DE869807C - Trocken-stimulationsmittel für Plfanzensamen. - Google Patents

Trocken-stimulationsmittel für Plfanzensamen.

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DE869807C
DE869807C DE1948P0008279 DEP0008279D DE869807C DE 869807 C DE869807 C DE 869807C DE 1948P0008279 DE1948P0008279 DE 1948P0008279 DE P0008279 D DEP0008279 D DE P0008279D DE 869807 C DE869807 C DE 869807C
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DE
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gypsum
seeds
stimulant
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DE1948P0008279
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Kaserer Dr Hermann
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/08Immunising seed

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Stimulations- oder Treibmittel für Pflanzensamen, das in trockener Form, z. B. als Stäubepulver, verwendet wird.
Das Saatgut-Stimulationsmittel gemäß der Erfindung besteht aus einem Gemisch von Kieselgur, Gipsmehl, löslichen Magnesium- oder Kaliumverbindungen bzw. Gemischen derselben und gegebenenfalls löslichenEisen-, Mangan-, Titan-, Vanadinverbindungen. Es bildet ein feines, etwa hygroskopisches Pulver, das am Saatgut haftet. An Stelle von gebranntem oder ungebranntem Gips können auch geeignete industrielle Abfallgipsarten, wie Superphosphatgips oder andere gipshaltige Stoffe,
z. B. trockenes, feingemahlenes Superphosphat oder mit Schwefelsäure aufgeschlossene Schlacken^ insbesondere Thomasschlacke, die Kalk, Magnesia, Eisen-, Mangan-, Titan-, Vanadinverbindungen enthalten, verwendet werden.
In der Patentschrift 117 463 ist ein Verfahren zur Bekämpfung pflanzlicher Krankheiten beschrieben, bei welchem ein staubfeines trockenes Gemisch aus verdünnter Schwefelsäure und gemahlenen kieselsäurehaltigen Mineralien verwendet wird. Die Patentschrift 311 883 betrifft ein Pflanzenschutzmittel, das Gips, Kieselgur u. dgl. als inerten Zusatzstoff enthält. Im Gegensatz hierzu
handelt es sich beim Erfindungsgegenstand nicht um Pflanzenschutzmittel, sondern um Stimulationsmittel, und es konnte eine derartige Wirkung dem Bekannten nicht entnommen werden. Das erfindungsgemäße Stimulationsmittel wird in der Art verwendet, daß die Samen trocken mit geringen Mengen) des feinstgemahlenen Pulvers, etwa o,5 bis io°/o des Samengewichtes, innig vermengt und sodann ohne weitere Behandlung' ausgesät bzw. bei der Malzbereitung weiterbehandelt werden, wobei durch Einstäuben desi Saatgutes mit dem erfindungsgemäß'en Mittel die an sich bekannte stimulierende Wirkung von Magnesiumsalzen und von Kaliumsalzen mit der neu festgestellten keimbegünstigenden Wirkung von Kieselgur und der vom Erfinder entdeckten, durch ausgedehnte Großversuche bereits bewiesenen Wirkung von Gipsstaub vereinigt wird. Die bisher bei der Verwendung von Stimulationsmitteln zum Treiben von Samen meistens nötige umständliche Einquellung des Saatgutes in der stimulierenden Lösung und die dann vor der Aussaat nötige Trocknung entfallen hierbei gänzlich.
Durch die Verwendung der Aufschlußprodukte von Thomasschlacke mit Schwefelsäure ergibt sich eine ganz besonders günstige Kombination insofern, als die Löslichkeit der für die Stimulation wichtigen, aus der Thomasschlacke stammenden Bestandteile der Aufschlußprödukte, z. B. Eisen-, Mangan-, Titan-, Vanadinverbindungen, und der aus der Kieselgur stammenden Bestandteile, z. B. Kieselsäure, Eisen, wechselseitig günstig beeinflußt wird, anscheinend dadurch, daß die lösliche Kieselsäure der Kieselgur mit der Orthophosphorsäure der Aufschlußprodukte zu· einer Silicophosphorsäure zusammentritt. In dieser Kombination sind dadurch,Stoffe als Nebenbestandteile, also kostenlos und trotzdem besonders wirksam, vorhanden, deren Beschaffung als reine Salze nicht bloß kostspielig ist, sondern überdies auch in den für eine ausgedehnte Anwendung nötigen großen Mengen kaum durchführbar wäre. An Stelle oder als -Zusatz zur Thomasschlacke können auch andere auf schließbare natürliche oder künstlich hergestellte kalkhaltige Stoffe, wie z. B. andere Schlacken mit einem Gehalt an wirksamen Mineralstoffen, verwendet werden; auch können geeignete Mineralstoffe vor oder nach dem Aufschließen noch einzeln zugefügt werden. Bei Verwendung des Aufschlußgutes, das man durch Einwirkung von· Schwefelsäure auf Thomasmehl erhält, ist für eine sehr innige Vermengung des Aufschlußgutes mit der Kieselgur Sorge zu tragen. Um Keimbeschädigungen zu vermeiden, müssen auf 1 Gewichtsteil des Aufschlußgutes mindestens 1 Gewichtsteil Kieselgur entfallen. Es können aber auch noch größere Mengen Kieselgur verwendet werden.
Durch Zusatz geringer Mengen solcher aromatischer Öle und flüchtiger Stoffe, die. im Samen und Früchten frei oder gebunden oder vorgebildet vorkommen, wie z. B. aliphatische oder aromatische Senföle, Kümmelöl, Thymol, kann das Stimulationsmittel noch weiter wesentlich verbessert werden, wobei überdies noch eine spezifische Anpassung des Stimulatkmsmittels an einzelne Pflanzenarten möglich erscheint. Ein typisches, Beispiel eines Trocken-Stimulationsmittels gemäß der Erfindung zeigt die folgende Zusammensetzung:
- Calcinierter Gips 475 Gewichtsteile
Schwefelsaure Kalimagnesia (Mischung von Kaliumundi Magnesiumsulfat) 50
Kieselgur 475
ätherische öle 5
Ein anderes Trocken-Stimulaitionsmittel gemäß der Erfindung -wird beispielsweise durch Einwirkung von 35 Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure von 92% auf 30 Gewichtsteile feingemahlener Thomasschlacke erhalten, wobei die entwickelte Wärme abgeführt wird. Man erhält einen Brei, der nach dem Austragen erstarrt. Die Masse wird gemahlen, mit schwefelsaurer Kalimagnesia unter Zusatz von 175 Teilen Kieselgur gemischt und die Mischung fein vermählen.
Das'Trocken-Stimulationsmittel gemäß der Erfindung eignet sich vor allem zur Behandlung von Saatgetreide und von Getreidearten bei der Malzbereitung, ferner auch zur Behandlung von Mais, aber auch von Cruciferen-, Leguminosensamen und von Saatgut vieler anderer Pflanzen. Es erhöht häufig die Keimzahl und1 Keimkraft besonders älterer Samen und bewirkt Frühreife und erhebliche Dürrewiderstandsfestigkeit. Genaue Versuche ergaben außerdem, daß das Stimulationsmittel besonders diejenigen Samen fördert, die trotz gleicher Größe schwächere Keimlinge liefern, so daß dadurch, die mechanisch seit Urzeiten angestrebte Gleichmäßigkeit des Feldbestandes auch chemisch angebahnt wird. Alle diese Faktoren zusammen be- too wirken, daß hohe Mehrerträge erzielt werden.
Bei Zuckerrüben, Runkelrüben, Salatrüben übertrifft das Mittel gemäß der Erfindung die in zahlreichen Versuchen festgestellte starke Wirksamkeit dies Gipses als- Samentreibmittel. Die bei Gips möglichen, gelegentlich, auch in der Praxis vorkommenden Schadwirkungen durch Überdosierung werden bei dem Mittel gemäß der Erfindung infolge der ausgleichenden Wirkung der Kieselgur vermieden. Überdies . kann der Gips allein, aus theoretischen. Erwägungen heraus und nach durchgeführten Versuchen, nur dort wirken, wo die für die Stimulation nötigen Mineralstoffe im Boden bereits vorhanden sind und diese daher durch den Gips aus dem Boden in Lösung gebracht werden können. Das Mittel gemäß der Erfindung bringt dagegen viele eine Stimulation bewirkende Mineralstoffe in löslicher Form selbst mit, so daß sich* hier dann bei Anwesenheit von Gips die Stimulation unabhängig von der Zusammensetzung des Bodens vollziehen kann.
Die häufig nötige Behandlung des Saatgutes mit pilztötenden Mitteln (Beizung) kann, mit der Trocken-Stimulation dadurch verbunden werden, daß die Beizung zuerst wie üblich vorgenommen wird und dann das gebeizte Saatgut mit dem
Stimulationsmittel eingestäubt wird. Es kann aber auch ein geeignetes Trockenbeizmittel demTrocken-Stimulationsmittel direkt zugefügt werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    i. Trocken-Stimulationsmittel für Pflanzensamen, bestehend aus einem Gemisch von Kieselgur, Gipsmehl, löslichen Magnesiumoder Kaliumverbindungen bzw. Gemischen der^ selben und gegebenenfalls von löslichen Eisen-, Mangan-, Titan- und Vanadinverbindungen, wobei zweckmäßig dem fertigen staubfeinen Pulver noch eine geringe Menge aromatischer öle und flüchtiger Stoffe, die in Sämereien frei oder gebunden vorkommen, wie z. B. ali-P'hatische oder aromatische Senföle, Kümmelöl, Thymol, und allenfalls noch ein pilztötendes Mittel zugefügt ist.
  2. 2. Trocken-Stimulationsmittel gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie industrielle Abfallgipsarten, wie Superphosphatgips oder andere gipshaltige Stoffe, wie mit Schwefelsäure aufgeschlossene Schlacken, insbesondere Thomasschlacke mit einem Gehalt an Kalk, Magnesia, Eisen-, Mangan-, Titan-, Vanadinverbindungen, enthalten.
    Angezogene Druckschriften:
    F. Honcamp: »Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerjehre«, 2. Band, Berlin 1931, Verlag Springer, S. 629, Abs. 3.
    © 5764 2.53
DE1948P0008279 1946-01-04 1948-10-02 Trocken-stimulationsmittel für Plfanzensamen. Expired DE869807C (de)

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DE (1) DE869807C (de)
GB (1) GB644543A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934104C (de) * 1953-05-28 1955-10-13 Andreas Raedler Fluessiges Spritzmittel zur Behandlung von Pflanzen und zur Verbesserung, Aktivierung und zum Gesunderhalten von Boeden
EP0353431A2 (de) * 1988-08-02 1990-02-07 Degussa Aktiengesellschaft Verfahren zur Verbesserung der Keimfähigkeit und Keimschnelligkeit von Pflanzensamen

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934104C (de) * 1953-05-28 1955-10-13 Andreas Raedler Fluessiges Spritzmittel zur Behandlung von Pflanzen und zur Verbesserung, Aktivierung und zum Gesunderhalten von Boeden
EP0353431A2 (de) * 1988-08-02 1990-02-07 Degussa Aktiengesellschaft Verfahren zur Verbesserung der Keimfähigkeit und Keimschnelligkeit von Pflanzensamen
EP0353431A3 (en) * 1988-08-02 1990-04-18 Degussa Aktiengesellschaft Process for changing the germination capacity and the germination speed of plant seeds

Also Published As

Publication number Publication date
AT163647B (de) 1949-07-25
CH266570A (de) 1950-02-15
GB644543A (en) 1950-10-11

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