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Als Dreigelenkbogen ausgebildete Doppelklappbrücke Doppeliklappbrücken,
d. h. Klappbrücken, die beim öffnen nach beiden Seiten zurückklappen, sind auch
als D.reigelenkbögen bekannt. Beim Öffnen der Brücke wird das Mittelgelenk gelöst,
die Kämpferlager heben sich von den Widerlagern ab, und beide Brückenhälften klappen
zurück, wobei es gleichgültig ist, ob das Zurückklappen um eine feste Achse oder
nach Art der Scherzerklappbrücke mit einem Segment auf einer Rollbahn erfolgt.
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Bei den bekannten Ausführungen und Vorschlägen werden die Kräfte aus
ständiger Last, die bei geöffneter Brücke allein wirksam sind, auch bei geschlossener
Brücke ganz oder zum größeren Teil von der Klappachse oder vom Rollsegment aufgenommen.
Da die Kräfte aus Verkehrslast in der Hauptsache in die Dreigelenkbögenwandern,
stützt sich die Brücke gleichzeitig auf zwei Auflagerpunkten ab. Die Verteilung
der Kräfte ist meist unklar und schwankt auf jeden Fall in weiten Grenzen in Abhängigkeit
von der Temperatur; z. B. verlagert sich das Gewicht auf das Rollsegment bzw. die
Klappachse bei starker Sonnenbestrahlung. Da man dieser Tatsache durch entsprechend
starke Ausbildung der Bauglieder Rechnung tragen muß, werden Klappbrücken dieser
Art bei großen Spann-. weiten unwirtschaftlich.
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Diesem Übelstand hat man bei Brücken mit untenliegender Fahrbahn bereits
durch eine Ausbildung abgeholfen, bei der jede Brückenhälfte im Betriebszustand
ausschließlich auf je einem Drehlager ruht, .das sich unmittelbar an die Rollbahn
des Rollsegmentes anschließt.
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Um in jeder Betriebslage einen positiven Schließdruck im Mittelgelenk
zu erzielen, ist bei Brücken mit untenliegender Fahrbahn, die sich im Betriebszustand
auf je zwei Pendellager stützen, von denen
das eine die lotrechten
und das andere die schräg gegen das Pfeilermauerwerk gerichteten Kräfte aufnimmt,
bereits eine Schwerpunktverlagerung durch Verminderung des Gegengewichtes im Betriebszustand
vorgenommen worden.
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Die Erfindung soll nun unter Anwendung der bei Brücken mit untenliegender
Fahrbahn gewonnenen Erkenntnisse auf Brücken mit obenliegender Fahrbahn eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung für diese angeben; sie bezieht sich also auf eine als
Dreigelenkbogen ausgebildete Doppelklappbrüeke, deren unter der Fahrbahn liegende
Brüdkengurthälften im Betriebszustand ausschließlich auf je einem Drehlager ruhen
und bei der das Rollsegment oder die Klappachse in der Betriebsstellung von der
Rollbahn bzw. den Klapplagern abgehoben ist und bei der ferner zur Umlagerung der
Auflagerkräfte ein Teil des Gegengewichtes jeder Brückenhälfte anhebbar ist. Erfindungsgemäß
soll bei einer solchen Brücke der zur Umlagerung der Auflagerkräfte anhebbare Teil
des Gegengewichtes jeder Brückenhälfte als Schleppträger ausgebildet sein, der vorzugsweise
einen Teil der Fahrbahn trägt.
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Hierdurch wird eine erhebliche bauliche Ersparnis und eine Vereinfachung
der Konstruktion erzielt.
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Bei größerenAusführungen können dieReibungskräfte beim Hineinführen
oder Herausziehen des Kämpferlagers sehr beträchtlich werden, so daß besondere Maßnahmen
erforderlich sind. Diese können darin bestehen, daß das Kämpferlager längs verschiebbar
gemacht wird. Entsprechendes gilt für die Rollbahn bzw. das Klapplager. ü In der
Zeichnung ist die Erfindung an einer Scherzerklappbrücke erläutert. Es zeigt Fig.
.i die Brücke im geschlossenen betriebsbereiten Zustand, Fig. n ein Zwischenstadium
beim Öffnen der Brücke, Fig. 3 die Brücke im voll geöffneten Zustand, Fig. 4 ein
längs verschiebliches Kämpferlager. Im geschlossenen Zustand ruhen die beiden Brückenhälften
-i und 2, die sich im M.ittelgeleiilc 3 berühren, auf den Kämpferlagern 4 und @.
Die Rollsegmente 6 sind von der Rollbahn 7 abgehoben. Die Schleppträger 8, die einen
Teil der Fahrbahn tragen, sind durch Stützen g angehoben. Sie sind durch Gelenke
io mit den Brückenhälften verbunden und können sich beim Ablassen oder Aus-]<linken
der Stützen g auf die Gegengewichte >ili absetzen. Zum Öffnen der Brücke werden
die Stützen g ausgeklinkt oder abgelassen, so daß sich die Schleppträger 8 auf die
'Gegengewichte ia absetzen (Fig. a). Die Schwerachse jeder Brückenhälfte liegt nun
in .der Achse -12 des Rollsegmentes ,6. Die Brückenhälften i bzw. 12 kippen nun
die Kämpferlager :1. bzw. 5, bis sich die Rollsegmente 6 auf die Rollbahn 7 auflegen.
Das Mittelgelenk 3 hat sich dadurch gelöst. Das weitere Öffnen geht in üblicher
Weise durch Abrollen der Rollsegmente 6 auf den Rollbahnen 7 vor sich. Fig. 3 zeigt
dieKlappbrücke in voll geöffnetem Zustand. Die Kämpferlager 4, sind abgehoben, und
die Öffnungsbewegung hält so lange an, bis das freie Ende des Schleppträgers 8 an
der Wand der die Rollbahn 7 tragenden Stütze anliegt.
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Geschlossen wird die Brücke in umgekehrter Reihenfolge. Beim Anheben
der Schleppträger 8 wandert die Schwerachse wieder etwas in Richtung auf die Brückenmitte
zu und geht sogar über die Kämpferlager 4, 5 hinaus, so daß sich ein kräftiger Schließdruck
am 'Mittellager 3 bildet, der auch bei jeder Belastung und bei Längenänderungen
infolge Temperaturschwankungen niemals verschwindet.
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Das längs verschiebliche Kämpferlager nach Fig. 4 besteht aus einer
Lagerplatte 14, auf die sich die Brücke mit einer* leicht gerundeten Auflagerfläche
-15 aufsetzt. Die Platte 14 ist auf Rollen u6 verschiebbar und wird durch eine Druckfeder
17 im unbelasteten Zustand in Richtung auf die Brückenmitte zu verschoben. Sie besitzt
einen Anschlag 18. Am Fundament befindet sich ein Anschlag ig. Kippt die Brücke
beim Schließen um die Achse 12, so stößt sie gegen den Anschlag n8 der durch die
Kraft der Feder ,17 etwas nach links verschobenen Lagerplatte 14 (vgl. Fig. 4).
Bei der Beendigung der Schließbewegung 'rollt nun die Platte @i8 zurück, bis sie
gegen den Anschlag ag trifft. Beim Öffnen der Brücke folgt die Platte J4 der Brücke
gleichfalls um einen geringen Betrag, so daß Aufheben und Absetzen reibungslos erfolgen.
Die Rollbahn 7, bei Brücken mit Klappachse das Achslagen. ist gleichfalls auf entsprechende
Weise längs verschiebbar gemacht. Beim Klappen der Brücke muß die Rollbahn durch
besondere Mittel festgestellt werden.