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Vorrichtung zum Entleeren von Milchkannen
Vorrichtungen, bei denen
von Hand am Ende einer Fördervorrichtung umgekippte Milchkannen in ihrer Entleerungsstellung
gehalten werden können, sind bereits bekannt. Es sind ferner maschinelle Vorrichtungen
zum Entleeren von Milchkannen bekannt, bei welchen Ketten bildende Kippgestelle
vorgesehen sind, welche die Milchkannen aufnehmen, die nacheinander gekippt und
anschließend gewaschen werden. Die Bedienung der Vorrichtungen der erstgenannten
Art verursacht beträchtliche Anstrengungen, da der Bedienungsmann das Kippen der
aufeinanderfolgenden Milchkannen von Hand vornehmen muß. Die bisher bekannten maschinellen
Einrichtungen der letztgenannten Art sind außerordentlich kompliziert, beanspruchen
übermäßig viel Raum und sind sehr kostspielig.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine maschinelle Einrichtung
zum Entleeren von Milchkannen zu schaffen, die eine einfache Aufbauform hat und
das Kippen der Milchkannen ohne besondere Anstrengung von seiten des Bedienungsmannes
oder selbsttätig gestaltet.
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Erfindungsgemäß besteht die Vorrichtung hauptsächlich aus einem Kipper,
der oben und an zwei aneinanderliegenden Seiten offen und mit einer Haltestange
versehen ist, durch die die Kanne in ihrer gekippten Stellung gehalten werden kann,
wobei
der. Kipper nur an einer seiner Seiten eine Kipplagerung hat, so daß die aufeinanderfolgenden
Milchkannen in dem Kipper senkrecht zur Schwenkachse eingebracht und nach dem Kippen
im Winkel von go0 zur Zuführungsrichtung und e'ntgegengesetzt der Schwenkrichtung
herausgeführt werden können.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
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Fig. I ist eine schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung im Grundriß; Fig. 2 ist eine entsprechende Ansicht im AufriB; Fig. 3 ist
eine der Fig. 2 entsprechende teilweise Ansicht, welche das Ende der Zuführungsbahn
für die Kannen und die Einzelheiten des Kippmechanismus zeigt; Fig. 4 und 5 sind
zwei- schematische Darstellungen, welche den Mechanismus zum Umkippen darstellen,
und zwar in seinen beiden äußersten Lagen; Fig. 6 ist eine seitliche Ansicht einer
vereinfachten Ausführungsform der Erfindung.
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Die in den Zeichnungen dargestellte- Vorrichtung enthält zwei in
einem Winkel von go0 zueinander stehende Transportelemente und eine am Scheitel
dieses- Winkels - angebrachte- Umkippvor.richtung.
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Das erste Transportelement sichert die Zuführung der Kanne zu der
Kippvorrichtung, von welcher diese auf das zweite Transport'element gestoßen wird.
Dieses führt sie der Waschvörrichtung- zu.
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Das erste Transportelement besteht aus einem leicht abfallenden Gestell
I, auf. welchem eine Reihe von -Eisenstangen vorgesehen sind, welche parallel zueinander
in Längsrichtung liegen, um eine Gleitbahn für die Kannen zu bilden. Diese Bahn
wird von seitlichen Rampen umgeben und diese verhindern jedes unvorhersehbare Herausfallen
der Kannen nach den Seiten. Am freien Ende dieses Transportelementes (Fig. 2), welches
sich an - der gezeichneten Stelle in der tiefsten Lage befindet, ist eine Platte
3 vorgesehen, welche dazu bestimmt ist, die zu handhabenden Kannen 2 aufzunehmen.
In der -Län;gsachse dieses T'ranspoçrtel,ementes befindet sich eine Kette 4, welche
mit einer Reihe von Daumen 5 versehen ist, welche die Kannen weiterziehen und sie
längs des Elementes hochbringen, wie in Fig. 2 gezeigt. In der Platte 3 befindet
sich ein Fenster 3a (Fig. I), welches den Durchtritt der genannten -Daumen gestattet.
Die Kette 4 ist zwischen zwei auf. waagerechten Achsen 6 und 7 montierten Zahnrädern
gespannt. Eine dieser Achsen wird mit einer geeigneten Geschwindigkeit durch einen
nicht Weiter dargestellten Motor angetrieben. Beispielsweise wird die Fortbewegung
durch die Achse 7 vollzogen; auf der Verlängerung dieser befindet sich eine Antriebsverbindung
8. Die in der Nähe des höchsten Endes des ersten vorbeschriebenen Transportelementes
gelegene Kippvorrichtung besteht aus einem den Hauptträger bildenden Boden 9. Dieser
trägt eine waagerechte Muffe 10. II ist eine an der Kippvorrichtung befestigte Achse
mit Arm, welche den Kipper in Tätigkeit setzt. Die wachse ist auf zwei anliegenden
Seiten geöffnet, jeweils gegenüber einem der Transportelemente. Auf dem Kipper 12
befindet. sich eine waagerechte Haltestange I3. -Ihre dem oben beschriebenen Transportzuführungselement
entgegengesetzte -Seite besitzt eine erhebliche Verstärkung t2a; welche dazu bestimmt
ist, den Deckel der gerade gekippten Kanne aufzunehmen, wie weiter unten erläutert
wird. Die Achse II ist fest mit einem Arm 14 (Fig. I) verbunden, mit welchem weiterhin
eine Stange 15 verbunden ist.
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Letztere ist mit einer Achse bei I6a am Boden g verbunden. Das Stück
I6 besitzt eine ellipsenförmige -t)ffnung und darin bewegt sich ein von einer drehbaren
Platte I8 getragener Bolzen I7 (Fig. 4 und 5).
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Die Platte I8 ist auf einer durch den Boden g getragenen Achse 19
montiert. Die Achse enthält ihrerseits ein Kettenrad 20 (Fig. 2), welches durch
eine Kette 2I mit einem anderen auf der Verlängerung der .oben beschriebenen Achse
7 befestigten Kettenrad 22 verbunden ist. Die Achse 7 trägt ferner ein schraubenförmiges
Zahnräderwerk 23 zusammen mit einem anderen ähnlichen schraubenförmigen Zahnräderwerk
24, das auf einer senkrechten Achse 25 montiert ist, welche von Armen getragen wird,
welche mit dem Boden 9 verbunden sind. Die Achse 25 trägt an ihrem unteren Ende
einen Dreharm 26, auf welchem ein Bolzen 27 sitzt, der in eine Kulisse 28 länglicher
Form eingreift. Diese Kulisse ist mit einem schraubenförmigen Stiel verbunden, welcher
seinerseits mit dem Boden g und dem Rahmenwerk I in Verbindung steht. Der Stiel
29 trägt am Ende einen 2krm 30, er..mi.t ßeiner ~ am~unteren Ende des Hebels 3I
-angebrachten Gabel gekuppelt ist. Der Knebel 3I ist bei 31C an einem mit dem Boden
9 fest verbundenen Arm derart drehbar gelagert (Fig. 3), daß er sich in einer zu
der Ebene des Bodens senkrechten Ebene bewegt. Der obere Teil des Hebels 3I ist
fest mit einer Gabel 3Ib verbunden, welche einen Stiel 32 umfaßt, der sich im Innern
der Muffe 10 bewegt. Geeignete Anschläge ermöglichen es der Gabel 3 1a, die axiale
Bewegung der Stange 32 zu steuern. Das Ende dieser außerhalb der Wandung der Kippvorrichtung
12 angebrachten Stange besitzt eine abgerundete Platte 33 (Fig. I).
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Das zweite Transportelement der Vorrichtung besteht aus einem Rahmenwerk
34 (Fig. I und 2), welches aus Längsstangen 34a besteht. Diese sind derart eingerichtet,
daß sie eine Art Wiege bilden, um, die auf dem Kopf stehenden Kannen auf-'zunehmen.
Eine ?weitere Stange 34b bildet einen Eckpfeiler, um die Kannendeclrel zu hindern,
seitlich zu fallen. Unter den Stangen 34a befindet sich eine geneigte Ebene 35,
die dazu dient, das fort-'laufende Aufsteigen der Kannendeckel zu sichern, während
dieselben auf den Stangen vorangebracht werden und sich von - der Kippvorrichtung
entfernen.
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Das Gestell des zweiten Transportelementes enthält noch ein Längsstück
36 (Fig. I), mit welchem zwei-Hebel 37 verbunden sind. Diese Hebel sind durch' Stifte
38 auf der oben beschriebenen Stange 29 beféstigt. Die - Stifte 38 gehen durch das
Fenster' 37a hindurch. Diese Hebel tragen an ihren
freien äußeren
Enden angelenkte Schaufeln. Diese Gelenke enthalten einen Eckpfeiler und eine Druckfeder,
welche die Schaufel gegen den Eckpfeiler zurückführt. Jeder Eckpfeiler ist so eingerichtet,
daß die Schaufel 39 dahin wirkt, die Kannen mitzuführen, dagegen bei der Rückl)ewegung
des Hebels 37 zurücktritt. Am äußersten Ende des vorbeschriebenen Transportelementes
befindet sich der Anfang der Kette 40 der Waschmaschine.
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Der Vorgang ist folgender: Die von dem Kraftwagen abgeladenen Kannen
werden auf die Platte 3 gestellt. Ihre Deckel werden abgenommen und bleiben an den
üblichen Haltekettchen hängen. Die Kanne ist derartig gestellt, daß dieser Deckel
sich gegenüber der Rampe des Zuführungselementes befindet. Die erste herankommende
Klampe nimmt die Kanne mit und führt sie der Kippvorrichtung I2 zu, welche sich
in diesem Augenblick in der senkrechten Stellung befindet. Die Stange 32 wird soweit
wie möglich nach unten gezogen (Fig. I), derart, daß der Eckpfeiler 33 vollständig
gegen die Wand der Kippvorrichtung zurücktritt. Das Transportelement ist zu diesemZweck
verhältnismäßig lang und abfallend ausgeführt, damit auf diese Weise die Vorrichtung
die Kanne z. B. in die Milchwaage aus beträchtlicher Höhe ausleeren und gleichzeitig
die Einführungsplatte in geringer Höhe vom Boden halten kann.
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Die Platte I8 (Fig. 4 und 5) bewerksteiligt mit Hilfe ihres Bolzens
I7 das Umkippen der Kippvorrichtung, wie sich aus dem Vergleich der Fig. 4 und 5
ergibt. Die durch die Stange I3 zurückgehaltene Kanne 2 kann nicht fallen. Ihr Deckel
2a, welcher sich in der Verstärkung 12a der Kippvorrichtung I2 befindet, wird ebenfalls
festgehalten und kann die Milchkannenleerung nicht stören.
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Die letztere vollzieht sich von selbst, und zwar vollständig in einen
geeigneten vorgesehenen Behälter. Da die Bewegung der Platte I8 weitergeht, bewirkt
der Bolzen I7 die Rückkehr der Kippvorrichtung I2 in ihre senkrechte Lage. Zu gleicher
Zeit wird die Stange 32 durch das Spiel der Stange 29 nach oben (Fig. I) geführt.
Die Kanne wird daher seitlich auf die Stange.34a ,bew,egt, wobei ihr Deckel auf
der abfallenden Ebene 35 hängt. Die Wechselbewegung der Scheiben 38 läßt die Kanne
2 allmählich bis zur Kette 40 wandern, von wo sie der Waschvorrichtung zugeführt
wird. Der Deckel wurde in der Zwischenzeit aufgehoben, damit er nicht in die Kette
40 gelangen kann. Während der ganzen Bewegung tropft die Kanne vollständig ab.
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Wenn die Hebel 37 zurückgehen, treten die Schei-I,en 39 zurück, und
es besteht daher nicht die Gefahr, daß die Kanne rückwärts geführt wird.
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Fig. 6 zeigt eine äußerst vereinfachte Ausführungsform der Erfindung.
Bei dieser liegt das Gestell waagerecht. Es enthält keine Transportkette mehr, und
die Kannen 2 werden von Hand aus bewegt. Der Kipper wird gleichfalls von Hand aus
mittels eines Steuerungshebels bedient.
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PATENTANSPROCHE: I. Vorrichtung zum Entleeren von Milchkannen, gekennzeichnet
durch einen Kipper (12), der oben und an zwei aneinanderliegenden Seiten offen und
mit einer Haltestange (I3) versehen ist, durch die die Kanne in ihrer gekippten
Stellung gehalten werden kann, wobei der Kipper nur an einer seiner Seiten eine
Kipplagerung (Io, II) hat, so daß die aufeinanderfolgenden Milchkannen in dem Kipper
senkrecht zur Schwenkachse eingebracht und nach dem Kippen im Winkel von go0 zur
Zuführungsrichtung und entgegengesetzt der Schwenkrichtung herausgeführt werden
können.