DE866848C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Pressstueckes, in dem ein teilweise aus dem Pressstueck hervorragendes Organ festgepresst ist - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Pressstueckes, in dem ein teilweise aus dem Pressstueck hervorragendes Organ festgepresst istInfo
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Description
Es ist bekannt, ein Preßstück, in dem ein teilweise aus diesem Preßstück hervorragender Stift
oder ein sonstiges Organ festgepreßt ist, z. B. zur Erzielung einer Befestigungsmögliöhkeit für das
Preßstück oder für elektrische Zwecke, dadurch herzustellen, daß die Preßmasse und das einzupressende
Organ in eine Matrize eingeführt und mittels einer Gesamtpreßibearbeitung sowohl die
Formgabe des Preß Stückes als auch das Festpressen des Organs bewirkt werden. Die Matrize ist dabei
mit Öffnungen und/oder Aussparungen zur Aufnahme des aus dem endgültigen Preßstück hervorragenden
Teiles eines eingepreßten Organs versehen.
Dieses Verfahren liefert in vielen Fällen ein unbefriedigendes Ergebnis. Wenn z. B. ein Kupferdraht
in einem Preßstück festgepreßt wird, so daß er teilweise herausragt, so kann die Verbindung
zwischen Kupferdraht und Preßstück nachlassen. Weiter kann eine Formänderung des aus dem Preßstück
hervorragenden Teiles des einzupressenden Organs auftreten, selbst auch wenn ein weniger
leicht deformierbares Organ, z. B. ein Stahlstift, eingepreßt wird.
Die Erfindung "bezweckt, diese Schwierigkeiten zu vermeiden.
Es hat sich bei der Erfindung gezeigt, .daß den vorgenannten Schwierigkeiten beim Einpressen
eines Organs, von dem der aus dem Preß stück hervorragende Teil dort, wo er die Preßstückoberfläche
■" ■ überragt, die Form eines Stiftes, Rohres, einer
Platte od. dgl. aufweist und der übrige hervorragende Teil und der sich im Preßstück erstreckende
ίο Teil anders ausgestaltet sein können, entgegengewirkt
werden kann, wenn das Organ in einer solchen Lage in der Preßmasse und Matrize angeordnet
wird, daß es sich während des Preßvorgangs unter dem Einfluß der von der Preßmasse beim
Pressen ausgeübten Druck- und Reibungskräfte von
der Preßmasse aus weiter in der zur Aufnahme des vorstehenden Teiles in der Matrizenwand vorhandenen
Öffnung oder Aussparung zu verstellen vermag. . -
Nach einer "besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung wird das Organ in einer solchen
Lage angeordnet, daß die Längsrichtung oder eine Plattenrichtung des stift-, rohr- oder plattenförmigen
Teiles des Organs im wesentlichen mit der Fließrichtung der Preßmasse an der betreffenden
Stelle zusammenfällt.
Bei der Herstellung einer Preßvorrichtung zur
Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung soll man beim Anbringen der Öffnung und/oder Aussparungen
zur Aufnahme des aus dem_ Preßstück hervorragenden Teiles des einzupressenden Organs
" der Verschiebung des Organs während des Preßvorgangs
Rechnung tragen. Hierbei sei bemerkt, daß für eine,Verstellung oder Verschiebung, wie
diese bei der Erfindung auftritt, der aus" dem Preßstück hervorragende Teil des Organs dort, wo er
die Preßstückoberfläche überragt, stift-, rohr-, plattenförmig od. dgl. sein soll, damit er von der
in der Matrizenwand vorhandenen Öffnung oder Aussparung hinreichend eng umgeben werden und
dies während der beim Preßvorgang auftretenden Verstellung bleiben kann, so daß möglichst wenig
Preßmasse durch oder in die Öffnung oder Aussparung eingepreßt werden kann. Die übrigen Teile
des Organs können beliebig ausgestaltet sein, sofern die genannten Öffnungen und Aussparungen hinreichende
Bewegungsmöglichkeit gestatten.
Die Erfindung kann mit Erfolg beim Pressen von Kunstharzen und bei anderen plastischen Werkstoffen
Anwendung finden.
In den Fig. i und 2 ist eine Vorrichtung dargestellt,
mit der z. B. magnetische Massekerne hergestellt werden können, die mit einem darin fest-
; gepreßten Stift versehen sind'; ein derartiger Kern'
kommt z. B-. in einer Schiebekernspule zur Verwehdung.
. ■ ■
Die ' Figuren zeigen eine Matrize 1 mit zwei
Stempeln 2 und 3, von denen der untere Stempel <2 mit einer' Bohrung 4 zur Aufnahme des Stiftes 5
versehen ist. Die Matrize ruht auf einem auf einer
Platte 7 liegenden Ring 6. Beim Pressen wird wie folgt vorgegangen: .Der z. B-. aus Kupfer bestehende
Stift 5 wird in der Bohrung 4 angeordnet, die Matrkeiikämmer
mit Preßmasse gefüllt, der .obere Stempel 3 eingeführt und leicht angedrückt. Die
Matrize mit Stempeln wird nunmehr über dem LochS in der Platte 7 - angeordnet (vgl. Fig. 2).
Infolge des bei der Einführung des Stempels 3 ausgeübten leichten Druckes ist die Preß masse hinreichend
kompakt um den Stift 5 festzuhalten, so daß dieser nicht in das Loch 8 fällt. Die Preßmasse
wird durch Druckausübung auf den Stempel 3
, zusammengepreßt; infolge der Anordnung der Matrize über dem Loch 8 vermag der Stift den während
des Preß\Organgs auf ihn ausgeübten Kräften
nachzugeben, so daß er beim Pressen ein wenig heruntergedrückt wird, wodurch er unten aus der
Bohrung 4 hervorragt. Nach Entfernung des Ringes 6 wird nochmals gepreßt, so daß der Druck
auf der Unterseite der Preßmasse zu stehen kommt, was der Preßhomogenität und demnach der Dichte
des Preßstücks zugute kommt. Beim Pressen dringt der Stift noch ein wenig weiter in die Aussparung 8
hinein. Es 'hat sich gezeigt, daß beim Arbeiten unter gleichbleibenden Zuständen der Abstand, über den
sich der Stift während des Preßvorgangs herunterbewegt, konstant ist. Man ist also imstande, die
Länge des aus dem endgültigen Preßstück hervorragenden Teils des Stiftes vorher zu regeln. Es sei
bemerkt, daß bei einer mehr verwickelten Form des 9"
hervorragenden Teils des einzupressenden Organs, z. B. ein Stift mit einem Auge, ein aus zwei
Stempeln bestehender Unterstempel verwendet werden kann. ..
N ach einer anderen Ausführungsform wird in der 95· unteren Platte 7 statt des Loches 8 eine federnde
Platte oder sonstige elastische Vorrichtung angeordnet, die das Sinken des Stiftes während der
Füllung der Matrize mit Preßmasse verhütet, aber beim Pressen "nachgeben kann und eine Verschiebung
des Stiftes ermöglicht und nach Entfernung des fertigen Preßstückes ihre Anfangsstellung
wieder einnimmt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß die Matrize von vornherein an der
gleichen Stelle auf der Unterplatte verbleiben kann.
In Fig. 3 ist eine derartige Ausführungsform abgebildet, bei der eine auf einer Schraubenfeder 10
ruhende Platte 9 Verwendung, findet. Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist der Unterstempel
nicht vollständig durchbohrt, sondern mit iner Aussparung mit elastischem Boden, einer auf
einer Feder 11 ruhenden Platte 12, versehen. Man
kann auch einen elastischen Werkstoff, %.. B. Gummi,
verwenden.
Auf entsprechende Weise, wie hier für einen
Stift beschrieben, kann ein Preßstück mit eingepreßtem Organ hergestellt werden, dessen aus dem
Preßstück hervorragender Teil, dort wo er die Preßstückoberfläche überragt, die Form eines
Rohres, einer Platte od. dgl. aufweist. Die übrigen Teile des Organs können, wie bereits bemerkt, beliebig
ausgestaltet sein. Es kann z. B. der sich im Preßstück erstreckende Teil des in den Fig. 1 und 2
abgebildeten Stiftes zur besseren Haftungt gerillt oder gerändelt oder mit einem Kopf ausgestattet
sein. ' ' .
Wenn auf die oben geschilderte Weise ein z. B. aus einem Kupferdraht bestehender Stift in
einem magnetischen Eisenkern festgepreßt wird, so wird trotz der Sprödigkeit eines derartigen magnetischen
Werkstoffes ein Kern mit unverrückbarer Befestigung des Stiftes erzielt, im Gegensatz
zu einem Kern mit einem gemäß dem üblichen Verfahren festgepreßten Stift. Dk mangelhafte Befestigung
im letztgenannten Fall ist wahrscheinlieh auf eine Verbiegung des sich in der Preßmasse
erstreckenden Drahtteils zurückzuführen. Falls nämlich der Stift nicht nachzugeben vermag, kann
unter dem Einfluß der beim Pressen auf ihn ausgeübten Kräfte eine Verbiegung des sich in der
Preßmasse erstreckenden Drahtteils auftreten. Dieser Teil bildet infolgedessen sozusagen einen
Haken, was offenbar nachteilig ist; wenn der Stift gezogen wird, so kann er unter Abbröckelung eines
Teils des durchweg spröden Preßstückes rausreißen.
Namentlich bei Massekernen, die sehr spröde sind, macht sich dieser Nachteil bemerkbar; aber auch
bei weniger sprödem Werkstoff ergeben sich derartige Schwierigkeiten. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren besteht die Möglichkeit, den während des Preßvorgangs ausgeübten Kräften nachzugeben,
ohne daß eine derartige Verbiegung auftritt, insbesondere wenn das Organ in einer solchen Lage in
der Preßmasse untergebracht ist, daß die Längsrichtung oder eine Plattanriehtung des stift-, rohr-
oder plattenförmigen Teils des Organs möglichst weitgehend mit der Strömungsrichtung der Preßmasse
an der betreffenden Stelle zusammenfällt.
Ein anderer Nachteil, der nach der Erfindung vermieden wird, besteht darin, daß der aus dem
Preßstüdc hervorragende Teil des einzupressenden Organgs einer Formänderung unterliegt. Wenn z. B.
das Pressen unter den in Fig. 1 veranschaulichten Umständen erfolgt, also ohne Anordnung der
Matrize über dem Loch 8, so kann eine Verbiegung des aus dem Preßstück hervorragenden Teils des
Stiftes s auftreten, was möglich ist, weil die Bohrung 4 sinngemäß etwas weiter als der Stift 5 ist.
Bei Entfernung des fertigen Preßstüdkes aus der Matrize zeigt es sich, daß der Stift infolge dieser
Verbiegung in der Bohrung eingeklemmt sitzt. Eine derartige Formänderung kann, angesichts der beim
Pressen gegebenenfalls zur Anwendung kommenden großen Drücke, sogar bei schwer deformierbaren
. Werkstoffen, z. B. einem Stahlstift, auftreten. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird dieser Formänderung
entgegengewirkt. Dies ist z. B. bei einer Stiftschleifscheibe wichtig, bei der der Stift als
Drehweile dient und ein krummer Stift unzulässig ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Preßstückes mittels einer Matrize, in dem ein teilweise
aus dem Preßstück hervorragendes Organ festgepreßt ist, von idem der aus dem Preßstück
hervorragende Teil dort, wo er die Preßstückoberfläche überragt, die Form eines Stiftes,
Rohres, einer Platte od. dgl. aufweist und der übrige hervorragende Teil und der sich im
Preßstück 'erstreckende Teil anders ausgestaltet sein können, dadurch gekennzeichnet, daß das
Organ in einer solchen Lage in der Preßmasse und Matrize angeordnet wird, daß es sich während
des Preßvorgangs unter dem Einfluß der von der Preßmasse beim Pressen ausgeübten
Druck- und Reibungskräfte von der Preßmasse aus weiter in der zur Aufnahme des vorstehenden
Teils in der Matrizenwand vorhandenen Öffnung oder Aussparung zu verteilen vermag.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Organ in einer solchen Lage in der Preßmasse angeordnet wird, daß die Längsrichtung oder eine Plattenrichtung des
stift-, rohr- oder plattenförmigen Teils im ■ wesentlichen mit der Fließrichtung der Preßmasse
an der betreffenden Stelle zusammenfällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung eines Massekerns, in den ein z. B.
aus Kupferdraht bestehender Stift eingepreßt ist.
4. Preßvorrichtung, geeignet zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit
einer oder mehreren Öffnungen und/oder Aussparungen zur Aufnahme der aus dem endgültigen
Preßstück vorstehenden Teile eines eingepreßten Organs, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Öffnungen und/oder Aussparungen ein einzupressendes Organ in den Stand setzen, sich
unter dem Einfluß der beim Pressen darauf ausgeübten Kräfte zu verstellen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aussparung mit einer
elastischen Wand versehen ist, um eine Verstellung eines einzupressenden Organs zu ermöglichen.
6. Preßstück mit eingepreßtem Organ, das durch Anwendung des Verfahrens nach Anspruch
i, 2 oder 3 erhalten .worden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
I 5707 2.53
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
NL630736X | 1942-11-24 |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=19788728
Family Applications (1)
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GB (1) | GB630736A (de) |
NL (1) | NL60736C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1234372B (de) * | 1957-11-08 | 1967-02-16 | Saunders Valve Co Ltd | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von biegsamen Membranen oder Membranueberzuegen aus Polytetrafluoraethylen |
DE1266481B (de) * | 1956-06-21 | 1968-04-18 | Ruhrchemie Ag | Verfahren zum Herstellen von Webstuhlpickern aus Polyaethylen |
FR2598958A1 (fr) * | 1986-05-21 | 1987-11-27 | Lebruno Roland | Procede de fabrication d'un rotor cylindrique souple a nombreuses tetes abrasives pour l'abrasion mecanique des marques sur les surfaces de roulement et moule pour employer ce procede |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN111730719B (zh) * | 2020-05-11 | 2022-02-08 | 湖北华磁电子科技有限公司 | 一种改进的新型锰锌软磁铁氧体磁芯模具 |
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-
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- 1943-11-23 DE DEN2442D patent/DE866848C/de not_active Expired
-
1946
- 1946-09-06 GB GB26852/46A patent/GB630736A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB630736A (en) | 1949-10-20 |
NL60736C (de) | |
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