplatte von holzartigen Eigenschaften erbalten,
welche gut wasserbeständig ist.
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Beispiel 9 6o Gewichtsteile Cibanonblau RS, Teig, doppelt ( S c 1i
u 1 t z , Farbstofftabellen Nr. 1228) werden mit 6oo Gewichtsteilen einer 5o°/oigen
wäßrigen Lösung des Harzes, wie es in Beispiel i, Absatz i, beschrieben ist, und
29o Gewichtsteilen Traganthverdickung, «-elche 6o Gewichtsteile Trockentra---antli
in iooo Volumteilen Wasser enthält, verriehen und vor dem Gehrauch 50 Volumteile
konz_entrierte Ameisensäure zugefügt.
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Die Mischung wird in gewohnter Weise mit #eiii,-r gravierten Messing-
oder Kupferwalze auf fein Baumwollgewebe aufgedruckt und bei d.o bis 5o° während
'/2 Stunde im Trockenschrank .getrocknet. Das bedruckte Gewebe wird nun kalt gewaschen
und hernach io Minuten in kochender Seifenlösung geseift, welche 3 Gewichtsteile
Seife auf iooo Volumteile Wasser enthält, heiß und dann kalt ausgespült und
getrocknet. Keine Spur des Farbstoffpigmentes blutet dabei aus; das Pigment ist
also durch diese Behandlung sogar bei Kochtemperatur seifeclit fixiert.
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Beispiel io Iss «-erden 5 Gewichtsteile arsenige Säure mit io Gewichtsteilen
der im Beispiel 7 beschriebenen Triazinharzlösung und 50 Gewichtsteilen eines
io°/oi;en Stärkekleisters gut angerieben. Vor dem G; Brauch werden noch
0,25 Gewichtsteile Ammonsulfat sowie 5 Volumteile Ameisensäure zugefügt und
das Ganze mit 35 Volumteilen Wasser verdünnt. Die Suspension kann nun gut auf die
zu schützende Pflanze aufgebracht werden und bildet dort nach dem Eintrocknen und
Stehen während einiger sonniger Tagesstunden einen festhaftenden L'l;erzug, der
auch vom Regen nicht weggewaschen wird.
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Beispiel ii Eine NI.elamin-Ietliylol-Verbiiiduii- wird hergestellt
wie folgt: 63 Gewichtsteile Melamin werden in 17o @"ö1umteil-en 32volumprozentiger,
mit Natronlauge neutralisierter wäßrigerFormal@dehydlö sung auf dem kochenden Wasserbad
unter Umrühren gelöst und sofort in Eiswasser gekühlt.
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ach dem Stellen über Nacht ist die Lösung zu einer weißen :Masse erstarrt,
die in erbsengroße Stücke gebrochen und in strömender Luft von etwa d.o° in rund
3 Stunden getrocknet wird. Das Produkt löst sich in heißem Wasser klar auf.
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a) Es wird nun eine Druckpaste angesetzt wie folgt: 25 Gewichtsteile
Elfenbeinschwarz «-erden mit 5 Volumteilen Alkohol und 3 Volumteilen Tür-#Icischrotöl
benetzt. Dann werden 30 Volumteile einer Lösung von 15 Gewichtsteilen der
obigen Melamin-Methylöl-Verbindung in 15 Gewichtsteilen Wasser sowie 30 Gewichtsteile
einer 6°/oigen wäßrigen Traganth.verdickung dazugerührt. Hierauf wird das Gemisch
mit Wasser auf ioo Volumteile gebracht.
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Diese Druckpaste wird in gewohnter Weise auf ein gebleichtes Baumwollgewebe
aufgedruckt, getrocknet und dann 5 Minuten bei ioo° gedämpft. Hierauf wird irreiner
Seifenlösung, welche 3 g Seife pro Liter enthält, io Minuten bei 8o° geseift, gespült
und getrocknet. Man erhält tiefschwarze Effekte auf weißem Grund.
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b) In gleicher Weise wird ein Druck hergestellt unter Verwendung von
_ 25 Gewichtsteilen Titanweiß oder 25 Gewichtsteilen Goldbronze an Stelle der obigen
Menge Elfenbeinschwarz. Unter Verwendung der gleichen Arbeitsm.°fliode wie bei a)
erhält man bei Verwendung eines schwarzen Baumwolltaffets weiße bzw. goldfarbige
Effekte auf schwarzem Grund. -."erwendet man als Unterlage weiße, glänzende Gewebe,
wie z. B. Acetatkunstseide oder Viskosekunsts-eide, so erhält man seifenbeständige
Matteffekte auf glänzendem Grund.
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c) Wird ein Gemisch von Elfenbeinschwarz und Titanweiß zusammen verwendet,
so erhält man hei analoger Arbeitsweise unter Verwendung eines gebleichten Baumwollgewebes
graue Effekte auf weißem Grund.
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Beispiel 12 5o Gewichtsteile feins Korundpulver von 1/ß inin Körnung
oder feiner, werden mit 7,5 Gewichtsteilen des unter Beispiel i, Abschnitt i, beschriebenen
Harzpulvers und 3 Gewichtsteilen Wasser, welches io g Ammonsulfat auf 8o ccm Wasser
.enthält, verknetet und dann in eine runde Form gestampft. Diese wird dann in der
Presse 3 Minuten bei Zimmertemperatur mit i8o'lcg/cm@ belastet und der Formling
herausgenommen und 16 Stunden bei 8o" gehärtet. Es wird eine Schleifscheibe von
guter Festigkeit erhalten.
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Beispiel 13 Die nach Beispiel i hergestellte Harzlösung aus 2, d.,
6-Triamino-i, 3, 5-triazin und Formaldehyd wird so weit eingedampft, bis ein Sirup
entstanden ist, dessen Viskosität ungefähr derjenigen von chemisch reinem Glycerin
entspricht. Er wird nun in einer normalen Imprägniermaschine, wie sie b°ispielsweisve
zum Imprägnieren von dünnem Papier mit Ph,enolformaldehydiharzen verwendet wird,
zum Tränken eines ungeleimten Kraftpapiers von rund 2o g Gewicht pro Quadratmeter
verwendet und dasselbe in ;gewohnter Weise hei 6o his 8o° getrocknet. Man erhält
einen Leimfilm von rund 8o bis ioo Gewicht pro Quadratmeter, der nicht stärker als
das
verwendete Papier gefärbt, nicht hygroskopisch und geruchlos ist.
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Fünf lagerfeuchte urigetrocknete Birkenfurniere von rund 1q.°/01 Feuchtigkeitsgehalt
werden unter Kreuzung,der Faserrichtung und Zwischenlegen je eins Blattes des obigen
Leimfilms zwischen den Holzschichten aufeinandergelegt und das Ganze in der Heißwasserpresse
bei 95° während 25 Minuten bei einem Druck. von z2 bis 15 kg/cin2 verleimt. Es wird
eine sehr gut verleimte Sperrholzplatte erhalten. Wird sie trocken, nach 96stündiger
Kaltwasserlagerung oder auch nach dreistündigem Kochen in Wasser, auf Reißfestigkeit
geprüft, so werden in allen Fällen "höhe Festigkeitswerte bei praktisch reinem Holzbruch,erhalten.
Beispiel 1q. 252 Gewichtsteile eines Rahmelamins, das 951/o Reinmelämin (2, q.,
6-Triamino-i, 3, 5-triazin) neben 5o/oheiißwasserunlöslichen Stoffen (Melamusw.)
enthält, wird mit 564 Volumteilen neutraler, 32volumprozentiger Formaldehydlösung
am Rückflwß: so lange kondensiert, bis eine herausgenommene abgekühlte Probe, mit
2 Volumteilen Wasser verdünnt, eine milchige Trübung gibt. Die schwach trübe Kondensationslösung
wird im Vakuumsehrank auf Blechen zum Trocknen gebracht, und man erhält ein schaumiges,
-leicht pulverisierbares Produkt. Zoo Gewichtsteile .des obigen Trockenproduktes
werden mit Zoo Volümteilen Wasser kalt gelöst und 2 Gewichtsteile Ammonsülfat bzw.
2 Gewichtsteile Dibromzimtsäure zugegeben. Mit dieser Lösung wird nun ein saugfähiges
Kraftpapier von rund 2o g Gewicht pro Quadratmeter imprägniert und an der Luft getrocknet.
Es entsteht ein nicht hygroskopischer Leimfilm.
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Drei Birkenfurniere von 1,4 mm Stärke werden mit diesem Film bei 8o°
und q. kg/cm2 während 30 Minuten verleimt. Es wird eine sehr gut verleimte
Sperrholzplatte von ähnlich guten Eigenschaften wie bei Beispiel i erhalten.