DE867279C - Stuetzbandagen - Google Patents

Description

• Für Stützbandagen, wie Arm- und Beinstützbandagen, Stützkorsette u.dgel., wurden bisher wietgehend Leder oder mit Wildleder gepolsterte Vulkanfiber benutzt. Die Herstellung erfolgte über einen Gipsabdruck, wobei das Leder und die Polsterung von hand so zugerichtet werden mußten, daß sie der Gipsform und damit der Körperform möglichst getreu entsprachen. Bei der Verarbeitung der bisher gebrächlichen Materialien lassen sich jedoch Druckstellen trotz sorgfältigster Arbeit nicht vermeiden. Hierdurch eintstehen für den Träger der Prothesen Schmerzen, Wundscheuern, Hauterkrankungen und dauernde Beschwerden. Das Leder hat ferner den nachteil, daß es Feuchtigkeit aufnimmt, nicht formbeständig ist und im Laufe der Zeit ein dauerndes Nacharbeiten erfordert.
• Es wurde nun gefunden, daß man ausgezeichnete Stützbandagen herstellen kann, die frei von den vorgenannten Nachteilen sind, wenn man an Stelle des Leders oder der anderen bisher gebräuchlichen Werkstoffe organische thermoplastische Massen, insbesondere solche auf der Grundlage des Polyvinylchlorids benutzt und Druchbrechungen, z.B.
• Löcher oder Schlitze, zum Atmen der Haut anbringt. Diese Massen haben den Vorteil, daß sie sich, wenn sie durch Wärme erweicht sind, sofort und ohne Nacharbeitung völlig formgetreu dem Gipsabdruck und damit auch der Körperform anpassen und dax sie deshalb keine Polsterung benötigen. Außerdem sind sie auch bei längerem Tragen völlig formbeständig.
• Infolge der größeren mechanischen Festigkeit der thermoplastischen Massen im Vergeleich zu Leder oder sonstigen Werkstoffen orthopädischer Hilfsartikel können wesentliche Gewichtsersparnisse erzielt werden. So können Arm- und Beinstützbandagen größtenteils ohne Schienen hergestellt werden. Bei Stützkorsetten kann man sogar ganz auf die Anfertigung des bisher notwendigen Schienengerippes verzichten. Bei Kunstarm- und Kunstbeinhülsen sowie bei Stükzkorsetten kann eine Gewichtsersparnis von 50 bis 60% erzielt werden.
• Außerdem kann die herstellung in einem Bruchteil der Zeit erfolgen, die die entsprechende Prothese aus Leder erfordert. Zur Vermeidung von unnötigen Nähten u. gel. sind vor allem Lederprothesen bisher nur aus bestem großstückigem Material hergestellt worden, was sie sehr teuer machte. Auch diese Schweierigkeit entfällt bei Verwendung der thermoplastischen Kunststoffe. Die Verarbeitung dieser Kunststoffe bedeutet für den Bandagisten eine große Erleichterung, da sie wesentlich einfacher und materialsparender ist als die von Leder oder anderen bisher üblichen Werkstoffen.
• Die thermoplatischen Kunststoffe haben ferner den Vorteil, daß) sie jederzeit mit warmem Wasser, Seife od.dgl. gereinigt werden können, während dies bei den bisher verwendeten Werkstofen im allgemeinen nicht möglich ist, da sonst Formverwnderung eintreten würde.
• Infolge der Festigkeit der Kunststoffe kann man jede Protehese mit genügend Luftlöchern versehen, so daß das sonst so lästige Durchschwitzen vermieden wird. Gewünschtenfalls können die neuen Stützbandagen mit ewichem Leder, z.B. Wildleder, gef2ttert werden.
• In der Zeichnung ist eine Stützbandage gemäß der Erfindung dargestellt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Stützbandagen, dadurch gekennzeichnet, daß die der Körperform angepaßten Teile aus thermoplatischen Kunststoffen hergestellt sind und Durhbrechungen zum Atmen der Haut enthalten.

   Angezogene Druckschriften: Deutsche patentschrift Nr. 706 337; Zeitschrift »Medizinmechanik« vom 31. August 1940, Heft 35, S. 257, und vom 18. April 1942, Heft 16, S. 184.