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Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Rübenbrei für Zucker-
und Futterrübenuntersuchungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von Rübenbrei für Zucker- und Futterrübenuntersuchungen und eine Vorrichtung zur
Ausübung dieses Verfahrens. Zur Gewinnung von allen Anforderungen genügenden Durchschnittsproben
von Zucker- oder Futterrüben ist es notwendig, Brei von einer genügend großen Anzahl,
mindestens hundert Rüben, und zwar aus ihren sämtlichen Zuckerzonen, in dem dem
Durchschnittsgehalt jeder Trübe möglichst nahekommenden M.eogenverlältnis herzustellen,
Das geschah bisher auf die Weise, daß mit Hilfe einer Bohrmaschine jeder Rübe ein
zylinderförmiger Teil entnommen wurde, aus dessen Inhalt durch die reibenartig ausgebildete
Bohrspitze der Bohrbrei entsteht. Dabei muß der Bohrstich so gelegt werden, daß
sämtliche ZucLerzonen in einem dem Durchschnittszuckergehalt jeder Rübe möglichst
nahekommenden Mengenverhältnis getroffen werden.
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Auch war es bekannt, Rübenbrei zur Untersuchung mit Hilfe von Segmentfräsen
dadurch herzustellen, daß aus jeder Rübe durch den schnell rotierenden Reibkonus
ein keilförmiges Segment herausgefräst wird. Mit der Fräse wird die Herstellung
einer dem Durchschnitt möglichst nahe-
kommenden Mitteiprobe dadurch
erreicht, daß aus jeder Rübe ein gleichmäßiger Sektor herausgefräst wird, wodurch
sämtliche Zuckerzonen der Riibe im richtigen Mengenverhältnis an der Bildung der
Mittelprobe beteiligt werden. Da in beiden Fällen die Rüben in ganz bestimmter Lage
dem Werkzeug zugeffilift werden müssen, verlangen beide Verfahren eine sorgfältige
Bedienung, bei der jede einzelne Rübe mit Hand eingelegt werden muß. Durch dieses
Anfassen jeder einzelnen Rübe werden die Verfahren umständlich, so daß die Leistungsfähigbreit
der Verfahren für die zur Durchschnittsbildung notwendig Anzahl von mindestens hundert
Rüben den zu stellenden. Anforderungen nicht genügt. Eine wirklich ins Gewicht fallende
Leistungssteigerung bei Untersuchung einer ausreichenden Anzahl Rüben kann nur erreicht
werden, wenn es gelingt, eine Methode für die Gewinnung der Breiproben zur Anwendung
zu bringen, bei der es nicht mehr erforderlich ist, jede einzelne Rübe mit der Hand
anzufassen.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die Benutzung des Gedankens erreicht,
daß man zu einer dem tatsächlichen Durchschnitt entsprechenden Mitteiprobe dadurch
gelangen kann, daß man einen Rübenhaufen in einer beliehig gelegenen Schnittebene
durchschneidet und den so entstandenen Brei zur Mittelprobenbildung verwendet. Hierdurch
werden die einzelnen Rüben, die zur Bildung der Breiproben dienen, nach dem Gesetz
des Zufalls an den verschiedensten Stellen und in den - verschiedensten Richtungen
durchschnitten.
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Das Verfahren nach der Erfindung setzt diesen Gedanken dadurch in
die Wirklichkeit um, daß die zur Probenbildung notwendige Anzahl Rüben nach dem
Gesetz des Zufalls in beliebig gelegenen Schnittflächen von Sägen durchschnitten
werden, wobei zur Probenhildung der beim Schneiden entstehende Brei verwendet wird.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens wird eine Vorrichtung angegeben,
bei der dieRüben in Lagen, die dem Gesetz des Zufalls unterworfen sind, in einem
Kasten auf gemeinsam um eine waagerechte Achse sich drehende Kreissägeblätter fallen.
Eine Seite des Kastens ist durch einen Rost gebildet, durch den die Rüben zwischen
den Sägeblättern zuriickgehalten werden, während der Sägebrei zwischen den Roststäben
abspritzt.
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Eine Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
in Vorder- und Seitenansicht dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Anzahl Kreissägeblättern I, die
fest auf einer Achse 2 montiert sind. Diese rotieren in einem Kasten 3, dessen Vorderseite
durch einen Rost gebildet wird. Die Roststäbe 5 stehen auf Lücke zwischen den Sägeblättern,
so daß der Brei beim Schneiden der Rüben zwischen ihnen hindurchspritzen kann. Das
Auffangen des Breies erfolgt auf einem Blech 4, welches vor dem Rost eingesetzt
wird. Die Rüben fallen in den trichteaförmigen Aufsatz, in dem der eine Teil der
Sägeblätter zum Scheitelpunkt vorteilhaft abgedeckt ist. Die Rüben werden in der
zufälligen Lage, in der sie in den Trichter gelangen, von den Sägeblättern erfaßt
und mit großer Wucht entlang dem Stabrost in die Maschine hineingezogen, wobei sie
mehrfach durchschnitten werden. Die geschnittenen Rüben werden zwischen den Säg
blättern hindurch an der Innenseite des Rostes entlang geschleudert.
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Die Zahl der benötigten Sägeblätter I hängt von der Größe der Rüben
ab. Vorzugsweise werden sechs Sägeblätter im gegenseitigen Abstand von etwa 4 cm
verwendet. In Jahren oder in Gegenden mit sehr kleinen Rüben muß gegebenenfalls
die Anzahl der Sägeblätter um eins oder zwei erhöht werden, damit keine der Rüben
zwischen den Sägeblättern hindurchfallen. kann, ohne geschnitten zu werden. Als
Sägeblätter kommen vorzugsweise solche vorn 4 mm Stärke, einen Durchmesser von 40
cm und 4 mm Zahnung zur Verwendung. Diese Zahnung liefert einen genügend feinen
Brei, um die Untersuchung bei kalter Digestion durchführen zu können. Je gröber
die Zahnung, um so gröber wird der entstehende Brei bei gleichzeitiger VergröBc
rung der Durchzugskraft der Maschine. Der Antrieb erfolgt durch einen 4 - kW - Motor
mit 1400 Umdr./Min. Es ist darauf zu achten, daß die Sägeblätter rechtzeitig geschärft
werden.
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Da der Durchmesser der Sägeblätter durch öfteres Schärfen kleiner
wird, ist der Rost 5, der an seinem unteren Ende drehbar befestigt ist, an seinem
oberen Ende verstellbar eingerichtet. Bei der Einstellung der Entfernung des Rostes
ist zu beachten, daß die Maschine um so schwerer durchzieht, je weiter die Sägen
durch die Rostschlitze greifen. Aus diesem Grund ist der Abstand zwischen Sägeblättern
iind Rost möglichst groß zu wählen; die richtige Grenze liegt bei dem weitesten
Abstand, bei welchem noch sämtliche Rüben durchschnitten werden. Bei zu weiter Stellung
werden die Rübenstücke nicht mehr vollständig voneinander getrennt, wodurch der
Brei nicht mehr ordnungsgemäß abgeschleudert werden kann. Da der Rost einer sehr
starken Benutzung ausgesetzt ist, müssen die Flacheisenstäbe des Rostes eine ausreichende
Stärke besitzen und fest verschweißt sein.
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Das Breiauffangblech 4 besteht aus einem einfach gebogenen Blech
ohne Ecken und Kanten, so daß es schnell und leicht von Brei gesäubert werden kann
und keine Verschleppungsgefahr von einer zur anderen Probe besteht. An der oberen
Kante hefinden sich nach vorn und hinten je zwei Haken zum Aufhängen des Bleches.
Auf der Außenseite in der Mitte befindet sich ein Griff mit zwei seitlichen Haken
zur Befestigung des Bleches an der Vorrichtung. Die Breiabnahme von dem Auffangblech
erfolgt mit Hilfe eines Gummiabstreichers. Das Auffangblech wird hierzu zweckmäßig
an einem Ständer 7 aufgehängt. Zu einer Vorrichtung gehören zwei Auffangbleche,
da in der Zeit, in welcher das Ab streichen erfolgt, bereits die nächste Probe durch
die Maschine gelassen wird. Vor der Einwaage sind evtl. mit dem Brei abgeschleudefte
Rübenstückchen zu entfernen. Die seitlichen Schutzbleche sind von Zeit zu Zeit von
anhaftenden
Breiteilen mit Hilfe eines hölzernen Abstreichers zu
säubern. I)ie Maschine hat den Vorzug, sehr einfacher Bauart zu sein und wenige
bewegliche Teile zu haben. wodurch sie ein sehr hohes Maß an Betriebssicherheit
hesitzt.
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PATENTANSPRX (:HE: 1. Verfahren zur Breigewinnung für Zucker und
Futterrübenuntersuchungen, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Prohebildung notwendige
Anzahl Riiben nach dem Gesetz des Zufalls in beliebig gelegenen Schnittßächen von
Sägen durchschnitten werden, wobei zur Probebildung der beim Schneiden entstehende
Brei verwendet wird.